Seltsame "Aura" bei FZ 1000

Alles rund um die Superzoomer von Panasonic – von der legendären FZ50 bis zu FZ200, von der TZ1 bis zur TZ31
Friedhelm Berg
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Seltsame "Aura" bei FZ 1000

Beitrag von Friedhelm Berg » Dienstag 26. September 2017, 08:28

Diese Möwe hab ich mit 800 mm bei hellem Sonnenschein
fotografiert. Außer Ausschnitt und Verkleinerung für's
Forum unbearbeitet.
Kann mir jemand erklären, wo der helle Saum herrührt?
P1010937 Kopie.jpg
P1010937 Kopie.jpg (444.75 KiB) 2281 mal betrachtet
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jessig1
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Re: Seltsame "Aura" bei FZ 1000

Beitrag von jessig1 » Dienstag 26. September 2017, 09:13

Das sind chroamtische Abarationen. die kommen wenn man zu starkt ausschneidet oder überschärft.

Die lassen sich teils in der EBV wieder entfernen, jedoch nicht, wenn sie so stark wie bei dir auftreten.

Abhilfe schafft da nur: Näher ran ans Motiv -weniger croppen.
Gruß Jürgen

Alle wußten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wußte das nicht und hat es einfach gemacht.

https://www.flickr.com/photos/jessig1je" onclick="window.open(this.href);return false;

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Icebear
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Re: Seltsame "Aura" bei FZ 1000

Beitrag von Icebear » Dienstag 26. September 2017, 09:32

Hast Du das Bild in RAW fotografiert oder in JPG? Die interne JPG-Engine rechnet solche Sachen normalerweise raus...
War die Möwe im Ursprungsbild in der Mitte oder eher am Rand? Chromatische Abberationen treten üblicherweise zum Rand hin stärker auf.

Ob Deine Kamera da in besonderem Maße zu neigt, kannst Du prüfen, indem Du einen Baum (bzw. die Baumkrone) im Tele vor dem hellen Himmel fotografierst. Die hohen Kontraste der dünnen Äste vor hellem Hintergrund sind sehr anfällig für CAs.
Erst schießen, dann fragen!

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Lenno
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Re: Seltsame "Aura" bei FZ 1000

Beitrag von Lenno » Dienstag 26. September 2017, 09:38

Die chromatische Aberration ist ein Abbildungsfehler optischer Linsen, der dadurch entsteht,
dass Licht unterschiedlicher Wellenlänge oder Farbe verschieden stark gebrochen wird.
Neben einer chromatischen Vergrößerungsdifferenz führt das zu dem Farbquerfehler,
der sich besonders an Bildrändern in grünen und roten bzw. blauen und gelben Farbsäumen
an Hell-Dunkel-Übergängen äußert, und dem Farblängsfehler in Form unterschiedlicher Verfärbungen vor und hinter der Fokusebene.

Die Farbe kann man korrigieren, bei dieser starker Vergrößerung bleibt aber trotzdem ein Saum in grau.
Bildschirmfoto 2017-09-26 um 10.38.53.jpg
Bildschirmfoto 2017-09-26 um 10.38.53.jpg (53.65 KiB) 2242 mal betrachtet

Friedhelm Berg
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Re: Seltsame "Aura" bei FZ 1000

Beitrag von Friedhelm Berg » Mittwoch 27. September 2017, 07:48

Vielen Dank für Eure Antworten.
Das vorgestellte Bild war nur zur Verdeutlichung "vergrößert" und nicht nachgeschärft.
Der Saum zeigt sich auch ohne Vergrößerung.
Es ist auch das Einzige von 3 Bildern, die ich, nur skaliert, nachfolgend einstelle, das
die Auffälligkeit zeigt.
P1010936 Kopie.jpg
P1010936 Kopie.jpg (421.79 KiB) 2134 mal betrachtet
ohne Saum
P1010937 Kopie 2.jpg
P1010937 Kopie 2.jpg (476.47 KiB) 2134 mal betrachtet
mit Saum

P1010938 Kopie.jpg
P1010938 Kopie.jpg (463.89 KiB) 2134 mal betrachtet
ohne Saum
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Re: Seltsame "Aura" bei FZ 1000

Beitrag von Gogol » Mittwoch 27. September 2017, 12:34

Fotografiert bei 800mm? Dann kann's nicht nur an der Optik liegen, denn die geht ja nur bis 400mm.

