Die FZ-200 auf dem Tennisplatz

Alles rund um die Superzoomer von Panasonic – von der legendären FZ50 bis zur FZ300 (330), von der TZ1 bis zur TZ202(d)
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CXT-Driver
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Die FZ-200 auf dem Tennisplatz

Beitrag von CXT-Driver » Sonntag 11. August 2013, 09:52

Hallo zusammen,

da ich durch das Lesen der Forenbeiträge schon viele wertvolle Tips erhalten habe, hier einmal ein paar Tips von mir.

Wer von Euch Tennis spielt oder eine vergleichbare Anwendung hat, kann mit der FZ-200 hervorragende Bilder machen.
Und das dank der immensen Zoomrange auch aus großer Distanz!
Allerdings helfen hier weder die Bedienungsanleitung, noch das Lesen des Buches.

Beim der Aufnahme des fliegenden Tennisballs ist folgendes zu beachten:

* die Position des Balles ist recht gut bekannt, wenn man dem Spiel folgt
* bei Aufschlagstudien ist die Position sogar exakt bekannt, im Treffpunkt ist sie genau über dem Spieler
* der Ball hat im Treffpunkt mit dem Schläger die Geschwindigkeit NULL, weil sich die Richtung ändert
* man sollte mit großer Blende (2,8 oder 4) fotographieren, weil sonst die Belichtungszeit zu lang wird
* da man üblicherweise aus großer Distanz fotographieren muß, kann man nicht freistellen (oder?)

Entgegen der Empfehlung des Buches, ist der Sport-Modus nicht sehr nützlich, weil er Blende und Belichtungszeit balanciert.
Bei 1/200 sieht man bei schnellen Bällen einen Kometenschweif oder der Ball ist nicht 100% scharf.

Auch ist die Serienbildfunktion mit hohen Bildraten (40 oder 60) nicht empfehlenswert, weil die Bildgröße reduziert wird.
Da man hoch zoomen muß, ergeben sich keine wirklich scharfen Bilder mehr.

Was sich bei mir recht gut bewährt hat, ist die Vollformat Serienbildfunktion mit 12 MP, 5,5 Aufnahmen/s und automatischer Nachführung des Autofocus. Diese Einstellung kombiniert mit Modus "A", also Blendenautomatik führte zu folgenden Ergebnissen:

Bild

Bild

Bild

Dabei war von Hand ISO 100 eingestellt, Blende 2,8 durch "A" vorgegeben und die Belichtungszeiten lagen von 1/640 bis 1/1000. So bleibt der Ball recht scharf, auf einigen Bildern war sogar die Klebenaht und die Bedruckung des Balles noch zu sehen. Meine Entfernung zu den Spielern war über 30m.

Es ist mit immensem "Verschnitt" zu rechnen. Da nur 5,5 Bilder/s gemacht werden, liegt man auch sehr oft daneben. Eine 450 Euro Kamera kann halt kein Super-stobe-Kamerasystem ersetzen. Mit etwas Geduld und einer großen Speicherkarte gelingen dennoch genug brauchbare Aufnahmen.

Die Bildschärfe in den obigen Bildern ist durch eine Zweit- oder Nachkompression durch den Bilderdienst Picr.de leider nochmals deutlich reduziert.
Kennt jemand einen Online-Dienst, der das nicht so macht?

Wegen der Staubbelastung auf einer Anlage mit Sandplätzen, ist es empfehlenswert, die Kamera zwischen den Bällen nach unten zu halten.
Ein UV-Filter schützt hierbei die Linse zuverlässig. Der Staub kann abends mit einem Objektivpinsel leicht wieder entfernt werden.

Ich hoffe, meine Tips helfen bei ähnlichen Anwendungen z.B. bei Golf.

VG

Ralph

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lomix
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Re: Die FZ-200 auf dem Tennisplatz

Beitrag von lomix » Sonntag 11. August 2013, 10:35

schöne Fotos, gute Tipps, da heisst es: Probieren!
zuerst Kreisklasse, dann in Wimbleton auf die Tribüne! :D
seit 10.8.2024 G9II
https://www.flickr.com/photos/128753322@N08/sets/" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

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videoL
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Re: Die FZ-200 auf dem Tennisplatz

Beitrag von videoL » Sonntag 11. August 2013, 11:04

Hallo Ralph,
interessant was Du da mitteilst und gute Beispiele.
Aber macht die FZ200 nicht auch so viele Serienbilder (5,5 B/s) wie meine FZ150 solange man den Auslöser gedrückt hält ?
Begrenzt durch die Schreibgeschwindigkeit der SD Card und dem internen Speicher.
Gruß Bild videowilli
Das Motiv, es kommt darauf an, wie man es sieht.
Ohne Kritik kann ich nicht besser werden.

