Über den Niedergang der Fotografie

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Lenno
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Über den Niedergang der Fotografie

Beitrag von Lenno » Sonntag 21. Januar 2018, 14:53

Mal lohnenswert darüber nachzudenken

https://www.youtube.com/watch?v=R4-nAfOIbxg" onclick="window.open(this.href);return false;

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Horka
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Re: Über den Niedergang der Fotografie

Beitrag von Horka » Sonntag 21. Januar 2018, 16:32

Ich bin mit Vorurteil darangegangen, weil Niedergangsszenarien mich stören. Habe ein bisschen gezappt und mich bestätigt gefühlt. Z. B. schlechtere Fotos. Stimmt nicht! Es gibt viel mehr Gelegenheitsfotos von viel mehr Gelegenheitsfotografen. Die Sozialen Medien sind kein Platz für Qualitätsfotos, sondern für Menge. Sie geben keinen Anhalt für verminderte Qualität, nur für erhöhte Quantität. Die Qualität der Famiilienalben hat der Mann wohl nicht mehr in Erinnerung.

Die Fotos der "klassischen" Fotografen werden besser, weil die Kameras bessere Möglichkeiten bieten.

In meinen Augen hätte der Mann sich besser am Ofen gewärmt, einen Tee getrunken und ein Fotobuch gelesen. Dann sieht die Welt viel rosiger aus.

Aber Publikum bekommt man leider nur bei Untergangsszenarien.

Horst
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Rossi2u
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Re: Über den Niedergang der Fotografie

Beitrag von Rossi2u » Sonntag 21. Januar 2018, 17:21

Danke Horst, dann brauch ich nicht mehr rein zu gucken ...
Pana GH3+BGGH3|12-35|45-150|14|20 II
Oly E-PL7|45|C-180 1,7x
Fujifilm X10

K. Rockwell: "Even Ansel said: The single most important component of a camera is the twelve inches behind it."
Ich hoffe, nicht auf verlorenem Posten zu stehen...

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Lenno
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Re: Über den Niedergang der Fotografie

Beitrag von Lenno » Sonntag 21. Januar 2018, 17:30

Da frage ich doch mal den Horst, wie siehst du die Bilder hier im Forum,
sind die Fotos die hier gezeigt werden a) Qualitätsfotos,
oder b) Gelegenheitsfotos so wie du es genannt hast.

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Biggi 61
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Re: Über den Niedergang der Fotografie

Beitrag von Biggi 61 » Sonntag 21. Januar 2018, 17:37

Lenno hat geschrieben:Mal lohnenswert darüber nachzudenken
David, genau das hast du damit erreicht und das finde ich gut so.
Dieses Video gibt sehr viele Möglichkeiten in die eine oder andere Richtung.

Zu meiner Hochzeit (zu analogen Zeiten) hatten wir einen Profi-Fotografen. Wir waren im Studio und in bzw. vor der Kirche hatte er fotografiert.
Er war sein Geld nicht unbedingt wert. Aber so etwas weiß man erst später, bzw. zu spät.

Die Privataufnahmen waren aber auch nicht besser.

Viele Grüße
Brigitte
Lumix G6 Kit 14-140
Objektiv Lumix 100-300
Raynox 150
Olympus Makro 60 mm
Olympus 45 mm

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Re: Über den Niedergang der Fotografie

