"RAW", was bedeutet es genau?

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Cupper
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"RAW", was bedeutet es genau?

Beitrag von Cupper » Dienstag 13. September 2011, 12:14

Hallo,
was bedeutet "RAW" genau?
Es wird gesagt, das es Rohdaten aus der Kamera sind. Welche Parameter werden jedoch durch die Kameraeinstellungen beeinflußt?
Kann ich in der Kamera z.B.
die Schärfe oder Rauschminderung,
den Weißabgleich,
personliche Farbeinstellungen usw.
der "RAW" Daten ändern? :?: :roll: :idea:

Gruß Klaus
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Ghostgerd
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Re: "RAW", was bedeutet es genau?

Beitrag von Ghostgerd » Dienstag 13. September 2011, 12:38

Sollte man bei Wikipedia doch fündig werden ?
Nikon D7000; AF-S Nikkor 16-85mm; Sigma DG APO HSM OS 50-500mm
Lumix FZ2000


Erzähl eine Lüge nie zweimal
Zitat von Elim Garak

Gruß
Gerhard

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Re: "RAW", was bedeutet es genau?

Beitrag von Insulaner » Dienstag 13. September 2011, 12:52

Gruß von der Insel

Matthias

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Re: "RAW", was bedeutet es genau?

Beitrag von Björn » Dienstag 13. September 2011, 12:53

Hallo Klaus,

soweit ich das mit dem RAW verstanden habe, ist es vergleichbar mit dem Negativ einer Analog-Fotographie. (wird auch gern als Digitales Negativ bezeichnet) Das würde bedeuten, dass JEDE Einstellung, die Du an Deiner Kamera VOR dem Auslösen triffst, sich entsprechend auf das RAW auswirkt. Genauso wie die Verwendung von Vorsätzen wie Filter oder Telekonverter / Acromaten u.s.w.

Vielleicht kann ja einer unserer Profi´s das nochmal genauer darstellen. ;)
Freundliche Grüße und immer gutes Licht! ;)

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Re: "RAW", was bedeutet es genau?

Beitrag von Cupper » Dienstag 13. September 2011, 15:49

Danke für die Antworten.

Wikipedia oder Google kenne ich auch. Aber ich habe hier im Forum Fachleute gesucht die sich auskennen.
Ich habe soeben einen kleinen Test gemacht und den Weißabgleich der GH2 verstellt. Es hat sich gleich ausgewirkt auf JPEG und RAW.
Was für Vorteile haben dann RAWs außer das bei ihnen ein größerer Datenumfang gespeichert wird und sie sich dadurch feiner bearbeiten lassen.

Gruß Klaus
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Re: "RAW", was bedeutet es genau?

Beitrag von Insulaner » Dienstag 13. September 2011, 17:03

Cupper hat geschrieben:Danke für die Antworten.

Wikipedia oder Google kenne ich auch. Aber ich habe hier im Forum Fachleute gesucht die sich auskennen.
Ich habe soeben einen kleinen Test gemacht und den Weißabgleich der GH2 verstellt. Es hat sich gleich ausgewirkt auf JPEG und RAW.
Was für Vorteile haben dann RAWs außer das bei ihnen ein größerer Datenumfang gespeichert wird und sie sich dadurch feiner bearbeiten lassen.

Gruß Klaus
Einfach ausgedrückt: Die Cam manipuliert intern nicht an Deinen Bildern herum

Den Rest hast Du ja bei Wiki gelesen ;)
Gruß von der Insel

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Re: "RAW", was bedeutet es genau?

Beitrag von Björn » Dienstag 13. September 2011, 17:47

Cupper hat geschrieben:Was für Vorteile haben dann RAWs außer das bei ihnen ein größerer Datenumfang gespeichert wird und sie sich dadurch feiner bearbeiten lassen.
Der Vorteil liegt meinem Verständnis nach darin, dass bei RAW alle Feinheiten erhalten bleiben. Vorallem was die Farben betrifft. Ein jpeg ist bereits vorverarbeitet und heruntergerechnet. Daher ja auch die kleineren Dateien. Man kann daher ein RAW viel genauer seinen Vorstellungen entsprechend bearbeiten ohne größeren Qualitätsverlust. Ich denke mal, dass vorallem in diesem Qualitätspuffer ein wichtiger Vorteil liegt.
Freundliche Grüße und immer gutes Licht! ;)

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Re: "RAW", was bedeutet es genau?

