Spiegellose im Kommen – bei Jung und Alt

[Chräcker]

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Ach, ich weiß nicht so recht. Ja, ich glaube ja heimlich auch, das Protz eine Erklärungsmöglichkeit ist und vielfach die verwendete Technik einfach oversized ist, blöd nur, das fast mein ganzer Freundeskreis mit ihren kompakteren Kameras das auch von mir mit meiner G3 denken. Und auf die schauen dann wieder unsere im Teenageralter angekommenen Kinder mit ihren Handys und schütteln den Kopf.

[Brett Hard]

[...]
Sehe ich nicht so - eher treffend beobachtet, wie es in der alltäglichen Realität abläuft. Für die allermeisten Fotos braucht's halt nun mal keine Vollformat-DSLR - genauso wenig, wie man im Stadtverkehr einen Geländewagen braucht (und trotzdem fahren da genügend rum). Die Vollformat-DSLR hat sicher ihre Berechtigung in speziellen Bereichen - und sei es im Urwald auf der fotografischen Jagd nach wildlebenden Tieren (da ist dann sicher auch der Geländewagen das bessere Fahrzeug). Aber im Zoo geht's problemlos auch eine oder zwei Nummern kleiner - und auf dem Weg zum Zoo genügt statt dem Geländewagen auch ein normales Auto oder die Straßenbahn.

Icetiger

Widerspruch. Warum kann man denn nicht verschiedene Kamerasystem einfach mal nebeneinander stehen lassen? Man muss doch nicht mit Häme auf die Besitzer von angeblich missmutigherumlaufenden Vollfarmatkamera-Besitzern deuten, wenn man deren Bedürfnisse gar nicht kennt.
Ich käme nicht auf die Idee, mit meinen G-Kameras in dunklen Jazzschuppen ohne Blitz zu fotografieren. Ich käme aber auch nicht auf die Idee, unter diesen Umständen Häme über Besitzer einer Lumix zu gießen.
Es geht doch nur um Toleranz, leben und leben lassen. Jedem sein System, seine Überzeugung lassen. Ich fotografiere seit 40 Jahren im Kleinbildformat, oft mit Festbrennweite und mein Blick ist entsprechend eingepegelt. G-Kameras immer dann, wenn ich es leicht und tragbar brauche. Nikon D700 immer dann, wenn es mir um das letzte Quäntchen Qualität geht. Von der Rauscharmut der großen Pixel der D700 kann die G1/3 nur träumen. Natürlich brauche ich das nicht immer, aber wenn ich es brauche, nutze ich es auch. Das hat mit Protzerei nun mal rein gar nichts zu tun, deshalb ist hier Häme auch überflüssig.

[Ghostgerd]

Glaube auch das das jeder für sich selbst Entscheiden muß
was er will was er braucht was kann ich mir leisten

[woher]

Es geht doch nur um Toleranz, leben und leben lassen. Jedem sein System, seine Überzeugung lassen.

Wenn ich dir irgendwo zustimmen kann, dann bei dieser Aussage. Allerdings ist diese Meinung nicht weit verbreitet. Nach meiner Beobachtung aber unter mFT-Usern viel weiter als andersrum. Wir wissen in der Regel um die (relativ geringen) Restriktionen unseres Systems. Aber wenn ich da nur an die Mitglieder des Fotoclubs meiner Firma denke Als ich dort sagte, dass ich mit mFT fotografiere wurde ich ja schon fast rausgeschmissen. Aber wenn ich dann deren Bildergalerien ansehe, dann bestätigt sich, dass Bilder hinter der Kamera entstehen und nicht von der Ausrüstung abhängig sind.

Und was die Wahl des Systems angeht:
- nicht jeder verfügt über unbegrenzte Mittel und kann sich jederzeit grade mal das System kaufen, das er für den speziellen Einsatzzweck braucht,
- nicht jeder braucht die letzten 0,5 % an Qualität und
- wenn ich mich entscheiden muss, dann ist mir Handlichkeit und eine gelungene Aufnahme mehr wert als höchste Qualität und eine Aufnahme, die ich nicht mache, weil ich das Supertele mal wieder aus Geweichtsgründen nicht dabei habe.

[Brett Hard]

Es gibt zwei Arten, seine VF-Kamera zu nutzen: einmal mit den 2.8er Boliden und einmal mit den etwas weniger lichtstarken Objektiven à la Tamron 28-75.
Ich gehöre nicht zu denen, die eine 1.5 k € Linse vor die D700 ballern, mir genügt ein 50/1.4 oder mein exzellentes Tamron 28-75.
Meistens allerdings nutze ich die G3. Natürlich ohne jegliches Gefühl der Unterlegenheit, sondern aus den gleichen Gründen wie die meisten hier. Leicht, handlich, immer dabei. Und gerade deshalb, aus einer Position der Gelassenheit, sehe ich weder zu Besitzern anderer Systeme auf noch herab.

[bilderknipser]

Es gibt so eine nette Geschichte über Henri Cartier-Bresson (Wahrheitsgehalt?): Eine Schriftstellerin lobte seine Fotos und fragte "welche Kamera benutzen Sie?", worauf er entgegnete "Ich finde Ihre Werke auch sehr gut. Welche Schreibmaschine benutzen Sie?"