Beitrag von Guillaume » Sonntag 21. Januar 2018, 17:40

Er hat ja einerseits Recht, aber aufgrund seines jugendlichen Alters kann er gar nicht wissen, dass die selben Probleme, die er hier anspricht, es auch schon vor 40 Jahren gab. Nur damals gab es keine "sozialen Medien" als Multiplikator. Damals wanderten die Massen an Fotografien in Alben, Fotokartons oder in die Diakästen von Onkel Fritz. Aber jeder, der etwas älter ist, als der nette, emotionale junge Mann wird sich an die Fotoalben von Tante Emma voller Ritschratschpocket-Fotos erinnern, zu denen jeweils mündliche Erklärungen abgegeben werden mussten, wo das Ereignis stattfand und wer auf den Bildern überhaupt zu sehen sei, weil eigentlich nichts Scharfes auf den Fotos zu sehen war. Und wer wurde nicht in seiner damaligen Jugend bei Onkel Fritzens Diaabenden gequält. Und keiner wagte Onkel Fritz oder Tante Emma zu sagen, sie sollten lieber mit dem Fotografieren aufhören und sich vernünftige Ansichtskarten kaufen. Also früher war keinesfalls alles besser. Nur es fand immer im kleinen familiären Rahmen statt und schwemmte nicht tsunamiartig durch's WWW. Aber auch damals kostete es etwas, wenn man für seine Hochzeit einen Fotografen engagierte, oder vernünftige Porträts von sich machen lassen wollte. Und auch damals konnte sich das nicht jeder leisten und griff zur Selbsthilfe. Und keineswegs gab es zu der Zeit ausschließlich nur hervorragende Fotografen, nur weil sie es gelernt hatten. Denn eines konnte man in der Fotografenlehre nicht unbedingt lernen, den speziellen Blick für's Motiv, für das Licht und für die augenblickliche Situation. Und drei Jahre Lehrzeit für die damalige Technik halte ich aus heutiger Sicht für mindestens zwei verschenkte Jahre, die der Lehrling als billige Arbeitskraft fristete.
Und die Fotografen, die nur die neuesten Kameras kauften und ihr Schaffen daraus definierten, gab es durchaus schon immer. Selbst erlebt auf einer Photokina vor über 30 Jahren am Hasselblad-Stand. Oder im Vogelpark Walsrode, wo einer mit seiner Hasselblad die Oma vor allen möglichen Käfigen fotografierte - nur nicht die Vögel als eigentliche Motive.
Also alles keine neuen Probleme. Nur erscheinen sie dem Fotografen so riesig und Existenz bedrohend aufgrund der Masse in den sozialen Netzwerken. Genauso wie die vielen Dorf- und Kleinstadtfotografen pleite gegangen sind, werden auch heutzutage Fotostudios und Hochzeitsfotografen verschwinden, wenn sie sich den neuen Sehgewohnheiten nicht anpassen werden. Man kann das beklagen, aber deswegen wird sich nichts ändern. So ist der Lauf der Zeit - selbst ein Ansel Adams ist inzwischen Geschichte und müsste sich, wenn er heute lebte, ganz schön durchkämpfen.
liebe Grüße.
Peter


GX9 / G3 / GF3 /Olympus OM-D E-M5 III / Fujifilm X100V
LumixG 20mm / LumixG 12-32mm /LumixG 12-60mm / LEICA DG Summilux 9mm / Olympus 12-200mm / Olympus 60mm / Pergear 35mm + betagte Objektive

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Lenno
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Re: Über den Niedergang der Fotografie

Beitrag von Lenno » Sonntag 21. Januar 2018, 18:06

Zunächst mal der Titel ist nur eine provokante Überschrift.

Mir persönlich ging es so, nachdem ich das Video gesehen hatte,
angesichts der neuen Kameramodelle wie z.B. GH5, G9, das ich mich
ehrlich fragte, wieviel Kamera brauche ich, bzw. wo ist mein Stand in
der Fotografie.
Und um ganz ehrlich zu sein, da bin ich noch wirklich weit davon entfernt
auch nur annähernd mich als "Fotograf" zu bezeichnen.

Da ich selbst auch noch auf der Suche nach einem für mich geeigneten Kameramodell bin,
verfolge ich natürlich mit regem Interesse die Themen der beiden neuen Kameraklassen und
bin natürlich immer auf Bildergebnisse gespannt.

Laut Horst Theorie müssten sie ja besser werden, weil die Technik sich ja auch verbessert hat.

Also ganz ehrlich bis jetzt hat mich noch kein Bild das mit der neuen Technik gemacht wurde vom
Hocker gehauen.
Deshalb stimme ich dem Punkt im Video zu, das die Menschen gar nicht mehr sehen
oder wissen was ein gutes Bild ist und was nicht. Und das finde ich doch bedenklich, in der
Hinsicht das sehr viel Geld ausgegeben wird, für ein Kamerasystem das weit über dem eigentlichen
Kenntnisstand der "Fotografie" deren Besitzer liegt.

