FZ 1000 zu kompliziert?

Alles rund um die Superzoomer von Panasonic – von der legendären FZ50 bis zu FZ200, von der TZ1 bis zur TZ31
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Lithographin
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Re: FZ 1000 zu kompliziert?

Beitrag von Lithographin » Samstag 18. Februar 2017, 11:19

Das Thema scheint mir eine niemals endende Telenova zu sein. Wobei, der Kameratyp ist genau so austauschbar wie die Marke.
Chronologisch betrachtet fand ich die Veränderungen seit den Anfängen der digitalen Fotografie bis jetzt zuerst unglaublich, dann erheiternd und nach und nach nur noch erstaunlich.

Ich halte gerade ein kleines Büchlein in der Hand das zu analogen Zeiten bei eigentlich jeder Kamera dabei war. Es erklärt die Grundlagen der Fotografie wie Brennweite, Blende, Scharfstellen, Verschlusszeit und andere Grundlagen ohne die es einfach nicht geht.
Es ist mittlerweile 70 Jahre alt, aber es stimmt noch jeder Satz was die fotografischen Grundlagen angeht.

Und genau diese Grundlagen machen eine Beschäftigung mit unseren modernen Kameras erst möglich. Warum? Weil die Grundlagen immer noch die gleichen sind wie vor hundert Jahren. Physik bleibt Physik. Man kann noch so lange hüpfen und springen, aus unserer Erde wird nun mal keine Scheibe, auch wenn uns das, im übertragenen Sinne die Werbung gerne so einreden möchte.

Ich hatte vor einigen Tagen mit dem stolzen Besitzer einer Sony Vollformatkamera ein Gespräch weil ich ihm die Grundlagen der Kamera erklären sollte. Nur leider gehörte er zu jener Fraktion, welche glaubte das eine fette Kamera auch fette Superfotos bedeutet. Macht alles die Kamera.

Als ich ihm ganz klar sagte das er ohne die Grundlagen keine rechte Freude damit haben würde war er ziemlich schnell sauer weil ich mich anscheinend doch nicht auskenne.
Das ich ihm dann noch ein uraltes Buch von John Hedgecoe, „Fotografie für Könner“ empfohlen habe schlug dem Faß den Boden aus. Als ich ihm dann auch noch vorschlug mal eine Runde zu drehen mit ihm um den Zusammenhang zwischen Perspektive, Festbrennweite, Blende und Zoom learning by doing zu zeigen war ich vollkommen unten durch.

Wohlgemerkt:
Wer sich eine Kamera kauft und mit den Ergebnissen jedweder Automatik zufrieden ist ohne auch nur im Ansatz darüber nachzudenken wie denn die Bilder zustande kommen und damit zufrieden ist. Perfekt, soll so sein.

Aber: (Überzeichnet dargestellt)
Viele wollen Bilder machen die sie im Internet sehen und haben keine Ahnung über die Grundlagen.
Ist in etwa so als würde sich jemand einen Rennwagen kaufen um damit Rennen zu fahren, ganz vorne dabei zu sein denn dafür sind die Dinger mit all ihrer Technik ja da und gleich mal gegen die Garagentüre donnert weil ihn niemand gesagt hat das man da auch lenken muss um aus dem Loch raus zu kommen.
Ab auf die Piste ohne Führerschein. Warum auch. In der Werbung steht ja nix davon.

Grundlagen, Bedienungsanleitung, das Menü durchackern und dann Step by Step losziehen und lernen.
RTFM ist ja verpönt. Da ist es anscheinend schon leichter, mit eigentlich deutlich mehr Zeitaufwand, eben mal in einem Forum zu fragen. Gibt sich ein paar Spinner die das gelesen haben.

So gesehen ist die FZ 1000 genau so wenig kompliziert wie die bereits erwähnte Mikrowelle. Ordentlich arbeiten tun sie aber beide nur wenn man die Bedienungsanleitung durchliest. Und sei es nur um nach dem ersten Durchgang zu wissen wo man was findet.

Dann klappt's auch mit dem Bild oder der Lasagne.
Servus, Cristina
Ich fotografiere wie ich es sehe und schreibe wie ich es empfinde, nicht wie es ist
https://www.flickr.com/photos/154393312@N07/
Ausrüstung steht im Profil :D

Bitte keine Bildbearbeitung und andere Bilder einstellen

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Hobbyknipser
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Re: FZ 1000 zu kompliziert?

Beitrag von Hobbyknipser » Samstag 18. Februar 2017, 11:39

Alles richtig Cristina !

Nur macht es in meinen Augen keinen Sinn mehr das in Foren zu erwähnen.
Wie wir wissen und leidvoll gelernt haben, gelten hier seit Jahren ganz andere Regeln. ;)

Und nächstes Jahr gibt es wieder ein neues Kameramodel womit man noch
bessere Bilder machen kann. Wichtig daran ist nur das man dies selber glaubt
und genug Ahnungslose findet, die einem das bestätigen und Zack haben sich alle Lieb. :mrgreen:

....na ja...fast alle. :lol:

...
Gruß Torsten
...

piet

Re: FZ 1000 zu kompliziert?

