Polfilter, aber dazu mal eine andere Frage

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Biggi 61
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Re: Polfilter, aber dazu mal eine andere Frage

Beitrag von Biggi 61 » Sonntag 21. Februar 2016, 10:06

Grapher hat geschrieben:Ein Freund hat diesen Haida-Filter in 62mm, und er gefällt mir wegen stärkerer Wirkung, weniger Flares und weniger leicht verschmutzender Oberfläche besser als mein doppelt so teurer Marumi aus Japan.
Grapher, das hört sich sehr gut für mich an. ;)
Vielen Dank dafür.
Ich wünsche dir einen schönen Sonntag.
LG
Brigitte
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Friedhelm
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Re: Polfilter, aber dazu mal eine andere Frage

Beitrag von Friedhelm » Sonntag 21. Februar 2016, 18:47

Hallo an alle,
lese gerade die Beiträge über den Pol-Filter, dessen Aufgabe es doch ist, Spiegelungen zu eliminieren.
Also meine Frage:, ist denn so ein Filter bei der Aufnahme von Vorteil, oder habe ich im Nachhinein
über ein Bearbeitungsprogramm die Möglichkeit das wett zu machen.

Grüße, Friedhelm

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Biggi 61
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Re: Polfilter, aber dazu mal eine andere Frage

Beitrag von Biggi 61 » Sonntag 21. Februar 2016, 18:57

Hallo Friedhelm,
ich, die noch keinen Polfilter hat, würde sagen: Mit dem Polfilter habe ich die Möglichkeit, mehr Struktur z.B. in den Wolken zu bekommen. Ob ich das mit dem AF/AE Lock genauso hin bekomme, weiß ich nicht. Ich bekomme (hoffentlich) mit dem Polfilter Spiegelungen auf dem Wasser oder besonders in einer Scheibe weg. Diese über das Bildbearbeitungsprogramm wegzustempel ist (meine Meinung) nicht oder nur sehr schwer möglich.
Außerdem ist es mein Ziel, so wenig wie möglich am PC das Bild zu bearbeiten. Gut, davon bin ich noch sehr weit entfernt und die Bearbeitung klappt auch nicht immer.
Aber dieses Ziel habe ich mir gesetzt.
Mal sehen, was die Jahre bringen. :lol:
LG
Brigitte
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Re: Polfilter, aber dazu mal eine andere Frage

Beitrag von Friedhelm » Sonntag 21. Februar 2016, 19:11

Danke Brigitte für Deine Antwort,

ja das sehe ich auch so, ist halt immer so ein Aufwand (manchmal), Filter aufschrauben, abschrauben.





Grüße, Friedhelm

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Re: Polfilter, aber dazu mal eine andere Frage

Beitrag von Biggi 61 » Sonntag 21. Februar 2016, 19:23

opafiti hat geschrieben:Danke Brigitte für Deine Antwort,

ja das sehe ich auch so, ist halt immer so ein Aufwand (manchmal), Filter aufschrauben, abschrauben.

Grüße, Friedhelm
Ja, Friedhelm. Alles hat seien Vor- und Nachteile. Bei dem heutigen Wetter konnte ich den ganzen Tag zuhause bleiben und stundenlang die Bilder bearbeiten, bzw. lernen. :lol:
An anderen Tagen möchte man lieber raus. ;)
LG
Brigitte
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Re: Polfilter, aber dazu mal eine andere Frage

Beitrag von Horka » Sonntag 21. Februar 2016, 20:11

Ihr habt recht Brigitte und Friedhelm, der Polfilter vermindert Spiegelungen. Da die nicht nur an Wasseroberflächen und Spiegeln entstehen, sondern auch an Blattoberflächen z. B., aber vor allem an Luftbestandteilen in der Atmosphäre, vermindert er auch dort die Reflexion und erhöht dadurch den Kontrast.

Bei Blüten und Blättern wird der Kontrast auch bei trüben Licht verbessert. In der Atmosphäre wirkt der Polfilter nur bei Sonne und bei einem bestimmten Winkel der Sonnenstrahlen.

Horst
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WinSoft
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Re: Polfilter, aber dazu mal eine andere Frage

Beitrag von WinSoft » Sonntag 21. Februar 2016, 22:23

Horka hat geschrieben:Ihr habt recht Brigitte und Friedhelm, der Polfilter vermindert Spiegelungen. Da die nicht nur an Wasseroberflächen und Spiegeln entstehen, sondern auch an Blattoberflächen z. B., aber vor allem an Luftbestandteilen in der Atmosphäre, vermindert er auch dort die Reflexion und erhöht dadurch den Kontrast.

