360° Kameras Sinn oder Unsinn

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Achimzwo
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360° Kameras Sinn oder Unsinn

Beitrag von Achimzwo » Samstag 28. April 2018, 12:23

Moin zusammen,
im Rahmen meiner Panoramen bin ich auf die kleinen 360° Kameras gestoßen.
Da zeichnet sich ja eine unglaubliche Entwicklung ab.
Im Bereich Filmaufnahmen komme ich da mit meinem Equipment nich mit.
Für Filmaufnahmen von Konzerten, Stadtfesten und anderen Events bieten sich da völlig neue Perspektiven und Sichtweisen.
Inklusive Little Planet als Film.
https://www.youtube.com/watch?v=psTWvl294og Hier kann man sogar in der Tube den Film "wischen".
Aaaaber die Technik scheint eher noch in den Kinderschuhen zu stecken, sieht man mal von Kameras im vier- bis fünfstelligen Bereich ab.
Außerdem habe ich den Verdacht, dass der Trend eine kurzzeitige Spielerei ist und in einigen Monaten / Jahren wieder verschwunden ist,
ähnlich, wie der Hype der Copterfilmchen.

Hat hier schon jemand Erfahrungen mit den Mini-360°-Kams machen können? Und was haltet ihr grundsätzlich davon?
Ernst zu nehmende Technik oder Spielerei?

Gruß
Achim
G 81 + 12-60 + Rokkor 50 1,4 + FZ 1000 + Raynox 250 + Xiaomi 360 + HCX 909 + Rode Videomic Pro + Manfrotto Velbon Stativ + Adobe Cloud

mopswerk

Re: 360° Kameras Sinn oder Unsinn

Beitrag von mopswerk » Samstag 28. April 2018, 20:25

Die Welt ist voran geschritten: Mittlerweile muss man -"dank" (?) Einklickpanokameras- nicht mehr Stitching, NP Punkt und Co beherrschen, um Panos abzulichten. Einerseits schön, andererseits raubt es dem ganzen Metier den Charme des Seltenen. Und in der Bilderflut lohnt es sich meiner Meinung nach nicht mehr, Panos bis zur letzten Präzision auszurichten, es sei denn, man hat einen Kunden dafür oder man sieht das Hobby eher von der technischen Seite.
Ich hatte die Ricoh Theta S und jetzt die Insta360 One: Die Bildqualität reicht nicht an 360 Grad Panos ran, die man selber mit Fischauge zusammen stitcht, hat aber damit auch den ganzen Aufwand nicht. Andereseits gegenüber diesen kann man die Welt in 360 Grad in 4K drehen (gut, die Bildqualität ist jetzt nicht high end, aber als Erinnerung taugt es allemal).
Aus den Insta360 One Bildern kann man sogar noch mehr rausholen: Die Rohbilder kann man in DNG speichern...

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Achimzwo
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Re: 360° Kameras Sinn oder Unsinn

Beitrag von Achimzwo » Sonntag 29. April 2018, 00:06

Ah guter Einblick Henrik.
Besten Dank.
Die Qualität der Aufnahmen bereitet mir Bauchschmerzen.
Ein komplettes Panorama mit rund 7000 Pixeln Breite hatte ich bisher noch nich.
Ein Standartpano hat bei mir so um die 30000 Pixel Breite. Bei einer zoombaren Landschaft finde ich die Zoomfunktion wichtig um interessante Details rausholen zu können.
Wobei ich am Liebsten mit Aufnahmen im Gigapixelbereich arbeiten würde. Hatte ich bisher ein paar mal allerdings nicht veröffentlicht.
Das geht mit diesen "Miniflitschen" nicht.
Für Aufnahmen von Hotelzimmern, Besprechungen in engen Räumen (Presse), Ratssitzungen oder Aufnahmen mit Personen, die ja nicht für die Serie still stehen und wo man nicht auf die Steckdose zoomen muss finde ich die Technik interessant.
Für ähnliche Extremsituationen hatte ich mir im Vorfeld schonmal das Laowa 7,5mm ausgeguckt. Aber da kannte ich die 360° Kams noch nicht.

Reizvoll ist vor Allem die 4K Videofunktion für alle möglichen Events, wobei diese vermutlich nur als Little Planet überzeugend scharf aussehen.
Bei 4K mit 3840 Pixel auf 360° verteilt bleiben bei einem 90° Bildausschnitt lediglich 960 Pixel übrig. Einen Zoom auf den Gitarristen kann man damit vergessen.
Außerdem soll ja die ideale Entfernung zwischen 1m und 3m liegen. Auch das Stiching lässt je nach Hersteller sehr zu wünschen übrig.
Nunja, für 200,- 400,- € kann man auch nicht mehr erwarten.

