Einstellungen beim Fotografieren

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Läufer
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Einstellungen beim Fotografieren

Beitrag von Läufer » Montag 27. April 2020, 19:07

Hallo,

ich weiß, dass hier eine große Anzahl mit RAW fotografiert, um dann die Bilder selbst zu gestalten.

Ich fotografiere überwiegend mit JPG und bearbeite meine Bilder nur im gewissen Maße, wenn überhaupt. Ich bin der Auffassung, dass zu sehr bearbeitete Fotos nicht unbedingt das wiedergeben, was ich gesehen habe, sondern eher eine gewisse Wunschvorstellung ausdrücken. Sehr viele Bilder, z. B. in der Lumix Experience, sind mir zu sehr bearbeitet, sei es farblich, sei es in Bezug auf Schärfe.
Ein kleines Lob muss ich hier u. a. Holger (Holgi 1zu5) zollen, der seine Bilder wohl auch bearbeitet, meiner Meinung nach aber in akzeptablem Maße. Aber Geschmäcker sind verschieden und das ist auch gut so.
Nun zum eigentlichen Thema. Es wird hier im Forum sehr über ISO, Blende und Belichtungszeit geschrieben. Ich habe aber kaum was gelesen über Einstellungen, die meiner Meinung nach genauso wichtig sind, nämlich Bildstil und Weißabgleich. Standard und ASW ist hier wahrscheinlich das gängigste. Ich bevorzuge, auch bei sonnigem Wetter, beim Weißabgleich 'bewölkt' und beim Bildstil 'lebhaft'. Ersteres bewirkt ein weicheres Licht und zweiteres eine bessere Farbwiedergabe. Beim Bildstil habe ich bei der Feinnuancierung noch Kontrast auf + 1, ansonsten alles auf 0.
Was stellt ihr ein?

Was ich dann noch loswerden wollte. Ich vermisse den Namen 'Lenno' und den Namen 'Jock-I' in gelb (bei der Beitragsanzahl völlig verdient).

Bin auf Antworten gespannt.

Gruß
Ronald

Bleibt gesund :)

PS: Ich habe bei meinen Beiträgen nicht aufgeführt, welche Fotoausrüstung ich habe. Ich schreibe es hier mal kurz:
2x G81, Lumix 14-140II, Leica 100-400, Oly Macro 60/2.8, Laowa 7,5/2, Lumix 20/1.7 und Raynox 150
Gruß Ronald

2 G81, PL 100-400, Lumix 14-140II, Lumix 20/1.7, Oly 60 Makro, Laowa 7.5/2, Raynox DCR 150, Sony RX 100 VI

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jessig1
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Re: Einstellungen beim Fotografieren

Beitrag von jessig1 » Montag 27. April 2020, 19:31

Läufer hat geschrieben:
Montag 27. April 2020, 19:07
... Ich bevorzuge, auch bei sonnigem Wetter, beim Weißabgleich 'bewölkt' und beim Bildstil 'lebhaft'. Ersteres bewirkt ein weicheres Licht und zweiteres eine bessere Farbwiedergabe. Beim Bildstil habe ich bei der Feinnuancierung noch Kontrast auf + 1, ansonsten alles auf 0...
Was ist da anders, als entsprechende Einstellungen an einem Raw am PC vorzunehmen?

Über Sinn und Unsinn der Bearbeitung wurden schon einige Treads geführt.

Meine Meinung: jeder soll es so machen wie es ihm gefällt.

Ich bearbeite meine Bilder für mich und nicht für andere.
Gruß Jürgen

Alle wußten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wußte das nicht und hat es einfach gemacht.

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David
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Re: Einstellungen beim Fotografieren

Beitrag von David » Montag 27. April 2020, 19:38

Läufer hat geschrieben:
Montag 27. April 2020, 19:07
Hallo, ....



Was ich dann noch loswerden wollte. Ich vermisse den Namen 'Lenno' ....

Bin auf Antworten gespannt.

Gruß
Ronald

Bleibt gesund :)
Lenno = David (also ich)

(Ich habe nochmal neu angefangen auf meinen Wunsch.
Lenno hat an Beiträgen nicht mich wiedergespiegelt sondern die Arbeit seinerzeit als Moderator.
Da man dann sehr häufig Beiträge verfasst die diese Arbeit mit sich bringt, klettern diese rasch nach oben.)

