Fragen an RAW Fotografen

Alles rund um Hard- und Software, die man zur Bildbearbeitung benötigt.
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jackyo
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Fragen an RAW Fotografen

Beitrag von jackyo » Mittwoch 18. Januar 2012, 21:27

LIebe RAW Fotografen

In einigen Forenbeiträgen taucht immer wieder das Thema RAW auf. Ich habe diese jeweils mit Interesse gelesen und weiss mittlerweile auch ein bisschen was darüber.

Es ist jedoch mühsam sich aus zig Beiträgen ein Bild über Vor-und evtl. auch Nachteile (?) dieses Verfahrens zu machen.

Es wäre wahrscheinlich nicht nur für mich sondern auch für andere Foren-Mitglieder interassant wenn Ihr folgende Fragen beantworten würdet.

- Für welche Art von Bildern eignet sich RAW?
Also z.B. Landschaft, Portrait, Werbefotografie oder für alles.

- Für wen eignet sich RAW?
Profis, Semi Profis, Ambitionierte Hobby-Fotografen.

-- Ist die Bildbearbeitung viel aufwendiger und komplizierter als mit JPG?
- Ich habe im Intenet nachgesehen und über RAW eigentlich keine
brauchbaren Infomationen gefunden. Ist das ein Pana-eigenes Format?

Ich weiss, viele Fragen eines Laien aber vielleicht nimmt sich jemand die Zeit... ;)

Grüsse
Jackyo
Zuletzt geändert von jackyo am Mittwoch 18. Januar 2012, 22:12, insgesamt 1-mal geändert.
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jackyo

Jenso

Re: Fragen an RAW Fotografen

Beitrag von Jenso » Mittwoch 18. Januar 2012, 21:34

Bin zwar nur gelegentlicher RAW-Fotograf, aber los:

– RAW eignet sich für jede Art Bild
– RAW eigenet sich (m. E.) nur für Leute, die bereit sind, nach dem Fotografieren noch weiter am Bild zu feilen
– Die Bearbeitung ist nicht schwieriger oder aufwändiger als JPG, aber eben unbedingt erforderlich
– Panas RAW ist ein spezielles Format, jeder Kamera-Hersteller macht ein anderes RAW

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Jens

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GuenterG
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Re: Fragen an RAW Fotografen

Beitrag von GuenterG » Mittwoch 18. Januar 2012, 21:42

Hi jackyo

jpg ist ein verlustbehaftetes Format, während Raw (= roh) eben die kompletten vom Sensor gelieferten Daten aufzeichnet. Ergo, bei jpg hast du definitiv schon Informationen eingebüßt. Das sieht man ja auch an der Dateigröße, die bei raw um ein vielfaches größer ist.
Wenn du das Maximum aus der Kamera rausholen willst, dann kommst du um raw nicht herum.
Besonders wichtig ist das, wenn du z.b. in Richtung HDR gehst, oder auch für das Nachschärfen. Da brauchst du das Maximum an Infos im Bild, was du nur kriegen kannst.

LG Günter
Liebe Grüße
Günter

DC-G9, DMC-GH3 und jede Menge Makro-Objektive und -Zubehör

WinSoft

Re: Fragen an RAW Fotografen

Beitrag von WinSoft » Mittwoch 18. Januar 2012, 21:42

Ich fotografiere mit meinen Digitalsystemen grundsätzlich in RAW/DNG, nie in JPEG.

Warum?

- Mit RAW kann ich Fehlbelichtungen verlustlos korrigieren. Das klappt sogar bei extremer Fehlbelichtung.
- Mit RAW kann ich falschen Weißabgleich verlustlos korrigieren, Farbtemperatur und Farbton beliebig anpassen.
- Mit RAW kann ich ein Kameraprofil erzeugen und in Photoshop für exakte Farbwiedergabe einbinden.
- Mit RAW habe ich alle Reserven einer Kamera voll ausgeschöpft.
- Mit RAW kann ich in AdobeCameraRAW (ACR) bequem sehen, ob sich eine Ver/Bearbeitung überhaupt lohnt (Verwacklungen/Schärfe, Kontrast, Bildaufbau, etc.). Hier kann man schon fast alle Bildparameter ändern/festlegen und erspart sich damit weitere Nachbearbeitung.

