Anfängerfrage zu Nahlinsen

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Mr. Burns
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Re: Anfängerfrage zu Nahlinsen

Beitrag von Mr. Burns » Montag 4. Februar 2013, 18:41

Moin Jörg,

danke, das sieht doch super aus auf den Bildern!

Da ich mir für Tierfotografie wohl auch die Televorsatzlinse von Panasonic (DMW-LT55E) kaufen werde, benötige ich den Tubus wohl eh. Aber schonmal gut zu wissen, daß ich den nicht immer mitschleppen muss, wenn ich Makros machen will und es auch ohne geht.

Viele Grüße,
Bernhard

Wolfg
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Re: Anfängerfrage zu Nahlinsen

Beitrag von Wolfg » Montag 4. März 2013, 11:51

Hallo Bernhard.

Bezüglich der Canon-Linsen:
Habe seit kurzem die 250D und die 500D.
Das D in der Bezeichnung soll dabei sehr wichtig sein.
Sonst sind es nur einfache Nachlinsen ohne Farbkorrektur.
So habe ich es jedenfalls in einem anderen Forum gelesen.

Ich selbst habe gleich die 58mm-Ausführung genommen.
Dazu je einen Anpaßring von 52 auf 55 und von 55 auf 58mm.
So kann ich jederzeit mit oder ohne den LA7-Tubus arbeiten.

Meißtens aber doch mit LA7-Tubus (für FZ200) und 55 auf 58mm,
weil dabei der Fokussier(Arbeits)abstand gleich bleibt.

Sie sind halt teurer als Andere, aber die Qualität stimmt auch.
Jedenfalls sehe ich selbst bei vollem Zoom keine CA's.

Hier Beispiele mit vormals einfachen Nahlinsen (DKE):
http://wolfgmey.de/Makro-Versuche.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Man sieht die Farbränder bei hohen Vergrößerungen.

Allerdings haben auch viele mit Raynox & Co
wirklich gute bis sehr gute Ergebnisse erzielt.

Bei Raynox störte mich der zu kleine Durchmesser.
Die Marumi soll bei höchsten Vergrößerungen CA's machen.

Ich wollte was mit 2...3 und 4...5 Dioptrien haben.
Ich entschied mich für Canon wegen der Neu-Verfügbarkeit,
aber auch wegen der hoffentlich maximal verfügbaren Qualität.

Es sind aber auch sehr viele Leute mit Marumi und Raynox glücklich.

Vielleicht hilft es weiter: Wolfg.

romeo4119
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Re: Anfängerfrage zu Nahlinsen

Beitrag von romeo4119 » Donnerstag 7. März 2013, 21:13

Guten Abend,
ja, ich möchte mich auch an diese Frage anhängen.
Vor ca. 1 Woche habe ich mir die FZ 200 gekauft, habe die FZ 2 und möchte ebenfalls in die Makrowelt einsteigen. Deshalb habe ich mir heute den Makrovorsatz Raynox DCR 150 gekauft.
Offensichtlich kann man nur in der Weitwinkeleinstellung Makroaufnahmen mit dem DCR 150 machen.
Viel Übung und testen gehört dazu, aber ich möchte , wenn es geht, Anfängerfehler vermeiden. Vielleicht kann ich auf diesem Weg erfahren, wie man Fehler ausschliessen kann. Wenn man z.B. ein Insekt auf einer Blüte fotografieren möchte kann man schlecht mit einem Stativ arbeiten.
Was kann/soll man berücksichtigen?
Gruß
Romeo

Mr. Burns
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Re: Anfängerfrage zu Nahlinsen

Beitrag von Mr. Burns » Donnerstag 7. März 2013, 23:40

Moin Wolfgang,

danke für Deine Antwort.

In der Zwischenzeit hatte ich mir die Raynox DCR-150 bestellt und bin damit zufrieden.

Durch den geringen Durchmesser verringert sich zwar der Bereich der für die Aufnahmen nutzbaren Brennweite, letztendlich benutzt man aber für Makros eh die geringeren Brennweiten nicht, das würde auch nicht viel Sinn machen, schließlich will man ja nah ran.

Auch die Brechkraft des DCR-150 reicht mir völlig aus, denn die Schärfentiefe ist eh so gering, daß man für jede stärker brechende Linse wohl ein statisches Motiv und ein Stativ benötigt.

Da ich aber bewegliche Motive (sprich Tiere bzw. Insekten) aufnehme, bietet sich das nicht an und eine Linse wie die DCR-250 wäre für mich sinnlos.

Bildfehler und CA konnte ich bisher mit der DCR-150 nicht feststellen, alle Bilder sind - soweit sie scharf sind - super.

Der Tubus hat sich als nützlich herausgestellt, wenn man mal kurz mit der Brennweite etwas raus will. Kann ich empfehlen.


@Romeo: Wie Du siehst, hast Du Dich richtig entschieden. Allerdings bedarf es am Anfang einiger Übung, weil der Schärfentiefe-Bereich sehr gering ist.
Besorge Dir den Tubus und setze die Linse dort herauf. Oder verwende nur eine Brennweite, sprich benutze den Zoomhebel nicht beim fotografieren.

