Die irren Werte der "G9", wozu bloß im Amateurbereich?

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mbf
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Re: Die irren Werte der "G9", wozu bloß im Amateurbereich?

Beitrag von mbf » Samstag 12. Oktober 2019, 16:16

Beil Schwalbennest ist aber die Frage, ob man wirklich einen schnellen AF braucht. Da würde ich eher vorfokussieren (es ist ja bekannt, wo die Viecher sitzen) und per Dauerfeuer, evtl. unterstützt durch Pre-Burst ablichten. Kamera evtl. aufs Stativ und mit dem Fernauslöser in der Hand warten.
Beim angesprochenen Hund sieht es natürlich wieder ganz anders aus.

Ansonsten sind "irre" Features immer mal ganz nett, aber ich habe bei kaum einer Kamera bisher wirklich alles gebraucht/genutzt (Ausnahme war z.B. 'ne AGFA Box... ;) ). Manches nimmt man halt mit, weils im Paket ist und findet evtl. später mal einen Anwendungsfall. Oder man stellt nach einer verpassten Gelegenheit fest, dass die Kamera ja genau diese Funktion... argh.

Meine G9 habe ich gebraucht für einen angenehmen Preis ergattert (deutlich unter 1000), das ist das Feine, wenn man es nicht eilig hat und es nicht neu sein muss. Aber gerade letzteres sieht jeder anders.

Blitzen: elektronisch geht nicht, da die Auslesezeit des Sensors zu groß ist. Ein Blitz auf kleiner Leistung ist im Bereich von 1/30.000 s anzusiedeln, selbst die Sony A9 braucht 1/160 s zum Auslesen. Da haste bestenfalls ein paar Zeilen belichtet.
Grüße, Matthias

Panasonic G9, 7-14/4, 12-35/2.8, 35-100/2.8, 100-300/4-5.6, Olympus 17/1.8, 60/2.8, Walimex 7.5/3.5 und zuviel Kram drumrum.
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Jock-l
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Re: LumixSupport = Keine Blitzunterstützung f. schnelle Serien!

Beitrag von Jock-l » Samstag 12. Oktober 2019, 16:26

mft-Schnupperer hat geschrieben:
Samstag 12. Oktober 2019, 15:43
... Laut meinem Telefonat mit dem Panasonic-Support ist das Blitzen von  (er meinte wohl: schnellen) Serienfolgen an der G9 nicht möglich!
Für welches Einsatzszenario planst bzw. überlegst Du serienweise zu blitzen ?
Würde Jemand in einer Veranstaltung permanent blitzen gäbe es sicher von Umstehenden Verärgerung über diese doch deutliche Einflußnahme/Ablenkung ... und für Fotografie in freier Natur oder bei Tierfotografie mag ich mir das lieber nicht vorstellen wollen ;)
Im bürgerlichen Leben ist Jürgen ein Allerweltsvorname, in Foren (oft vergeben) nutze ich Jockel in einer leicht veränderten Schreibweise -> Jock-l ;)
Mehr Lametta ist da nicht :lol: Doch: Blau-Gelb sind meine Farben !!!

ObjecTiv

Re: Die irren Werte der "G9", wozu bloß im Amateurbereich?

Beitrag von ObjecTiv » Samstag 12. Oktober 2019, 16:37

mbf hat geschrieben:
Samstag 12. Oktober 2019, 16:16
Beil Schwalbennest ist aber die Frage, ob man wirklich einen schnellen AF braucht. Da würde ich eher vorfokussieren (es ist ja bekannt, wo die Viecher sitzen) und per Dauerfeuer, evtl. unterstützt durch Pre-Burst ablichten. Kamera evtl. aufs Stativ und mit dem Fernauslöser in der Hand warten.
Bis auf den Fernauslöser hab ich das auch exakt so gemacht. Allerdings waren die Randbediungungen nicht gut (wenig Licht weil Steilküste im Schatten, reger Touristenbetrieb oben auf dem Wanderweg an der Steilküste und da wo ich saß, war leider kein Schatten - dafür aber extreme Hitze. So war ich froh, wenigstens mit dem Preburst-Modus brauchbare Ergebnisse zu bekommen. Unter besseren Bedingungen und mit mehr Übung/Erfahrung (und etwas Glück) sollte das auch im normalen Serienmodus und dann in deutlich besserer Qualität möglich sein. Da werd ich beim nächsten mal dran arbeiten...

