Graufilter mauell messen/fokussieren?

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elavein
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Graufilter mauell messen/fokussieren?

Beitrag von elavein » Mittwoch 11. Mai 2011, 18:39

Hallo,
ich bin recht neu hier und freu mich, dass es dieses Forum gibt, zumal im Netz ansonsten nicht so viel auf die Panasonic-Systemcameras eingegangen wird.
Ich hab seit einem Monat die G2(Kit W) (davor nur mit Digicams "geknipst") und musste mich natürlich erstmal viel mit der Technik und den neuen Möglichkeiten beschäftigen. Hab schon recht viel gelesen, recherchiert und experimentiert.
Ich bin nun ganz besessen von der Kamera und etwas ungeduldig, all die Möglichkeiten kreativ anzuwenden(ich weiß, Ungeduld ist hier fehl am Platz) ;) .

Ich hab mir vor kurzem einen Graufilter (B+W 110) zugelegt, u.a. weil ich die Effekte beim Langzeitbelichten von Motiven mit Wasser sehr faszinierend finde. Damit habe ich auch schon etwas a der Isar experimentiert.

Nun habe ich gelesen, dass man mit dem Graufilter nicht normal fokussieren/messen kann, sondern vor dem Aufschrauben alle Einstellungen vornehmen muss, dann auf manuell gehen, Graufilter drauf und nur noch belichtungszeit ändern.
Wenn ich nicht nahe ranzoome, hab ich allerdings bisher dieses Problem nicht gehabt.
Die Kamera hat scharf gestellt und mit entsprechend langer Belichtungszeit habe ich(abgesehen davon, dass die Motive noch besser ausgewählt werden müssen) den Effekt schon gut hinbekommen.
Besteht das Problem dann nur bei großem Zoom (da konnte die G2 definitiv nichts mehr messen/focussieren, weils zu dunkel wurde), oder hab ich da irgendwas falsch verstanden?

Ich bin sehr froh über Tips/Tricks, und sonstige Anmerkungen!

Eva

fth
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Re: Graufilter mauell messen/fokussieren?

Beitrag von fth » Donnerstag 19. Mai 2011, 20:55

Grundsätzlich spricht überhaupt nichts dagegen, einen Neutralgraufilter aufs Objektiv zu setzen, durch den Filter die Belichtung zu messen und automatisch zu fokussieren. Sofern die Kamera dabei normal funktioniert, ist alles okay. Wie du, verwende ich Neutralgraufilter (-3 Belichtungswerte), um längere Belichtungszeiten zu realisieren, ohne gnadenlos abblenden zu müssen (und damit Beugungsunschärfen zu riskieren). Auch verwende ich den Neutralgraufilter zusammen mit kräftigen Studioblitzen, um mit großen Blenden zu fotografieren, die ich trotz Runterregeln der Blitzleistung ohne Filter sonst nicht erreichen würde.

Die Belichtungsmessung sollte durch einen Neutralgraufilter nicht gestört werden. Anders kann es beim AF aussehen. Das AF-Modul braucht eine gewisse Menge an Licht, um das Objektiv zu fokussieren. Kombiniert man ein lichtschwaches Objektiv wie das 45-200 mm oder ein 100-300 mm etwa in der längsten Brennweite (hier ist es am lichtschwächsten) mit einem starken Graufilter, kann der AF hilflos hin und her irren, weil zu wenig Licht auf dem AF-Modul ankommt. In dem Fall einfach ohne Filter fokussieren (Kamera am besten aufs Stativ), dann AF abschalten und anschließend wieder den Filter aufs Objektiv schrauben. Generell: Hände weg von Billigfiltern. Filter kosten immer etwas Leistung. Billigfilter können den Bildton verändern und lausiges Glas sowie schleche Vergütung beeinflussen die Abbildungsleistung des Objektivs negativ. Mit etwas Sorgfalt halten Glasfilter ewig. Da fällst der Mehrpreis wirklich nicht ins Gewicht, den ein sehr guter Filter von Schneider oder Heliopan kostet.

In puncto Belichtungsmessung anders sieht es bei so genannten Grauverlaufsfiltern aus, die es als Schraubfilter gibt (schlecht, da eine langweilige 50:50-Aufteilung des Filters nur eine einzige Bildgestaltung erlaubt) oder als in einem Filterhalter frei verschiebbare Filterscheiben (sehr gut, weil der graue Teil des Filters an jede Stelle des Bildes bewegt werden kann). Bei diesen Spezialfiltern, bei denen der graue Teil beispielsweise den (hellen) Himmel dämpft und so zu mehr Zeichnung im Bild verhilft, ist es sinnvoll, ohne Filter zu messen und erst dann den Filter vors Objektiv zu setzen. Professionelle Grauverlaufsfilter gibt es in 1/3-EV-Abstufungen als Soft-Grad- oder Hard-Grad-Filter (weicher oder harter Übergang vom durchsichtigen Teil auf den zunehmend dunkler eingefärbten Filterteil).

Frank

elavein
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Re: Graufilter mauell messen/fokussieren?

Beitrag von elavein » Freitag 20. Mai 2011, 10:55

Hallo Frank,
vielen Dank für Deine Rückinfo und Tipps.
Dass billige Filter die Bildqualität extrem beeinflussen können, hab ich auch schon gelesen und mir deshalb den guten B+W gekauft.

Mit der Anschaffung von Verlaufsfiltern lass ich mir noch bisschen Zeit, jetzt versuch ich erstmal schöne Fotos aus meinem aktuellen Equipment herauszuholen.
Das werde ich u.a. auf Korsika die nächsen 2Wochen tun;-)

Viele Grüße,
Eva

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