Ich muss da leider meinen Beitrag von oben berichtigen, stimmt leider nicht ganz so ...
Nachtrag: Der elektronische Verschluss
CCDs des einfachen Full-Frame-Transfer-Typs, deren Fläche nahezu vollständig zur Umwandlung von Licht in Elektronen sowie zur Speicherung dieser Elektronen genutzt wird, sind dafür ungeeignet; stattdessen setzt man Interline-Transfer-CCDs ein, die einen Teil der Sensorfläche für einen zweiten Ladungsspeicher opfern. Vor Beginn der Belichtung werden die Ladungsspeicher geleert; dann sorgt das einfallende Licht dafür, dass in jedem Pixel so viele Elektronen gesammelt werden wie es der Lichtstärke an dieser Stelle im Bild entspricht. Auf einen Steuerimpuls zum Ende der Belichtungszeit hin überträgt der Sensor nun die bis zu diesem Zeitpunkt gesammelten Ladungen schlagartig in die zweiten Ladungsspeicher; aus diesen können sie dann Zeile für Zeile und Pixel für Pixel ausgelesen werden, während der Sensor bereits wieder Licht in Elektronen umwandelt. Ein ähnliches Verfahren lässt sich auch mit CMOS-Sensoren realisieren.
Ein elektronischer Verschluss ermöglicht extrem kurze Verschlusszeiten, die sich zudem auch mit dem Blitz synchronisieren lassen; Synchronzeiten von 1/4000 s sind problemlos realisierbar, und selbst noch kürzere Zeiten, sofern auch die Blitzdauer entsprechend kurz ist. Da der Sensor aber auch dann noch dem Licht ausgesetzt ist, wenn sich der elektronische Verschluss geschlossen hat, ist er besonders anfällig für Blooming, also ein Überfließen überschüssiger elektrischer Ladungen auf benachbarte Sensorpixel. Dies zeigte sich bei Nikons D-SLRs D70, D70s und D50, die einen Schlitzverschluss mit einem elektronischen Verschluss kombinierten. So waren zwar Verschlusszeiten bis zu 1/8000 s möglich, die sonst viel teureren Profimodellen vorbehalten sind, aber Kombinationen extrem kurzer Verschlusszeiten mit einer weit geöffneten Blende konnten das Überfließen von Ladungen und damit ausgefressene Lichter provozieren.
Dass eine Kamera mit elektronischem Verschluss noch einen mechanischen Verschluss braucht, erkennt man auch an den senkrechten, oft violetten Streifen, die sich im Displaybild zeigen, wenn helle Lichtquellen im Bild sind. Beim Auslesen einer Pixelspalte kann das weiterhin ungehindert eindringende Licht überfließende Ladungen erzeugen, die das Ergebnis für die gesamte Spalte verfälschen. Um dieses Smearing, das auch in Videoaufnahmen auftreten kann, bei der eigentlichen Aufnahme zu vermeiden, schließt sich nach der Belichtung ein mechanischer Verschluss. In dessen Schutz kann dann der Sensor ohne Störungen durch weiteren Lichteinfall ausgelesen werden. Sofort danach öffnet er sich wieder, damit die Kamera erneut ein Livebild anzeigen kann. Michael J. Hußmann Quelle:
http://www.fotomagazin.de/test_technik/ ... 1&class=26