In JPEG sind einige Türen bereits für immer verschlossen. Man verschenkt also Möglichkeiten, Ressourcen.
Nachträgliche Korrekturen in JPEG sind IMMER mit Verlusten verbunden!

Bei RAW bestimme ICH das Ergebnis,
in JPEG bestimmt der HERSTELLER das Ergebnis!

Ich kann RAW für ALLE nur wämstens empfehlen, wenn sie die Möglichkeiten ihrer Kamera voll ausschöpfen wollen!
Zuletzt geändert von WinSoft am Mittwoch 18. Januar 2012, 21:47, insgesamt 1-mal geändert.

Lithographin

Re: Fragen an RAW Fotografen

Beitrag von Lithographin » Mittwoch 18. Januar 2012, 21:43

Hallo Jackyo !

Wie Jens schon sagte.
RAW geht für alles.
Mein Hauptargument habe ich unter anderem in diesem Thread dargelegt.
Da kannst Du mal reinsehen die technischen Infos, für und wider durchlesen und warum der eine das so und die andere das wieder ganz anders sieht.

http://lumix-forum.de/viewtopic.php?f=2 ... fen#p10114

Bei mir dauert die RAW Bearbeitung eines normalen Bildes nur ein paar Klicks, geht also sehr schnell.

Servus, Cristina

PS: Ich fotografiere NUR mit RAW.

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jackyo
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Re: Fragen an RAW Fotografen

Beitrag von jackyo » Mittwoch 18. Januar 2012, 22:08

Hallo Zusammen

Vielen Dank euch allen für eure Informativen Antworten. Scheint ja wirklich eine interessante Sache zu sein. Cristina, in deinem Tread habe ich schon mal reingeschaut, werde mich aber am Wochenende noch ein wenig mehr darin vertiefen.

Was mich noch interessieren würde, kann ich da mit Photoshop? Wohl eher nicht... Was brauch ich da für ein Programm?

Grüsse :)
Jackyo
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jackyo

Lithographin

Re: Fragen an RAW Fotografen

Beitrag von Lithographin » Mittwoch 18. Januar 2012, 22:14

jackyo hat geschrieben: Was mich noch interessieren würde, kann ich da mit Photoshop? Wohl eher nicht... Was brauch ich da für ein Programm?

Grüsse :)
Jackyo
Die aktuellen Photoshop und Photoshop Elements können das alle. Silkypix auch.
Wobei halt Lightroom, Capture One, Aperture für Mac als reine RAW-Konverter da wirklich am meisten rausholen.
Da gibt es noch mehr aber die fallen mir jetzt nicht ein.

Gruß, Cristina

Jenso

Re: Fragen an RAW Fotografen

Beitrag von Jenso » Mittwoch 18. Januar 2012, 22:28

Eine üppige Liste findet sich hier, beispielsweise (mit allerlei näheren Erörterungen):
http://www.fotocommunity.de/info/RAW-Konverter

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jackyo
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Re: Fragen an RAW Fotografen

Beitrag von jackyo » Mittwoch 18. Januar 2012, 22:30

Hi Cristina

Danke für deine Antwort zu später Stunde!

Ich denke, fürs erste werde ich es mal mit Photoshop Elements 8 probieren.
Wenn das was für mich ist, kann ich mir dann evtl. ein anderes von Dir aufgeführtes Programm zulegen!