Ich nehme dann einmal an, dass Du die Aufnahmen mit dem i-Zoom, oder dem Digital-Zoom gemacht hast. Die Qualität der Aufnahmen kann dabei bei günstigen Lichtverhältnissen zwar durchaus brauchbar sein, aber eben generell nicht ganz so gut, als wenn Du nur den optischen Brennweitenbereich (und damit die gesamte Sensorfläche) nutzt.
Im Prinzip werden die 800mm Brennweite dabei nur von der Kamerasoftware hochgerechnet. Beim i-Zoom gelingt dies besser, als beim Digital-Zoom (der geht zwar bis zu beeindruckenden 1500mm scheinbarer Brennweite, aber da hat man z.T. nur noch 'Pixelmatsch').

Wenn ich mir das Motiv so anschaue, so ist es zum einen nicht scharfgestellt und zum anderen hast Du an dem Tag sehr helles Sonnenlicht gehabt. War es zu allem Elend vielleicht auch noch ein warmer Tag? Wenn ja, so würde dies das Rauschverhalten des Sensors ebenfalls nicht gerade positiv beeinflussen. Wenn man dann all diese ungünstigen Einflüsse zusammenzählt, so ist es kein Wunder, dass die FZ1000 dir als Bonus noch den Saum ins Bild gerechnet hat.

Muss also nicht unbedingt an der Kamera liegen - versuche doch z.B. mal bei kühlerem Wetter und mit nicht ganz so greller, sondern vielleicht indirekter Beleuchtung mal ein Porträtfoto, sagen wir mal bei 135mm Brennweite. Wenn Du den Saum dann immer noch hast, wäre es wohl ein Fall für den Panasonic-Kundendienst.

Viel Glück :-)
Viele Grüße aus dem Ruhrpott
Björn

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Re: Seltsame "Aura" bei FZ 1000

Beitrag von Lenno » Mittwoch 27. September 2017, 19:35

solche Farbsäume sind immer an starken hell/dunkel Übergängen zu erwarten.
Insbesondere wenn man gegen einen hellen Himmel fotografiert. Mit einem Klick sind
diese aber auch dann entfernt.
chroma.jpg
chroma.jpg (399.19 KiB) 2045 mal betrachtet

Friedhelm Berg
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Re: Seltsame "Aura" bei FZ 1000

Beitrag von Friedhelm Berg » Samstag 30. September 2017, 09:44

Hallo Björn, hallo David,

vielen Dank für Eure Posts.

@ Björn: Ja, mit iZoom und ohne Digital-Zoom. Wg. Schärfe: mit Einfeld-Fokus und kleinstem Fokusfeld
auf die Möwe gezielt. Wohl auf den Weißen Körper. Ob es da zu wenig Kontrast gab? Außerdem:
ja helles Sonnenlicht und relativ warm. Aber: die Bedingungen waren bei allen Bildern, die im
Sekundenabstand gemacht wurden, gleich. Und was mich wundert: Der "Saum" wiederholt die
Farne des Vogels und ist nicht rot, wie ich die Chromatische Aberration in Erinnerung habe
(s. auch das Beispiel von David).

@ David: welches Programm benutztDu hier? Ich hab nur PSE 9.

Insgesamt: mir geht es nicht um dieses Bild. Ich war nur neugierig, wie so etwas zu Stande kommt.
Und ganz im Hinterkopf natürlich die Frage, ob die Kamera evtl. einen Defekt hat. Da das
Phänomen aber bisher nur dies eine Mal aufgetreten ist, lehn ich mich jetzt beruhigt
zurück und lass die Sache erstmal auf sich beruhen.
Liebe Grüße und bleibt gesund :!:
Friedhelm

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Re: Seltsame "Aura" bei FZ 1000

