LUMIX als 'KUNST'maschine

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consulting
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LUMIX als 'KUNST'maschine

Beitrag von consulting » Dienstag 6. März 2012, 15:27

Dieses Thema wird vermutlich nur wenige Mitglieder interessieren.
Dennoch:
Was uns die neueren Kameras liefern, ist nicht mehr einfach eine
1:1-Übertragung aus einer Realität auf ein Meterial, wie das bei
der chemiebehafteten Analog-Fotografie der Fall ist.

Schon die Möglichkeit, "Programme" vorwählen zu können, deutet
an, dass hier Computertechnik eingreifen kann, um Charakteristika
aufgenommener Bilder zu bestimmen (aber auch, um das Fotografieren
einfacher zu machen, um von komplexen Überlegungen zu befreien,
weniger Fachkenntnis zu bedingen).

Nun hört die Computerei damit ja nicht auf. Die Bilder können ja
nicht nur in einen Personal Computer übertragen werden, von dem
aus man sie betrachten oder auch über einen entsprechenden Drucker
zu Papier bringen kann.
Vielmehr gibt es eine Reihe von Programmen, mit denen man die
Bilder aus der Kamera aufgreifen und noch weiteren Prozessen
der (Um-)Gestaltung unterwerfen kann. Wie das geschieht, soll
hier und jetzt nicht näher beleuchtet oder empfohlen werden.

Doch bietet es sich in diesem Zusammenhang an, den Begriff
"Kunst" ins Spiel zu bringen, und zwar über den Rahmen der an
sich schon automatisch tangierten "Fotokunst" hinaus. Es gibt
ja nicht wenige Fotografen, die als anerkannte "Künstler" ihre
Kamera(s) benutzen.

Viele dieser Künstler bedienen sich dabei nicht mehr (nur) der
analogen Fotografie, sondern fotografieren vornehmlich digital,
belichten ihre Bilder nicht mehr auf Papier, sondern plotten sie.

Da musste ich an Erlebnisse von vor mehr als 25 Jahren denken.
Damals drehte ich einen Film über "Kunst die aus dem Computer
kommt
". Das Thema wurde seinerzeit sehr kontrovers debattiert.

Weiter unten kann ich dazu Informationen aus einem Artikel vermitteln,
der Februar 1985 in der "micro" erschien. Alles zusammen brachte mich
auf den Gedanken, die Interessen von LUMIX-Anwendern, die ihre Fotografie
eher "künstlerisch" angehen, evtl. auch mehr "gebündelt" sehen zu mögen.
Da ist ja beispielsweise eine Aufnahme von "Chräcker" im Thread von
"Lithograph": http://lumix-forum.de/download/file.php?id=9772 , die auf Beachtung stieß.

Betrachtet man nun die LUMIX-Kameras zusammen mit den Personal
Computern als Maschinenpark, den man zusammen mit Software aus
verschiedenen Quellen in Richtung "Kunst" betreiben kann, könnte es
doch hochinteressant werden, einen Bereich zu haben, in dem sich
vor allem jene in Bild und Wort austauschen, die sich mehr an dem
erfreuen, was man "Kunst die aus der LUMIX kommt" nennen mag.

Denn der Weg von der "abbildenden" zu "bildenden" Kunst ergibt
sich ja eigentlich für jene von allein, die einem Bild noch mehr
Ausdruck und noch mehr Sinn verleihen wollen.

Also?
Bis dann dann, Manfred
__________________________________________________
Bild und Bild
in der
Galerie: http://www.abload.de/gallery.php?key=jXnCIUS7
___________________________________________________
achte nicht auf die tage deines lebens, sondern auf das leben in deinen tagen
CAM: u.a. DMC-FZ150 - SONY DSC-HX10V - PCs: i7, i5 (QuickSync) - Soft: MGX VDL-17/-MX / VPX, PD10U, LoiLo2 etc.

