Frage nicht nach ISO, Blende & Verschlusszeit.

[David]

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Videobeschreibung:
Der Fotograf Riko Best, erklärt im nachfolgendem Video, warum Belichtungsparameter nicht an das Motiv gekoppelt, sondern an der vorherrschenden Lichtsituation.

Du kennst das bestimmt, jemand zeigt dir ein tolles Foto, und du fragst: "welche Zeit, Blende, und ISO hast du dafür genommen?" ........

https://m.youtube.com/watch?v=mcDfJbvLlJM

20240330_123701.jpg (163.16 KiB) 599 mal betrachtet

[Spaziergänger]

David, willkommen zurück

[oberbayer]

Hallo David, schön das du wieder hier bist

[ifi1]

Hey David, schön wieder was von dir zu hören...

[BerndP]

Ich schließe mich gerne den vorherigen Kommentaren an, wobei ergänze: schön, wenn Du bleibst, David! (Wo warst Du?)

Zur Videoaussage:
Der YouTuber unterstellt, dass ich bei solcherlei gestellten Fragen im Sinn habe, ein tolles Foto nachstellen zu wollen. Nein, tue ich nicht. Ich bin (aber) schlicht neugierig und lernwillig. Wie schnell muss ich eine Kohlmeise im Flug belichten (wenn ich sie erwische ), damit diese scharf genug und trotzdem bewegungsdynamisch abgebildet wird? Kommt drauf an? Ja klar, kann ich nachvollziehen. Die Meise fliegt mal langsamer, mal schneller. Das Wölkchen vor der Sonne und so weiter …

Gerade Fotoanfänger sollten solche „falschen“ Fragen nicht stellen??

Ich behaupte: Bei Fragen fragen. Bei Antworten Hirn eingeschaltet lassen. Weiter fragen. Macht klug!

[Philipp51]

Ich behaupte: Bei Fragen fragen. Bei Antworten Hirn eingeschaltet lassen. Weiter fragen. Macht klug!

Kürzer und besser kann man es nicht zusammenfassen.

Die Kernaussage des Videos stimmt für mich so nicht.
Niemand will/kann ein Bild 1:1 nachmachen.

Wenn ich z.B. ein gutes Bild von einem Hubschrauber in der Luft sehe, interessiert mich die Verschlusszeit, um bei nächster Gelegenheit einen ähnlichen Effekt zu bekommen.

Um die Wirkung eines Bildes nachstellen zu können, kann ich den Weg dorthin wesentlich verkürzen, wenn ich die Daten erfragen kann !

[j73]

Naja, irgendwie haben sowohl der Kollege im Video als auch Bernd recht.

Mit dem Fragen nach den Daten suggertiert man dem Fotografen indirekt, dass man es ja auch leicht nachstellen könnte, aber die Kunst ist ja eigentlich, die richtigen Einstellungen für die jeweilige Situation zu finden, da bringt es nix zu wissen, was ein anderer in seiner spezifischen Situation eingestellt hat, vor allem weil man ja vom "Drumrum" nichts weiß. Da ist auch der Weg nicht weit zum Spruch "Ja mit soooo einer tollen Kamera müssen die Bilder ja gut werden".

Andererseits muss ich Bernd beipflichten, dass man durch solche Fragen schon auch etwas lernen kann, vor allem wenn man noch die Frage "Und warum genau so?" hinterherschiebt, denn es lassen sich schon PRINZIPIELLE Dinge aus den Fotos anderer ableiten, vor allem wenn der Fotograf das "Warum" erklärt. Für den Übertrag in die eigene fotografische Praxis ist dann wieder jeder INDIVIDUELL selbst verantwortlich.

