An alle Makro-Spezis und solche, die es werden wollen

Ob Weitwinkel-Vorsatzlinse, Speicherkarte oder Akku: Hier könnt Ihr Fragen stellen und Antworten geben zum Kompaktkamera-Zubehör für die Lumix.
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Fossil
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An alle Makro-Spezis und solche, die es werden wollen

Beitrag von Fossil » Sonntag 28. Februar 2016, 12:58

Es kommen immer wieder grundsätzliche Fragen zum Thema Makrofotografie mit Nahlinsen und im Laufe des Forumbestehens hat deren Zahl die Einträge dazu ganz schön ansteigen lassen. Damit wird es immer schwieriger, über die Suchfunktion Antworten auf bestimmte Fragen zu finden. Beim Studium des Marktes für Makrolinsen raucht einem der Kopf erst recht.
Deshalb hier meine Frage und Bitte an die Makro-Althasen unter uns: Könntet Ihr hier in diesem Thread nicht mal ein paar grundsätzliche Fragen beantworten und Tipps geben und damit ein Kompendium, eine Art Vademecum für Makro-Kompaktlumixer erstehen lassen?

Wiederkehrende Fragen sind z.B die nach den grundsätzlichen Eigenschaften und Unterschieden von

Marumi DHG +3 und Marumi DHG +5
Marumi DHG 330 und Marumi DHG 200
Generell Unterschied DHG+3 zu DHG 330
Raynox DCR 150
Raynox DCR 250
Canon 500D
Siocore
Sonstige Hersteller/Anbieter?
Ist der kleinere Linsendurchmesser von Raynox im Vergleich zu Marumi (k)ein Nachteil?
Funktioniert die Raynox-Schnappfassung zufriedenstellend?
Sollte man einen Tubus nutzen, was bringt er?
Gehen Tubus und Schnappfassung zusammen?
Worauf kommt es bei einem Makro-Schlitten an?
Achromat versus Nahlinse/Lupenlinse (Stichwort Close-Up Makrolinsen-Sets)

Was MUSS, was KANN, was sollte man LASSEN?

Da kommen bestimmt noch weitere Frageb dazu und es wäre doch schön, wenn die sich in einem Fred sammeln könnten :D anstatt über zig weitere zerstreuen :cry: , oder :?:
Beste Grüße von Antje

Lumix FZ 200, Canon EOS 100, Nikon FE 2, Voigtländer Prominent Synchro-Compur, Fujifilm FinePix F40 fd, Bleistift und Skizzenblock

mopswerk

Re: An alle Makro-Spezis und solche, die es werden wollen

Beitrag von mopswerk » Sonntag 28. Februar 2016, 13:31

Hallo Antje,
per Design ist dieses Forum so angelegt, dass es zu einem Thema zig Threads gibt und geben wird. Wenn es nicht so gewünscht wäre, würde hier ein rauherer Wind durch's Forum blasen wie bei den anderen einschlägigen Foren, wo man angeraunzt wird, wenn man mal was irgendwo falsch einstellt ...
Akso Deine Hoffnung werde ich nicht teilen, dass es hier DEN Thread zur Makrofotografie geben wird.
Ich denke mal, die wichtigsten Kennzahlen sind:
- Welche Dioptrien haben die Teile > Damit ergibt sich der Fokussierabstand sowie das Vergrößerungsverhältnis
- Interessant sind eher nur die Achromaten, die normalen Glaslinsen sind zu "bunt" (chromnat.Aberrationen)! Bei Marumi, Canon und Raynoxe kann man nix falsch machen
- Durchmesser: Adaptieren Step Up geht immer (Objektivdurchmessser kleiner als Nahlinsendurchmesser, zu verbinden ist mit Step Up Adapter), Step Down hängt davon ab, wieviel Frontlinsenfläche sich auf dem Objektiv befindet.
- Raynox Schnappfassung: Geht, wie ich finde, aus Transportgründen habe ich mir da aber einen Step Down Ring dran gebastelt, so kann ich das Teil gleich auf'S Objektiv fest aufschrauben
- Tubus? Meinst Du Makroring? Falls Makroring: Das lohnt sich bei Objektiven mit kleiner Brennweite
- Makro Schlitten: Stabilität und feiner Schlittenvortrieb ist alles!
> Eigener Senf zum Thema Makro ist hier: http://www.mopswerk.de/macro-photography-magnification/" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
> Mittels Formeln 12-15 kann man mit meinem XLS Fotorechner auch selber Maßtäbe berechnen für Nahlinsen/Makroringe oder auch in Kombination berechnen (Formelreferenz im Quellcode angegeben) : http://www.mopswerk.de/photography-math ... lculation/" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

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Re: An alle Makro-Spezis und solche, die es werden wollen

Beitrag von Binärius » Sonntag 28. Februar 2016, 13:43

Na dann will ich mal was dazu beitragen.