Man kann das schön reden, oder auch nur damit abtun das sich die Zeiten ändern. Alle machen das eben so.
Das war früher auch nicht anders, klar war es früher auch nicht anders.

Ich denke wer das Video richtig verstanden hat, hält kurz inne - und wird ehrlich zu sich selber und wird
sich wieder neu fragen, welchen Kenntnisstand er tatsächlich hat und wo er gerne hinkommen möchte,
und wird nach Möglichkeiten suchen wie er dahin kommen kann. Und das muss nicht unbedingt ein neues Kameramodell sein.
Mal einen Fotokurs besuchen, oder sich auch mal die anderen Videos von Aki anschauen, ich finde er erzählt da
aus der Praxis und macht das sehr gut.
https://www.youtube.com/channel/UChxGV5 ... h9w/videos" onclick="window.open(this.href);return false;

horstmuc

Re: Über den Niedergang der Fotografie

Beitrag von horstmuc » Sonntag 21. Januar 2018, 18:09

Die Anzahl der weltweit erstellten Fotos ist Dank der digitalen Kameras incl Smartphone und der sozialen Medien größer geworden.
Damit stieg nicht nur die Anzahl der sicherlich nicht zu sehr anspruchsvollen Fotos bezüglich Qualität, sondern auch der qualitativ hochwertigen Fotos.
Die Fotografie erlebt einen großen Aufschwung, aber die prof. ausgebildeten Fotografen haben größere Konkurrenz bekommen.

Wichtig ist, die Leute sollen Spaß an der Fotografie haben. Ein gemeinsames Hobby verbindet Menschen.

Prosecutor
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Re: Über den Niedergang der Fotografie

Beitrag von Prosecutor » Sonntag 21. Januar 2018, 19:09

horstmuc hat geschrieben:
Wichtig ist, die Leute sollen Spaß an der Fotografie haben. Ein gemeinsames Hobby verbindet Menschen.
Zustimmung.
Eine viel "beängstigendere" Entwicklung sehe ich in den Bildbearbeitungen. Da wird das ursprüngliche - vielleicht eher mäßige - Bild aufgebohrt, gepimpt und manipuliert - mit durchaus beeindruckenden Ergebnissen. Nur mit dem ursprünglichen Foto - und mit Fotografie im eigentlichen Sinn - hat das nicht mehr viel zu tun...

Konrad-99

Re: Über den Niedergang der Fotografie

Beitrag von Konrad-99 » Sonntag 21. Januar 2018, 19:18

Prosecutor hat geschrieben:
horstmuc hat geschrieben: Wichtig ist, die Leute sollen Spaß an der Fotografie haben. Ein gemeinsames Hobby verbindet Menschen.
Zustimmung.
Eine viel "beängstigendere" Entwicklung sehe ich in den Bildbearbeitungen. Da wird das ursprüngliche - vielleicht eher mäßige - Bild aufgebohrt, gepimpt und manipuliert - mit durchaus beeindruckenden Ergebnissen. Nur mit dem ursprünglichen Foto - und mit Fotografie im eigentlichen Sinn - hat das nicht mehr viel zu tun...
Ein Irrweg bei der Bildbearbeitung: http://www.t-online.de/nachrichten/pano ... aelle.html" onclick="window.open(this.href);return false;

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Re: Über den Niedergang der Fotografie

Beitrag von mikesch0815 » Sonntag 21. Januar 2018, 19:24

Im Grunde mag ich Aki Mooshammers Videos, auch wenn ich nicht bei jedem seiner Videos die gleiche Meinung teile - er ist dennoch erfrischend.

Für mich ist es grundsätzlich so, das die Fotografie so gut ist, wie sie noch nie war. Weil (auch durch Smartphones) verstaubte Regeln und Sakrilege gebrochen werden und wurden, weil mit Perspektiven und Veränderungen gespielt wird. Auch, weil die Bildbearbeitung am PC soviel ermöglicht und den Spielraum des Bildes erweitert. Das heißt nicht, das einem alles gefallen muss - ich finde z.B. HDRs in der Regel grausig und kann mit der hyperrealistischen Darstellung nix anfangen. Aber es erweitert und bereichert die Fotografie.