[wozim]

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Ich bin häufiger mit zwei Ornithologen unterwegs.
Wenn jemand deren EXIF-Daten lesen würde, wäre er nur irritiert und fehlgeleitet.
Sie arbeiten mit ziemlich langen Belichtungszeiten.
Durch viel Übung, Kenntnis und Erfahrung ist ihre Technik das Mitziehen.
Die persönlichen Fähigkeiten der Fotografen steht nicht in den EXIF-Daten.
Die EXIF-Daten nutzen dem Fotografen etwas, aber keinem Betrachter.

[Horka]

Wenn man fallenden Regen als Streifen abbilden will, kann man aus Abstand, Winkel, Fallgeschwindigkeit die richtige Verschlusszeit errechnen. Man kann 20 Aufnahmen mit verschiedenen Zeiten machen. Oder man kann anderleuts Bilder mit Belichtungsdaten studieren, um die richtigen Werte abzuschätzen.

Das letzte halte ich für wirkungsvoll. Der Mensch kann lesen, um von anderen zu lernen.

Horst

[wozim]

Hier ist eine, wie ich finde, sehr gute Zusammenfassung über Sinn und Unsinn von EXIF-Daten zusammengefasst.
Und die decken sich sehr deutlich mit den Aussagen von Riko Best.

https://fotoschule.fotocommunity.de/exi ... ler-input/

[BerndP]

Danke Philipp und Jörg!

Danke auch Wolfgang für den link.

Ich finde, jede der vorgetragenen Positionen ist berechtigt und nachvollziehbar.

Das wird mich nicht davon abhalten zu fragen, wenn ich eine Frage habe. Sei sie reflektiert oder zu schnell ausgesprochen. Ich bitte diejenigen, die solche Fragen für „falsch“ oder „unsinnig“ halten, um Nachsicht und etwas Entgegenkommen bei der Antwort.

Meine fragende, antwortende und kommentierende Beteiligung hier im Forum und mein auch dadurch initiiertes Vorankommen in der Fotografie ist mir Beweis genug, dass dieser Weg der für mich Richtige ist.

[Holger R.]

Ich bin ja inzwischen ziemlich versiert und weiß was ich in welcher Situation einstellen muss, um mein Wunschfoto zu erreichen.
Aber, dennoch interessiert mich ganz oft bei anderen Fotografen, wie SIE diese Situation gemeistert haben. Und dabei interessiert mich je nach Genre mal die Belichtungszeit die verwendet wurde, mal die Blende und manchmal sogar die ISO Werte. Eine Kombination aus den 3 Parametern ist in den seltensten Fällen interessant, eben wegen der Lichtsituation die man nicht kennt.

Das Pauschalisieren, dass EXIFs niemandem was bringen halte ich für falsch, z.B. wegen dem o.g. Beispiel mit dem drehenden Rotor, oder dem Regenfall. Genau da kann man sich viel abschauen.
Ich würde es befürworten, wenn in Foroforen EXIFs angegeben werden. Im Mitbewerberforum werden die EXIFs automatisch direkt beim Foto angegeben (ausser man unterdrückt diese natürlich), und ich wurde schon mehrfach zu den Aufnahmedaten befragt.

[mbf]

Das sehe ich auch so. Selbstverständlich sind Grundkenntnisse erforderlich, um das Blichtungsdreieck (mit Blitz meinetwegen ein Viereck) zu kennen und verstehen. Aber eben dann sind Einzelparameter spannend. Wenn ich mir ein Actionfoto anschaue, ist die Frage nach der Belichtungszeit. ISO ist mir da schnuppe, die ergibt sich. Die Frage nach der Blende kann ich mir grob selbst beantworten. Bei einem Landschaftsbild oder Portrait mag es die Blende sein und bei einer Aufnahme in Finsteren stellt sich schon die Frage nach ISO - bzw. dem Umgang mit dem Rauschen. Insofern gibt es durchaus gute Gründe, sich diese Parameter anzuschauen, aber sie stellen eben kein fertiges Rezept dar.

