Belichtungskorrektur – RAW und Kamera

Hier gibt`s Infos und Diskussionen rund um die Micro-Four-Thirds-Modelle der Lumix G-, GH-, GF- und GX-Reihe.
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veo
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Re: Belichtungskorrektur – RAW und Kamera

Beitrag von veo » Freitag 28. Juli 2017, 20:15

cani#68 hat geschrieben: Inzwischen sind die Sensoren da aber deutlich besser geworden, so dass Aufhellen heute auch gut geht
Genau! Umfangreiche Dokumentationen von dpreview.com zeigen, dass nachträgliches Aufhellen bei den modernen Sensoren kein Fehler mehr ist. Wenn es wie hier um einen halben Lichtwert geht, ist es Jacke wie Hose, ob man in der Kamera oder in der Bearbeitung korrigiert. Wenn man mit RAW fotografiert, ist es wichtig, mit möglichst niedriger ISO möglichst korrekt zu belichten und dabei Spitzlichter zu vermeiden; denn was bei den Lichtern weg ist, ist weg und nicht wiederherstellbar. Mit niedriger ISO erhält man sich den Tonwertumfang (Dynamik), der sich bei höheren ISO Werten vermindert. Rauschen ist immer vorhanden. Das ergibt sich aus der Quanteneigenschaft des Lichts. Die Frage ist nur, ob es störend zu sehen ist. Möglichst viel Licht auf den Sensor zu bekommen, ohne ihn zu übersteuern (Spitzlichter) und ohne die Verstärkung zu weit hochdrehen zu müssen (mehr ISO), ist die Kunst.
GX9+Vario 3,5/14-140+Vario 100-300+GII 1,7/20+M.Zuiko 1,8/45+Fisheye 8,0/9+Sigma 28-200 (Minolta adaptiert), TZ101, Sirui T-025X, Capture One 20
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berlin
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Re: Belichtungskorrektur – RAW und Kamera

Beitrag von berlin » Samstag 29. Juli 2017, 05:03

veo hat geschrieben: Genau! Umfangreiche Dokumentationen von dpreview.com zeigen, dass nachträgliches Aufhellen bei den modernen Sensoren kein Fehler mehr ist. Wenn es wie hier um einen halben Lichtwert geht, ist es Jacke wie Hose, ob man in der Kamera oder in der Bearbeitung korrigiert. Wenn man mit RAW fotografiert, ist es wichtig, mit möglichst niedriger ISO möglichst korrekt zu belichten und dabei Spitzlichter zu vermeiden; denn was bei den Lichtern weg ist, ist weg und nicht wiederherstellbar. Mit niedriger ISO erhält man sich den Tonwertumfang (Dynamik), der sich bei höheren ISO Werten vermindert. Rauschen ist immer vorhanden. Das ergibt sich aus der Quanteneigenschaft des Lichts. Die Frage ist nur, ob es störend zu sehen ist. Möglichst viel Licht auf den Sensor zu bekommen, ohne ihn zu übersteuern (Spitzlichter) und ohne die Verstärkung zu weit hochdrehen zu müssen (mehr ISO), ist die Kunst.
In der ersten Hälfte schreibst du, daß es egal ist, ob in der Kamera oder im RAW korrigiert wird und in der 2. Hälfte schreibst du von viel Licht. Findest du nicht, daß nur eines richtig sein kann, denn mehr Licht kann nur in der Kamera mit längeren Belichtungszeiten, weiter geöffneter Blende oder besserer Beleuchtung eingefangen werden.
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veo
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Re: Belichtungskorrektur – RAW und Kamera

Beitrag von veo » Samstag 29. Juli 2017, 09:25

berlin hat geschrieben: In der ersten Hälfte schreibst du, daß es egal ist, ob in der Kamera oder im RAW korrigiert wird und in der 2. Hälfte schreibst du von viel Licht. Findest du nicht, daß nur eines richtig sein kann...
Du musst den ganzen Satz lesen:
veo hat geschrieben:Wenn es wie hier um einen halben Lichtwert geht, ist es Jacke wie Hose, ob man in der Kamera oder in der Bearbeitung korrigiert.
Vielleicht hätte ich einen Absatz machen sollen, damit klar wird, dass es sich um unterschiedliche Gedanken zum Thema handelt, die sich nicht gegenseitig ausschließen.
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Re: Belichtungskorrektur – RAW und Kamera

Beitrag von icetiger » Sonntag 30. Juli 2017, 18:42

Also ich belichte grundsätzlich lieber 1/3 Blende weniger, um ausgefressene Lichter zu vermeiden. Was einmal (wegen Überbelichtung) weg ist, ist weg. Aufhellen kann man dagegen immer ein wenig. Mit dieser Vorgehensweise bin ich im bisher allgemeinen gut gefahren. Ob das Rauschen dabei minimal zunimmt oder nicht, ist in der Praxis eher unwichtig - außer man möchte auf Plakatgröße ausbelichten lassen.