Kamera = FZ 1000, LED Videoleuchte, Stative, DCR 150, Canon 500d, Kenko Pro1 +3 Dioptrin,3D Schlitten, Hoya Filter
Foto = PSE 10, FastStone
Video = Magix Pro X

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emeise
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Re: Die FZ-200 auf dem Tennisplatz

Beitrag von emeise » Sonntag 11. August 2013, 12:58

CXT-Driver hat geschrieben:... und automatischer Nachführung des Autofocus. Diese Einstellung kombiniert mit Modus "A", also Blendenautomatik .....
Ralph
Modus 'A' ( Av ) ist die ( Verschluss-) Zeitautomatik. Fest vorgegeben ist die Blende, die Bel.Zeit wird automatisch ermittelt.
Modus 'S' ( Tv ) ist die Blendenautomatik.

Wär' jetzt blöd, wenn die Bilder trotz anders gedachter Einstellung doch gut sind :lol:

Ich nehme mal an, dass die Zeit fest vorgegeben sein soll, bei schneller Bewegung.
FZ1K, TZ101, EOS 600D, GX7, G9, E-M5 m II / 12-40 und 7-14mm 2.8 Pro
Wenn ich all mein Equipment aufzähle, ist die Seite vollgemüllt.

keep it simple
Grüßle, Dieter

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Re: Die FZ-200 auf dem Tennisplatz

Beitrag von Der GImperator » Sonntag 11. August 2013, 13:30

emeise hat geschrieben:
CXT-Driver hat geschrieben:... und automatischer Nachführung des Autofocus. Diese Einstellung kombiniert mit Modus "A", also Blendenautomatik .....
Ralph
Modus 'A' ( Av ) ist die ( Verschluss-) Zeitautomatik. Fest vorgegeben ist die Blende, die Bel.Zeit wird automatisch ermittelt.
Modus 'S' ( Tv ) ist die Blendenautomatik.

Wär' jetzt blöd, wenn die Bilder trotz anders gedachter Einstellung doch gut sind :lol:

Ich nehme mal an, dass die Zeit fest vorgegeben sein soll, bei schneller Bewegung.
So wie ich ihn verstanden hab, meint er tatsächlich die Zeitenautomatik.
die Belichtungszeiten lagen von 1/640 bis 1/1000
.... also irgendwie dem König Zufall überlassen ;)
(Auch) darum halte ich die Werte-Vorschläge als nicht wirklich "Tipp-tauglich".
Bei Action-Fotografie sollte man in M oder S arbeiten. Mit Bel.-Zeiten von ca. 1/250 bis 1/1000 bei Normal-Tageslicht (aber natürlich abhängig von der Geschwindigkeit der Motive; also je nach Gestaltungsidee auch kürzer oder länger) kriegt man i.d.R. gute Fotos hin. Wenn Lichtverhältnisse kein großer Faktor bei den Vorgaben sind, diesen Zeitenspielraum für die Gestaltung nutzen ("Schweif" kann ja auch gewollt und schön dynamisch aussehen).
Ich persönlich versuche wenn möglich, zumindest ein klein wenig abzublenden (z.B gerne Bl. 4) und die Brennweite möglichst gering zu halten.
Es ist mit immensem "Verschnitt" zu rechnen. Da nur 5,5 Bilder/s gemacht werden, liegt man auch sehr oft daneben. Eine 450 Euro Kamera kann halt kein Super-stobe-Kamerasystem ersetzen. Mit etwas Geduld und einer großen Speicherkarte gelingen dennoch genug brauchbare Aufnahmen.