Zu deinen Fragen bezüglich Einstellungen. Ich finde es gibt nur "eine" falsche Art der Nachbearbeitung - nämlich die - "keine" zu machen. Vorzugsweise aus einem Raw. Daraus ergibt sich das man in den Einstellungen eine möglichst flache Einstellung wählt.
So dass alle Bildinformationen aufgenommen werden können.

Der Unterschied ist der, das du jederzeit verschiedene Entwicklungen am Bild durchführen kannst.

Es ist natürlich nicht verkehrt, so zu fotografieren das alles gleich fertig ist.
Ich finde es jedoch schwieriger, als später in aller Ruhe dem Bild eine gewisse Richtung zu geben.

Das Ergebnis ist dann Geschmackssache.

Läufer
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Re: Einstellungen beim Fotografieren

Beitrag von Läufer » Montag 27. April 2020, 19:56

Hallo,

@ Jürgen: Ich möchte nur noch mal klarstellen. Ich will hier keinen Ärger mit meinem Beitrag heraufbeschwören, dazu schätze ich das Forum sehr. Sollte das so rüberkommen, dann sorry. Ich verurteile keine Nachbearbeitung. Jeder soll das machen, was ihm gefällt und für richtig hält. Und wie geschrieben, jeder hat seinen eigenen Stil und Geschmack.

@ David: ok, nicht gewusst. Ich bearbeite auch manche Bilder nach (Tonwert, Abgleich bei Farbstich, Schatten/Licht oder Ausschnitte).

Mit meinem Beitrag möchte ich nur wissen, welche Einstellungen ihr bei JPG bevorzugt bzw. bevorzugt habt.

Gruß
Ronald
Gruß Ronald

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Holger R.
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Re: Einstellungen beim Fotografieren

Beitrag von Holger R. » Montag 27. April 2020, 20:10

Ich (=holgi1zu5) habe das auch so verstanden, daß Du Dich für die JPG-Einstellungen Anderer interessierst.

Da ist natürlich viel Geschmackssache, und auch jede Kamerageneration liefert hier unterschiedliche Ergebnisse.

Ich habe zu Zeiten von JPG gerne zw. Natürlich und Lebhaft gewechselt, hatte bei beiden die Rauschreduzierung 2 Schritte reduziert, die Schärfe, den Kontrast und die Farbsättigung um 1 angehoben. Heute wäre mir das bei Lebhaft zu heftig.

Ich fotografiere in RAW und JPG, nutze aber JPG nur zur Schärfebeurteilung bevor ich entscheide was ich lösche, und was ich in meinen RAW-Konverter importiere.
Hierbei bin ich immer wieder enttäuscht, wie schlecht die Körnung/Details/Rauschfreiheit im Vergleich zu den später entwickelten RAWs ist.
Selbst bei aktuellen Kameras die eine wirklich gute Venus-Engine besitzen.
Was dagegen in JPG erstaunlich gut gelingt, ist die Farbdarstellung von Gesichtern, das bekomme ich in LR aus dem RAW meist nicht so toll hin.

P.S.: freut mich, daß Dir meine Art der Bearbeitung erwähnenswert erscheint
Gruß Holger

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-GM1, G9, G9II, OM-1
-Leica 25 f1.4 & 50-200 f2.8-f4 & 200 f2.8, TC1.4/2.0
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-Oly 9-18 f4-5.6 & 60 f2.8 & 100-400 & 300 f4 & 150-400 f4.5, MC-14

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jessig1
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Re: Einstellungen beim Fotografieren

Beitrag von jessig1 » Montag 27. April 2020, 20:48

Läufer hat geschrieben:
Montag 27. April 2020, 19:56
Hallo,

@ Jürgen: Ich möchte nur noch mal klarstellen. Ich will hier keinen Ärger mit meinem Beitrag heraufbeschwören, dazu schätze ich das Forum sehr. Sollte das so rüberkommen, dann sorry. Ich verurteile keine Nachbearbeitung. Jeder soll das machen, was ihm gefällt und für richtig hält. Und wie geschrieben, jeder hat seinen eigenen Stil und Geschmack.