Beitrag von videoL » Samstag 30. September 2017, 10:13

Friedhelm Berg hat geschrieben: Wg. Schärfe: mit Einfeld-Fokus und kleinstem Fokusfeld
auf die Möwe gezielt. Wohl auf den Weißen Körper. Ob es da zu wenig Kontrast gab?
Hallo Friedhelm,
in solchen Fällen visiere ich bei halb gedrücktem Auslöser mit den Einfeldfocus eine Kante des Objekts an.
Hier z. B. die Möwenbrust und den Hintergrund und schwenke dann auf den Vogel.
Bei meinen Tieraufnahmen stelle ich den Einfeldfocus auch nicht zu klein ein.
Ich muß ja immer mind. 7 Sekunden filmen.
Und wenn es dann etwas windig wird, pumpt der Autofocus.
Viele Grüße Bild videowilli
Das Motiv, es kommt darauf an, wie man es sieht.
Ohne Kritik kann ich nicht besser werden.

Kamera = FZ 1000, LED Videoleuchte, Stative, DCR 150, Canon 500d, Kenko Pro1 +3 Dioptrin,3D Schlitten, Hoya Filter
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Re: Seltsame "Aura" bei FZ 1000

Beitrag von Tanz(fleder)maus » Samstag 30. September 2017, 10:51

Es könnte auch sein, dass sich die Möwe während des Aufnahmenmoments minimal bewegt (gedreht) hat,
und die Kamera daher ein leichtes Geisterbild mit aufgenommen hat.

Das würde auch erklären, warum der Saum auf den anderen Aufnahmen nicht auftaucht
und warum er nur an der Vorderseite der Möwe, nicht aber am Stein und den Pflanzen zu sehen ist.
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Bitte keine eigenen Bilder in meinen Threads einstellen, Danke!

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Re: Seltsame "Aura" bei FZ 1000

Beitrag von Horka » Samstag 30. September 2017, 10:57

Das ist für mich die beste Vermutung.

Horst
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Re: Seltsame "Aura" bei FZ 1000

Beitrag von Friedhelm Berg » Samstag 30. September 2017, 12:02

Dank Euch. Viele Erklärungen. Keine endgültige Lösung. Lassen wir's dabei.
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Re: Seltsame "Aura" bei FZ 1000

Beitrag von milovanovic » Dienstag 3. Oktober 2017, 23:09

Auch beim Threaderöffner zeigt sich ein scheinbar riesiges Problem der FZ1000: Sie stellt einfach nicht richtig scharf bei Einfeldmessung und Zoom. Solche Probleme beim Fokussieren hatte ich bisher bei noch keiner Kamera. Der Schatten um die Möwe herum wäre noch mein kleinstes Problem bei dem Foto.

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Re: Seltsame "Aura" bei FZ 1000

Beitrag von Lenno » Mittwoch 4. Oktober 2017, 07:51

milovanovic hat geschrieben:Auch beim Threaderöffner zeigt sich ein scheinbar riesiges Problem der FZ1000: Sie stellt einfach nicht richtig scharf bei Einfeldmessung und Zoom. Solche Probleme beim Fokussieren hatte ich bisher bei noch keiner Kamera. Der Schatten um die Möwe herum wäre noch mein kleinstes Problem bei dem Foto.
800mm, Ausschnitt, und vermutlich auch noch aus der Hand.

Ganz sicher kein Problem der Kamera. ;)

Wenn man einfachste Regeln der Fotografie nicht einhält.

Faustregel: Belichtungszeit = Kehrwert der Brennweite. Beispiel: 50 mm Brennweite, mindestens 1/50 s
also bei 800mm sind das 1/800 sec. Mindestbelichtungszeit um Verwacklungsfrei fotografieren zu können.

Oben eingestelltes Foto ist mit 1/500 sec. gemacht worden. Gut mit Stabilisator hat man etwas Puffer.
Bei der langen Brennweite würde ich aber schon automatisch zum Stativ greifen.

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Re: Seltsame "Aura" bei FZ 1000

Beitrag von Horka » Mittwoch 4. Oktober 2017, 08:34

Du hast Recht David, die Situation ist grenzwertig. Sowohl Brennweite als auch Belichtung (-skontrast)

Aber falls die Möwe "gewackelt" hat, nützt auch ein Stativ nichts. Vielleicht etwas unterbelichten. Das bringt kürzere Verschlusszeit und Zeichnung im Gefieder.

Horst
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