Ist der kleinere Linsendurchmesser von Raynox im Vergleich zu Marumi (k)ein Nachteil?
Wenn der Durchmesser der Frontlinse des Objektivs nicht größer als 43mm ist und eine Brennweite von 42mm nicht unterschritten wird,
wird es keine Pobleme mit Vignettierungen geben.
Wenn diese Voraussetztungen gegeben sind würde ich zu den Raynox-Achromaten greifen, sie haben einfach eine sensationelle BQ.


Funktioniert die Raynox-Schnappfassung zufriedenstellend?
Ja, ich verwende allerdings lieber Stepdownringe an meinen Objektiven, das ist doch etwas stabiler und sieht auch besser aus. ;)

Sollte man einen Tubus nutzen, was bringt er?
Ja und nein.
Der Tubus hat den Vorteil, wenn man die Brennweite verändert muss nicht erneut fokussiert werden, das liegt daran dass sich der Abstand vom Achromaten zur Frontlinse nicht verändert; auch schont der Tubus bei den aktuellen Bridgekameras die Mechanik.
Der Nachteil des Tubus ist, es gibt schon deutlich früher Vignettierungen. Es bedarf dann schon längere Brennweiten als ohne.
Die BQ ist übrigens mit und ohne Tubus gleich gut.


Gehen Tubus und Schnappfassung zusammen?
Ja.

Was MUSS, was KANN, was sollte man LASSEN?
Keine Nahlinsen kaufen. Achromate sind eindeutig die bessere Wahl.
Gruß Binärius aka Jens

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Re: An alle Makro-Spezis und solche, die es werden wollen

Beitrag von Binärius » Sonntag 28. Februar 2016, 14:55

Binärius hat geschrieben:...das liegt daran dass sich der Abstand vom Achromaten zur Frontlinse nicht verändert...
Hier habe ich Blödsinn geschrieben. :oops:
Es muss heißen: Da der Abstand Achromat zum Sensor immer gleich bleibt.
Gruß Binärius aka Jens

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Fossil
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Re: An alle Makro-Spezis und solche, die es werden wollen

Beitrag von Fossil » Dienstag 1. März 2016, 10:23

mopswerk hat geschrieben:per Design ist dieses Forum so angelegt, dass es zu einem Thema zig Threads gibt und geben wird. Wenn es nicht so gewünscht wäre, würde hier ein rauherer Wind durch's Forum blasen wie bei den anderen einschlägigen Foren, wo man angeraunzt wird, wenn man mal was irgendwo falsch einstellt ...
Akso Deine Hoffnung werde ich nicht teilen, dass es hier DEN Thread zur Makrofotografie geben wird.
In der Tat sind meine Erfahrungen mit Foren gleich Null. Was Du schreibst, ist verständlich und es war ja nur eine Anfrage, ob so ein Versuch Sinn machen könnte.
Prinzipiell wird ja jede Frage, auch wenn sie zum Xten Mal zu einem Thema gestellt wird, geduldig, freundlich und ausführlich beantwortet. Auf der Suche nach einem passenden Forum hat mir ja grade das so gut an diesem hier gefallen. Und auch für meine aus guten Gründen nicht umsetzbare Kompendiumsidee bin ich nicht "abgewatscht" worden und zudem habt Ihr trotzdem noch ganz viele Antworten zusammengestellt. Danke dafür :D
Beste Grüße von Antje

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mopswerk

Re: An alle Makro-Spezis und solche, die es werden wollen

Beitrag von mopswerk » Dienstag 1. März 2016, 22:18

Es lohnt sich ja fast schon wegen dem Forum hier, sich 'ne MFT zuzulegen ;) !
Was noch nicht gestreift wurde zum Thema Makro:
- Effektive Blende im Makrobereich ist k(eff) = k * (m + 1) (k:Blendenzahl / m: Vergrößerungsmaßtab/c:Zerstreuungskreis) > wichtig wegen Beugungsunschärfe
- Schärfentiefe im Makrofall: https://en.wikipedia.org/wiki/Depth_of_field#Close-up" onclick="window.open(this.href);return false; > DOF_Macro = 2 * k * (m + 1) * c / (m^2) .
Bsp.weise ist für MFT ist der Zerstr.kreis c=14.4 µm > Bei F4 und einem 60mm Objektiv ist damit DOF_Macro = 0,7mm
Was hat man von der Info: Kann man zB für das Focus Stacking nutzen, um die optimale Schrittweite zu ermitteln ( http://www.mopswerk.de/macro-focus-stacking-analytics/" onclick="window.open(this.href);return false; )

Olli´s Fotos
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Re: An alle Makro-Spezis und solche, die es werden wollen

Beitrag von Olli´s Fotos » Freitag 4. März 2016, 22:40

Wenn ihr noch nie was mit Makro gemacht habt tut euch selber einen gefallen und stresst euch nicht mit zu viel Theorie.

