"Laufleistung" einer G3/GH2?

Hier gibt`s Infos und Diskussionen rund um die Micro-Four-Thirds-Modelle der Lumix G-, GH-, GF- und GX-Reihe.
mod_ebm
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Re: "Laufleistung" einer G3/GH2?

Beitrag von mod_ebm » Dienstag 6. März 2012, 14:03

martinf hat geschrieben:
bluemacaw hat geschrieben:Die Exponentialverteilung ist gedächtnislos: Die Wahrscheinlichkeit, dass Eure Kamere während der nächsten 15.000 Auslösungen ausfällt ist genauso groß (nämlich 10%) wie während der vorausgegangenen 15.000 Auslösungen. Hat sie diese überlebt, so wird sie mit 90% Wahrescheinlichkeit auch die nächsten 15.000 überleben. Aber wenn Ihr auf eine Urlaubsreise geht, bei der Ihr mit 15.000 Aufnahmen rechnet (was wahrscheinlich allerdings auch die Scheidung impliziert), so solltet Ihr Euch bewusst sein, dass Ihr ohne eine Zweitgehäuse oder schnellen vor-Ort-Service nur mit 90% Wahrscheinlichkeit auch das Urlaubsende fotografieren könnt.
Das wage ich so wie es da steht zu bezweifeln. Es ist richtig, dass statistisch gesehen und bei Annahme einer Normalverteilung 10% der Kameras nach 15.000 Auslösungen einen neuen Verschluss benötigen. Dann gehst Du aber für alle Kameras, egal wie alt, von gleichen Bedingungen aus, wenn Du sagst, dass sie mit 90%iger Wahrscheinlichkeit die nächsten 15.000 auch wieder überlebt. Damit wäre der Anstieg der Wahrscheinlichkeit eher linear als logarithmisch. Was Du außen vor lässt sind die Wahrscheinlichkeit verändernde Einflüsse wie sich verändernde Materialbeschaffenheit. Eine einfache Normalverteilung anzunehmen, wird hier also nicht passen. Markovketten passen besser. Aber das geht zu weit.

Übrigens ist es selten der Verschluss der eher aufgibt. Die sind heutzutage aus hoch belastbaren Materialien. Die Anzahl der Auslösungen war noch zu Filmzeiten interessant, als Stahl-Verschlüsse verbaut wurden. Heute ist es viel häufiger die Hauptplatine der Kamera, bzw die Lötstellen oder einzelne kritische Leiterbahnen oder Brücken zwischen den Layern der Platine, die für einen Ausfall sorgen. Und ohne Panasonic in diesem Fall etwas zu unterstellen: dieser Wear-Out der Platinen ist berechnet und oftmals mit Absicht auf ein bestimmtes Alter ausgelegt.

martinf
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Re: "Laufleistung" einer G3/GH2?

Beitrag von martinf » Mittwoch 7. März 2012, 08:33

mod_ebm hat geschrieben:Übrigens ist es selten der Verschluss der eher aufgibt. Die sind heutzutage aus hoch belastbaren Materialien. Die Anzahl der Auslösungen war noch zu Filmzeiten interessant, als Stahl-Verschlüsse verbaut wurden. Heute ist es viel häufiger die Hauptplatine der Kamera, bzw die Lötstellen oder einzelne kritische Leiterbahnen oder Brücken zwischen den Layern der Platine, die für einen Ausfall sorgen. Und ohne Panasonic in diesem Fall etwas zu unterstellen: dieser Wear-Out der Platinen ist berechnet und oftmals mit Absicht auf ein bestimmtes Alter ausgelegt.
Das wäre freilich interessant, zu hören, welche Ursachen bei denjenigen vorlagen, denen bereits mindestens eine Digicam unter den Händen weggestorben ist. Ich ging bislang aus eigener Erfahrung von der Aktuatorik als schwächstes Glied aus: Bei meiner letzten Bridge war's der Fokussiertrieb, der immer häufiger vor Erreichen der Fokussierung mit deutlich erhöhtem Arbeitsgeräusch stehen blieb. Hinzu kam ein schleichender optischer Schaden, nämlich fortschreitender Farbsättigungsverlust vmtl. durch Ausbleichen der Farbfilter.

Gruß, Martin

P.S. Es war in meiner vereinfachenden Betrachtung die Exponentialverteilung, nicht die Normalverteilung. Womit sich genau die beschriebene Mathematik ergibt. Mit Markov-Ketten könnte man zwar noch differenzierter die Ausfallraten über der Lebenszeit modellieren, insbes. Früh- und Spätausfallraten, allerdings fehlen dazu im vorliegenden Fall jegliche Daten. Und selbst wenn dann ändert sich nicht fundamental etwas an dem Sachverhalt, dass -außer bei pathologischen Parameterkombinationen- die Mehrheit der Kameras die mittlere Lebenserwartung nicht erreicht. Und genau darauf wollte ich hinweisen: Eine mittlere Lebensdauerangabe 1:1 als eine Lebensdauerzusicherung für das in Händen gehaltene Produkt zu interpretieren führt in die Irre.

mod_ebm
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Re: "Laufleistung" einer G3/GH2?