[Björn]

... sehe ich weder zu Besitzern anderer Systeme auf noch herab.

Genau so sollte man es generell halten. Ich habe mich neulich dabei erwischt, wie ich neugierig anderen Spaziergängern auf die mitgeführten Kameras schaute. Einer hatte sogar eine Lumix dabei. Da ist aber kein Neid oder Häme, wenn jemand mit einer DSLR oder einer kleinen Kompakten daherkommt. Für mich ist das irrelevant. Es ist eher die Neugier, mit welchen Mitteln die Anderen ihrem Hobby nachgehen.

Als ich am letzten Wochenende auf dem Weg zur Arbeit durch die Nachbarstadt fuhr, sah ich eine Dame, die mit einer kleinen Kompakten ein Objekt auf einer Flutschutzmauer (der Rhein fliesst da direkt dran vorbei) anvisierte. Und ja, ich musste schmunzeln. Aber nicht, weil diese Dame eine kleine Kompakte im Hosentaschenformat benutzte, sondern weil sie sich vollkommen auf ihr Objekt konzentrierte ohne sich von den hunderten anderen Passanten stören zu lassen. Diese Dame ging in diesem Moment völlig in der Fotographie auf. Und ich dachte bei mir 'Hey, das könntest jetzt genau so gut du selbst sein!'

Und genau wie diese Dame es tat, möchte ich mich lieber auf das Motiv konzentrieren! Auf die Fotographie an sich, nicht auf die verwendete Technik. Auf das Bild und nicht auf die Größe des Sensors oder der Objektive. Jedem sei das System gestattet, welches er/sie sich leisten kann oder welches er/sie für die gesetzten Ansprüche benötigt. Wichtig ist schliesslich nur, was am Ende dabei herauskommt.

[Lili]

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Guten Morgen,

dieser Thread ist wunderbar

Ich habe vor ca. einem halben Jahr versucht, bei der VHS einen Fotokurst mitzumachen. Es war eigentlich ein Kurs für Spiegelreflexkameras, habe vorher angefragt, ob ich mit der G2 dort auch richtig bin. Kurz und gut, ja, ich bin richtig.

Dann im Kurs waren 11 Spiegelreflexler und ich. Der Kursleiter hat auf etwaige Fragen von mir nur mit "ach ja, diese Kompakten" geantwortet. Gelernt habe ich gar nichts dort - was soll man von einem Kursleiter lernen, der sich nicht mal die Mühe macht wenigstens einen Blick auf diesen "Fremdkörper" zu riskieren.

Trotzdem bin ich sehr glücklich mit meiner Kamera und lerne Stück für Stück dazu.


Lili

[Chräcker]

Bei allem Respekt, was für ein Depp, Dein Kursleiter. Und das nicht mal, weil ich meine, das die verwendete Technik nun gänzlich zu vernachlässigen ist oder ich ein solcher Fan der Spiegellosen bin, aber es fällt mir nichts in der Theorie oder Praxis ein, was nicht auch mit einer unserer Kameras gehen würde und dafür erklärbar wäre. Mag sein, das manche "grössere" Kamera das eine oder andere Histogramm-Verzerrungs-Objektiv-Bereinigungs-Alienabwehrsystem drin hat, für das bei Deiner Kamera das entsprechende Tool fehlt, aber Blende und Zeit sowie eine Aufnahmefläche hat auch Deine Kamera.

Ich würde wagen zu behaupten: Dein Kursleiter kannte sich vielleicht mit Spiegelreflexkameras aus, mit dem Fotografieren aber weniger.

[Frank Spaeth]

Ich schließe mich Chräcker an: Es ist doch unterm Strich völlig egal, womit jemand seine Fotos macht. Natürlich haben klassische SLRs – vor allem die mit Vollformatsensoren – in puncto Gestaltungsmöglichkeiten (Stichwort: Schärfentiefe) und Rauschverhalten/Dynamikumfang den Kompakten einiges voraus. Dafür muss man sich oft quälen, will man sie immer dabei haben. Für mich ist eine gute Kamera eine Kamera, die mich stets begleitet, mit der ich spontan und ohne Umstände auf eine Motivgelegenheit reagieren kann. Und da passen Kompakte sehr gut ins Bild

[Björn]

Ich habe eben bei den Nachrichten schmunzeln müssen: Es war ein Beitrag über eine Pressekonferenz der EZB, der Kameramann nahm die Technik seiner Kollegen ins Visier...und was sehe ich da direkt im Bild? Ein Pressefotograf mit einer FZ100...

[Marion]

Die Vollformat-DSLR hat sicher ihre Berechtigung in speziellen Bereichen - und sei es im Urwald auf der fotografischen Jagd nach wildlebenden Tieren (da ist dann sicher auch der Geländewagen das bessere Fahrzeug).