Danke für deine Erklärung zum Blitzen mit EV.

lg Peter

ObjecTiv

Re: Die irren Werte der "G9", wozu bloß im Amateurbereich?

Beitrag von ObjecTiv » Samstag 12. Oktober 2019, 21:05

Noch mal ne kleine Ergänzung zum Blitzen mit Serienbild, die Bildrate mit Blitz scheint deutlich begrenzt zu sein, normal sollten mit mechanischem Verschluß 12 Bilder/s möglich sein, mit aktiviertem Blitz komme ich aber nur auf geschätzt ca. 2-3 Bilder/s. Warum das so ist - keine Ahnung. Für mich kein Problem, da ich eh keine Anwendung dafdür hätte. Aber vielleicht ist die Info für irgend wen hilfreich.

mft-Schnupperer
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Re: Die irren Werte der "G9", wozu bloß im Amateurbereich?

Beitrag von mft-Schnupperer » Sonntag 13. Oktober 2019, 15:12

Hallo, hehre Runde...,
viel ist seit gestern zu beantworten und zu erklären:

Dank für eure Einschätzungen! Ich war auch überrascht, wie erstaulich entschieden jener Lumix-Supporter mir nach einer kurzen (wohl Nachblätter-) Pause meine Frage nach Serienblitzen an der G9 ganz klar verneinte. Auch meine Fragen nach möglichen Umwegen oder Alternativen winkte er ab mit dem Hinweis "aktuell nicht!" und seinem wohl Support-Standard-Satz: "Vielleicht in was späteren Entwicklungen oder Versionen."

Deshalb bin ich froh, dass hier Peter mit seinen realen Serienblitzerfahrungen helfen kann. Mich interessierten primär mögliche Blitzfolgenschnelligkeit und die Blitzmengen. "40" schienen doch schon mal hoffnungsvoll und prächtig zuerst! Leider aber hat sich Lumix' Auskunft nun doch bestätigt. Ja, Peter, deine neuen Ergebnisse haben, zumindest emotional, zentrale Bedeutung für mich. :- (

Nein, Matthias, die Frage nach dem Autofokus stellt sich mir bei den Schwalben eigentlich nicht. Mir fehlten damals - natürlich mit ausreichender Schärfentiefe scharf eingestellt - lediglich weitere Bilder/schnelle Serie, weil diese Zeit des voll eingetauchten Elternschnabels so irrsinnig kurz ist...! Die Trefferhäufigkeit wäre damit deutlich höher, hoffe ich, bevor die Schwalbe wieder fort ist. Peters Bild hatte den Moment ja wunderbar eingefangen.

Danke auch Jock-l, für deine mahnende Nachfrage zum Blitzszenario, wofür ich denn nun diese Blitze bräuchte. Du möchtest also, dass ich mich dir gegenüber für mein Interesse an Serienblitzen mit der G9 rechtfertige? Nun, ganz grundsätzlich interessierte mich schlicht die Blitzmöglichkeit bei Serien. Meinem speziellen Blitzwunsch liegt allerdings ein prägendes Kindheitserlebnis zugrunde, den ich dir hier also wunschgemäß näher beschreibe:

Ich weiß nicht mehr wie jung ich war, als ich das berühmte "milk-drop-coronet"-Bild von H.E.Edgerton aus 1936 in irgendeiner Illustrierten in den 60ern fand.

Diese grandiose Aufnahme - noch niemals vorher hatte man meines Wissens so etwas Sensationelles sichtbar gemacht: Die wunderschöne Kronenform, die ein eingeplumpster Milchtropfen in der Milch verursachte, die man mit eigenen Augen eben nicht sehen konnte, noch nie vorher sah! Meine kindliche Faszination, etwas Unsichtbares fotografiert zu sehen, hat mich mein Leben lang begleitet. Oft schaute ich mir erneut mal seine 'coronet' an und war für die Minute wieder der kleine Junge mit den leuchtenden Augen. "Das machst'de später auch mal!" war damals mein eherner Schwur! Ich fotografierte ja schon mit sehr einfachen Mitteln.