Auch das sehe ich etwas anders. Wenn Licht und Position/Distanz passen, produziert die FZ mit 5,5/s continuous AF super Bilder zuhauf. Aus meiner Erfahrung OOC bis zu 90% brauchbar bis sehr gut (wenn die Motive nicht zu klein sind).
Am meisten schmeißt man weg, wenn die Hauptmotive schlecht im Frame (oder ganz rausgerutscht) sind. Aber vielleicht meintest du ja auch genau das, driver.
Noch ne Frage: was ist denn ein "super-stobe System" ?
G9_G70_FZ150_Samyang 7.5mm f3.5_Oly m.zuiko 7-14mm f2.8_Oly m.zuiko 12-40mm f2.8_Pana 14-140 f3.5-5.6_Pana 42.5 f1.7_Panaleica 50-200mm f2.8-4
Rollei Fotopro CT-5A, Raynox DCR 150, Lowepro Flipside Trek 350 + Nova 160 + Apex 110, Toblerone 400g-Pack

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Horka
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Re: Die FZ-200 auf dem Tennisplatz

Beitrag von Horka » Sonntag 11. August 2013, 16:44

Im Deutschen ist die Automatik-Bezeichnung ein bisschen ungeschickt. Obwohl ich seit Einführung der Zeitautomatik damit arbeite, verwirrt mich der Name immer noch. Ich benutze lieber "Blendenvorwahl" und "Zeitvorwahl", die sind eindeutiger.

Für Neulinge ist das Arbeiten mit der Blendenvorwahl bei der FZ200 mit ihrer großen Tiefenschärfe vermutlich das bessere Vorgehen. Die Einsltelungen ist besser unter Kontrolle. Ist Blende 2,8 eingestellt, ergibt sich sowieso keine kürzermögliche Zeit durch Zeitvorwahl. Das Arbeiten mit ISO ist ja leider begrenzt möglich.

GImperator, wer sich erstmals ans Tennisfotografieren gibt und den Ball so platzieren will wie CXT-Driver, der muss mit viel Ausschuss rechnen. :) Man muss ja auch die Auslösezeit berücksichtigen. Mit steigender Erfahrung mag das besser werden.

Beim stobe ist vermutlich ein r im Tennisnetz hängengeblieben. :)

Horka
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Re: Die FZ-200 auf dem Tennisplatz

Beitrag von CXT-Driver » Sonntag 11. August 2013, 16:54

videoL hat geschrieben:Hallo Ralph,
interessant was Du da mitteilst und gute Beispiele.
Aber macht die FZ200 nicht auch so viele Serienbilder (5,5 B/s) wie meine FZ150 solange man den Auslöser gedrückt hält ?
Begrenzt durch die Schreibgeschwindigkeit der SD Card und dem internen Speicher.
Gruß Bild videowilli
Ja, das stimmt und diesen Modus habe ich auch benutzt.

Gruß

Ralph

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Re: Die FZ-200 auf dem Tennisplatz

Beitrag von CXT-Driver » Sonntag 11. August 2013, 16:58

emeise hat geschrieben:
CXT-Driver hat geschrieben:... und automatischer Nachführung des Autofocus. Diese Einstellung kombiniert mit Modus "A", also Blendenautomatik .....
Ralph
Modus 'A' ( Av ) ist die ( Verschluss-) Zeitautomatik. Fest vorgegeben ist die Blende, die Bel.Zeit wird automatisch ermittelt.


Wär' jetzt blöd, wenn die Bilder trotz anders gedachter Einstellung doch gut sind :lol:

Ich nehme mal an, dass die Zeit fest vorgegeben sein soll, bei schneller Bewegung.
Oh je, da hatte ich noch nicht genug Kaffee getrunken....

Danke für die Richtigstellung.

Selbstverständlich meinte ich Zeitautomatik (Modus A). Blende war fix (2,8 oder 4) und die Zeit wurde ermittelt über die Helligkeit.
Die Sonne kam manchmal raus und dann war sie wieder weg etc.
Auch waren die Hintergründe sehr unterschiedlich (von viel Himmel bis zu dunkler Plane).

Gruß

Ralph

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Re: Die FZ-200 auf dem Tennisplatz

Beitrag von CXT-Driver » Sonntag 11. August 2013, 17:16

Der GImperator hat geschrieben: Auch das sehe ich etwas anders. Wenn Licht und Position/Distanz passen, produziert die FZ mit 5,5/s continuous AF super Bilder zuhauf. Aus meiner Erfahrung OOC bis zu 90% brauchbar bis sehr gut (wenn die Motive nicht zu klein sind).
Noch ne Frage: was ist denn ein "super-stobe System" ?
Ich habe mich da mißverständlich ausgedrückt. Bei 5,5 Frames und Zeitautomatik waren in der Tat 90% aller Bilder gut.
Nur für meinen Zweck sind die Ausschuß, bei denen der Ball gerade schon aus der Bespannung fliegt oder darauf zufliegt.