Man fotografiert mit so einer Linse nicht im Weitwinkelbereich, sondern im hohen Zoombereich. Eigentlich in der Regel bei Vollzoom, um nah ans Motiv zu kommen. Später kann man das noch leicht variieren, je nach beabsichtigtem Bildausschnitt.

Mir geht es so wie Dir, ich fotografiere auch ohne Stativ, weil das eben bei Insekten&Co. und wechselnden Motiven keinen Sinn macht.
Allerdings muss man dafür dann auch auf ein paar Dinge achten:

1. Stelle wie gesagt eine Brennweite ein und belasse diese zunächst so, wie sie ist. Anfangs zum Ausprobieren idealerweise Vollzoom, den findest Du immer wieder, da er eben am Anschlag ist.
2. Der Autofokus ist wenig hilfreich. Stelle den manuellen Fokus ein, fixiere diesen dann im Nahbereich und fokussiere durch Ändern des Abstandes der Kamera vom Motiv. Anders gesagt: gehe mit der Kamera vor und/oder zurück, um scharf zu stellen. Das Belegen der seitlichen Objektiv-Schiebetaste mit Fokus statt Zoom hilft.
3. Fotografiere wenn möglich durch den Sucher, um die Kamera ruhiger und feinfühliger zu halten und ein Verwackeln zu vermeiden.
4. Neben der geringen Schärfentiefe ist die Verwackelungsgefahr der größte Feind eines gestochen scharfen Makrobildes. Durch die große Brennweite ist sie trotz Bildstabilisator immer gegeben. Daher begrenze ich von vorneherein die Auslösezeit auf maximal 1/60 Sekunde. Leider ist das natürlich ungünstig bei wenig Licht, den Blitz kann man wegen der Abschattung aber nicht verwenden und bei mehr als ISO800 rauscht die Kamera zu sehr. Was hilft bei wenig Licht ist ein indirekter Blitz bzw. ein entkoppelter Blitz im Slave-Modus. Eventuell auch bei manchen Motiven ein Blitzgerät im Blitzschuh, aber da wird es wohl auch meist Abschattungen geben. Also eher für viel Licht sorgen, wenns irgend geht.
5. Die größte Blendenzahl bzw. kleinste Blendenöffnung nehmen, die geht. Auch das ist Kontraproduktiv bei der Lichtproblematik, bei ausreichend Licht aber kein allzu großes Problem. Bei f2.8 kommt zwar viel Licht auf dem Chip an, die Schärfentiefe ist aber mit der DCR-150 bereits extrem gering. Und das liegt nicht an der Linse an sich, sondern an der Brechkraft von knapp 5 Diotrien. Das Problem hat man also bei allen Linsen mit dieser Dioptrienzahl, bei mehr Dioptrien wie bei der DCR-250 sogar noch mehr. Schon mit ein paar Blenden mehr schafft man schon deutlich mehr Schärfentiefe. Klar, es gibt auch Motive, wo man das explizit nicht will. Aber bei bewegten Motiven und ohne Stativ hilft das in der Regel schon...
Um eine möglichst große Blende zu wählen, lohnt sich meist der Einsatz des Programmshift. Je nach Ruhe seiner Hand und seiner Kamerahaltung muss man für sich selbst das ideale Verhältnis zwischen Verschlußzeit und Blendenzahl finden. Ich komme z.B. mit Blenden kleiner als f4.0 nicht so sehr gut klar und gehe dann lieber mit der Verschlußzeit herunter, statt Schärfentiefe aufzugeben.
6. Bilder in RAW aufnehmen. Insbesondere dann, wenn wenig Licht vorhanden ist. Ich schalte dann die Belichtungskorrektur runter auf den Bereich zwischen -1 und -2 EV. Die Bilder werden damit dunkel, dafür kann man sie aber gut per SilkyPix aus dem RAW heraus so aufhellen, daß man brauchbare Ergebnisse bekommt. Dafür lässt die Kamera dann engere Blenden und kürzere Verschlußzeiten zu. Oder man fotografiert im M-Modus und stellt sich Blende und Verschlußzeit fix ein. So muss es dann aber natürlich passen, im P-Modus mit den genannten Korrekturen behält man sich immerhin noch eine kleine, aber wie ich finde nützliche Hilfestellung durch die Kamera.

Mehr habe ich nicht... ;)

Dann viel Spaß und vor allem Geduld beim Fotografieren, und wundere Dich anfangs nicht über einen Ausschuß von um die 90%, das ist normal. Naja obwohl, mit den obigen Tipps nur 80% :D

Grüße,
Bernhard

Loomix
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Re: Anfängerfrage zu Nahlinsen

Beitrag von Loomix » Freitag 4. Dezember 2020, 14:10

Super Zusammenfassung!
Alles wesentliche kurz & prägnant erklärt, auch nach 7 Jahren noch aktuell, vielen Dank...!
FZ 1000 ; Marumi DHG+3
Grüße
Egbert

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