Vielen Dank nochmal euch allen! Mit weiteren Fragen betreffend RAW von mir müsst Ihr halt rechnen... ;)

Grüsse :)
Jackyo
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Lenno

Re: Fragen an RAW Fotografen

Beitrag von Lenno » Mittwoch 18. Januar 2012, 22:34

Anhand eines Beispiel von Lightroom (da ich diesen benütze) kann ich sagen das die Nachbearbeitung von Raw Bildern sehr schnell geht.
Es gibt oft wiederkehrende Situationen, so das ich mir in Lightroom ein paar Voreinstellungen gespeichert habe. Das bedeutet oft, das es nur einen Mausklick braucht um das unentwickelte Bild in ein recht ansehnliches Bild zu verwandeln. Wenn dann noch gewünscht werden geringfügige Korrekturen gemacht.
Das tolle ist diese Voreinstellungen kann ich bei Bedarf schon beim Import der Bilder anwenden. Das heißt dann für mich das ich oft dann nicht mal mehr etwas nachentwickeln muß. Dazu muß man natürlich seine Kamera kennen und wie sie in verschiedenen Lichtsituationen reagiert. Es funktioniert natürlich nicht mehr wenn sehr viele unterschiedliche Lichtsituationen waren. Aber oft habe ich halt nur eine Fotosession aufgenommen unter gleichen Lichtbedingungen. Dann ist das echt praktisch.

springm
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Re: Fragen an RAW Fotografen

Beitrag von springm » Donnerstag 19. Januar 2012, 07:31

Ein entscheidender Grund für mich, nur RAW zu verwenden, ist folgender:

* Änderungen am Bild verändern nicht das Original

Das ist ungefähr so wie beim SW- oder Farbnegativ: Egal wieviel ich abwedle oder beim Vergößern die Farbabstimmung verändere, das Negativ ändert sich nicht. Ich kann den Prozess also beliebig oft mit anderen Einstellungen wiederholen. Ein einmal verändertes JPG bleibt verändert, und durch vielfaches Speichern kann sich die Qualität auch sichtbar verschlechtern.

Persönlich verwende ich AfterShot (http://www.aftershotpro.com), das frühere bibble5. Es ist sehr schnell und bietet mit Ebenen und vielen Plugins eigentlich alle Möglichkeiten, die ich brauche. Nur ganz selten muss ich dann noch die Bildbearbeitung (bei mir Gimp) anwerfen.

Markus
Blog: http://markus-spring.info Ausrüstung: 2 Augen, 1 Hirn, verschiedene Kameras

Jenso

Re: Fragen an RAW Fotografen

Beitrag von Jenso » Donnerstag 19. Januar 2012, 07:40

Ich möchte nur (als bekennender nicht RAW-Liebhaber) nicht dazwischenreden, aber den letzten Punkt von Markus muß ich korrigieren, weil nicht korrekt:
mit einem vernünftigen Programm (von Lightroom weiß ich 's nicht – bei Aperture bin ich alerrdings sicher), werden auch JPG-Originaldateien nicht angetastet, sondern es erfolgen alle Bearbeitungen nur mit und an Arbeitskopien.

Das kann also kein „entscheidender Punkt für“ ein Datei-Format sein.

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Re: Fragen an RAW Fotografen

Beitrag von Binärius » Donnerstag 19. Januar 2012, 08:02

Ich nehme stets in RAW und JPEG auf.
Nur bei schnellen Serien geht das natürlich nicht, mache ich aber auch selten.
Zu 90% reicht mir die JPG, wenn denn bei der Aufnahme alles stimmte.
Aber Aufnahmen die in meine persönlichen "Top 100" gehören werden von mir immer aus der RAW "entwickelt".
Es wäre doch schade, wenn einem gerade die Aufnahme seines Lebens z.B. etwas überbelichtet daherkommt. :o
Gruß Binärius aka Jens

Lumix FZ38 || Lumix G81 || Lumix G Vario 12-32mm || Lumix G Vario 45-150mm || Sigma 2.8/30/60mm ||
Kamlan 1.1/50mm MK2 || Olympus 8.0/9mm || Novflexar 5.6/400mm || Raynox-DCR 150/250

Meine Fotos auf flickr

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Re: Fragen an RAW Fotografen

