Probleme mit Videoaufnahme

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nails-fashion
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Probleme mit Videoaufnahme

Beitrag von nails-fashion » Freitag 4. November 2016, 23:59

Hallo,
ich bin seit kurzem im Besitz einer G6 und ein absoluter Neuling.
Ich habe sie mir gekauft, weil ich Videos für youtube über Nageldesign und Schmukherstellung drehen wollte.

Also alles Aufnahmen die am Tisch und nah am Objekt gedreht werden.
Das Objektiv, das ich dabei habe ist ein 12-60 mm

Ich habe mich schon überall durchgesucht, aber manches verstehe ich eben auch nicht, weil wie schon gesagt: Neulimg.

Das Problem: der Fokus stellt sich scharf, dann bewege ich die Hände und dann ist es wieder unscharf, dann wieder scharf. Es nervt.
Ich habe vom manuellen Focus bis zu allen anderen schon viel durch, aber vielleicht macht es ja die Kombination.

Ich schaue mir auch viele youtube Videos von anderen (im Bereicht Schmuckherstellung) an. Das sind ja auch immer sehr nahe Aufnahmen und da sehe ich nie, das sich der Fokus überhaupt bewegt.

Wer kann mir helfen und sagen, welche Einstellungen ich verwenden mu?, damit ich eine schöne, klare, nahe Fimaufnahme hinbekomme.

ThomasT
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Re: Probleme mit Videoaufnahme

Beitrag von ThomasT » Sonntag 6. November 2016, 03:21

Kannst du mal ein Beispiel posten, was du gut findest? Als Beispiel.

Welche Lichtverhältnisse?
Lumix G3, GF3
Blackmagic Pocket Cinema Camera (super16 sensor, Cropfaktor 2.88 KB)
Panasonic 7-14, Laowa 7.5 mm, SLR Magic Hyperprime 12 mm, Panasonic 14-42, Sigma 19, Panasonic 20, Panasonic 45-150
Pentacon 29/f2.8, Pentacon 50/f1.8, Pentacon 135/f2.8

HotCookie
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Re: Probleme mit Videoaufnahme

Beitrag von HotCookie » Sonntag 6. November 2016, 21:33

nails-fashion hat geschrieben:welche Einstellungen ich verwenden mu?, damit ich eine schöne, klare, nahe Fimaufnahme hinbekomme.
Hallo! Da ich Deine konkrete Aufnahmesituation nicht kenne, kann ich keine konkrete Aussage dazu treffen. Dennoch könnten Dir aber einige allgemein gültige Regeln weiterhelfen. Bitte verzeih, wenn die folgende Beschreibung etwas "babyhaft" klingt, aber da Du schreibst, Du wärst blutige Anfängerin, weiß ich nicht, welches Grundwissen ich voraussetzen darf. Aaaalso:

Einfluss auf die Bildschärfe nehmen bei Deiner Kamera wesentlich die Brennweite des Objektivs, der Aufnahmeabstand und die Belichtung. Natürlich ist auch die Scharfstellung, sprich der Fokus selbst, wesentlich, aber das versteht sich ja von selbst. Ziel in Deinem Fall wäre es also, dass das Bild möglichst in einem großen Bereich scharf ist, ohne dass der Schärfepunkt (Fokus, egal ob manuell oder Autofokus) sich verstellt oder verstellt werden muss. Dazu betrachten wir die Tiefenschärfe oder Schärfentiefe (meint beides das Gleiche, aber die Gelehrten streiten sich bis heute, welcher Ausdruck der richtige ist). Schärfentiefe meint folgendes: In einem Foto (oder auch im Video) ist immer nur eine Ebene wirklich scharf abgebildet, die sogenannte Schärfeebene, also die Ebene auf die Du scharf gestellt hast. Davor (also kürzer zur Kamera hin) und dahinter (also weiter von der Schärfeebene und der Kamera weg) wird es prinzipiell immer unschärfer. Der Bereich, in dem vor und hinter der eigentlichen Schärfeebene im Bild auch noch scharf abgebildet wird, ist die sogenannte Schärfentiefe oder Tiefenschärfe. Wie groß dieser Bereich ist wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Als erstes wäre da die Brennweite des Objektivs. Es gibt kurze Brennweiten (kleine Zahl, an Deinem Objektiv also die Stellung 12mm, Weitwinkel und Superweitwinkel genannt) und lange Brennweiten (große Zahl, an Deinem Objektiv also die Stellung 60mm, Tele genannt). Dazwischen liegt die "Normal-Brennweite", bei Deiner Kamera etwa bei 25mm. Nun ist es so, dass bei Weitwinkel-Brennweiten die Schärfentiefe größer ist als bei Tele-Brennweiten. Dabei musst Du berücksichtigen, dass auch der Aufnahmeabstand die Schärfentiefe beeinflusst, d. h. je näher die Schärfeebene an der Kamera liegt um so geringer wird im Allgemeinen die Schärfentiefe. Dieser Effekt wird bei Tele-Brennweiten stärker sichtbar als bei Weitwinkel-Brennweiten. Daher nimmt man bei Portrait-Fotos gern Tele-Brennweiten und geht dann nahe an die zu porträtierende Person heran, damit der Hintergrund unscharf verschwimmt und die Person schön "herausgelöst" erscheint. Schließlich ist da noch die Blende, welche nicht nur die Belichtung, sondern auch die Schärfentiefe beeinflusst. Hier gilt im Prinzip: Je kleiner die Blende (also je größer die Blendenzahl) um so größer die Schärfentiefe und je größer die Blende (also je kleiner die Blendenzahl) um so geringer die Schärfentiefe. Zu beachten ist aber, dass die Schärfeleistung des Objektivs bei zu kleinen Blenden insgesamt abnimmt, was aber hier zu sehr in den Bereich der optischen Gesetze führt und hier nur verwirrt.