Hat da sicher ihre Berechtigung und da haben viele Bilder meinen Respekt und meine Anerkennung. Aber schlepp mal ein paar Kilo Foto-Gerödel kilometerweit durch den Dschungel bei über 30 Grad und 90 % Luftfeuchtigkeit. Da habe ich lieber meine FZ im Rucksack und nehme die Qualitätsabstriche in Kauf. Ganz zu schweigen von den Anschaffungskosten.

[emeise]

Ich habe mal über einen Fotografen einen Bericht im Fernsehen gesehen,
anscheinend einer mit Weltruhm, kein Deutscher.

Das war ein älterer Herr, der mit einer Kamera gelaufen ist, die man in den Händen gut verbergen konnte. Ein älteres unscheinbares Modell.

War hauptsächlich auf der Suche nach dem - seinem Motiv, seinem Licht.

Auge, Kopf und Füsse waren die Werkzeuge - und ein bißchen die Knipse.


Hat mich beeindruckt, bis heute. Würde gerne wissen , wie er hieß.

Jedenfalls ist da jede Menge Angabe bei den grossen Apparaten dabei, da blitzt dann auch schon mal einer bei Tageslicht an die Himmelsdecke und wartet auf die Reflexion

[WojciechPischinger]

Guten Abend
Offensichtlich mißfiel der Ton meines Beitrages über Fotografen im Schönbrunner Zoo einigen Forumteilnehmern dermaßen ,daß er als "populistisch" eingestufft wurde.Sollte ich Gefühle von jemanden verletzt
haben so tut es mir leid und dafür entschuldige ich mich.Ich möchte jedoch bitten genauer zu lesen-man würde dann vielleicht merken daß ich keineswegs auf breiten Beifall gleichbesinnter Kleinzeug-besitzer hoffte sondern auch Selbstkritik übte-in dem ich die Sinnlosigkeit des Einsatzes einer Vollformat-Kamera unter ganz bestimmten Bedingungen des WIENER SCHÖNBRUNNER
TIERGARTENS selbst für mich erkannte.Konktet:das Durchmesser der maschen bei den Zäünen ist hier so daß kaum ein Vollformatobjektiv
durchpaßt-gemeint sind 70-200mm F2,8 Monster die ich dort immer wieder sah.Die meisten Tiere bewegen sich DORT dermaßen weit von d. Besuchern daß man mindestens einen 400-er braucht um das Tier nicht als kleines Fleckerl am Horizont zu haben-an anderen Stellen ist die Umzäunung so dimensioniert,daß man locker den arm mit geschwenktem LCD einer Kompakten, NICHT aber eine FF ,von oben durchstrecken kann. Punkt drei:meine mehrmaligen Beobachtungen fanden ausnahmlos im Hochsommer statt,immer an exterem hellen Tagen -da war es möglich selbst mit 600mm
FF-Äquivalent-Brennweite eines MFT-Objektivs(plus OS)scharfe Fotos zu machen.Meine These
war also:in den MEISTEN Fällen ist es UNTER SPEZIFISCHEN BEDINGUNGEN VON
SCHÖNBRUNN schwierig bis unmöglich für Benutzer einer FF überhaupt ein Tierfoto DORT zu machen.Ich probierte DORT mehrmals eine FF-DSLR und
dann eine GH1-mit eindeutigem Ergebnis.Es macht wenig sinn eine FF hier
einzusetzen wenn du die meisten Tiere damit gar nicht erfaßt.Als popülistisches Sprachrohr der Kompaktenliga verstehe ich mich nicht-ich benutze selber Vollformatkameras seit 1971,bin selber im MFT u n d im Nikonsystem mit Objektiven zw.14 u. 1000 mm Brennweite...erkannte aber unlängst die
offensichtlichen Vorteile des MTF, trotz geringerer Bildqualität versus FF.
Daß man meinen fremd-und selbstkritischen Beitrag als populistisch wertet
wundert mich ,schliesslich will ich keinem sagen was er/sie hören will.
Intolerant?-schon möglich,daß mein Ton inadequat war...verletzend wollte ich aber wirklich nicht sein
Grüsse, Bertl
p.s.sollte mir Jemand beweisen ,daß im Schönbrunner Zoo eine D1 oder D3
mit 70-200mm f2,8 DOCH optimal ist um die Geparden,Sträuße,Giraffen, Pinguine ,Vicunhas und..und...bildfüllend und gestaltungsmäßig abzubilden, lasse ich mich jederzeit belehren

[WojciechPischinger]

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Lieber Björn
das muß ich noch schnell loswerden- zu Deinem Beitrag über eine FZ100
in den Händen eines Reporters...genau das ist es was ich selbst einmal meinte-
dieser Mann war offensichtlich eine der wenigen welche erkennen, daß man a)für
ein Zeitungsfoto Format 3mal5 cm nicht unbedingt an die Rauschfreiheit
einer D3s angewiesen ist und
b)wenn man einhändig Arm hochstreckend über die Köpfe anderer schiessen
muß, ist die fz100 mit schwenkbarem Display auf welchem man aus fast jedem Winkel das Motiv sieht ,unter diesen SPEZIFISCHEN Bedingungen,vielleicht doch die bessere Wahl als eine Vollformat DSLR(ubiquitär unter meisten Eventreportern)
Grüsse Bertl