Die Technik behalte ich auf jeden Fall im Auge und prüfe erstmal gründlich wie ich das sinnvoll einsetzen kann bevor ich so eine Kamm kaufe und die dann im Regal verschwindet.

Der Typ hier is klaasse !! https://www.youtube.com/channel/UCAjSHL ... Su7WRpOu-w" onclick="window.open(this.href);return false;

Gruß
Achim
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mopswerk

Re: 360° Kameras Sinn oder Unsinn

Beitrag von mopswerk » Sonntag 29. April 2018, 11:00

Achimzwo hat geschrieben:Für Aufnahmen von Hotelzimmern, Besprechungen in engen Räumen (Presse), Ratssitzungen oder Aufnahmen mit Personen, die ja nicht für die Serie still stehen und wo man nicht auf die Steckdose zoomen muss finde ich die Technik interessant.
...es kommt ja immer auf den Aufnahmezweck an und welche Ansprüche man an das Teil stellt. In meiner Fotowelt kommen zB Gigapixelpanos nicht vor, sondern ich will mittlerweile mit wenig Aufnahmen den Schuss im Kasten haben und verzichte da auch ggf. auf Qualität (sprich: Tonemapping, wie es aus der Kamera kommt und dann auch nur 15-17MP für ein 360 Grad Pano).
Beim Urlaub vorletztes Jahr habe ich zB für Panos nur die Theta S dabei gehabt, und hab' so recht viele Aufnahmen schiessen können.
20160726_P_CZ_Jested_0010492_WRL_POST.jpg
Als Foto in der Kategorie "Erinnerung in 360°" durchaus brauchbar (aber man sieht: Es beginnt am Rand mangels Auflösung auszufransen)
Also für den kurzen Presseschnappschuss dürfte das sicherlich eine interessante Option sein, stecke aber nicht in Deiner Rolle, sondern bin Hobbyknipser, der zudem immer fauler wird ;) ...
PS: Xiamoi scheint auch was Günstiges am Start zu haben, siehe http://panorama-community.de/wbb/index. ... adID=10855" onclick="window.open(this.href);return false;

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Achimzwo
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Re: 360° Kameras Sinn oder Unsinn

Beitrag von Achimzwo » Montag 30. April 2018, 10:57

Das Xiamoi scheint besser zu sein, als ich dachte.
Die Panos im verlinkten Forum sind verlüffend gut. Man kann da richtig reinzoomen bevors pixelig wird.
Danke für den Link zum Panoforum. Da gibts auch andere interessante Dinge zu entdecken.

Gruß
Achim
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Re: 360° Kameras Sinn oder Unsinn

Beitrag von Jock-l » Montag 30. April 2018, 13:43

Vor gut zehn oder zwölf, vielleicht auch einigen Jahren mehr gab es einen Anbieter einer Art Kegels mit Halteapperat/Fassung, der mit der Spitze nach unten auf einem Normalobjektiv angebracht wurde. Hielt man die Kamera mit der Objektiv nach oben, richtete die Kamera waagerecht aus, konnte man mit einem Bild ein 360°-Pano aufnehmen...
Dem standen m.M. zwei Dinge entgegen- die damalige geringe Pixelanzahl der verfügbaren Sensorgeneration (die Bilder wäre eher für Internet denn Druck tauglich gewesen) und die Dünnwandigkeit des Kegels (muß man sich wie bei Thermosflaschen vorstellen !). Die Datei, die bei solchen Aufnahmen entstand, mußte mit einem speziellen und nur für Win verfügbaren Software berechnet werden...

Das war interessant, machbar, kostete einige hundert Euro (Gegenwert eines vernünftigen Objektivs)- aber ich war früh auf das Stitching von breiten Panoramaaufnahmen ausgewichen ;)
Und wenn man pro Jahr vielleicht zwei solcher Aufnahmen bzw. vorzeigbare Ergebnisse "produziert", fand ich das Verhältnis finanz. Aufwand- Nutzen der oben beschriebenen Methode als nicht passend. Ein Stativ hat man (dabei), Stitching ist recht sauber machbar wenn man sorgfältig vorgeht, das reicht für meine Anwendungen.