Bei Blüten und Blättern wird der Kontrast auch bei trüben Licht verbessert. In der Atmosphäre wirkt der Polfilter nur bei Sonne und bei einem bestimmten Winkel der Sonnenstrahlen.
Richtig! Erst durch ein Polfilter kann man die abertausenden von Spiegelungen an Gräsern und Blättern mindern.
Allerdings muss die Lichtquelle klar und deutlich sein. Denn bei diffuser Atmosphäre gibt es zu viele Reflexionswinkel, als dass die Blätter und Gräser entspiegelt werden können. Das heißt, bei diffusem Wetter lassen sich auch Gräser und Blätter nicht mit einem Polfilter vollständig entspiegeln.

Bei Wasseroberflächen und Spiegeln kann man nur ein kleines Flächenstück entspiegeln, weil für die übrigen Flächenstücke der Polarisations-Winkel nicht mehr stimmt. Das gilt auch für gewölbte Flächen (Autokarosserie).
Wer dennoch großflächig entspiegeln will, greift zur Kreuzpolarisation: Exakt parallel ausgerichtete Polfolien vor die Lichtquelle(n), Polfilter vor die Optik.
Das hat sich bei Ölgemälde-Repros bewährt, wenn eine seitliche Beleuchtung entweder zu viel Rahmenschatten auf das Bild wirft oder die Raum-Enge keine seitliche Beleuchtung zulässt.
Gruß
Winsoft

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Re: Polfilter, aber dazu mal eine andere Frage

Beitrag von Biggi 61 » Montag 22. Februar 2016, 06:52

Guten Morgen und vielen Dank Horst und Winsoft.

Wenn der Filter da ist, kann ich mich entscheiden, ob ich meine geliebten Spiegelungen haben möchte oder nicht.
Ich liebe Spiegelungen, nur ab und zu passen sie nicht zu dem Bildausschnitt, den ich gerade haben möchte. ;)
LG
Brigitte
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Re: Polfilter, aber dazu mal eine andere Frage

Beitrag von Friedhelm » Montag 22. Februar 2016, 09:45

Hallo,

Also meine Frage:, ist denn so ein Filter bei der Aufnahme von Vorteil, oder habe ich im Nachhinein
über ein Bearbeitungsprogramm die Möglichkeit das wett zu machen.


Da hack ich doch noch mal nach, z.B. ein RAW-Datei, kann die im nachhinein entspiegelt werden?



Grüße, Friedhelm

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Re: Polfilter, aber dazu mal eine andere Frage

Beitrag von Lenno » Montag 22. Februar 2016, 09:51

Per Software im Nachhinein kann man leider nichts mehr entspiegeln.
Der Polfilter ist z.B. auch gut wenn man glänzende Holzflächen fotografieren möchte, man kann die Spiegelung dadurch
etwas verringern, das Holz kommt besser raus. (Alle nichtmetallischen Oberflächen)

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Re: Polfilter, aber dazu mal eine andere Frage

Beitrag von Horka » Montag 22. Februar 2016, 10:01

Nein!

Deine Frage ist nicht unberechtigt, weil der Polfilter an Bedeutung verloren hat. Mit der Bildbearbeitung kann man viel erreichen.

Du kannst mit ihr in Grenzen den Kontrast erhöhen, aber Spiegelungen kannst Du nicht entfernen. Und ein technisch gutes Bild zu verbessern ist leichter als ein schwächeres.

Das Musterbeispiel ist die warme Südsee, bei der Du mit Hilfe des Polfilters die Fische zählen kannst. Ohne hindert Dich die spiegelnde Wasseroberfläche am Durchblick.

Horst
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Re: Polfilter, aber dazu mal eine andere Frage

Beitrag von Grapher » Montag 22. Februar 2016, 10:02

Nein, ein Polfilter kann nachträglich nicht per EBV ersetzt werden. Die Aufnahme, egal ob RAW oder JPG, enthält keinerlei Information über die Polarisationsebenen des Lichtes. Eine Glasscheibe kann per EBV nicht entspiegelt werden, mit Polfilter schon. Aber ein Polfilter sollte mit Bedacht und Übung eingesetzt werden, weil er ein Bild auch verschlimmbessern kann. Winsoft hat die Grenzen (z. B. Winkelabhängigkeit) sehr schön beschrieben.
Ich habe im Urlaub Mitreisende gehabt, die haben immer einen Polfilter auf jedem Objektiv gehabt und nie gedreht (wurde mitgekauft, weil es nach Aussage des Verkäufers die Bildqualität erhöht). Ich wurde mitleidig belächelt, weil ich meinen Polfilter nur ab und zu benutzt habe und dann auch immer noch daran rumgedreht habe ..... ;) .
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Re: Polfilter, aber dazu mal eine andere Frage

Beitrag von WinSoft » Montag 22. Februar 2016, 11:00

Nochmals zur Klarstellung:
Fotografisch interessant sind zwei Poleffekte:
- Polarisation durch Streuung (Himmelsblau)
- Polarisation durch Reflexion (Spiegelungen)

Beide Effekte haben nichts miteinander zu tun, sind also unabhängig.