In diesem Zusammenhang habe ich aber eine andere Frage. Auch wenn ich ohne Korrektur belichte und in SilkyPix auf die automatische Belichtungskorrektur klicke, wird das Bild meistens mehr oder weniger stark aufgehellt - selbst wenn es dadurch zu großen ausgefressenen Stellen z.B. am Himmel kommt. Die automatisch ermittelte Korrektur kann ich also meistens nicht unverändert übernehmen. Wonach richtet sich die "Belichtungsautomatik" einer Software? Ist das bei anderen Programmen ähnlich?

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Andre_27
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Re: Belichtungskorrektur – RAW und Kamera

Beitrag von Andre_27 » Sonntag 30. Juli 2017, 19:12

In Camera RAW von PS ist das ähnlich; die Automatik ist meistens nicht brauchbar – natürlich vor allem bei beabsichtigten low-/high key Bildern. Etwas besser ist die TW Automatik in Photoshop, da man die relativ umfangreich individualisieren kann. Generell würde ich die Automatiken jedoch nur im Notfall (Zeitnot o.ä.) verwenden^^
GX9/G70/GF7 | Oly 12-40 2.8 + 45 1.8 | Pana 12-60 3.5 | 12-32 3.5 | 25 1.7 | 14-140 3.5 | Nissin i40 | Adobe CC
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Re: Belichtungskorrektur – RAW und Kamera

Beitrag von caprinz » Sonntag 30. Juli 2017, 19:39

Hallo,

mit der in unseren super spiegellosen Kameras implementierten Technik kann man doch im Liveview das Histogramm einblenden.
Das sollte eine große Hilfe sein.
Ich darf auch gern noch einmal auf meinen zuvor geschriebenen Beitrag bezüglich korrekter Belichtung verweisen. ;)
Gruß Carsten

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veo
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Re: Belichtungskorrektur – RAW und Kamera

Beitrag von veo » Sonntag 30. Juli 2017, 19:46

icetiger hat geschrieben:Ist das bei anderen Programmen ähnlich?
Im "Entwickeln" Modus von Lightroom gib es im Bereich Tonwert die Schaltfläche "Autom.". Ich kann mich erinnern, dass ich die ein paar mal gedrückt habe. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass ich mit dem Ergebnis zufrieden war. Ich ziehe es vor, mich nach dem Histogramm und dem visuellen Eindruck zu richten und arbeite die Regler systematisch von Hand i.d.R. von oben nach unten ab.
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Re: Belichtungskorrektur – RAW und Kamera

Beitrag von veo » Sonntag 30. Juli 2017, 19:55

caprinz hat geschrieben:mit der in unseren super spiegellosen Kameras implementierten Technik kann man doch im Liveview das Histogramm einblenden.
Das sollte eine große Hilfe sein.
Korrekt! Nur fußt dieses Histogramm auf JPEG. Deshalb hat man mit RAW i.d.R. noch ein wenig Spielraum. Da kommt dann die Erfahrung des Fotografen ins Spiel :?
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Re: Belichtungskorrektur – RAW und Kamera

Beitrag von cani#68 » Sonntag 30. Juli 2017, 20:01

veo hat geschrieben: Ich kann mich aber nicht erinnern, dass ich mit dem Ergebnis zufrieden war.
Geht mir ähnlich - die Schaltfläche könnte sich Adobe sparen :)
veo hat geschrieben:Deshalb hat man mit RAW i.d.R. noch ein wenig Spielraum.
Und das auch ganz speziell in den Lichtern :!:
______________
Schöne Jrooß
Uwe


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Re: Belichtungskorrektur – RAW und Kamera

Beitrag von klaas » Dienstag 1. August 2017, 15:59

Ich gebe zu, daß ich in Lightroom regelmäßig diese ominöse Automatik-Taste benutze. Dann schaue ich mir an, um wieviel LR die Belichtung hoch gezogen hat. Davon ungefähr die Hälfte, dann hat man meist eine brauchbare Einstellung gefunden, auf der man ein Feintuning aufbauen kann.

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Lumix GH2 mit 12-60 mm, 20 mm, 14-42 mm, 45-200 mm, Nikon Coolscan V ED.
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