Wenn Du planst, eine solche 360°-Kamera einzusetzen, mußt Du für Dich selbst entscheiden, ob Du einen Mehrwert für Dich als nützlich erkennst. Ich wäre in meinem Fotografierverhalten einer solchen Kameralösung ablehnend gegenüberstehend (Mitnahmeaufwand/Gelegenheiten für solche Motive/andere Wünsche für Objektive stehen weiter oben in der Liste ...;)).
Im bürgerlichen Leben ist Jürgen ein Allerweltsvorname, in Foren (oft vergeben) nutze ich Jockel in einer leicht veränderten Schreibweise -> Jock-l ;)
Mehr Lametta ist da nicht :lol: Doch: Blau-Gelb sind meine Farben !!!

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Re: 360° Kameras Sinn oder Unsinn

Beitrag von mopswerk » Montag 30. April 2018, 18:17

Jock-l hat geschrieben:. Ich wäre in meinem Fotografierverhalten einer solchen Kameralösung ablehnend gegenüberstehend (Mitnahmeaufwand/Gelegenheiten für solche Motive/andere Wünsche für Objektive stehen weiter oben in der Liste ...;)).
Ich war früher auch immer der Qualitätsheimer bei meinen Panos; mit den Kameras sind 360 Grad Kameras sind Panos zur Schnappschussware "verkommen" ... seh es mittlerweile selber locker, insbesondere kann man auf einer Tour zahlreiche Bilder machen und dann die besten zurück behalten. Ist zwar meistens nix für die Wand, aber für's Dokumentarische interessant ... so kann man mit wenig Gerät durch die Lande ziehen, das nur in eine kleine Fototasche passt (2 Euro zum Größenvergleich, nicht das Restgeld, das mir nach den ganzen Fotokäufen über geblieben ist ;) ) :
Zeuch.jpg
Die Metallstangen (Novoflex Staset) kann man dann als Stativ/Einbeinaufsatz draufschrauben.

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Re: 360° Kameras Sinn oder Unsinn

Beitrag von Achimzwo » Freitag 4. Mai 2018, 18:29

Jock-l hat geschrieben: Wenn Du planst, eine solche 360°-Kamera einzusetzen, mußt Du für Dich selbst entscheiden, ob Du einen Mehrwert für Dich als nützlich erkennst. Ich wäre in meinem Fotografierverhalten einer solchen Kameralösung ablehnend gegenüberstehend (Mitnahmeaufwand/Gelegenheiten für solche Motive/andere Wünsche für Objektive stehen weiter oben in der Liste ...;)).
Beim Mehrwert bin ich mir nicht sicher Jockl, daher meine Frage am Anfang des Threads, ob das eine "Eintagsfliege" ist oder sich das durchsetzen wird.
Objektive stehen bei mir auch noch auf der Liste aber mit der G 81 kann man eben keine LittlePlanet-Filmchen machen.
Wenn man sich mal die Panosoftware PanoV2R ansieht, scheint das schon mit großen Schritten auf die Oneshot-Kameras zuzugehen.

Dein Equipment passt ja in die Jackentasche Henrik.
Sehr praktisch.


Gruß
Achim
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Re: 360° Kameras Sinn oder Unsinn

Beitrag von mopswerk » Freitag 4. Mai 2018, 20:06

Achimzwo hat geschrieben:Dein Equipment passt ja in die Jackentasche Henrik. Sehr praktisch. Gruß Achim
Beim inneren Teufelchenkampf zwischen Bildqualität (Spiegellose) und Kompaktheit obsiegt häufiger doch das kleine Gerät (passt insbesondere hier schön rein: https://cosyspeed.com/produkt/camslinge ... bag-black/" onclick="window.open(this.href);return false; ). Mit einer Tasche passt auch noch das hier auf den Rücken: http://shop.nodalninja.com/travel-pole-9-6-2-9m-f7201/" onclick="window.open(this.href);return false; ... Panofotos aus 3m Höhe haben für mich Ihren Reiz immer noch nicht verloren und sind bei mir noch nicht aus der Mode geraten ...

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Re: 360° Kameras Sinn oder Unsinn

Beitrag von Achimzwo » Samstag 5. Mai 2018, 00:44

Nunja, das Problem habe ich nicht.
Hab ne Fototasche mit zwei Kams drinn plus je nach Anforderung Blitz, Mikro, LED Flächenlicht, Objektiv und dann noch bis zu drei Stativen außen angeschnallt.
Dann fahr ich allerdings mit der Amibütt.
Das hält fit, erspart künstlichen Spocht und macht mobil. :lol:
Als Allrounder ist die FZ 1000 immernoch klasse. Die G81 ist eher für Film oder etwas sensiblere Einsätze gedacht.

Gruß
Achim
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