Ja, ich finde schon, das insbesondere neuen Bodies zuviel beigemessen wird. Das merkt man auch hier im Forum, ein neuer mFT Body und es beginnen endlose Lobpreisthreads (macht ja auch Spaß), aber am Ende sind es nur Fotos. Die viel wichtigeren Objektive fallen bei der ganzen Lobpreis-Geschichte immer etwas nach hinten runter. Das ist sogar bei den FZ Modellen so, die neueste FZ muss ja immer die beste sein... wie man bei den Threads zur FZ2000 gesehen hat.

Aber sind am Ende die Fotos nun besser? Ich würde z.B. blind nicht erkennen, ob meine GX7 oder meine GX8 ein Foto gemacht hat. Rein vom endgültigen Resultat her. Dennoch macht die GX8 Sinn, sie hat ein paar Dinge, die ich an der GX7 vermisse. Aber das sind marginale Dinge im Grunde.

so weit
Maico
S5II, GX8, EM-10II(IRmod) und viel Glas - also viel Spaß!

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Horka
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Re: Über den Niedergang der Fotografie

Beitrag von Horka » Sonntag 21. Januar 2018, 19:46

Lenno hat geschrieben:Da frage ich doch mal den Horst, wie siehst du die Bilder hier im Forum,
sind die Fotos die hier gezeigt werden a) Qualitätsfotos,
oder b) Gelegenheitsfotos so wie du es genannt hast.
Die Fotos hier im Forum reichen meiner Meinung nach von Gelegenheitsfotos bis sehr gut. Manche Bilder hätte ich nicht eingestellt, bei manchen bin ich neidisch, dass ich so etwas nicht kann.

Ich möchte als Beispiel meiner These die Tierbilder von Tinka und Swiss nennen sowie Vogel- und Nahaufnahmen anderer. Solche Bilder waren früher in der Regel den Profis vorbehalten, die Ausrüstung war zu schwer und und zu teuer, der Filmverbrauch zu hoch, der Autofokus zu langsam, die Serienbildgeschwindigkeit zu gering usw.

Heute bremst die Ausrüstung nicht mehr, nur Geduld und Können zählen.

Horst
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Re: Über den Niedergang der Fotografie

Beitrag von Karoline » Sonntag 21. Januar 2018, 19:50

Ich fand das Video anstrengend. Mir scheint, der Typ ist auch ein Kind der neuen Zeit oder will so rüber kommen: die Art und Weise bzw. die Tonlage des Vortrags.
Ansonsten frage ich mich, was mich das juckt, wenn Leute mit ihrem Telefon fotografieren. Schlimm finde ich allein, dass diese Stangen nicht verboten sind. Für mich persönlich ist das mit den Telefonen ohnehin nichts, ich habe ein Talent dafür, damit nur unscharfe Bilder zu machen (kein Witz!).

edit: Ich hatte mal ein analoges 60mm-Objektiv - es ist verkauft worden. Damals schon war mir das mit dem Alukoffer und Einbahnstativ nicht nur zu schwer sondern vor allem auch zu sperrig. Zumindest wenn es um MFT geht, hat Horst sicher Recht, dass hier für "einfache" Fotografen viel mehr möglich ist als früher.

und noch ein edit: Leute, die mit Telefon fotografieren kenne ich auch und glaube, dass das auch Teil der neuen Kommunikation ist - ständig online sein, den Leuten schnell mal zeigen, wo man ist, was man macht, die neue Handtasche zeigen usw. Ob diese Leute das als "Fotografie" verstehen, wäre ja auch noch ein Frage. Immerhin ist es so, dass ebendoese Leute mir manchmal Bilder zeigen und gleichzeitig sagen: Die Bilder sind natürlich nicht so gut wie Deine ... Und da geht es meines Erachtens nicht um BQ (kann man auf den Telefonen ohnehin nicht vergleichen) sondern ums Auge. Das sollten wir uns mal merken. Welchen "Niedergang" gibt es denn da - wenn man mal die "Kommunikations-Fotos" abzieht?
Zuletzt geändert von Karoline am Sonntag 21. Januar 2018, 20:14, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Karoline

Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche. (Che Guevara)
http://www.Karoline-Haustein.de
E-M1 Mk II, PEN-F, E-M1, FZ 200, FZ 8, Canon A1, Canon Prima Super 115, Petri und ...