Beitrag von bhm » Dienstag 13. September 2011, 21:51

Cupper hat geschrieben: Ich habe soeben einen kleinen Test gemacht und den Weißabgleich der GH2 verstellt. Es hat sich gleich ausgewirkt auf JPEG und RAW.
Was für Vorteile haben dann RAWs außer das bei ihnen ein größerer Datenumfang gespeichert wird und sie sich dadurch feiner bearbeiten lassen.
Ich würde mich jetzt nicht unbedingt als Fachmann bezeichnen, aber ich versuche mal mit einfachen Worten zu erklären, warum ich generell immer eine RAW-Datei erzeugen lasse und die abspeicher. Vielleicht kannst Du daraus erkennen, warum das RAW-Format ganz nützlich sein kann.

Das von der Kamera erzeugte JPG-Bild enthält interpretierte Daten anhand Deiner Kameravoreinstellungen (Weißabgleich, Schärfe usw.), die beim Abspeichern in der Kamera komprimiert werden. Stellst Du nachher fest, dass das Bild schief ist, zu stark rauscht, der Weißabgleich nicht passt, oder einen Farbstich hat, liest Du die erzeugte JPG-Datei in ein Bildbearbeitungsprogramm ein und korrigierst die Fehler soweit möglich nach Deinen Wünschen, und anschließend speicherst Du die Datei erneut ab. Dabei werden die bereits komprimierten Bilddaten erneut komprimiert, wobei sichtbare Störungen (Artefakte) auftreten können. Und jede weitere Bearbeitung verschlechtert das Ergebnis weiter.

Die RAW-Datei enthält die Rohdaten des aufgenommenen Bildes, die sich unabhängig von den Voreinstellungen der Kamera bei der Bearbeitung ohne Qualitätsverlust beliebig verändern lassen. Unbearbeitet wird die RAW-Datei eines Bildes i.d.R. nicht so gut aussehen, wie die direkt in der Kamera erzeugte JPG-Datei; nach der Bearbeitung ist es dann häufig umgekehrt.
Um eine RAW-Datei zu bearbeiten, kann man nicht jedes beliebige Bildbearbeitungsprogramm nehmen. Das entsprechende Programm muss diese RAW-Dateien auch lesen können. I.d.R. legt der Kamerahersteller ein entsprechendes Programm auf CD beim Kauf der Kamera mit dabei, oder aber man benutzt spezielle Programme, die dafür konzipiert sind, RAW-Dateien vieler Kamerahersteller bearbeiten zu können (z.B. Adobe Lightroom, RAW-Therapy, PSE mit Adobe RAW Converter usw.). In diesen Programmen kann man festlegen, mit welchen Voreinstellungen die - noch unbearbeiteten - RAW-dateien angezeigt werden sollen.

Wird eine RAW-Datei bearbeitet, und das fertige Ergebnis als JPG-Datei abgespeichert, wird dadurch die originale RAW-Datei nicht verändert; die erzeugte JPG-Bilddatei ist eine Kopie des aktuellen Bearbeitungsstandes der RAW-Datei. Soll ein Bild später noch mal bearbeitet werden, so geschieht dies wieder in der originalen RAW-Datei, und nach der vorgenommenen Bearbeitung wird dann ein erneutes JPG erzeugt. Es entstehen durch die (ggf. mehrfache) Bearbeitung eines Bildes also keine Verluste durch Mehrfachkomprimierung.

So lange keine Nachbearbeitung bei Bildern erforderlich oder gewünscht ist, und Du ansonsten auch mit den Farben, der Schärfe und der Rauschunterdrückung usw. einverstanden bist, brauchst Du eigentlich kein RAW.
Wenn Du aber später feststellst, dass z.B. die stürzenden Linien bei den Gebäuden doch nicht so gut aussehen, oder dass der See nach links hin ausläuft, weil der Horizont total schief ist (passiert mir häufiger...), oder dass am Bildrand das blöde Verkehrsschild doch stört, oder dass der Bildkontrast nicht optimal ist, dann wirst Du dankbar sein, wenn Du eine RAW-Datei des Bildes hast, in der Du Deine Änderungen ohne Qualitätsverlust vornehmen kannst.

ciao, Bernd

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Re: "RAW", was bedeutet es genau?