Etliche vergebliche Einzelschussversuche: Ein Auge geschlossen, mit dem anderen auf den kommenden Tropfen gezielt und die gespannt nach oben gebogene Zungenspitze... gleichzeitig der aus dem Tuch gedrückte einzelne Tropfen und rechts die Kamera mit125stel entweder zu früh oder zu spät, aber immer der schmerzhaft teure und zeitintensive Weg zumindest bis zum vollgeknipsten entwickelten Film! Dabei lernte ich außerdem frustrierend, was "Nahgrenze" ist, die damals nirgendwo notiert und im ungekoppelten Sucherbild nicht zu erkennen war. Und über allem eine ständig besorgte Mutter, was ich da auch immer alles aufbaute! Ich hatte es dann irgendwann aber alles nicht mehr weiter verfolgt...

Motorkameras mit den Langfilmmagazinen waren mir in den 70ern schlicht zu teuer dafür. Spätestens die ersten digitalen Serienbilder hätte ich dafür ab Anfang 2000 leichter nutzen können. Doch mein begeistertes Engagement war wohl inzwischen eingetrocknet oder ich zu alt geworden... "Ach was, lass mal!" und winkte mit knöchernder Hand ab.

Tja, und als ich zufällig neulich über irgend sonen Text von der rasanten G9 stolperte, schoss mir mein damaliges Versprechen (im Tonfall des kleinen Jungen) wieder in den Sinn. Und mir wurde klar, dass ich das Foto nun aber (neben allen anderen Vorteilen dieser Kamera!) eben auch unbedingt erledigen müsse...! Schnelle Serienbilder aus der G9 sollten es für mich schaffen. Der Blitzbedarf ist dafür klar. (Na, vielleicht gehts jetzt auch mit vereinter Led-Lichtunterstützung?)

Aber weiter, Jock-l: Auf Veranstaltungsbühnen blitzt man eigentlich grundsätzlich nicht. Von Hallensport, Sechs-Tage-Rennen, vielleicht mal abgesehen: http://www.sportknipser.de/seite_24.htm
Und schon gar kein Blitzgewitter (Serienbilder...?) auf Theaterbühnen! Auch Blitze ins Gesicht wie von Bruce Gilden sind nicht mein Ding.

In der Naturfotografie hatte ich Serienblitze bisher nicht vermisst, dich bewegen da aber schon erstaunliche Vorstellungen. Die Lichtausbeute verliert sich im Quadrat zur Entfernung. Bei recht hoher Leitzahl von 46 und gewünschter Schärfentiefe von f/5.6 wären das gerade etwas über 8 Meter Ausleuchtung. Ach ja, ich vergaß: Tierfotografie hinter Gittern. Und dafür sind geblitzte Serien also nötig/sinnvoll/praktisch? Ich versuche dagegen lieber (wenn auch nur begrenzt erfolgreich) eine 'lebendige' Straßenfotografie wie mein großes Vorbild, Jeff Rothstein oder Vivian Mayer. Natürlich ohne Blitz, doch, das konntest du ja nicht wissen.

Aber bestimmt gut, dass du hier auf andere, auf mich, aufpasst, Jock-l! Wenn du allerdings meine Edgertonbegeisterung nicht nachvollziehen kannst (die Tropfenfotografie ist inzwischen mit farbigen Hütchen ja auch weit anspruchsvoller fortgeschritten...!), nähme ich es dir nicht übel. Auch nicht deine betont dezente Frage nach meinem Blitzszenario! Die du mir bestimmt nicht stelltest, um mich dann mit moralischem Zeigefinger vorwurfsvoll für unstatthafte Blitznutzung belehren zu wollen, oder? War schon gut so. ;- )

Michael :- )

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Re: Die irren Werte der "G9", wozu bloß im Amateurbereich?

Beitrag von mft-Schnupperer » Sonntag 13. Oktober 2019, 15:35

Ach, eines noch...,
Matthias, von deinem Absatz über die gar nicht ausgenutzten Features der heutigen high-class-Kameras, fühle ich mich voll ertappt! Jene schon gut 10 Jahre übliche Höchstverschlusszeit von 8000stel Sekunde hatte ich tatsächlich noch nie eingesetzt oder vermisst.