Mit meinem Beitrag möchte ich nur wissen, welche Einstellungen ihr bei JPG bevorzugt bzw. bevorzugt habt.

Gruß
Ronald
Das habe ich auch nicht so verstanden. Ich wollte nur den Widerspruch hervor heben, daß du nur jpg speicherst, mit deinen Eisntellungen aber praktisch schon eine Raw-Bearbeitung in der Kamera machst.

Ich selbst speichere in Raw und jpg und meine Einstellungen an der Kamera ist Firmwarestandart.
Gruß Jürgen

Alle wußten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wußte das nicht und hat es einfach gemacht.

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Der GImperator
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Re: Einstellungen beim Fotografieren

Beitrag von Der GImperator » Montag 27. April 2020, 21:12

Ronald, alles gut!!!! Du bist doch nicht irgendwie verbal unangemessen aufgetreten. Und ein bissl "Grillanzünder"-Rhetorik hier und da kann jedes Forum vertragen (und dieses kann das echt gut ab; denn hier begegnen wir (die meisten ;) ) uns prinzipiell zugewandt und verständnisvoll (und geduldig-großzügig) :D

Ich fote in etwa gleichen Teilen in jpg und in RAW + jpg.
(Da ich treuer- und wie ich finde moderat mixender- Exp.Bracketing-HDR`ler bin (ab und an prominent "Malerisch" ist dann auch bewußt so gewollt!), würde ich sogar sagen ; "jpg + RAW + Bracketing" in etwa gleichen Teilen).

Ich finde ebenfalls, daß Entwicklung (RAW) und AUCH "Nachentwicklung" (aus nem jpg) einfach zum digitalen Foten dazugehört.
MUSS nicht! Aber für optimale Ergebnisse SOLLTE.
Einfaches und mir permanent unterkommendes Bsp.: Farben. Bei Pana (für MICH in DIESER Reihenfolge "schlimm") Grün, Rot, das "Lila-Blau" (meine Begründung spare ich mir mal, ist hier nur sekundär relevant).
Ein gut aufgenommenes Lumix-jpg kann super schön werden. Aber einzelne Farbtöne sind einfach nicht richtig oder zu stark auftragend "interpretiert" worden (von der Venus Engine). Heißt: PARTIELLE Korrekturen nur dieser/s Farbwerte/s. Heißt damit gleichzeitig auch: "Selbst entwickeln JA!".
Für mein "Mißfallen" von bestimmten Farbnuancen/Farbcharakteristiken muß ich weder an den Kelvin-Werten, noch am Sättigungsverhalten der Venus Engine drehen.

Entrauschen/Schärfen sind zwei Werte, deren Manipulation dir ein endgültiges, unwiederrufbares Resultat ins jpg bringen.
Davon lass ich definitiv die Finger weg. Höchstens mal das Rauscheingriffsverhalten mal um 1 Stufe verringern. Gibt im Einzelfall u.U. etwas mehr Details aus im Ergebnis.
Meine beiden dafür zuständigen Topaz-Entrauscher (in Verbindung mit Gimp) können das x mal besser, als es die Venus Engine kann!
Auch mein Standard-Entwickler (LR) kann das besser als die VE! Mehr gibts nicht hinzuzufügen. Neutral lassen!

Kontraste bekomme ich z.B. durch meine Gewohnheit einer tendenziell unterbelichtenden Herangehensweise eh recht gut hervorgehoben.
Kann ich persönlich nur jedem empfehlen (sich von der "0" auf der Belichtungswaage zu verabschieden ;) ).
Hinzu kommt, daß ich die Lumixe (bei denen ich das beurteilen kann) durch die Bank eher als sehr kontrastverstärkend arbeitend empfinde.
Daher- wenn überhaupt in die Neutral-Settings eingreifen- die Kontraste auch um 1 Stufe vermindern.

Ich verlasse mich gerne auf den AWB. Gibt mir das natürliche Licht nen bestimmten (schönen) Eindruck und mein AWB will das irgendwie nicht so richtig korrekt messen, helfen die Alternativen meist auch nicht und ich muß- was ich recht umständlich finde in der Praxissituation- über manuelle Kelvin-Einstellung gehen.
Aber ich gebe dir recht- "die Wolke" macht oftmals ein recht schönes jpg (zumindest gewinnts gegen den AWB), und bei eher diesigem Wetter mit traurigem Tageslicht macht dieses WB-Preset ne ganz gute Figur.