Beitrag von grinsinnelins » Donnerstag 19. Januar 2012, 09:22

Hallo jackyo, ich habe zum Beispiel das PSE 10, damit geht das super und das Programm ist auch (für das was man da alles mit machen kann, wenn man kann) recht günstig, so unter 40€ zu haben, ich muß auch noch ne Menge Lernen aber RAW wird´s wohl auch bei mir werden, es sei denn ich kaufe mir mal nen Mac
LG Bernhard
Ich bin nicht auf der Welt, um zu sein, wie andere mich gerne hätten !!
mein-flickr

bhm

Re: Fragen an RAW Fotografen

Beitrag von bhm » Donnerstag 19. Januar 2012, 10:05

Salve,
ich bezeichne mich selbst als Hobbyfotografen, ohne Ambitionen, mit meinen Fotos Geld zu verdienen oder Preise zu gewinnen. Meine erste "richtige" Kamera, die Panasonic FZ30, habe ich 2006 angeschafft; es folgten die G1 und jetzt die G3. Mit der FZ30 bin ich angefangen, in RAW zu fotografieren; die Bearbeitung erfolgte zunächst mit dem der Kamera beiliegenden Silkypix 3 SE, später mit der Silkypix 4 PRO-Version, und jetzt mit Adobe Lightroom 3.6.
Zwar speichere ich bei Aufnahmen immer auch ein JPG mittlerer Qualität mit ab, aber nur, um nachher eine erste Kontrolle zu haben, welche Fotos vorab 'entsorgt' werden können, bevor der Import nach Lightroom erfolgt.

Warum fotografiere ich in RAW? Weil sich herausgestellt hat, dass ich mindestens 80 % meiner Bilder nachträglich bearbeite.
Zum einen habe ich ein Handycap mit dem horizontalen Ausrichten des Bildes, was schon ein Nachbearbeiten erforderlich macht. Zum anderen fotografiere ich viel Architektur; also sind ziemlich häufig stürzende Linien zu begradigen. Und zum dritten werkele ich gerne an Belichtung und Weißabgleich nachträglich herum.

Was das nachträgliche Bearbeiten eines JPG-Bildes für nachteilige Auswirkungen hat/haben kann, haben meine Vorredner schon treffend erläutert. Das sind ausreichende Gründe, mich selbst als Hobbyfotograf auf eine RAW-Bearbeitung einzulassen.

Vor diesem Hintergrund versuche ich jetzt mal aus meiner Sicht, Deine konkreten Fragen zu beantworten:
jackyo hat geschrieben:- Für welche Art von Bildern eignet sich RAW? Also z.B. Landschaft, Portrait, Werbefotografie oder für alles.
Professionelle Porträtisten und Werbefotografen werden auf jeden Fall alle Fotos in RAW schießen (weil sie damit z.B. Geld verdienen und der Auftraggeber es fordert). Aber auch alle anderen Fotos können durch eine RAW-Bearbeitung häufig deutlich gewinnen.
jackyo hat geschrieben:- Für wen eignet sich RAW?
Profis, Semi Profis, Ambitionierte Hobby-Fotografen.
Du hast die Antwort gerade selbst gegeben... :)
jackyo hat geschrieben:- Ist die Bildbearbeitung viel aufwendiger und komplizierter als mit JPG?
Das kommt darauf an... Unter anderem darauf, welche Software Du für die Bearbeitung verwendest.
-Bist Du bereit, dafür evtl. zusätzliches Geld auszugeben?
-Wie einfach lassen sich Bearbeitungsprofile erstellen?
-Unterstützt sie eine Stapelbearbeitung von Bildern?
-Werden Objektivverzeichnungen automatisch korrigiert?
Hier gibt es bei den einzelnen Programmen z.T. deutliche Unterschiede. Von Silkypix, Adobe ACR und Lightroom weiß ich, dass sie z.B. Objektivverzeichnungen der Lumix-Kameras automatisch korrigieren. Einige andere können das vermutlich auch, aber da habe ich keine näheren Infos darüber.

Deine letzte Frage ist also sicher am schwersten zu beantworten. Wenn das Interesse bei Dir geweckt ist, versuche es doch einfach mal, z.B. mit dem kostenlosen Programm "RAWTherapee 4.0". Bei dem zur Kamera mitgelieferten "Silkypix" klagen einige Benutzer über den höheren Einarbeitungsaufwand wegen der etwas ungewohnten Bedienung.
Bei konkreten Fragen wird Dir hier im Forum sicher geholfen werden.

ciao, Bernd

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