Man muss eigentlich nur wissen, dass mit steigender Dioptrienzahl die native Naheinstellgrenze aller Objektive sinkt und man näher ans Objekt heran gehen kann. Dadurch steigt natürlich die Vergrößerung. Größere Brennweiten haben dabei den Vorteil, dass der Arbeitsabstand immer noch verhältnismäßig groß ist.
Dabei nimmt aber auch die Tiefenschärfe ab und was nicht zu unterschätzen ist der gut sichtbare Sucherbereich. Bei starken Vergrößerungen ist es oft eine Herausforderung das das Objekt überhaupt in den "sichtbaren" Bereich zu bekommen.
Ich würde einfach mal mit einem Raynox-150 anfangen und viel probieren. Man produziert viel Ausschuss aber das wird besser hört aber nie ganz auf da man eigentlich immer was Neues ausprobieren möchte. :D

LG
Makrosaison 2016 (mit FZ-1000, i40 Raynox 150 & 250 & 202, Uni-Loc)
Makrosaison 2016 (mit OMD E-M10 II u. 60er Makro)
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Wer sich nicht mehr wundern kann, ist seelisch bereits tot. (Albert Einstein)

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Re: An alle Makro-Spezis und solche, die es werden wollen

Beitrag von Horka » Freitag 4. März 2016, 23:19

Olli´s Fotos hat geschrieben:Wenn ihr noch nie was mit Makro gemacht habt tut euch selber einen gefallen und stresst euch nicht mit zu viel Theorie.
Man kann sich mit Theorie Stress machen und man kann sich mit theoretischem Hintergrundwissen die Arbeit erleichtern. Je nach dem, wie man veranlagt ist oder, s. Sensor 1/2,3, :) welche Vorbildung man hat.

Horst
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Re: An alle Makro-Spezis und solche, die es werden wollen

Beitrag von wozim » Samstag 5. März 2016, 08:10

Vielleicht noch eine Anmerkung zu den Marumi-Linsen:

Marumi DHG +3 und Marumi DHG +5
3 Dioptrien bzw. 5 Dioptrien

Marumi DHG 330 ist die DHG +3, 330 = 330 mm Aufnahmeabstand
Marumi DHG 200 ist die DHG +5, 200 = 200 mm Aufnahmeabstand
Gruß Wolfgang

https://www.flickr.com/photos/fz100/

GX9, GX80, 14 - 140 mm 3,6 - 5,6, Oly 45 mm 1:1,8, Sigma 19 mm und 60 mm 1:2,8, umfangreiche Altglassammlung, div. Raynox-Linsen

mopswerk

Re: An alle Makro-Spezis und solche, die es werden wollen

Beitrag von mopswerk » Samstag 5. März 2016, 09:21

Olli´s Fotos hat geschrieben:Ich würde einfach mal mit einem Raynox-150 anfangen und viel probieren. Man produziert viel Ausschuss aber das wird besser hört aber nie ganz auf da man eigentlich immer was Neues ausprobieren möchte. :D
LG
... und dann kann man sich auch noch weitere Achromaten holen. Man kann es sogar "mehr Dioptrien wagen", die Achromaten aufeinander zu schrauben, dann addieren sich die Dioptrien und hat noch mehr Spielpotenzial ...

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Re: An alle Makro-Spezis und solche, die es werden wollen

Beitrag von Karoline » Samstag 5. März 2016, 09:57

Nur was Praktisches:
Das Raynox DCR 150 ist klein und leicht. Mit der FZ 200 hatte ich es fast immer dabei. Wenn es einsatzbereit sein soll, dann verträgt es auch, wenn man es in die Jacken- oder Hosentasche (letzteres verbietet es, sich hinzusetzen) steckt bzw. ich habe eine kleine Tasche, die mit Karabiner am Gürtel, Kameratasche usw. befestigt werden kann.
Die Schnappfassung funktioniert gut, allerdings muss man aufpassen, dass man nicht an etwas stößt, dann kann es abfallen. Das ist mir jedenfalls passiert. Das Raynox hat das aber unbeschadet überstanden.
Für die Oly habe ich mir ein Makroobjektiv gekauft: Das ist wegen des erforderlichen Objektivwechsels deutlich unpraktischer, wenn man unterwegs ist. Kürzlich hatte ich es mit und es nach kurzem Versuch wieder eingepackt, ich hatte den Eindruck, dass ich anständige Bilder aus der Hand nicht hinbekomme (anders als beim Raynox).
Viele Grüße
Karoline

Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche. (Che Guevara)
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