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wolle
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Re: LUMIX als 'KUNST'maschine

Beitrag von wolle » Dienstag 6. März 2012, 18:11

muss man das alles in einem FORUM verstehen

ich kann es es nicht -evtl. weil ich kein Flieger bin??? -

haette gerne wenn möglich zu diesem beitrag Eure kommentare
gruss und immer gut licht wünscht
wolle
Digital FZ 150 / Raynox 150
Analog FTb / EOS 50E und Zubehör

Lithographin

Re: LUMIX als 'KUNST'maschine

Beitrag von Lithographin » Dienstag 6. März 2012, 19:49

@ Manfred

Für mich kristallisieren sich bei Deinem Beitrag 4 Begriffe heraus. Kunst - Lumix - Computer - Programme.
Gut, das mag für sich gesehen eine logische Reihenfolge sein.
Für mich aber nur auf den ersten Blick.

Das Scheitern der Definition beginnt bei mir ganz persönlich bei dem Begriff Kunst.
Seit ich kreativ bin diskutiere ich gerne, lange und jederzeit über diesen Begriff, ohne das wir je wirklich zu einem Ergebnis kamen.
Nicht das es keine Definition geben würde, aber so verscheiden die Kreativen, so verschieden und vehement vorgetragen die Standpunkte, Ansichten.

Die Kamera und alles was folgt ist für mich sehr eigenes Werkzeug, wie zum Beispiel ein Füllfederhalter.
Es mag viele geben, aber nur mit dem, der einem liegt, habe ich eine saubere und flüssige Schrift, kann also ohne Unterbrechung, leserlich schreiben.

Der Computer und seine Programme.
Ein Teufelskreis mir scheint. Ohne geht es nicht, aber zu leicht verleitet er einen Dinge zu tun die möglich sind aber unnötig, geradezu destruktiv.
Genau dieser Computer kann all das was ich gemacht habe wieder zunichte machen weil, gerade für den Neuling, viel zu viel möglich ist.

Ein Bereich um darüber zu reden ?
Warum nicht. Aber ich bin skeptisch das sich es dahin entwickelt was technisch möglich ist. Bildbesprechung über die Qualität.
Oder das ich, mal in Fahrt, mein Mundwerk, respektive Schreibfinger mal wieder nicht unter Kontrolle habe. Sage was ich denke. Unmodern heutzutage.
Aber ich lasse mich auch überraschen.

Über was wollen wir reden ?
Kunst ? Was ist Kunst ? Ist das Kunst was XY macht ?

Konkret meinst Du.......?

Gruß, Cristina

@ Wolle
Es wird wohl in jeden Forum Bereiche geben die einem liegen, andere wieder nicht.
Schwer auszusperren da jede/r von uns seinen / ihren eigenen Zugang zur Fotografie findet.
Die einen machen es mit der Technik, andere aus dem Bauch.

Meine Meinung ?
Wer mitmachen möchte soll mitmachen.
Wen das Thema nicht interessiert kann es getrost umgehen.
Wie bei meinem Thread "Der Weg zu meiner Fotografie" http://lumix-forum.de/viewtopic.php?f=26&t=5162
Ich freue mich wenn wer mitmacht, vielleicht sogar etwas mitnehmen kann.
Andere halten mich wohl für etwas gaga.

Aber vielleicht ist es ja auch die Vielfalt der Themen die die Fotografie ausmachen.

Gruß, Cristina

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bostie
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Re: LUMIX als 'KUNST'maschine

Beitrag von bostie » Dienstag 6. März 2012, 20:18

Moin,

sehr gut, interessantes Thema. Mir fällt dazu folgendes eine: fuzzylogik

hier ein kleine Verbindung zum Thema.

Anwendungsbeispiele:

Fuzzylogik wird heute in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt: Anwendung findet sie in Bereichen der Automatisierungstechnik, Betriebswirtschaft, Medizintechnik, Unterhaltungselektronik, Fahrzeugtechnik, Regelungstechnik, künstlichen Intelligenz, Spracherkennung und anderen Bereichen. Nützlich ist die Verwendung von Fuzzylogik oft dann, wenn keine mathematische Beschreibung eines Sachverhaltes oder Problems vorliegt, sondern nur eine verbale Beschreibung. Auch wenn – wie fast immer – das vorhandene Wissen Lücken aufweist oder teilweise veraltet ist, bietet sich der Einsatz von Fuzzylogik an, um noch zu einer fundierten Aussage über einen aktuellen oder künftigen Systemzustand zu gelangen. Dann wird aus sprachlich formulierten Sätzen und Regeln mittels Fuzzylogik eine mathematische Beschreibung gewonnen, die in Rechnersystemen genutzt werden kann. Interessant ist dabei, dass mit der Fuzzylogik auch dann Systeme sinnvoll gesteuert (bzw. geregelt) werden können, wenn ein mathematischer Zusammenhang zwischen den Ein- und Ausgabegrößen eines Systems nicht darstellbar ist – oder nur mit großem Aufwand erfolgen könnte, so dass eine Automatisierung zu teuer oder nicht in Echtzeit realisierbar wäre.