Aber NIE würde ich persönlich zu ner "festen" jpg-Einstellung mit merklich gepimpten Settings raten.
Wenn z.B. nur "gut die Sonne scheint" (so wie zur Zeit- meist tolles Mittagslicht mit kräftig blauem Himmel, ganz selten ausgebrannte Himmelsstellen), dann ist eh alles Grüne und Rote völlig überdreht satt zugekleistert dargestellt und im Bereich von Lila-Tönen kommts gerne mal zu leichter Unecht-Farbdarstellung. (Da holen andere Hersteller u.U. ein angenehmeres, besser ausgesteuertes Farbmanagement aus ihren Chips raus.)
DAS/So etwas will doch der OOC-jpg-Fotograf gerade vermeiden, oder !?!

Aber eigentlich hat die Crew und auch du bereits alles gesagt/angedeutet: jeder so, wie er/sie will oder in welcher Stimmung man ist.
Außerdem: RAW-Entwickeln macht nen riesen Spaß (solange man sich auf "Einzelexponate" konzentrieren kann und nicht nen endlosen Berg an RAWs abzuarbeiten hat, dessen einzelne Fotos nicht gut geeignet für eine Stapelverarbeitung sind).
Und ich finde (recht häufig), daß "der Live-Eindruck" bei neutraler Aufnahme gar nicht so richtig authentisch rüberkommt. Hier hilft dann auch eine "Betonung" des Eindrucks und des Gefühls vor Ort durch eine entsprechende (Nach-) Entwicklung. DAS kann dann ein Foto sogar auch mal in-sich-betrachtet als "erkennbar manipuliert/nachgezeichnet" aussehen lassen.
Aber wo du Recht hast, hast du nochmal recht: auf Flickr gibts etliche solche "plakative" Beispiele
(ich finde meistens, GANZ starke, weil Aufnahme klar von Könnerhand/-auge; weil Motiv extrem stark & eben auch weil sich die techn. Qualität des Remixes auf gleichem Könnerniveau abspielt. Ob`s dann individuell gefällt, steht auf nem anderen Blatt ;) :twisted: . Bin offen für alles, es zählt nur, obs für mich im Einzelfall passt oder auch nicht. Oft genug passt das "Hochgezüchtete" auch für mich nicht!).
Da schließt sich der Kreis zu deinem Anliegen: klar gibts sicher auch Motive, wo bsp.weise ein Hochdrehen der Schärfe einen super Effekt erzeugt.
Beim nächsten Motiv kanns dir aber schon ganz viele auffallende Schärfungsartefakte reinhauen. Und die bekommt man eben nicht mehr raus. Dieses Bild ist dann versaut!!
RAW juckt das nicht die Bohne. Und bei jpg-Nutzung wäre die Konsequenz dann eben der Rat, die Werte möglichst neutral bis eher runtergesteuert einzustellen.
Auf ständiges "Bildstil-Einstellungen-anpassen"-Müssen, weil ich OOC-jpgs in jeweils schönster Darstellungsgüte haben will, hab zumindest ich keinen Bock! :P Was bleibt also noch !?!?!!! :idea: 8-)
Zuletzt geändert von Der GImperator am Montag 27. April 2020, 21:16, insgesamt 1-mal geändert.
G9_G70_FZ150_Samyang 7.5mm f3.5_Oly m.zuiko 7-14mm f2.8_Oly m.zuiko 12-40mm f2.8_Pana 14-140 f3.5-5.6_Pana 42.5 f1.7_Panaleica 50-200mm f2.8-4
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Re: Einstellungen beim Fotografieren

Beitrag von Gamma-Ray » Montag 27. April 2020, 21:14

Also ich bin auch der Meinung, dass der größte Teil meiner Bilder das wiedergeben sollte, wie ich es gesehen habe.
Aber auch das ist wieder subjektiv.

Das Problem ist, dass JPG bereits in der Kamera komprimiert wurde und zwar so, dass der größere Teil der Bildinformationen verloren geht.
Das ist nicht immer schlimm, aber wenn es zum Beispiel in einem Bild weiße Flächen und starke Schattierungen gibt, dann sind die Möglichkeiten sehr begrenzt, dass wieder zu verbessern.

