Ein kleiner Workflow

Alles rund um Hard- und Software, die man zur Bildbearbeitung benötigt.
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wozim
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Ein kleiner Workflow

Beitrag von wozim » Dienstag 9. August 2011, 09:21

Da der eine oder andere von RAW-Dateien doch erwas abgeschreckt ist, hier mal mein Arbeitsablauf anhand einer nicht so tollen Landschaftsaufnahme.

Man kann, einer alten Weisheit folgend aus Sch... kein Gold machen, aber so manches Bild, das man trotz nicht optimaler Aufnahme behalten möchte, aufpeppen.

Hier hätte man es viel einfacher machen können, aber es soll ja nur als Beispiel dienen.

Die Bearbeitung erfolgt mit Silkypix und Photoshop CS4 Ext.
Die dazugehörigen Bilder lege ich bei Flickr! ab. http://www.flickr.com/photos/fz100/sets ... 267469951/

Bild 1 ist einfach aus dem unbehandeltem RAW entwickelt, quasi so, wie vom Sensor abgespeichert.
Bild 2 zeigt die kamerainterne JPG-Umwandlung, alle Einstellungen an der Kamera: 0

Bearbeitung in Silkypix, Ansicht 100%
1. Weißabgleich auf 6000k (war 5600k)
2. Kontrast auf "etwas hoher Kontrast" gesetzt
3. Rauschen Regler auf 50%

Kein Schärfen
Abspeichern als 16 Bit-TIF

Dieser Schritt ist in Bild 3 wiedergegeben

Der Rest erfolgt in Photoshop

Bild öffnen und den Modus auf Lab-Farben ändern
Dann Bild >> Bildberechnung (das Bild wird recht dunkel)
in dem Menue je nach ursprünglichem Kontrast "weiches Licht" oder "hartes Licht" wählen.
hier ist "weiches Licht" gewählt.
Zurück zu den RGB-Farben

Im nächsten Schritt über "Tiefen und Lichter" die Schatten etwas aufhellen und den Lichtern etwas mehr Zeichnung geben.

Tiefen:
Stärke 35% Tonbreite 5%, Radius 15 Pixel
Lichter:
Stärke 20% Tonbreite 10%, Radius 10 Pixel

Die Ebene in ein Smart-Objekt konvertieren

Unscharf maskieren
Filter >> Scharfzeichnungsfilter >> unscharf maskieren
100%, 4 Pixel, Schwellenwert 2

Bei den Ebenen taucht jetzt, quasi als Unterebene "Unscharf maskieren" auf.
Rechtsklick auf diese Ebene >> Smartfilter-Fülloption bearbeiten" Modus "Abdunkeln"

Fertig!

Bild 4

Ich speicher das Bild als 16 Bit-Tif mit Ebenen ab, für eventuelle weitere Bearbeitungen.

Fürs Web: Bild >> Modus >> 8 Bit und als JPG speichern.

Gruß Wolfgang
Gruß Wolfgang

https://www.flickr.com/photos/fz100/

GX9, GX80, 14 - 140 mm 3,6 - 5,6, Oly 45 mm 1:1,8, Sigma 19 mm und 60 mm 1:2,8, umfangreiche Altglassammlung, div. Raynox-Linsen

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intruder1961
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Re: Ein kleiner Workflow

Beitrag von intruder1961 » Dienstag 9. August 2011, 14:59

Danke Wolfgang,

schon Wahnsinn wieviel Zeichnung in den Wolken & Getreide nach der Bearbeitung vorhanden ist.

Werde mal versuchen den Workflow mit Lightroom anstatt CS4 nach zustellen.

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Insulaner
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Re: Ein kleiner Workflow

Beitrag von Insulaner » Dienstag 9. August 2011, 18:43

Vielen Dank Wolfgang für Deine Mühe :!: :!: :!:

Tolle Beschreibung, vielleicht solltest Du mal darüber nachdenken ein Buch zu schreiben.... oder hast Du schon :lol:
Gruß von der Insel

Matthias

(Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten) :-)

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Re: Ein kleiner Workflow

Beitrag von valokuva » Mittwoch 14. September 2011, 17:29

Hallo Wolfgang,
bin beim Stöbern gerade auf Deinen Beitrag gestoßen. Vielen DAnk erstmal, dass Du das in kleinen Schritten erklärst!
Echt beeindruckend die Verwandlung vom Rohbild zum geschliffenen "Diamanten". 8-)
Ich merke, dass ich mich doch mal mit Raw-Entwicklung befassen müsste...

Ein paar Mal hab ich's nur mit Silkypix versucht, aber das Ergebnis war nie besser als das Jpeg aus der Kamera.
Wieso verwendest Du für das Schärfen Photoshop? Vermutlich reicht Silkypix dafür nicht aus, oder?

Aus verschiedenen anderen Beiträgen habe ich entnommen, dass auch das RAW-Programm selbst einen großen Einfluss auf das Ergebnis hat.
Das macht die Sache natürlich nicht leichter, wenn man in Sachen RAW vor lauter Bäumen den Wald (= vor lauter Pixeln das Bild) nicht mehr sieht. :?

Viele Grüße,
valokuva
LG Stefan (G5, GX80)
Kritik zu meinen Bildern immer gerne.
Ach ja, Bilder gibt's auch -> hier.

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wozim
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Re: Ein kleiner Workflow

Beitrag von wozim » Freitag 16. September 2011, 15:49

Hallo valokuva,

das Problem bei den RAW-Konvertern ist, dass Entrauschen und Schärfen gekoppelt sind.
Je mehr du entrauscht um so weicher wird das Bild; schärfst du nach, rauscht es wieder mehr.

Deshalb erstelle ich zunächst das bestmögliche "Negativ".
In Photoshop CS4 Extendet nehme ich die weiteren Feinarbeiten vor und schärfe dann wie beschrieben oder mit der Nik-Software Sharpener 3 Pro.

Gruß Wolfgang
Gruß Wolfgang

https://www.flickr.com/photos/fz100/

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