Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

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Hendock

Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von Hendock » Sonntag 15. April 2012, 20:38

Wein49 hat geschrieben:...so ein Kontrast lässt sich doch mit HDR bewältigen...

3 bis 5 versch. Blendeneinstellungen vom Stativ machen und mit PS oä. Zusammenfügen. Gelingt meistens.
Wozu, wenn es auch mit einem RAW geht? Und ein Stativ hatte ich gerade auch nicht dabei.

Ich finde HDR oft klasse aber in diesem Fall halte ich es für etwas übertrieben.

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Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von wozim » Sonntag 15. April 2012, 20:51

Hendock hat geschrieben:Wozu, wenn es auch mit einem RAW geht? Und ein Stativ hatte ich gerade auch nicht dabei.
Ganz einfach, mit einer RAW-Aufnahme kann man nie einen sehr großen Kontrastumfang optimal bändigen, mit HDR sehr wohl.

Und bei den heutigen Preisen von Speicherkarten ist das Argument "Speicherplatz" nicht mehr gegeben.

Ich muss halt entscheiden, gerade bei Landschaftsaufnahmen: Ein mittelmäßiges Bild mit RAW oder ein optimales Bild mit HDR und Stativ.

Gruß Wolfgang
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Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von Hendock » Sonntag 15. April 2012, 21:02

wozim hat geschrieben:Ganz einfach, mit einer RAW-Aufnahme kann man nie einen sehr großen Kontrastumfang optimal bändigen, mit HDR sehr wohl.
Da gebe ich dir recht. Nur: Ab wann ist ein Kontrastumfang "SEHR GROSS"? Für mein Beispiel empfand ich RAW als ausreichend.
Und bei den heutigen Preisen von Speicherkarten ist das Argument "Speicherplatz" nicht mehr gegeben.
Damit habe ICH auch gar nicht argumentiert, sondern ...
Ich muss halt entscheiden, gerade bei Landschaftsaufnahmen: Ein mittelmäßiges Bild mit RAW oder ein optimales Bild mit HDR und Stativ.
... mit dem in der Situation nicht vorhandenen Stativ.

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Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von wozim » Sonntag 15. April 2012, 21:26

Hendock hat geschrieben:Da gebe ich dir recht. Nur: Ab wann ist ein Kontrastumfang "SEHR GROSS"? Für mein Beispiel empfand ich RAW als ausreichend.
Der Dynamikumfang bei Digitalkameras umfasst ca. 6 - 7 Blendenstufen (entspricht in etwas einem Dia-Film). Und mehr als 1 EV sollte man bei einem RAW nicht manipulieren.
Gerade bei Landschaftsaufnahmen bewegt man sich oft in einem Dynamikumfang von 10 und mehr Blendenstufen (besonders bei Gegenlicht).

Den Speicherplatz hatte Toni angesprochen. :lol:
Hendock hat geschrieben: ... mit dem in der Situation nicht vorhandenen Stativ.
Da hast du recht, wenn sich ein Zufallsmotiv bietet.
Wenn ich unterwegs bin, mit dem Gedanken auch Landschaftsaufnahmen zu machen, solte das passende Werkzeug schon dabei sein.

In der professionellen digitalen Landschaftsfotografie ist HDR das Mittel der Wahl. Und waraum sollten nicht auch Amateure das nutzen?
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Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von FotoKunst » Sonntag 15. April 2012, 23:02

Richtig, das mit dem Speicherplatz hatte ich angesprochen und ich stehe auch immer noch hinter dieser Meinung. Es geht sich ja nicht nur um die benötigten Speicherkarten, sondern auch um die spätere Archivierung. Für mich macht es schon einen Unterschied, ob ich nach 10 Jahren leidenschaftlicher Fotografie nur 10000 Bilder zu verwalten habe, oder gleich 30, 40 oder 50000. Ich fotografiere jetzt seit mehr als 15 Jahren. Obwohl ich haufenweise Bilder sogar einfach nur wieder gelöscht habe, tummeln sich bereits über 72.000 Aufnahmen auf meinen zwei Festplatten. Zwei eben deswegen, weil ich von meinen Fotos natürlich auch Backups ablege, eigentlich wären es also "nur" 36000 Fotos. Unvorstellbar, wenn ich einen Großteil dieser Fotos sogar noch in 3, 5 oder sogar 7 einzelne Aufnahmen unterteilen müsste. Zumal ich fast nur Landschaften, Seen und Berge und natürlich auch öfter mal meine Familie fotografiere. Um dem "professionellen digitalen Standard" also gerecht zu werden, müsste ich dann also schon fast 3 von 4 Fotos als HDR erstellen und nicht einfach nur als mittelmässiges RAW oder noch schlimmer: Nur als JPG.