Beitrag von piet » Samstag 18. Februar 2017, 12:34

moin Cristina,
man traut es sich ja kaum zu schreiben, aber ich bin der Meinung, daß Du den Nagel auf dem Kopf getroffen hast. Ohne auch nur ansatzweise die physikalischen Zusammenhänge bzw. deren Auswirkungen und Wechselwirkungen zu kennen, wird man auch mit der besten Kamera auf dauer nicht glücklich. Eine wissenschaftliche Betrachtung ist da überhaupt nicht notwendig. Um bei deinem Beispiel mit dem Auto zu bleiben: Man braucht eigentlich nur einfache Zusammenhänge zu lernen - wenn man am Lenkrad rechtsherum dreht, dann fährt das Auto nach rechts. Auch in England bei Linksverkehr!!! Mehr ist es nicht!

Aber nein. Lieber eine allumfassende Frage in einem Forum stellen, die niemand beantworten kann, ohne den Frager zu überfordern. Es geht soweit, daß einige scheinbar nicht in der Lage sind, die Kamerahandbücher zu lesen bzw. sie vorher von der Herstellerseite herunter zu laden.

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Re: FZ 1000 zu kompliziert?

Beitrag von Guillaume » Samstag 18. Februar 2017, 12:48

Und das Ganze wiederholt sich in schöner Regelmäßigkeit, wenn ein neueres Modell auf den Markt geworfen wurde. Und die Werbung für diese Modelle suggeriert, dass es die Technik der Kameras ist, die die tollen Fotos macht. Alles ist "voll easy" - das gab es auch schon im letzten Jahrhundert bei Kodak: "You press the button - we do the rest". Wozu soll dann der Käufer auch die Betriebsanleitung lesen. Es ist doch auch "voll easy", in einem entsprechenden Forum einfach einmal eine allumfassende Frage zu stellen. Wenn dann die Antworten kommen, bei denen durchscheint, dass der neue Kamerabesitzer sich etwas Mühe machen muss, kommen in der Regel zwei Reaktionen: 1. entweder verabschiedet sich der Fragesteller klammheimlich oder 2. er wird pampig und findet das Forum und die Kamera "merde", da die Bildergebnisse in feinster Weise mit den Werbefotos übereinstimmen. :mrgreen:
liebe Grüße.
Peter


GX9 / G3 / GF3 /Olympus OM-D E-M5 III / Fujifilm X100V
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Re: FZ 1000 zu kompliziert?

Beitrag von Horka » Samstag 18. Februar 2017, 18:43

Hatten wir hier schon mal einen Autovergleich? :D

Ich bin mit 16 PS, Zwischengas, Handschaltung... großgeworden und habe zu jedem Auto eine Reparaturanleitung gekauft.

Wenn ich mich heute mit Automatikfahrern unterhalten, die nicht wissen, wieviel Leistung ihr Auto hat und was ich mit Hubraum rmeine und die mir dann zeigen, dass sie genau so schnell wie ich bei genauso viel Spritverbrauch zum Ziel kommen, bin ich frustriert.

Horst
Handliche Kameras

carnica
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Re: FZ 1000 zu kompliziert?

Beitrag von carnica » Sonntag 16. April 2017, 16:56

videoL hat geschrieben:
carnica hat geschrieben: Bislang reichte mir mein einfaches Handy, aber Ich bin grad dabei mein erstes Smartphone anzuschaffen. d.h. viel weiß ich noch nicht über die Möglichkeiten eines solchen Gerätes, weshalb ich mir nicht vorstellen kann, wie man eine Kamera per Smartphone steuern kann und wozu das gut sein soll .
Mit der Panasonic Image App und einem Android Smartphon / Tablet kann man die FZ 1000 fernbedienen.
Das geht mit der WiFi-Funktion.
Vorteile:
Wenn die Kamera mit dem Smartphone gekoppelt ist, hat man auf dem Smartphone praktisch einen Touchscreen.
Für meine Tieraufnahmen stelle ich die Kamera auf ein Stativ entsprechend der Fluchtdistanz vor ein Nest / Bau.
Gehe dann ca. 5-6 m weg und kann dann die Kamera bedienen. ( WB, ISO, Focus, zoomen, auslösen )
Oder die Kamera ist so positioniert (ganz hoch oder ganz unten), dass man schlecht auf das Display gucken kann.
Auch bei Veranstaltungen ist es besser man hat die Kamera auf einem Stativ und das Tablet vor sich,
als hinter der Kamera zu stehen und den anderen Leuten die Sicht zu nehmen.
Es funktioniert auch mit einem Tablet, da ist dann das Bild größer als auf dem Display.
Um die Fernbedienug zu nutzen braucht man ein Stativ bzw. einen "Bohnensack".
Die Bedienung über WiFi erspart einen Fernauslöser.
Viele Grüße Bild videowilli
Danke für die schnelle und informative Antwort und sorry, weil ich mich erst jetzt dazu melde. Hab leider im Moment den Kopf selten frei für meine vielen Fragen zur Technik der FZ 1000, weshalb ich sie erst mal in den Schrank gelegt habe. Diese sicher sehr gute Kamera, wenn man weiß, wie man mir ihr umgehend muss, lieferte mir sogar im Vollautomatikmodus reichlich unscharfe Fotos, weshalb ich meine Bilder erst mal wieder mit der unkomplizierten FZ 200 mache.

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