Zum Zwecke des technischen Trainings sind die Bilder besonders wichtig, auf denen der Ball gerade auf den Saiten liegt.
Wie nennen das "Punkt Null", weil hier der Spieler über die Körperkoordination seinen Oberkörper, Schlagarm und Schläger auf den Treffpunkt hin koordiniert hat. Vor hier ab wird wieder beschleunigt. Fehler im Schlag (falsche Handhaltung, falsche Winkel, "Fallen" ins Hohlkreuz) wirken sich hier besonders stark aus.

Super-slow-motion Kameras werden auch kurz "super-strobes" genannt. Jedenfalls in unserem Sport. Ob's ein Markenname ist, weiß ich nicht.
Diese Kameras können dann 500 fps oder drüber.

Gruß

Ralph

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Re: Die FZ-200 auf dem Tennisplatz

Beitrag von Der GImperator » Sonntag 11. August 2013, 19:21

Ich kapiere eben beim 2ten Drüberlesen, daß es hier auch ganz speziell um den BALL geht (stimmt doch, oder ?!).
Da bin ich dem Tennis doch etwas zu fern, um diesen Ansatz zu kapieren. Leuten wie mir gehts halt um ein gutes Foto und wenn der Ball noch schön dynamisch fett im Bild ist, umso besser :P
BALL-Erfahrungen fotografischer Natur habe ich bisher beim Football und Basketball. Ach ja, Tennisbälle auch...... beim Dosenwerfen :mrgreen:
G9_G70_FZ150_Samyang 7.5mm f3.5_Oly m.zuiko 7-14mm f2.8_Oly m.zuiko 12-40mm f2.8_Pana 14-140 f3.5-5.6_Pana 42.5 f1.7_Panaleica 50-200mm f2.8-4
Rollei Fotopro CT-5A, Raynox DCR 150, Lowepro Flipside Trek 350 + Nova 160 + Apex 110, Toblerone 400g-Pack

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Re: Die FZ-200 auf dem Tennisplatz

Beitrag von CXT-Driver » Montag 12. August 2013, 11:10

@ GImperator:

Stimmt genau. Aufnahmen, bei denen der Ball nicht im Bild oder nah am Schläger ist, gehören zur Kategorie "Eiskunstlauf".
Da kann man dann nur noch die Körperhaltung beurteilen/bewundern, nicht aber die Koordination.
Was durchaus hie und da gewünscht sein kann, hier aber nicht das Ziel war.

Sollte der Ball z.B. 20cm vom Schläger entfernt sein, kann man anhand der Stellung des Schlägers üblicherweise noch nicht sagen, ob man vor oder nach dem Treffpunkt aufgenommen hat. Dafür ist die Geschwindigkeit des Schlägers in Relation zum Ball viel zu gering.

Für eine Aufnahme mit dem Ball genau auf der Bespannung muß ich eine Genauigkeit von 2-5 cm einhalten. Das ergibt bei einem mit ca. 150-200 km/h (40-55 m/s) fliegenden Ball ein Zeitfenster von ca. +- 1/1000-2000s, in der der Ball dort ist, wo ich ihn für meine Zwecke brauche.

Außerdem: der Ball hat nur einen Durchmesser von knapp 7cm und um die Spieler nicht zu stören, mußte ich auf der dem Spieler gegenüberliegeden Seite stehen. Abstand >30m. Die Bildern wurden auf einem Turnier aufgenommen.

Wie man sieht, ist das keine leichte Aufgabe, zumindest nicht für mich. Und erklärt die hohe Quote an Bildern, die ich nicht gebrauchen konnte.
Daß dies überhaupt gelingt, ist ein Verdienst der tollen Kamera.


Ich wollte hier nur Hinweise geben, wie man eine solche Aufnahme realiseren kann.

Vor ähnlichen Problemen steht man z.B. beim Golf oder Baseball.


Gruß

Ralph

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