Künstliche Intelligenz wäre z.B. bei der kreativen Fotografie möglich. Gibt es z.B. einen logischen Zusammenhang zwischen Kameramodel, Geburtsdatum des Fotografen, Geburtsort und den Vornamen seiner Mutter. Ferner könnte man die Augenfarbe mit einbeziehen. Wie kreativ ist ein Fotograf z.B mit FZ 100 und graugrünen Augen und ein Fotograf mit FZ 150 und braunen Augen. Sehr interessant. Und, und, und.....

Weitere Anwendungen sind die Regelung von U-Bahnen, die Prognose der zukünftigen Last in Routern, Gateways oder Mobilfunk-Basisstationen, die Steuerung automatischer Getriebe in Automobilen, Alarmsysteme für die Anästhesie, Zwischenfrequenzfilter in Radios, ABS für Automobile, Brandmeldetechnik, die Prognose des Energieverbrauchs bei Energieversorgern, AF-gekoppelte Mehrfeld-Belichtungsautomatiken und AF-Prädiktion in Spiegelreflexkameras etc.
Quelle dem Autor bekannt.

Sehr interessant. Tiefgründiges Thema. Sehr gut !
Grüße Burckhard

Equipment: FZ 150 und für immer dabei TZ 10 -
Bildbearbeitung: Photoshop CS 5 Ext. / Ligthroom 4
Flickr: http://www.flickr.com/photos/bostie66/


"Auf der Suche nach dem Richtigen,
kann man viel Spaß mit dem Falschen haben"

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GuenterG
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Re: LUMIX als 'KUNST'maschine

Beitrag von GuenterG » Dienstag 6. März 2012, 21:06

Hi Manfred

ich werfe mal ein paar Gedanken mit ein.

Ich finde das Thema sehr anregend, da ich mich lange im Umfeld von Kunst und Computer bewege. Einerseits bin ich von der Ausbildung her Mathematiker, arbeite aber mein (Arbeits-)Leben lang in der Softwarebranche, andererseits hatte ich aber auch schon immer ein Faible für Kunst. Früher habe ich die folgerichtige Synthese zwischen diesen beiden Bereichen mehr sprachlich ausgelebt (siehe meine Homepage, meinen Gedichtgenerator beispielsweise gibt es länger, als das Internet ;) und da standen Fragen von Computer und Kunst bzw. Kitsch :mrgreen: auch immer im Raum)
Zunehmend komme ich aber immer weiter in die fotografische bzw. bildliche Ecke. Das ist kein Widerspruch, wenn man Stichworte wie "Fraktale", "Escher" oder meinetwegen auch "Douglas Hofstadter" als Bindeglied sieht. Bei so einem Hintergrund liegt die Philosophie nicht weit weg, also seid vorgewarnt, wenn ich da mit diskutiere :D .

Ich bin fotografisch am liebsten im Makrobereich unterwegs. Das ist folgerichtig, da mir die analytische Denkweise, das Erkennen und Verstehen der Details nun mal besonders nahe ist. Der Schritt von der Realität zur Kunst liegt für mich in der Abstraktion, dem Erkennen der internen Strukturen und Muster. Nicht umsonst liebe ich Reflexionen, Gegenlichtaufnahmen, Lichtbrechung und dergleichen.
Bildbearbeitung am Computer ist ein wichtiges Werkzeug, um diese Aspekte zu verstehen und herauszuarbeiten.