Beitrag von ahinterl » Mittwoch 14. September 2011, 07:35

Also ich habe zu meiner Verwunderung kürzlich irgendwo gelesen, dass fast alle RAW-fähigen Kameras RAW-Dateien sehr wohl in leicht komprimierter Art abspeichern. Hintergrund ist wohl die erzeugte Datenmenge... So ganz "roh" dürften die RAWs damit auch nicht wirklich sein... Den Wahrheitsgehalt dieser Aussage habe ich nicht überprüft, vielleicht weiß da ja wer mehr drüber...

Andreas
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Re: "RAW", was bedeutet es genau?

Beitrag von Binärius » Mittwoch 14. September 2011, 09:05

Die RW2 RAW's haben 12 BIt Farbtiefe, eine TIFF kann auch 16 Bit haben.
Die JPEG hat 8 BIT Farbtiefe, das ist wohl damit gemeint.

Übrigens als einzige Voreinstellung auf die RAW-Dateien ist die Belichtung wirksam,
alle anderen Parameter werden erst beim "entwickeln" festgelegt.
Es ist dann also völlig wurschd welche Parameter man dann sonst wie in der Kamera eingestellt hat.
Man kann so z.B. den Weißabgleich in aller Ruhe zu hause vornehmen.
Gruß Binärius aka Jens

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Re: "RAW", was bedeutet es genau?

Beitrag von Cupper » Mittwoch 14. September 2011, 11:15

Hallo,
ich habe heraugefunden das sich das Seitenverhältnis (ich nehme immer 16:9) sehr wohl auf das RW2 auswirkt. Da der Aufnahmechip immer die gleiche größe hat müßte unbearbeitet immer das gleiche Format herauskommen.

Was bedeutet folgender Hinweis aus dem GH2 Handbuch? Wird das RAW mit weniger Daten gespeichert?
"• [RAW ]-Aufnahmen werden mit einem geringeren Datenumfang aufgezeichnet als
[RAW+Jpeg fein ]- oder
[RAW+Jpeg Standart ]-Aufnahmen."

Gruß Klaus
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Re: "RAW", was bedeutet es genau?

Beitrag von Binärius » Mittwoch 14. September 2011, 12:38

Das mit dem Seitenverhältnis war mir neu, da ich immer im 3:4 Verhältnis aufnehme.
Ich schneide erst später die Bilder zu aber gut zu wissen.
Was den Datenumfang betrifft, vermute ich dass gemeint ist, RAW+JPG hat natürlich einen größeren Datenumfang als nur RAW.
Das RAW ist also immer gleich.
Aber das kann man ja mal testen.
Gruß Binärius aka Jens

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Re: "RAW", was bedeutet es genau?

Beitrag von bhm » Mittwoch 14. September 2011, 12:58

Cupper hat geschrieben:ich habe heraugefunden das sich das Seitenverhältnis (ich nehme immer 16:9) sehr wohl auf das RW2 auswirkt. Da der Aufnahmechip immer die gleiche größe hat müßte unbearbeitet immer das gleiche Format herauskommen.
Hier hast Du recht; die Wahl des Seitenverhältnisses in der Kamera wirkt sich auch auf die RAW-Datei aus. Trotzdem ändert es nichts daran, dass sich RAW-Dateien verlustfreier bearbeiten lassen.
Manchmal hätte ich es allerdings auch schon begrüßt, wenn man das Seitenverhältnis nachträglich noch hätte ändern können. Aber man kann wohl nicht alles haben.

ciao, Bernd

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Re: "RAW", was bedeutet es genau?

Beitrag von Rehbergturm » Mittwoch 14. September 2011, 14:31

Ich habe lange Jahre nur mit JPEG gearbeitet, weil mir RAW zu kompliziert erschien.

Seit ich die G1 habe arbeite ich paralell. Dann habe ich ein Bild , was meistens passt und für den Fall, dass ein Bild besonders gut ist, die RAW, die ich dann mit LR3 nachbearbeite.
Für die Alltagsbilder langt JPEG und Picasa.
Und weil ich ne große Festplatte habe, behalte ich beide Formate und kann dann wenn ich alt und grau bin noch daran weiter arbeiten
Lothar

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Re: "RAW", was bedeutet es genau?

Beitrag von Rehbergturm » Mittwoch 14. September 2011, 14:34

Du kannst das Seitenverhältnis nachträglich mit jeder Bildbearbeitung verändern, indem du die Ränder abschneidest.
Die Kamera macht auch nichts anderes. Nur von einem kleineren auf ein größeres Verhältnis geht logischerweise nicht
Lothar

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