Polfilter schwergängig - Abhilfe?

[Reisemobilist]

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Hallo in die Runde,
habe mir (zu) kurz vor der Reise für die FZ2000 einen CPL gekauft und stelle jetzt fest, dass er ziemlich schwergängig ist, so dass ich nicht mal eben bei aufgesetzter Gegenlichtblende mit dem Zeigefinger der Ring verstellen kann, wie ich das bei den Vorgängermodellen gemacht habe.

Was tun? Hat jemand einen Tipp für mich? Im Sinne von Nothilfe? Einschicken geht nicht, weil keine feste Adresse im Reiseland.

Zur Verfügung stehen Ballistol-Öl, W40 und Teflonspray. Was davon wäre o.k. bzw. würde den geringsten Schaden anrichten? Mit welchen negativen Folgen müsste ich rechnen?

Danke schon mal!

[Hanseat68]

läßt er sich nur schwergängig verstellen aber von der Optik abnehmen
mit Öl habe ich noch nie an einem Filter oder Optik experimentiert, würde von Öl absehen.

[Guillaume]

Du hast ein altes Fotografen-Hausmittel immer dabei. Dein "Nasenfett". Reibe einfach einmal mit dem Zeigefinger über Deinen Nasenrücken. Dann fährst Du mit dem Zeigefinger über die Fassung (da wo sie gegeneinander verdreht werden). Den Vorgang kannst Du mehrmals wiederholen, bis Du meinst, ein- oder zweimal rum zu sein. Dann solltest Du mehrmals hin und her drehen. Eigentlich sollte es dann geschmeidiger gehen. Das macht man auch gern beim Objektivbajonett bei stramm laufenden Objektiven. Mit Öl oder sonstwas würde ich nicht dabei gehen.

[Greenhorn]

Du kannst natürlich schon morgens beim Frühstück etwas Butter auf das Gewinde streichen. Das wird mit der Zeit auch ranzig.

Wenn es denn schon Fett sein soll, dann gleich Vaseline Creme kaufen. Die läßt sich auch außer für die Haut- auch für die Lederpflege verwenden.

[Reisemobilist]

Den Tipp mit dem Nasenfett werde ich mir merken!

Es geht jedoch nicht um das Reinschrauben des Filters in das Filtergewinde der Kamera, sondern um das verdrehen der beiden Scheiben des Polfikters gegeneinander. Da komme ich mit Nasenfett nicht weiter, es müsste was kriechfähiges, also dünnflüssiges sein. Deshalb der Gedanke, Ballistol zu nehmen. Entweder mit der Spitze eines Zahnstochers oder mit einer feinen Kanüle (für Insulin z.B.) in minimal möglicher Menge aufbringen.

Ballistol verharzt übrigens nicht. Hier ein Auszug von der Webseite von Ballistol:
"Ballistol kann nicht verharzen – auch nicht nach Jahrzehnten! Warum gibt es dann immer wieder das Gerücht, dass Ballistol verharzt? Ballistol basiert auf medizinisch reinem Weißöl. Dies ist die gleiche Basis, wie bei weißer Vaseline. Wenn man Ballistol sehr satt aufträgt und es dann auch noch kalt wird, werden diese Partikel wieder sichtbar – eine Art Ausflockung der Bestandteile, die auch bei Vaseline für eine „cremige Schmierung“ sorgen, zeigen sich an der Oberfläche. Hierbei handelt es sich um eine schützende Schicht – ganz im Gegensatz zum Verharzen. Ballistol kann sehr sparsam angewendet werden. Eine Dosierung, bei der das Öl feucht auf der Oberfläche stehen bleibt ist zu viel, aber völlig unschädlich. Beim Verharzen handelt es sich um es sich um einen chemischen Vorgang bei dem durch Bindungen sehr große Moleküle entstehen, die immer härter werden und dann wie ein Harz klebrig wirken und nicht mehr in der Lage sind zu Schmieren. Das ist bei der Bildung eines vaselineartigen Schmierfilms nicht der Fall – im Gegenteil die Schmierwirkung bleibt vollständig erhalten. ..."

[Greenhorn]

.....

"Ballistol kann nicht verharzen – auch nicht nach Jahrzehnten! .....
Ballistol basiert auf medizinisch reinem Weißöl. Dies ist die gleiche Basis, wie bei weißer Vaseline. ......
die Schmierwirkung bleibt vollständig erhalten. ..."