Es sollte mich gar nicht wundern, wenn manche/viele/die meisten Features nur wegen ihrer Signalhaftigkeit angeboten und gekauft werden. Ohne Sinn und Verstand für spätere Bilder. In diesem Thread suche ich immer noch diesen hohen, wirklich nutzbaren Wert für spätere Fotos. Und eben nicht nur jenes korrupte "nice to have"!

Ich zähle seit der G9-Kenntnis laufend (aber immer geringer werdenden) Einsatzmöglichkeiten für Serien und high resolution. Makro und fokus stacking sind für mich sehr reizvolle nice-to-have!

Michael :- )

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Re: Die irren Werte der "G9", wozu bloß im Amateurbereich?

Beitrag von Spaziergänger » Sonntag 13. Oktober 2019, 15:44

Hier Dein Jugendtraum erklärt:
https://www.youtube.com/watch?v=LsbN_eyaDf0
.
Gruß von Ulrich

Vielen Dank für die vielen Kommentare. ;)

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Re: Die irren Werte der "G9", wozu bloß im Amateurbereich?

Beitrag von mft-Schnupperer » Sonntag 13. Oktober 2019, 19:13

Klasse und "Danke, Ulrich...!"
Jo, der Heinrich mit seinen 'Spritz- und Klecker-Sauereien", ganz tolles Video! :- ) Man sollte sich eigentlich alle Galileo-Videos nochmal wieder anschauen.

Besonders wertvoll ist mir deine Erinnerung daran, weil... wer sagt denn, dass ich eine Einzelschussaufnahme unbedingt mit dem relativ leichten Tropfen aus höherer Fallhöhe (schwieriger einzuschätzen!) machen muss? Klar - sich durch die schnelle Menge der Einzelaufnahmen bis zu seinem Ideal voran'tropfen' und das mit allem, was auch immer schöne Kronen macht! Das erspart auch das ganze Tropf-Gefummel über der Aufnahme.

Au Mann, ich war nur verrannt in meiner spontanen Verbindung "Edgerton und G9". Ulrich, du hast mich wohl aus meinem problembezogenen Denken heraus ins lösungsorientierte gebracht! Und alles ohne Schnellstserien und Kurzzeitverschlüssen - toll!

Michael :- )

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Jock-l
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Re: Die irren Werte der "G9", wozu bloß im Amateurbereich?

Beitrag von Jock-l » Sonntag 13. Oktober 2019, 20:52

... es gibt wie sooft mehr als einen Weg den man gehen/wählen kann, die hohe Blitzfolge wäre m.E. nicht der primäre Weg... deshalb meine Nachfrage welche Idee dahinter stünde ;)

Milch- und Kleckervideos, da gibt es noch ganz andere Sauereien, mit Farbe, reflektierende Lautsprecherboxen und so, also da ist viel möglich ;)
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Bamamike
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Re: Die irren Werte der "G9", wozu bloß im Amateurbereich?

Beitrag von Bamamike » Montag 21. Oktober 2019, 16:36

Splash-Shooting - Tropfenfotografie in nicht Neudeutsch - gelingt mit etwas Rhythmusgefühl.
Habe ich vor 40 Jahren mit einer Minolta SRT MC II gemacht:
Licht aus - Kameraverschluß offen - Tropfen stetig ins Glas fallen lassen - mitzählen bis der Takt stimmt - Blitz händisch auslösen - Zack, Foto ist im Kasten, hatte bei mir gleich beim ersten Mal geklappt, war noch auf Film, also nochmal Warten bis die Bilder entwickelt waren. Damals waren Lichtschranken und sonstige Hilfsmittel noch unerschwinglich bzw. nicht marktverfügbar.
Low-Tech kann auch nett sein....
Gruß
Michael
G9 und S5 mit diversen Objektiven

mft-Schnupperer
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Re: Die irren Werte der "G9", wozu bloß im Amateurbereich?

Beitrag von mft-Schnupperer » Montag 21. Oktober 2019, 20:31

Klasse Idee, Michael - Danke!

Jo - nicht einzelne Tropfen aus nem nassen Tuch quetschen wie ich damals (zudem noch ungenau gezielt), sondern rhythmisch ausm gepieksten Plastikbeutel (hatte ich damals nicht, hätte schlauerweise nen Luftballon nehmen sollen) und dann den Blitz im Takt.

Michael :- )

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