Soviel zum theoretischen Hintergrund. Nun zurück zu Deiner Aufnahmesituation: Ziel bei Deiner Aufgabenstellung wäre es also, einen gelungenen Kompromiss zu finden zwischen Brennweite, Aufnahmeabstand und Blende. Sorge dafür, dass Du helles, weiches (oder wenigstens indirektes) Licht bei der Aufnahme hast, also keinen direkten Halogenstrahler oder gar Baustrahler ( :lol: ) auf Deine Hände richten, auch keine Schreibtischlampe. Besser wäre hier eine ausreichend helle Raumbeleuchtung. Optimal wäre natürlich eine LED- oder Filmleuchte mit Softbox oder Streuscheibe, um Schatten bei der Aufnahme zu vermeiden, was dann aber natürlich wieder Geld kostet. Wenn Du also für gute Beleuchtung gesorgt hast, dann gilt es, einen Kompromiss zwischen Aufnahmeabstand und Brennweite zu finden. Bist Du zu nah an Deinen Händen, kannst Du zwar die Superweitwinkelstellung Deines Objektivs verwenden, was die Schärfentiefe vergrößert, verminderst aber durch den geringen Abstand auch gleichzeitig die Schärfentiefe wieder. Hier musst Du also ein wenig probieren, um die optimale Mischung aus Brennweite und Abstand zu finden, damit die Schärfentiefe den größten Bereich hat. Dabei stellst Du die Kamera auf ein Stativ, damit sich der Abstand bei der Aufnahme nicht ändert. Den OIS (Bildstabilisator) am Objektiv schaltest Du aus, da die Kamera ja fest steht. Manuellen Fokus einstellen, um das Fokuspumpen während der Aufnahme zu verhindern, und dann die Schärfe so einstellen, dass die Tischplatte des Basteltisches am Ende der Schärfentiefe liegt und gerade noch scharf abgebildet wird, also auch alles davor möglichst scharf abgebildet wird und alles was unter der Tischplatte liegt (wenn sie denn durchsichtig wäre) unscharf abgebildet würde. Um den Vorgang zu vereinfachen, legst Du am besten ein Blatt mit Schrift oder einem Muster darauf auf die Tischplatte in die Bildmitte. Das erleichtert die Beurteilung der Schärfe. Dabei stellst Du zunächst auf das Blatt scharf und ziehst danach die Schärfeebene immer weiter zur Kamera (so als würde das Blatt auf die Kamera zukommen) bis das Blatt bzw. die Schrift oder das Muster darauf leicht unscharf wird. Dann die Schärfe wieder leicht in Richtung Blatt korrigieren, damit die Schrift bzw. das Muster gerade noch optimal scharf erscheint. Damit wäre die Tischplatte dann sozusagen das hintere Ende der Schärfentiefe. Nun geht es an die Belichtung: Manuelle Belichtung einstellen (soweit ich weiß, der Kreativfilmmodus der G6). Da die Kamera fest auf dem Stativ steht und Du wahrscheinlich beim Basteln auch keine sehr schnellen Handbewegungen filmen musst, reichen im Video 25 Bilder pro Sekunde aus. Also Video 1080p mit 25 B/s auswählen. Dann die Belichtungszeit auf 1/25 Sekunde einstellen und die kleinste Blende (also die größte Blendenzahl) wählen, die für Deine Beleuchtungssituation möglich ist. Ideal wären Blende 8 oder 11, aber nicht 16, da damit das Bild im Allgemeinen wieder unschärfer wird (wie oben bereits erwähnt). Hast Du für Blende 8 oder 11 und 1/25 Sekunde zuviel Licht (wird wahrscheinlich nicht vorkommen), dann ruhig 1/50 Sekunde nehmen, aber möglichst immer ein Vielfaches der Aufnahmefrequenz von 25 B/s. (Also 1/25, 1/50, 1/75 Sekunde) etc. Ab 1/50 Sekunde Belichtungszeit kannst Du dann auch Videoqualität 1080p mit 50 B/s nehmen. Dann natürlich Belichtungszeit 1/50, 1/100, 1/150 Sekunde etc.

Nun sollte es Dir möglich sein, scharfe Aufnahmen von Deinen Bastelaktionen zu machen. Nur Mut, das klingt alles viel komplizierter als es wirklich ist. Wenn Du meine obigen Ausführungen beachtes, sollten Dir tolle Videos gelingen. Einfach machen und ausprobieren. Dann klappt's auch mit dem Nachbarn, ääääh der G6. ;)

Viel Erfolg! Hoffentlich dürfen wir dann bald mit einem Link zu Deinem ersten Werk rechnen und es bestaunen! Bild
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Re: Probleme mit Videoaufnahme

Beitrag von HotCookie » Dienstag 8. November 2016, 22:14

P.S.: Wäre auch scnön, wenn ich ein Feedback bekäme, ob meine Tipps Dir weitergeholfen haben, wenn ich schon halbe Romane schreibe... :lol:
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