keine Bienen mehr da...

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Sinuett
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keine Bienen mehr da...

Beitrag von Sinuett » Donnerstag 19. April 2018, 17:11

Hallo,

in meinem großen "Naturgarten" sind praktisch keine Bienen, ganz wenige Wildbienen und sehr wenig Hummeln.
Dieses Jahr ist es besonders schlimm- und so war es auch noch nie.

Es ist deprimierend und es macht mich auch zornig.

Weil gerade die konventionellen Landwirte die Felder spritzen, als würden sie noch Geld dafür bekommen.
Ok. Bekommen sie ja auch. Der Landwirt, der gegenüber heute morgen und gerade eben noch mal gespritzt hat bekommt an
EU Beihilfen 150 000.-€. (gut die Insekten müüsen sterben damit sie das Getreide nicht fressen und die Pilze auch.)
Also 2 x fahren. Tankmischungen sind anscheinend out. Noch etwas Altöl zur besseren Haftung...

Hier ein kleiner Ausschnitt mit gerade blühenden Bäumen.

Vorne eine Zwetschge, die gerade anfängt zu blühen,
danach Sauerkirschen voll in Blüte,
darunter drei Birnen, die auch gerade anfangen und im Hintergrund ene von zwei großen Süßkirschen in voller Blüte.
Da konnte ich in allen früheren Jahren mit dem Fernglas die Bienenschwärme in der Krone sehen.

Heute keine einzige an keinem der Bäume.

Das einzige Insekt an der Zwetschge war ein Tagpfauenauge.

Ich will nicht verhehlen, dass zwei Wildbienen dauernd an einem Stachelbeerhochstamm sitzen. Der ist längst bestäubt, schmeckt aber lecker.

Also: es ist Essig hier mit tollen Insektenfotos.

Ob das auch an dem sehr feuchten Herbst/Winter liegt, wage ich nicht zu beurteilen.

Wie sieht es bei euch aus? Fliegen die Bienen? Die Wildbienen, die Hummeln?

frustrierte Grüße

Sinuett

BildP1030062 by Klaus Sinuett, auf Flickr

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Lenno
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Re: keine Bienen mehr da...

Beitrag von Lenno » Donnerstag 19. April 2018, 17:24

Bei uns ham sie einer Bekannten etliche Bienenstöcke geklaut .... :evil:

OlyPan
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Re: keine Bienen mehr da...

Beitrag von OlyPan » Donnerstag 19. April 2018, 17:38

Ja, so ist es leider und es wird immer schlimmer. Ich hatte letztes Jahr den Schock meines Lebens. Da war ein See an dem ich auf Insektenjagd ging. Vor zwei Jahren nahm ich über 300 verschiedene Arten von Libellen, Fliegen, Schmetterlingen, Wespen, Bienen etc. dort auf.
Letztes Jahr einen Zitronenfalter, eine Libelle und eine Schlupfwespe. Das wars über das ganze Jahr.
Der Rubel muss eben rollen, sonst hat man ja nicht genug um am Ende 1/3 der Lebensmittel wieder weg zu werfen.

Aber die Büsche sehen wenigstens gut aus, auch wenn die Wildbirne und andere wohl immer seltener werden, da die Bestäuber fehlen.

Aber die intelligente Menschheit macht wieder alles "great"! Ganz sicher ;)

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Lenno
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Re: keine Bienen mehr da...

Beitrag von Lenno » Donnerstag 19. April 2018, 17:41

Ja vermutlich übernehmen bald "Mini-Drohnen" die Aufgabe des Bestäubens.
Und Honig wird aus geschmolzenem Plastik mit Honigaroma hergestellt. :?

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Sinuett
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Re: keine Bienen mehr da...

Beitrag von Sinuett » Donnerstag 19. April 2018, 17:43

"im Dorf" also im Inneren des Dorfes gibt es deutlich mehr Bienen.

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Sinuett
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Re: keine Bienen mehr da...

Beitrag von Sinuett » Donnerstag 19. April 2018, 17:43

Lenno hat geschrieben:Ja vermutlich übernehmen bald "Mini-Drohnen" die Aufgabe des Bestäubens.
Und Honig wird aus geschmolzenem Plastik mit Honigaroma hergestellt. :?
Das kauft bestimmt auch ein Idiot.

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Re: keine Bienen mehr da...

Beitrag von ifi1 » Donnerstag 19. April 2018, 17:44

Hallo,
bei uns war es letztes Jahr schon sehr mager mit Insekten, wenige Bienen/Hummeln keine Hornissen, fast keine Schmetterlinge etc. ein Trauerspiel.
Dieses Jahr wird es vermutlich auch nicht besser, viel schwirrt hier noch nicht rum.
Meine Bilder sind grundsätzlich bearbeitet...

Liebe Grüße aus Middel-Frangn
Iris


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Re: keine Bienen mehr da...