[BodoH]

Exifs als Teil der Analyse eines Fotos
-Hier noch mein "Senf" zum Thema-

... Du kennst das bestimmt, jemand zeigt dir ein tolles Foto, und du fragst: "welche Zeit, Blende, und ISO hast du dafür genommen?" ...

Ja, mich zum Beispiel, denn es drängt sich für mich bei einer gelungenen Aufnahme zwingend
die Frage auf: Wie wurde dieses Foto wohl gemacht?

... Der YouTuber unterstellt, dass ich bei solcherlei gestellten Fragen im Sinn habe, ein tolles Foto nachstellen zu wollen. ...

Stimmt, diese These stellt er auf!

... Die Kernaussage des Videos stimmt für mich so nicht.
Niemand will/kann ein Bild 1:1 nachmachen. ...

Das sehe ich genauso!

... Mit dem Fragen nach den Daten suggertiert man dem Fotografen indirekt, dass man es ja auch leicht nachstellen könnte, ...

Nein, durch das Interesse an dem Foto zeigt man eher den Respekt vor der gelungenen Aufnahme.

... Gerade Fotoanfänger sollten solche „falschen“ Fragen nicht stellen?? ...

Aber natürlich! Nur so bekommt man mit der Zeit ein Verständnis für das Zusammenspiel von Blende, Belichtungszeit und ISO. Dadurch lernt man auch die richtigen Schlüsse zu ziehen.

... durch solche Fragen schon auch etwas lernen kann, ... denn es lassen sich schon PRINZIPIELLE Dinge aus den Fotos anderer ableiten, vor allem wenn der Fotograf das "Warum" erklärt. ...

Genau! Je nachdem was man bei welchen Lichtverhältnissen wie fotografiert möchte, sind Exifs hierfür eine gute "Erfahrungsgrundlage", denn Erfahrung sammeln ist der Grund nach dem Interesse der Daten. Sie sind oft auch umgekehrt die Grundlage um zu erfahren, was bei einem Foto schief gegangen ist.

... dennoch interessiert mich ganz oft bei anderen Fotografen, wie SIE diese Situation gemeistert haben. Und dabei interessiert mich je nach Genre mal die Belichtungszeit die verwendet wurde, mal die Blende und manchmal sogar die ISO Werte. ...

Das sehe ich genauso!

... Durch viel Übung, Kenntnis und Erfahrung ist ihre Technik das Mitziehen. ...

... und gerade deshalb sind EXIF-Daten bei Mitziehern für mich besonders interessant. Die Analyse beim Betrachten der "Mitzieh-Unschärfe" des Bildes und dem Vergleich mit den Exifs, zeigt mir z. B. anhand der Belichtungszeit, wie schwierig der Mitzieher u. U. war.

... Das Pauschalisieren, dass EXIFs niemandem was bringen halte ich für falsch, ...

Genau das ist der Punkt!

... Die EXIF-Daten nutzen dem Fotografen etwas, aber keinem Betrachter.

Wenn der Betrachter aber ebenfalls ein Fotograf ist, nutzen ihm die Exifs durchaus etwas!

Nach meiner Meinung kann man sich grundsätzlich zu diesem Thema schon mal austauschen, aber es eignet sich nicht dazu ca. 9 Minuten drumherum zu "Schwafeln" und anschließend mit einer provokante These schnell ein weiteres Video "rauszuhauen" bzw. damit die Gelegenheit zu nutzen ein paar weitere Feedbacks einzufordern.
Die EXIF-Daten können bei der Analyse eines Fotos durchaus eine große Rolle spielen. Sie helfen die Qualität des Fotos zu beurteilen und geben Hinweise auf die Umstände der Aufnahme.

[Horka]

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Bisschen lang, aber passend.

Ich mag die Thesen aus Videos nicht, in den Profis herablassen erklären, was sie nicht benötigen, die Hobbfotografen dann also auch nicht brauchen und dem andere Profis dann überlegen zustimmen.

Horst