Ich sagte doch Vaseline. Allerdings war mir nicht bekannt, daß das "Waffenöl" Ballistol auf Vaseline basiert und deshalb auch nicht verharzt. Aber das ist ja ganz logisch, daß man das bei einer Präzisionswaffe nicht gebrauchen kann. Manche Leute wenden es auch innerlich an.

[x-DIABLO-x]

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Es gibt von Balistol ein Trockenschmiermittel, https://www.ballistol-shop.de/PTFE-Spra ... S_234.html, dss hinterlässt keine schmierigen Rückstände, habs bei Toom in der Autoabtelung geholt.

[Sennheiser]

Ich nutze dafür verharzungsfreies, vollsynthetisches Uhrenöl und den kleinsten Uhrmacherschraubendreher mit der Klingenstärke 0,64 zur Dosierung.
Ein winziger Tropfen ist ausreichend.

[Icebear]

Wie schwergängig ist er denn? Ich meine damit: Würde er sich ohne die behindernde Streulichtblende denn problemlos drehen lassen?
Ich fotografiere sehr viel mit Polfilter - eigentlich fast immer, sobald die Sonne scheint. Dann habe ich aber stets die Streulichblende runter, weil ich das Reingreifen so lästig finde und immer Angst habe, Fingerabdrücke auf dem Polfilter zu hinterlassen...

[Binärius]

Eine kleine Öffnung unten an der Streulichtblende würde das lästige hereingreifen überflüssig machen.
Manchmal frage ich mich ob die Entwickler überhaupt fotografieren.

[Reisemobilist]

Vielen Dank Euch allen!
Auch bei abgenommener Streulichtblende lässt sich der Polfilter nicht gerade leicht verstellen. ich muss ihn immer in die Richtung drehen, bei der sich der Polfilter nicht aus der Fassung dreht.

Ich benutze den Filter in der Halterung für Verlaufsflter von Formatt Hitech, die mit einer Platte abschließt, in die ein Polfilter (oder ein anderer) eingeschraubt werden kann. Durchmesser ist 95 und ich habe doch den deutlichen Verdacht, dass der Hersteller das Gewinde nicht so präzise fertigen kann, wie man es bsp. von B+W und anderen gewohnt ist. Bei der ersten gelieferten Platte war das Gewinde nicht in Ordnung, so dass man den Polfilter erst gar nicht bis zu Ende eindrehen konnte. Der Fehler war sogar mit bloßem Auge zu sehen, aber da ich mit soetwas nicht gerechnet hatte, habe ich mir das Gewinde nicht vorher genau angeschaut. Erst mit der als Ersatz gelieferten Platte ging es. Es kann durchaus sein, dass der Polfilter Schaden genommen hat oder auch die zweite Platte nicht so sauber gearbeitet ist, wie es sein sollte. Denn das Polfilter lässt sich noch einen Tick leichter drehen, wenn nicht in der Platte sitzt. Aber auch dann nicht so, dass ein Finger reichen würde.

Ich werde es also mit Ballistol Universalöl oder dem Teflon-Spray versuchen. Das Trockenschmiermittel von Ballistol werde ich hier wohl nicht bekommen.

Dass es da einen Zusammenhang zwischen Ballistol und Vaseline gibt, wusste ich auch nicht.

Was die Fingerabdrücke angeht, so bin ich inzwischen ganz entspannt. Das Hantieren mit Verlaufsfiltern hinterlässt immer Fingerspuren, bei mir jedenfalls, da man den Filter ja in der Halterung per Hand verschieben muss.

[Reisemobilist]

Merke gerade, dass ich vielleicht etwas Verwirrung gestiftet habe. Ich habe zwei CPL, einen direkt fürs Kameraobjektiv und einen weiteren für das Verlaufsfilter-Geraffel. Schwergängig sind beide, der große jedoch noch mehr als der kleine.


Nachtrag: die Idee mit der Öffnung unten in der Streulichtblende finde ich super! und ab damit in den Gehörgang der Hersteller

[Greenhorn]

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Nachtrag: die Idee mit der Öffnung unten in der Streulichtblende finde ich super! und ab damit in den Gehörgang der Hersteller

Und wer eine Streulichtblende zuviel hat oder eine defekte, der darf es gerne ausprobieren und dann hier berichten