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Re: Über den Niedergang der Fotografie

Beitrag von breitbildknipser » Sonntag 21. Januar 2018, 19:55

Der Meinung von Horst stimme ich uneigeschränkt zu.
Gruß Reiner
G6, G81, pana 14-140 II, pana 100-300, pana 20 - 1.7, pana 12 - 6o,

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Re: Über den Niedergang der Fotografie

Beitrag von Der GImperator » Sonntag 21. Januar 2018, 20:00

Lenno hat geschrieben:nachdem ich das Video gesehen hatte, angesichts der neuen Kameramodelle wie z.B. GH5, G9, das ich mich ehrlich fragte, wieviel Kamera brauche ich, bzw. wo ist mein Stand in der Fotografie.
Geht mir dieser Tage (im Zuge aktueller Cam-Technik 2017/18, besonders natürlich mit Veröffentlichung der G9) auch so.
Wir unterscheiden uns allesamt insofern aber schonmal voneinander (bzw. gehören einer von mehreren sich unterscheidenden Kategorien an), als daß wir nicht alle nach den gleichen Mustern Anschaffungen (= Produkt-Recherche + Geld in die Hand nehmen) tätigen. Stichwort(e) "Brauchen - Wollen - Können".

Lenno hat geschrieben:da bin ich noch wirklich weit davon entfernt auch nur annähernd mich als "Fotograf" zu bezeichnen
Na na! ;) Understatement ist ne Charaktereigenschaft oder gezielt ausgewählt :P
Ich sach ma: die ganzen "Regulären" (aktiv beteiligende Lumixer) hier a) besitzen Cam-Equipment, b) informieren sich über Cam-Equipment, c) setzen sich mit ihrer Fotografie und derer anderer auseinander, d) stellen ihren Stil/ihr Auge/ihr Konzept/... in öffentlichem Rahmen dar, üben sich darin, entwickeln es weiter.....
Für mein Dafürhalten reicht das locker aus, sich (Hobby-) Fotograf zu nennen :!:

Lenno hat geschrieben:Deshalb stimme ich dem Punkt im Video zu, das die Menschen gar nicht mehr sehen oder wissen was ein gutes Bild ist und was nicht.

Und das finde ich doch bedenklich, in der Hinsicht das sehr viel Geld ausgegeben wird, für ein Kamerasystem das weit über dem eigentlichen Kenntnisstand der Fotografie" deren Besitzer liegt.
Wir verallgemeinern ja gerne ;) (Der Wiesner hält sich in dem Clip aus meiner Sicht doch SEHR allgemein; Urteile sind undifferenziert... ist letztlich halt doch mehr "Rant" (-> "im www Dampf ablassen") als sachlich tiefere Betrachtung).
Ich stimme zu und auch nicht. Wer sind denn "die Menschen" ?!?! Daß dies den "allgemeinen Trend" (im sozialen Raum, v.a. auch im digitalen sozialen Raum/www/social media) beschreibt, würde ich aber auch sagen. So zumindest mein Eindruck.
Keine Ahnung, wie viele Leute im Verhältnis zur Gesamtgesellschaft "früher" fotografierten. Keine Ahnung, wie viele heutzutage noch fotografieren. "Bilder machen" (-> ist was anderes als fotografieren!!!) tun jedenfalls deutlich mehr als früher :idea: ;)
Durch Masse kommts doch eigentlich immer zu Verwässerungen. Und Trends werden weniger von Qualitäten als von Quantitäten bestimmt. Und "Wegwerfgesellschaft" ist auch längst in künstlerischen Kreativbereichen angekommen.