Genau deshalb gehe ich gleich so wie Holger vor und fotografiere RAW+JPG.

Ja und es ist die persönliche Note eines jeden Fotografen, die eigenen Aufnahmen auch mal in eine andere Richtung zu manipulieren, vor mir aus als Kunstobjekt.
Wer überwiegend Landschaften, Flora und Fauna fotografiert, mag das anders sehen. Aber auch dabei kann man kritische Lichtverhältnisse haben, die man nicht mal so eben bei JPG bereinigen kann.
Beste Grüße von Roland

Es ist alles gesagt, nur noch nicht von allen.

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Re: Einstellungen beim Fotografieren

Beitrag von Horka » Montag 27. April 2020, 21:45

Ich habe 1983 als BRDler Wismar besucht. Ich war entsetzt vom Verfall all der schönen alten Bauwerke und habe die Ruinen fleißig fotografiert.

Als ich die Bilder entwickelte, hatte ich Gebäude von morbiden Charme drauf, in warmen Farben, mit romantisch zerbröselten Mauern, offenen Fensterlaibungen, durch die die Sonne blinzelte.

Sprich: Die Kamera kennt Deine Stimmung nicht, sie ist objektiv. Wenn Du sehr gut bist, kannst Du durch Eingriff in ihr Farbmanagement, Belichtung, Schärfe, Weißabgleich Deine Stimmung vor Ort erfassen. Wenn nicht, holst Du das besser am PC nach.

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Re: Einstellungen beim Fotografieren

Beitrag von veo » Dienstag 28. April 2020, 20:20

Die Frage RAW der JPG bzw. OOC oder Postproduktion ist ja auch hier im Forum immer wieder eine Diskussion wert. Ich zitiere mal einen unserer Altmeister, das auch für seinen Perfektionismus bekannt ist:
available hat geschrieben:... im ersten Ansatz würde ich bei höheren Ansprüchen allgemein etwas provokativ sagen Anfänger sollen in RAW fotografieren und Profis in JPEG. ...
Das Thema in https://lumix-forum.de/viewtopic.php?f= ... pg#p128971 ist m.E. auch insgesamt lesenswert.

Wenn wir fotografieren und unser Bild anderen zeigen, wollen wir in der Regel ja eine Meinung, ein Gefühl, einen Eindruck, oder auch eine Wirklichkeit, wie wir sie gesehen haben, transportieren. Unser Streben richtet sich ja darauf einen Effekt vorherzusehen. Meisterschaft erlangen wir, wenn das nicht zufällig passiert, sondern in der Mehrzahl der Fälle. Dabei ist es eigentlich egal, ob wir glauben, die Wahrheit zu überbringen oder ein Kunstprodukt unserer Fantasie. Entscheidend ist doch, wie es ankommt.

Dabei ist es anerkannt viel schwieriger dies Ziel in JPG ooc zu erreichen, als in RAW mit Entwicklung danach; denn in JPG ist mein Einfluss auf das Ergebnis mit dem Druck auf den Auslöser beendet. Mit einem RAW File habe ich noch unzählige Möglichkeiten der Einflussnahme. Natürlich kann man einwenden, dass auch JPG's nachbearbeitet werden können. Stimmt schon, unterliegt aber erheblichen Einschränkungen gegenüber der RAW Entwicklung.

Ein gutes Beispiel dafür ist der Weißabgleich. In RAW ist der egal. Den kannst Du in der Entwicklung nach belieben anpassen, in JPG aber nicht.

Deshalb nutze ich gern RAW+JPG um die Möglichkeit zu haben, auf die Schnelle per E-Mail, oder sonstwie ein Foto auf die Reise zu bekommen, und in Ruhe meine Lieblinge noch zu verbessern.

In letzter Zeit erschrickt mich auch mein iPhone mit der Qualität der Ergebnisse "out of phone" :oops:
GX9+Vario 3,5/14-140+Vario 100-300+GII 1,7/20+M.Zuiko 1,8/45+Fisheye 8,0/9+Sigma 28-200 (Minolta adaptiert), TZ101, Sirui T-025X, Capture One 20
https://www.visionen-online.eu
Im Lumix-Foto- und Video-Forum: Kritische Bildbetrachtungen willkommen!

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