Warum minimale Belichtungszeit bei Video

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ThomasT
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Warum minimale Belichtungszeit bei Video

Beitrag von ThomasT » Donnerstag 17. Januar 2013, 16:45

Hallo,

warum gibt es bei Video generell keine Belichtungszeit länger als das Reziproke der Bildfrequenz? Also 1/25 bei 25 Hz.

Können das die Sensoren nicht?

Wohlgemerkt: wir haben es nicht mit Film zu tun, dessen Frames definiert belichtet werden müssen, sondern mit Daten die beliebig berechnet werden könnten. D.h. es wären durchaus längere Integrationszeiten möglich.
Man könnte z.B. eine Belichtungszeit von 1/12.5 realisieren, wenn der Sensor mit 50Hz arbeitet. Jedes Frame würde dann die gewichtete Summe aus dem akutellen Sensorframe, und seinen drei Vorgängern sein.

Gruß Thomas
Lumix G3, GF3
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Papillon
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Re: Warum minimale Belichtungszeit bei Video

Beitrag von Papillon » Freitag 18. Januar 2013, 09:34

Eine Sekunde hat halt nur 12.5 x 1/12.5 Sekunden. Bei Belichtungszeiten von 1/12,5 Sekunden pro Einzelbild sind daher nur 12.5 Bilder pro Sekunde möglich. Die Wiedergabe ergäbe dann einen Stroboskopeffekt und keine fließende Bewegung. Da die Domaine des Filmen das bewegte Objekt ist käme es bei Belichtungszeiten von 1/12.5 pro Einzelbild oder 1/25 pro Halbbild außerdem zu Bewegungsunschärfen. Auch beim digitalen Filmen werden einzelne definierte Frames belichtet.

martinf
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Re: Warum minimale Belichtungszeit bei Video

Beitrag von martinf » Freitag 18. Januar 2013, 11:29

Thomas hat natürlich recht, dass man gleitende Mittel zwischen oder gleitende Summen von mit 25Hz aufgenommenen Frames bilden könnte, um den Effekt einer längeren Belichtung zumindest teilweise zu realisieren. Neben verstärkten Quantisierungseffekten insbesondere in den dunklen Partien, welche einen signifikanten Unterschied zu tatsächlich längerer Belichtungszeit liefern würden, liegt das Hauptproblem in der Bewegungsunschärfe. Ohne Nachbearbeitung würde ein Stroboskopeffekt auf den einzelnen summierten Bildern und wegen der Korrelation zwischen den in Teilsummen übereinstimmenden Bildern auch im Film sichtbar. Mit entsprechender Interpolation könnte dies zwar reduziert werden, jedoch wäre die Bewegungsunschärfe bei allem außer schleichenden Bewegungen drastisch. Was dem Sinn eines Films, Bewegung darzustellen, zuwider liefe...

Gruß, Martin

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Torchwood
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Re: Warum minimale Belichtungszeit bei Video

Beitrag von Torchwood » Freitag 18. Januar 2013, 13:52

Die LX7 kann das, sobald man auf manuellen Fokus wechselt, steht afair nicht in der Anleitung und funktioniert unter Umständen bei anderen Panasonic Kameras genauso. Die reale Bildwiederholfrequenz ändert sich dabei natürlich, von daher sollte man den Verschlusszeit moeglichst auf ein Vielfaches der FPS einstellen.
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ThomasT
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Re: Warum minimale Belichtungszeit bei Video

Beitrag von ThomasT » Samstag 19. Januar 2013, 15:52

Hallo,

Martin hat ungefähr verstanden, was mir vorschwebt.
Die Belichtungszeiten der einzelen Frames überlagern sich. D.h. die Belichtung von Frame N läuft noch, während Frame N+1 oder N+2 gerade mit der Belichtung beginnt.
Wenn man nur ganze Bilder belichten kann, dann könnte man dadurch realisieren, dass man mit höhere Framerate filmt und die einzelnen 50Hz oder 100 Hz Aufnahmeframes auf die 25 Hz Ergenisframes aufteilt, d.h. gewichtet aufsummiert.

Bewegungsunschärfe ist ein Thema. Das kann aber auch Effekt sein. Ausserdem reichen 10 Hz ca. aus um einen flüssige Bewewung (nicht so schneller Bewegungen) wahrzunehmen.