Zur Polarisation durch Streuung an den Luftmolekülen:
Den Effekt gibt es nur bei klarer Atmosphäre und nur genau senkrecht zur Richtung der Sonnenstrahlen.
Dann lässt sich das Himmelsblau gegenüber weißen Wolken intensivieren bis hin zu fast schwarz.
Bei bedecktem Himmel, Nebel, im Rücken- und Seitenlicht ist der Effekt sehr gering bis Null.
Außerhalb dieses optimalen Winkels lässt der Effekt sehr schnell nach. Das heißt, mit einem Weitwinkelobjektiv erscheint der blaue Himmel ungleichmäßig hell, fleckig. Will man das immer?
Auch bei Fernaufnahmen dämpft ein Polfilter den Dunst und erhöht damit den Landschaftskontrast.

Zur Polarisation durch Reflexion an spiegelnden Objekten:
Winkel gegen Reflexionsfläche gemessen:
- Diamant 22.47°
- Schwerflint 29.8°
- Flintglas 31.8°
- Polystyrol 32.2°
- Kronglas 33.51°
- Plexiglas 33.8°
- Quarzglas 34.4°
- Wasser tan a = 1/1.33299  Polarisationswinkel = 36.88°

Der Effekt tritt nur an elektrisch schlecht leitenden Materialien auf und nur einem vom Material abhängigen Winkel. An Metallen ist der Effekt gleich Null.

Winkel gegen die Reflexionsfläche gemessen:
- Diamant 22.47°
- Schwerflint 29.8°
- Flintglas 31.8°
- Polystyrol 32.2°
- Kronglas 33.51°
- Plexiglas 33.8°
- Quarzglas 34.4°
- Wasser tan a = 1/1.33299 --> Polarisationswinkel = 36.88°

Außerhalb dieses optimalen Winkels lässt der Effekt sehr schnell nach bis Null.
Das heißt, man kann nur eine relativ kleine Fläche hinreichend entspiegeln, egal, ob Wasser (Tümpel) oder Glas (Schaufenster). Bei gewölbten Flächen (Windschutzscheibe, Karosserie) sinkt die Chance einer großflächigen Entspiegeln nochmals.

Wer dennoch Metalle (Schmuck) oder gewölbte Flächen großflächig entspiegeln will, greift zur Kreuzpolarisation:
- (lineare) Polfolie(n) vor die Lichtquelle, exakt parallel ausgerichtet,
- Polfilter vor die Optik.
Ein Assistent beleuchtet mit einer Taschenlampe die Polfolien von hinten, den Fotografen blendend: Er dreht das Polfilter vor der Optik auf minimale Helligkeit (möglichst schwarz). Meist bleibt auch bei hochsperrenden Polfiltern trotzdem ein sehr dunkles Blau übrig.

Man kann auf diese Weise auch sehr schön bunte Spannungsoptik an Plastikobjekten beobachten, die zwischen die beiden Polfilter gehalten werden, die die Kräfteverteilung anzeigt. Zum Beispiel ein Plastiklineal.
Gruß
Winsoft

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Icebear
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Re: Polfilter, aber dazu mal eine andere Frage

Beitrag von Icebear » Montag 22. Februar 2016, 13:07

WinSoft hat geschrieben:An Metallen ist der Effekt gleich Null.
Dies wird immer wieder unterstrichen und ist theoretisch natürlich auch richtig, hat in der Praxis aber kaum Bedeutung. Denn wo (außer bei Chrom) hat man denn überhaupt metallische spiegelnde Oberflächen?
Beispiele:
  • Gusseiserne Gullydeckel: Sind eindeutig aus Metall und hier wirkt die Polarisation extrem! Wahrscheinlich wegen einer Oxid-Schicht an der Oberfläche.
  • Auto-Bleche: Hier wirkt die Polarisation auch sehr stark. Da liegt es aber eben am Lack - Metall ist hier ja gar nicht sichtbar (außer vielleicht beim DeLorean ;) )
  • Dinge aus Aluminium: Aluminium oxidiert sofort an der Luft. Auch hier kann ich mit einem Polfilter das Bild verändern.
Bleibt die Frage: In welchem real existierend Fall wirkt der Polfilter nicht?
Erst schießen, dann fragen!

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Re: Polfilter, aber dazu mal eine andere Frage

Beitrag von caprinz » Montag 22. Februar 2016, 13:37

Icebear hat geschrieben:
WinSoft hat geschrieben:An Metallen ist der Effekt gleich Null.
Beispiele:
  • Auto-Bleche: Hier wirkt die Polarisation auch sehr stark. Da liegt es aber eben am Lack - Metall ist hier ja gar nicht sichtbar (außer vielleicht beim DeLorean ;) )
  • Dinge aus Aluminium: Aluminium oxidiert sofort an der Luft. Auch hier kann ich mit einem Polfilter das Bild verändern.
Bleibt die Frage: In welchem real existierend Fall wirkt der Polfilter nicht?
Hallo,

Beim Thema Auto fallen mir Zierleisten und Blenden ein (Eloxal).
Gruß Carsten

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