Lenno hat geschrieben:Ich denke wer das Video richtig verstanden hat, hält kurz inne - und wird ehrlich zu sich selber und wird sich wieder neu fragen, welchen Kenntnisstand er tatsächlich hat und wo er gerne hinkommen möchte, und wird nach Möglichkeiten suchen wie er dahin kommen kann. Und das muss nicht unbedingt ein neues Kameramodell sein.
Wenn Geld bei mir gar keine Rolle spielen würde, dann würde ich mir immer noch nicht jedes Modell-Upgrade holen.
In die "Premiumreihe" (G9) wechseln würde ich dann ehrlicherweise aber wahrscheinlich schon 8-) . "Inhaltlich gut aufgehoben" bin ich nach aktuellem Stand aber definitiv ganz easy in der "herkömmlichen" G-Serie. MIR würde die G9 sicher nicht DEN Qualitätsschub geben. Und abseits der "Spezialgebiete" unter Anwendung neuester technischer Entwicklung wird sie (aus meiner Voraussicht) auch nichts produzieren können, was ne G5 mit ordentlicher Optik drauf nicht auch schon hinbekommen hat.

Einschränkenderweise und wohl das (hypothetisch) Spannendste zu diesem Thema aus meiner Sicht: Dynamik! Schatten, Lichter, Farben, Kontraste, gutmütiges Rauschverhalten. Eine "Flagschiff-Cam-Reihe" wird diesbezügliche Weiterentwicklungen und Abstimmung der hierbei relevanten Faktoren als erste und in höchstmöglicher Qualität erfahren.
Ich hab keine Bedenken, daß etwaige Schritte, die zu einem erkennbar schöneren Bildeindruck beitragen, nicht auch mal Standard bei allen Gs oder sogar Premium-FZs würden.
Nach meinen persönl. Maßstäben verhält sichs aber so, daß sowas eher ne Klein-Klein-Entwicklung über mehrere Modell-Generationen hinweg und unter Berücksichtigung der vielen relevanten Faktoren sein wird (Bsp.: zzt. ein relevanter Entwicklungsfaktor aus meiner Sicht: Dual IS- gültig für bestimmte Themenbereiche/Fotografiesituationen.... für viele Bereich der Fotografie aber weiterhin irrelevant; bzw. kann man den Gewinn aus diesem Faktor auch mit entsprechendem Know How und Umsetzung anderweitig erreichen; das nur mal relativierenderweise am Rande).

Das WILL ich aber auch machen :idea: :!: (Ohne das Heil im immerwährenden Upgrade zur vermeintlich "besten Cam" zu suchen, Herausforderungen annehmen, nach Lösungen suchen, Neues ausprobieren, Interessantes nachahmen, Auge und kreativen Geist "verbessern" etc. Einfach Spaß mit meiner Cam haben!)
Und auch darum gebe ich mir/euch da draußen das Label "Fotograf (Hobbybereich)". Sich damit auseinanderzusetzen zeichnet u.a. das entsprechende Hobby aus. Für mich: wer da ne "Titel-Legitimation" braucht... damit hat er sie! :mrgreen:
Und solange es Hardware (und Software) gibt, mit der sich die Auseinandersetzung lohnt, und solange es noch ein paar andere gibt, mit denen man sich austauschen, messen, inspirieren lassen kann, so lange tangiert mich das Thema eines "Niedergangs" eigentlich gar nicht. Sollen "die anderen" doch die FB-Server mit ihren Handy-Schnappis vollmüllen.
PS: und nochmal zurück zur Verwässerung durch (Smartphone + social media) Quantität. Alleine um "unser fotografisches Tun" (welches sich ja teils elementar von dem der- ich übe mich ebenfalls in Verallgemeinerungen :P - Masse an Bildermachern unterscheidet) zu differenzieren, braucht unsereiner ja mindestens den Titel des "Fotografen".
Wie sich so mancher Top-Hobby-Foto/Videograph oder echter Profi-Knipser dann bezeichnen dürfte......... das lass ich mal deren Sorge sein :P :lol:

MIST! Nun ist i.d.Zw.zeit doch glatt mein letztes Drittel Bohnengebräu im Kaffeepot kalt geworden! :shock: :roll: :lol:
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