Beitrag von Miss Sissippi » Donnerstag 19. April 2018, 18:54

Du sprichst mir aus der Seele. Auch hier wird es immer weniger, nicht nur die Bienen werden rar, ich vermisse auch die Unmengen an Spinnen, Käfern, Fliegen, Nachtfaltern, Schmetterlingen, allem möglichen Krabbelgetier, welches mich immer beim Gärtnern begleitet(e). Sogar die stinknormale Stubenfliege ist hier inzwischen ein seltener Gast!
Was, bitte, sollen die Vögel für ihre Jungen fangen?

Ich bin ja den ganzen Tag draußen, in Gärten und in den Streuobstwiesen, und ja, ich glaube die Zahl 80% Rückgang kommt hin.
Es ist zum Heulen.

Die Ursachen sind wohl mannigfaltig, ein Hauptaugenmerk sollte aber wirklich auf die immer raffinierter wirkenden Pestizide geworfen werden, die systemischen Neonicotinoide z.B stehen im Verdacht, ganz massiven Einfluss auf die Gesamtpopulation zu haben.

Ach, es ist zum

Aber was können wir tun?
Bio kaufen, Bio unterstützen, selbst Nahrung anbieten im eigenen Garten. Politiker mit Grips wählen ( :shock: ). Viele kleine Tropfen...
Zuletzt geändert von Miss Sissippi am Donnerstag 19. April 2018, 18:57, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße von Antonia
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Re: keine Bienen mehr da...

Beitrag von Sennheiser » Donnerstag 19. April 2018, 19:19

Zitat: Mittlerweile stellt sich nicht mehr die Frage, ob die Insektenwelt in Schwierigkeiten steckt, sondern vielmehr wie der Insektenrückgang noch zu stoppen ist.

https://www.nabu.de/news/2017/10/23291.html" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
Gruß Rolf

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Re: keine Bienen mehr da...

Beitrag von Sinuett » Donnerstag 19. April 2018, 19:32

Miss Sissippi hat geschrieben: ...

Aber was können wir tun?
Bio kaufen, Bio unterstützen, selbst Nahrung anbieten im eigenen Garten. Politiker mit Grips wählen ( :shock: ). Viele kleine Tropfen...
Das mache ich schon alles (bei den Politikern habe ich aber Zweifel :mrgreen: ), aber ich lebe halt nicht auf einer Insel.

Grüße

Sinuett

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Re: keine Bienen mehr da...

Beitrag von Guillaume » Donnerstag 19. April 2018, 19:51

Da sollte man auch einen kurzen Blick auf Glyphosat werfen. Du findest an keinem Feld mehr die früher üblichen "Unkraut"-Ränder und auch auf den Feldern wächst kein "Unkraut" mehr. Ich habe auch den Verdacht, dass das Zeug in privaten Gärten und städtischen Parks angewendet wird (kann ich nicht beweisen). Bis vor wenigen Jahren jedenfalls waren rund um unseren kleinen See und auch auf der großen Spiel- und Liegewiese viele Pflanzen zu finden, die bei Insekten ausgesprochen beliebt sind. Irgendwann fing die Bezirksverwaltung an, unser kleines Naherholungsgebiet aufzuwerten. Erst wurde rundum das wuchernde Unterholz entfernt. Danach ist dort kaum noch etwas gewachsen. Somit wurde den Insekten eine wichtige Nahrungsquelle entzogen. Seit drei Jahren beobachte ich eine signifikante Abnahme von Insekten. Vornehmlich Bienen, Schmetterlinge und Hummeln. Nachtaktive Insekten scheinen noch nicht betroffen zu sein, denn die Fledermäuse patrouillieren nach wie vor entlang unserer Häuserfront.
liebe Grüße.
Peter


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Re: keine Bienen mehr da...

Beitrag von Spaziergänger » Donnerstag 19. April 2018, 20:00

Sinuett hat geschrieben:"im Dorf" also im Inneren des Dorfes gibt es deutlich mehr Bienen.
Die Stadtimker werden mehr, weil nicht so stark gespritzt wird und die Stadtgärtner oft für Blütenvielfalt sorgen.
.
Gruß von Ulrich

Vielen Dank für die vielen Kommentare. ;)

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Re: keine Bienen mehr da...

Beitrag von Lenno » Donnerstag 19. April 2018, 20:01

Wir schaffen uns selber ab.

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Miss Sissippi
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Re: keine Bienen mehr da...

Beitrag von Miss Sissippi » Donnerstag 19. April 2018, 20:56

Lenno hat geschrieben:Wir schaffen uns selber ab.

Ich muss mit einem weinenden und einem lachenden Auge an einen Witz denken:
Treffen sich zwei Planeten, sagt der eine zum anderen: du siehst aber schlecht aus, was haste denn?
Sagt der andere: Menschen.
Sagt der erste: ach so... naja, das geht vorbei.
Grüße von Antonia
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Re: keine Bienen mehr da...

Beitrag von Jock-l » Donnerstag 19. April 2018, 21:02

Lenno hat geschrieben:Wir schaffen uns selber ab.
Leider viel zu langsam !
Im bürgerlichen Leben ist Jürgen ein Allerweltsvorname, in Foren (oft vergeben) nutze ich Jockel in einer leicht veränderten Schreibweise -> Jock-l ;)
Mehr Lametta ist da nicht :lol: Doch: Blau-Gelb sind meine Farben !!!

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