Du bist doch selbst auch noch in der analogen Zeit groß geworden, oder? Wie habt ihr dass denn früher gemacht, mit großen Kontrastumfängen, wo es noch kein HDR oder RAW gab. Da musste das Bild sogar mit einem einzigen Foto passen, evtl musste dafür vielleicht 10 Mal fotografiert werden, damit eine einzige Aufnahme auch passte. Oder waren damals alle Fotos tatsächlich ohne Dynamik, Kontraste und nur "mittelmässige" Erzeugnisse? Kaum zu glauben, dass es manche Fotografen sogar geschafft haben, Models in der freien Natur zu fotografieren, auch zu Zeiten wo es noch kein Photoshop oder son Schmarn gab.
Zuletzt geändert von FotoKunst am Montag 16. April 2012, 00:15, insgesamt 3-mal geändert.

Exthor

Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von Exthor » Sonntag 15. April 2012, 23:45

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Zuletzt geändert von Exthor am Dienstag 1. Mai 2012, 21:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von wozim » Montag 16. April 2012, 04:11

FotoKunst hat geschrieben:Du bist doch selbst auch noch in der analogen Zeit groß geworden, oder? Wie habt ihr dass denn früher gemacht, mit großen Kontrastumfängen, wo es noch kein HDR oder RAW gab.
Hallo Toni,

da haben wir das in der Dunkelkammer gemacht, mit Nachbelichtung, Abwedelnd und mit der Wahl eines passenden Entwicklers.
Zudem hatten die Negativ-Filme einen größeren Dynamikumfang.
FotoKunst hat geschrieben:Für mich macht es schon einen Unterschied, ob ich nach 10 Jahren leidenschaftlicher Fotografie nur 10000 Bilder zu verwalten habe, oder gleich 30, 40 oder 50000.
Mal ganz ehrlich, haben alle diese Bilder wirklich Archivierungswert?
Ich merke es bei meinen eigenen Bildern, man bewahrt oft Bilder auf, die man dann nie wieder nutzt.

Aber das ganze führt jetzt von der eingangs gestellten Frage weg.
RAW hilft ein kleines Stück, HDR eben ein großes Stück weiter.
Und jeder muß für sich entscheiden, was für ihn reicht oder wo er etwas mehr (Zeit, Speicherplatz) investieren möchte.

ps: Es ist ja auch nicht so, dass bei jeder Landschaftsaufnahme der Kontrastumfang so hoch ist, dass man zu solchen Maßnahmen greifen muss.
Über den Daumen gepeilt würde ich mal behaupten, 70-80% aller Aufnahmen kann man mit der von Torsten vorgeschlagenen Methode bewältigen.
Bei 10 - 15 % hilft ein RAW weiter und der Rest ist nur mit HDR optimal zu lösen.
Gruß Wolfgang

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Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von FotoKunst » Montag 16. April 2012, 06:29

wozim hat geschrieben:Es ist ja auch nicht so, dass bei jeder Landschaftsaufnahme der Kontrastumfang so hoch ist, dass man zu solchen Maßnahmen greifen muss.
Über den Daumen gepeilt würde ich mal behaupten, 70-80% aller Aufnahmen kann man mit der von Torsten vorgeschlagenen Methode bewältigen.
Bei 10 - 15 % hilft ein RAW weiter und der Rest ist nur mit HDR optimal zu lösen.
Richtig, mit dieser Vermutung könnte ich am ehesten leben. Das der Dynamikumfang bei alten Filmen höher war, wusste ich nicht.
wozim hat geschrieben:Mal ganz ehrlich, haben alle diese Bilder wirklich Archivierungswert?
Ich merke es bei meinen eigenen Bildern, man bewahrt oft Bilder auf, die man dann nie wieder nutzt.
Nein, natürlich nicht. Aber was man hat, hat man. War mir zuviel Arbeit um die einfach wieder zu löschen, zumal ich in der Vergangenheit ja schon öfter ausgesucht und gelöscht habe. Aber ich bin in der Beziehung einfach sowas wie ein Foto-Messi. Ich denke mir immer, dass ich das gerade herausgesuchte Foto vielleicht doch nochmal für irgendeine Werbung oder Webseite gebrauchen kann und dann tue ich es wieder weg. Dieser Bilderpool ist gratis und lizenzfrei, da ich die Fotos ja selbst gemacht habe. Ich kann die Bilder also verändern und einsetzen wie ich will, ohne irgendwelche Copyrights-Verletzungsängste. Wenn ich aber in 30 Jahren in Rente gehe, dürfte gut 50% dieses Bilderpools tatsächlich überflüssig werden. Aber bis dahin leben wir im Petabyte-Zeitalter und ich werde keine Lust mehr haben, die alle auszusortieren. Zweitens sind darunter natürlich auch viele Andenkenfotos und ein guter Teil natürlich auch Familienfotos. Also wirklich unschätzbare Werte, weniger vom materiellen Wert her. Ich habe von all diesen Bildern sogar noch ein drittes Backup, auf einem Online-Server, aber das wollte ich gestern gar nicht erst ins Spiel bringen, bevor man mich für ganz bekloppt hält :oops:

Hendock

Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von Hendock » Montag 16. April 2012, 07:37

wozim hat geschrieben:Zudem hatten die Negativ-Filme einen größeren Dynamikumfang.
DAS lasse ich gelten aber...
wozim hat geschrieben:...da haben wir das in der Dunkelkammer gemacht, mit Nachbelichtung, Abwedelnd und mit der Wahl eines passenden Entwicklers.
... nix anderes macht man doch bei der RAW-"Entwicklung". Nur halt auf digitaler Ebene.

Ansonsten gehe ich mit dir d'accord.

Lithographin

Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von Lithographin » Montag 16. April 2012, 07:40

@ Wolfgang
In der professionellen digitalen Landschaftsfotografie ist HDR das Mittel der Wahl.
Da darf sich dann aber mal gar nichts bewegen damit das professionell aussieht, was ich bei Landschaftsaufnahmen mal so nicht sehe.
Als Mittel der Wahl ist für mich übertrieben, eher wenn es gar nicht mehr geht und ich die Aufnahme machen MUSS.

Und in der Zeitschrift über professionelle Landschaftsfotografie die ich mir unlängst kaufte um den Begriff der Beugungsunschärfe und der hyperfokalen Distanz näher zu ergründen war das richtige Scharfstellen UND die richtige Belichtung in Verbindung mit handwerklich sauberer Entwicklung eher im Mittelpunkt.

An HDR kann ich mich da nicht so recht erinnern, na ja egal, bei Landschaft ist es für mich nur in Notfällen eine Alternative, aber das mag jeder anders sehen.
Mir persönlich reicht ein nach rechts belichtetes RAW eigentlich aus, eventuell ein zweites für den Himmel, aber das war es dann auch schon.

Gruß, Cristina

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Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von wozim » Montag 16. April 2012, 08:31

Hallo Cristina,

es geht doch nur darum, wenn der Kontrastumfang zu groß ist.
Michael Frye, ein wirklicher Profi im Bereich der Landschaftsfotografie, sieht das HDR immer dann für nützlich, wenn es mit normalen Mitteln nicht mehr möglich ist, den Kontrast in den Griff zu bekommen.
Und seine Aufnahmen aus dem "Yosemite-Nationalpark" geben ihm Recht.
Und viele andere Fotografen machen es auch so.

Es bedeutet doch nicht, dass generell alle Landschaftsaufnahmen in HDR gemacht werden müssen.
Aber in problematischen Situationen kommt man kaum daran vorbei, oder man lebt mit ausgefressenen Lichtern oder abgesoffenen Schatten.
Lithograph hat geschrieben:UND die richtige Belichtung in Verbindung mit handwerklich sauberer Entwicklung eher im Mittelpunkt.
Bei mehr als 10 EV Kontrastumfang hilft das leider auch nicht mehr. :P

Gruß Wolfgang
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Lithographin

Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von Lithographin » Montag 16. April 2012, 09:56

Hallo Wolfgang !

Das verstehe ich schon, aber ich bin mal von dem Ausgangsbeitrag ausgegangenen der Sätze enthielt wie:
.....ich mir oft unsicher welchen Modus bzw Einstellungen ich jetzt verwenden soll...immer nur iA war mir zu langweilig, ich will mich ja schon etwas mehr mit den Einstellungen beschäftigen.....
und.
....ich bin noch blutiger Anfänger..was Blende, Verschlusszeit etc bewirken weis ich eigentlich schon, aber das dann in der Praxis anzuwenden war dann irgendwie doch nicht so einfach wie gedacht...
Und da kam mir der Hinweis auf HDR einfach zu früh.
Zuerst gehen, dann laufen, aber vielleicht ist so etwas ja altmodisch und überholt.

Besser wäre es mal Aufnahmen zu sehen nach all den Hinweisen...

Gruß, Cristina

Exthor

Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von Exthor » Montag 16. April 2012, 10:30

xxx

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