Aber Programme sind keine "Kunstmaschinen", es sind Werkzeuge. So wie der Meißel Michelangelos auch keine Kunst produziert hat, so kann es auch kein Softwareprogramm. Ein Programm transformiert Eingabedaten in Ausgabedaten und das nach Regeln, die der Programmierer festgelegt hat. Wenn man das Ergebnis als Kunst auffassen würde, dann wäre der Programmierer (zumindest anteilig :lol: ) der eigentliche Künstler.

Natürlich stehen Fragen der künstlichen Intelligenz immer wieder und immer naheliegender im Raum. Und - frei nach Stanislaw Lem - irgendwann werden die Maschinen darüber diskutieren, ob der Mensch denken kann. Aber solche Maschinen werden nicht nach einem festen Programm arbeiten und ein bisschen dauert es noch, bis es soweit ist. Und das ist auch gut so.
LG Günter
Liebe Grüße
Günter

DC-G9, DMC-GH3 und jede Menge Makro-Objektive und -Zubehör

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Re: LUMIX als 'KUNST'maschine

Beitrag von ehenkes » Mittwoch 7. März 2012, 22:01

"Kunstmaschinen" kann es nicht geben, weil Kunst immer etwas Spezielles sein muss, das man nicht am laufenden Band produzieren kann. ;)
Canon 5D Mark III; Olympus OM-D; EF- (L, IS, USM), mFT-, M42-Objektive;
Canon Speedlite 600EX-RT; Metz 58 AF-2, Dörr DCF 50 Wi; Raynox 150,250,202

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annatolli
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Re: LUMIX als 'KUNST'maschine

Beitrag von annatolli » Mittwoch 7. März 2012, 22:46

Aus wikipedia - suchbegriff: Kunst
Das Wort Kunst bezeichnet im weitesten Sinne jede entwickelte Tätigkeit, die auf Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition gegründet ist (Heilkunst, Kunst der freien Rede). Im engeren Sinne werden damit Ergebnisse gezielter menschlicher Tätigkeit benannt, die nicht eindeutig durch Funktionen festgelegt sind. Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses.

Das Kunstwerk steht meist am Ende dieses Prozesses, kann aber seit der Moderne auch der Prozess selbst sein. Ausübende der Kunst im engeren Sinne werden Künstler genannt.

hört, hört - auf grund meiner intuition fotografiere ich ein "sujet"
wenn notwendig - wird das mit hilfe eines programmes bearbeitet - und siehe ich habe ein kunstwerk geschaffen - ich bin ein künstler.

PS: wenn das so einfach wäre - ich wäre vielleicht steinreich - oder fotoreich?
lg
gottfried
TZ10
Lumix UW-Gehäuse für TZ10
GH2 / GH4
7-14 / 12-35 / 14-42 / 14-140
Nauticam UW-Gehäuse für GH2
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Videoschnitt EDIUS 6 + 7

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Schau rein und geniesse

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emeise
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Re: LUMIX als 'KUNST'maschine

Beitrag von emeise » Donnerstag 8. März 2012, 15:00

Kunst und Religion, zwei Bereiche, die ich gern umschiffe.

Gibt nur Streit und kein Ende.
FZ1K, TZ101, EOS 600D, GX7, G9, E-M5 m II / 12-40 und 7-14mm 2.8 Pro
Wenn ich all mein Equipment aufzähle, ist die Seite vollgemüllt.

keep it simple
Grüßle, Dieter

Lithographin

Re: LUMIX als 'KUNST'maschine

Beitrag von Lithographin » Donnerstag 8. März 2012, 17:50

Bei Religion pflichte ich Euch bei.
Aber Kunst und Politik kann recht erfrischend sein, solange keine Dogmatiker in der Runde sind und man sich selber nicht all zu ernst sieht.

Gruß, Cristina

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GuenterG
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Re: LUMIX als 'KUNST'maschine

Beitrag von GuenterG » Donnerstag 8. März 2012, 19:52

Lithograph hat geschrieben:... und man sich selber nicht all zu ernst sieht.
Oh ja, aber leider ist fast immer einer dabei, der sich nicht an diese Weisheit hält.
Den kann man dann nur den Weg zur Trollwiese zeigen, aber die Diskussion ist trotzdem tot. Und sei es nur, weil es einfach keinen Spaß mehr macht.
LG Günter
Liebe Grüße
Günter

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