Beitrag von mod_ebm » Mittwoch 7. März 2012, 09:53

Nunja, so eine Systemkamera hat eigentlich keine Aktuatoren mehr. Der Fokusmotor steckt im Objektiv und Filter gibt es bis auf den AA-Filter auf dem Sensor auch keine. Dabei frage ich mich gerade, was das für Farbfilter sein sollten *hmmm*

In Sachen Wahrscheinlichkeit bin ich voll und ganz bei dir. Sorry für das Mißverständnis oben.

martinf
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Re: "Laufleistung" einer G3/GH2?

Beitrag von martinf » Mittwoch 7. März 2012, 10:47

mod_ebm hat geschrieben:Dabei frage ich mich gerade, was das für Farbfilter sein sollten *hmmm*
Ich meine das Bayer-Filterarray, welches hinter dem AA-Filter direkt auf dem Sensor sitzt.
Übrigens enthalten auch unsere EVILs durchaus Aktuatoren im Gehäuse: Während der Fokusmotor generell (und bei den Panas und Sonys auch die Aktuatorik des Stabis) im Objektiv sitzt und somit ggf. leicht ausgetauscht werden kann, sitzt der Verschluss mitsamt der ihn hoch- und runterprügelnden Aktuatorik bei allen derzeitigen EVILs mit Ausnahme der Ricohs im Gehäuse.

Beste Grüße, Martin

mod_ebm
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Re: "Laufleistung" einer G3/GH2?

Beitrag von mod_ebm » Mittwoch 7. März 2012, 10:50

Sorry, meinte natürlich bis auf den Verschluss.

tamansari
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Re: "Laufleistung" einer G3/GH2?

Beitrag von tamansari » Dienstag 5. Februar 2019, 14:31

wie lese ich denn die Anzahl der Auslösungen an meiner G3 aus ?
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Re: "Laufleistung" einer G3/GH2?

Beitrag von UlrichH » Dienstag 5. Februar 2019, 15:38

Das würde mich für die G3 auch interessieren.

Aber bitte nicht die Aktuatoren aktivieren.
Gruß Ulrich

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Re: "Laufleistung" einer G3/GH2?

Beitrag von Eddi » Dienstag 5. Februar 2019, 15:40

tamansari hat geschrieben:
Dienstag 5. Februar 2019, 14:31
wie lese ich denn die Anzahl der Auslösungen an meiner G3 aus ?
https://lumix-forum.de/viewtopic.php?f= ... 3&start=15
Viele Grüße vom Bodensee
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Re: "Laufleistung" einer G3/GH2?

Beitrag von tamansari » Mittwoch 6. Februar 2019, 16:55

Könnte vielleicht alle Lumixer interessieren:

https://www.apotelyt.com/photo-camera/p ... tter-count
Imagination is more important than knowledge. Knowledge is limited , Imagination encircles the world. A.E.

G3 - Oly 9 - 18 / GX80 / Pana 25mm 1.7 / Panasonic 14 - 140 II / CANON PIXMA iP 7250 / CANON LIDE 220

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Re: "Laufleistung" einer G3/GH2?

Beitrag von schwarzvogel » Donnerstag 7. Februar 2019, 09:28

Verschleißkritisch sind vor allem m e c h a n i s c h e Auslösungen.
Für Serienaufnahmen aller Art (Timelapse, Bracketing, Stacking etc.) ist der elektronische Verschluss gegenüber der Mechanik der DSLR's eindeutig besser geeignet.
mfG schwarzvogel

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Re: "Laufleistung" einer G3/GH2?

Beitrag von Berniyh » Donnerstag 7. Februar 2019, 10:39

schwarzvogel hat geschrieben:
Donnerstag 7. Februar 2019, 09:28
Verschleißkritisch sind vor allem m e c h a n i s c h e Auslösungen.
Für Serienaufnahmen aller Art (Timelapse, Bracketing, Stacking etc.) ist der elektronische Verschluss gegenüber der Mechanik der DSLR's eindeutig besser geeignet.
mfG schwarzvogel
Das stimmt schon, allerdings ist die Laufleistung des mechanischen Verschlusses typischerweise so hoch, dass irgendwas anderes in der Kamera früher den Geist aufgibt.
Beispielsweise ist der MV der G9 für 200000 Auslösungen spezifiziert. Bei einer G3 wird das sicher weniger sein, aber unter 100000 wohl kaum.
Entsprechend würde ich mir auch bei einer Kamera mit bereits 20000 Auslösungen (meine G9 dürfte inzwischen so 10000-20000 haben) nicht so viel Gedanken darüber machen.

Abgesehen davon, wenn man die Kamera wirklich für 50000-100000 Auslösungen verwendet hat, dann hat sie sich generell schon so "gelohnt", dass man auch ohne rot zu werden über ein neues Modell nachdenken dürfte. ;)

Ganz abgesehen davon haben die G3 und GH2 glaube ich gar keinen elektronischen Verschluss.
Kameras: G9, GM5
Objektive: 12-32mm/3.5-5.6, 12-60mm/2.8-4.0, 100-400mm/4.0-6.3, 15mm/1.7, 42.5mm/1.7, Kowa 8.5mm/2.8, Samyang 7.5mm/3.5 Fisheye, Voigtländer 25mm/0.95
Software: Darktable, (selten) GIMP

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