Frage dazu:

Wenn ich zwei Bilder um eine Blende unterbelichte und diese dann addiere, erhalte ich das gleiche Bild wie das korrekt belichtete?
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Re: Warum minimale Belichtungszeit bei Video

Beitrag von martinf » Samstag 19. Januar 2013, 18:18

ThomasT hat geschrieben:Wenn ich zwei Bilder um eine Blende unterbelichte und diese dann addiere, erhalte ich das gleiche Bild wie das korrekt belichtete?
Wie bereits geschrieben: Nein, leider nicht; es entstehen Quantisierungseffekte. Wenn die Bilder ideal gleich wären, würdest Du nur Tonwerte erhalten, die Vielfache von N sind, wobei N die Zahl addierter Bilder ist. Ganz so drastisch ist das in der Praxis nicht, da Rauscheffekte dies mildern, aber sichtbar wird der Effekt dennoch.

Gruß, Martin

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Re: Warum minimale Belichtungszeit bei Video

Beitrag von Torchwood » Montag 21. Januar 2013, 16:42

Das mit dem geht nicht verstehe ich ganz, wenn ich das mit dem LX7 doch problemlos hinbekome, was in etwa wie in diesem Video aussieht. Leider kann ich die Beschreibung dazu nicht lesen...

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Re: Warum minimale Belichtungszeit bei Video

Beitrag von fritzbiker » Mittwoch 23. Januar 2013, 16:46

Eine Frage hab ich noch zum Thema:
Wieso ist ein Videoclip mit 1920x1080 25p nicht heller (bei ganz wenig wenig Licht) als ein Clip, der mit 1920x1080 50p aufgenommen wurde. Beide sind gleich duster. Dabei müsste doch der 50p mit der halben Belichtungszeit auskommen und entsprechend dusterer sein. Ist er aber nicht. Warum?

Ciao
fritzbiker

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Re: Warum minimale Belichtungszeit bei Video

Beitrag von Torchwood » Mittwoch 30. Januar 2013, 12:12

Ich schätze mal dass die reale Bildwiederholfrequenz bei 1/50tel bleibt, schon um flackern bei Wechselstromlicht (50Hz) zu vermeiden. Gibt es bei den G-Modellen für Videos kein Manual Mode, in dem sich die Verschlusszeit manuell verändern lässt?
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Re: Warum minimale Belichtungszeit bei Video

Beitrag von Locutus » Mittwoch 30. Januar 2013, 13:26

Torchwood hat geschrieben:Ich schätze mal dass die reale Bildwiederholfrequenz bei 1/50tel bleibt, ...
Meinst du jetzt die Belichtungszeit der einzelnen Bilder oder redest du von der Wiederholungsrate? Denn unter Bildwiederholfrequenz verstehe ich jetzt 25 Bilder/Sekunge usw. Angaben wie 1/50tel sind für mich die Aufnahmedauer eines Einzelbildes.

Aber ich kann ja sowohl das eine als auch das andere Einstellen (zumindest bei der G5. Bei anderen Lumix-G-Modellen weiß ich es nicht).

Jedoch das was hier nachgefragt wurde geht nicht. Obwohl das meiner Meinung nach eher an der Firmware als solches liegt. Die JVC GC-PX10 konnte im 50p Modus auch jedes Einzelne Bild mit einer Dauer von 1/25 Belichten. Zumindest kann man das mit Umwegen im Menü einstellen. Ob es dann natürlich wirklich länger belichtet wird weiß ich nicht.

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Re: Warum minimale Belichtungszeit bei Video

Beitrag von Torchwood » Sonntag 3. Februar 2013, 04:37

Belichtungszeit und Wiederholrate laesst sich nicht immer so einfach voneinander trennen, wobei du in diesem Fall recht hast, die Bewegungen werden bei 'ner Belichtung von 1/50tel nicht flüssiger, weil sich die Bildwiederholrate nicht verändert, bei 'ner Belichtung von z.B. 1/12tel Sekunde werden Einzelbilder im Video doppelt abgespeichert, von daher sinkt die reale Bildwiederholrate. Diese Funktion ist gar nicht so selten, bei der LX7 geht das wie schon erwaehnt nur, wenn ich den Fokus auf manuell stelle, Klimmzuege die ich bei meinem Legria HF M46 Camcorder zum Glück nicht machen muss. Andere Camcorder besitzen einen Nightmode, der nicht viel anders funktioniert, aber meist keine direkte Kontrolle der Belichtungszeit erlaubt.
Kann schon mal passieren, dass ich mich bei den Begriffen ein wenig vergreife, hatte mich in der Beziehung bisher nicht gross mit anderen auszutauschen und hab' mir das meiste selbst beigebracht. Mit der Zeit werd' ich da vielleicht ein wenig treffsicherer ;)
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