Olympus 300mm mit TC 2 an der G9

Hier geht`s um die "Augen" für die Lumix G-, GH-, GF- und GX-Modelle. Alles rund um die Micro-Four-Thirds-Linsen von Panasonic, Olympus, Leica, Voigtländer und Co.
hans_01
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Re: Olympus 300mm mit TC 2 an der G9

Beitrag von hans_01 » Montag 30. März 2020, 11:10

Hallo sardinien (Gerd),

zu diesem interessanten Thema möchte ich bitte zwecks besserem Verständnis nachfragen.

Du schreibst folgendes:
-------------------------
Mein 100-400 mm ist bei 400 mm so scharf, dass ich beim Mond die Pixel um 200 % erhöhe und bei Vögeln bis etwa 150 %.
Die Ergebnisse sind dabei besser, als normale Crops.
-------------------------

Bei Prozentangaben ist es wichtig, dass man zunächst die 100% kennt.

Welche Werte haben hier Pixelbreite (100 %) und Pixelhöhe (100 %) ?

"um 200 %",
- ist damit die Gesamtpixelmenge gemeint, oder die Erweiterung sowohl in der Breite wie auch Höhe ?
- sollte es vielleicht auf 200 % heißen, oder sind es im Endeffekt 300 % ?

"bis etwa 150 %"
- hier sind es die gleichen Fragen bzgl. der Details wie vorher

"Ergebnisse besser als normale Crops"
Grundsätzlich ist der Crop am besten wenn die Pixel rein "optischer Natur" sind und nicht durch Interpolation "verwässert" sind.

Ein Pixel-Crop ist doch normalerweise eine Teilmenge einer vorhandenen größeren Pixelfläche.

Hier wird offensichtlich durch Interpolation eine kleinere Pixelfläche vergrößert, und ist dann anscheinend von noch besserer Qualität ?!

Im voraus danke für deine Geduld detailliert zu antworten.

SG
Hans

sardinien

Re: Olympus 300mm mit TC 2 an der G9

Beitrag von sardinien » Montag 30. März 2020, 12:06

Hallo Hans,

4:3 G9 Pixel 5184 x 3888 = 100 %
10368 x 7776 = 200 %

4:3 G9 HiRes 10368 x 7776


Ich verwende in meiner Photo EBV:
Lightroom Classic CC
Photoshop CC mit folgenden plugins:
Photozoom Pro7 (noch einen Tick besser als die interne Möglichkeit von PS)
TopazDeNoise 6 (Rauschminderung mit vielen Parametern)
TopazDeNois AI (Nachfolger von der 6er Version, jedoch nicht immer zielführend, da nicht genügend Regler)
On1 Effects 2019 (verwende nur die für mich genialen Schärfeparameter)

Focusprojects 4 (Stacking)

TMPGEnc Work7 zur Extrahierung von 16 bit Tiffs aus 6K H265 Videos (Methode s/s und postfokus). In die Tiffs sind Farbprofile eingebettet und von guter Qualität. Die single frames neigen zu ausgefressenen Lichtern, deshalb belichte ich meist unter.


Allgemein:
90 % meiner Aufnahmen erstelle ich mit ISO 100. Hier liefert Panasonic die größte Dynamik und Reinheit der Pixel mit max. Entwicklungsspielraum

Für schnelle Bearbeitungen verwende ich nur LR und gehe hier auch über Skalierung mit einem maximalen Wert von 150 % zur Vergrößerung, die jedoch nicht ganz an die Ergebnisse mit PhotoZoom herankommen. Die Spielräume sind wegen der fixen Platzierung des Motives geringer als bei der Pixelerhöhung.

Bei einem normalen Crop verändert sich nur die Pixelanzahl durch Ausschnitt. Bei der Pixelerhöhung (Anzahl) greifen in PhotoZoom wohl Parameter, die zu guten Ergebnissen kommen.

Der G9 HiRes Modus zeigt eindrücklich, wie durch Stacking von 8 Aufnahmen die Reinheit der Pixel erhöht wird und gleichzeitig die Schärfe zunimmt. Im HiRes Dauereinsatz ist das f/1.7 10-25 mm, das meistens top Ergebnisse in diesem Modus liefert. Durch die Verrechnung kommen fließende Gewässer bereits mit 1 Sek. (länger geht nicht) ausgezeichnet. Erste Astro HiRes Versuche mit dem 10-25 mm waren gut. Hier dauert es noch etwas, bis ich reale Bildergebnisse zeigen kann.

Ich verwende zur Bildbearbeitung einen 4k 40 Zoll Monitor. Die Auswahl meiner Supertele Serienaufnahmen nehme ich in der 2:1 Ansicht vor und muss in diesem Segment immer wieder feststellen, dass der perfekt sitzende AF sehr wichtig ist. Mit die besten Libellen im Streckenflug oder Schwalben im Flug entstanden bei mir mit dem 14-140 mm. Es muss nicht immer teuer sein.

Minimal abweichende Fokusdifferenzen nutze ich für Stacks mit PS (Ausdehnung der Schärfentiefe), das bei 2-3 Aufnahmen bessere Ergebnisse abliefert, als die Spezialisten.

Insgesamt nutze ich über Jahre gerne die gleiche Software und Cams, damit die Arbeitsabläufe schnell über die Bühne gehen. In PS setze ich Aktionen ein, die diverse Arbeitsschritte automatisieren und im batch Modus arbeiten können.

Ich bin mit der MFT Pixelqualität sehr zufrieden und denke nicht mehr an KB, sondern versuche die Unterschiede via EBV zu kompensieren. Bin oft mit 2-3 Cams unterwegs, auch auf Bergtouren. Eine GM1 mit dem ausgezeichneten Oly f/1.8 8 mm fish liefert gute Qualität, die locker für größere Drucke sich eignet. Bei der GM1 sollte man den MV verwenden.

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Re: Olympus 300mm mit TC 2 an der G9

Beitrag von Karoline » Montag 30. März 2020, 19:06

Oben wurde angeregt, dass ich ein Mondbild machen soll. Das wird wohl nichts werden, ich habe dafür kein Faible und keine Lust und dann haue ich das wahrscheinlich nur irgendwie hin. In Hinblick auf Vergleichbarkeit der Bilder/Auflösung glaube ich auch bei sorgfältiger Arbeit nicht, dass das etwas bringt. Ich wohne in der City von Berlin. Licht, Licht, Licht und nicht zu vergessen: jede Menge Luftverschmutzung.
Mein Beitrag ging auch nicht dahin, die Bildqualität anderer Objektive in Frage zu stellen oder überhaupt nur zu bewerten. Dazu habe ich keine ausreichenden Möglichkeiten. Ich kann nur meine persönlichen Eindrücke schildern und wenn ich wegen der Haptik angeeckt bin, so tut mir das leid. Ich mag es einfach nur, wenn sich etwas gut anfühlt und rund läuft. Dafür zahlt man bei dem 300mm auch eine Ecke mehr als beim 100-400mm.
Viele Grüße
Karoline

Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche. (Che Guevara)
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Re: Olympus 300mm mit TC 2 an der G9

Beitrag von Karoline » Montag 30. März 2020, 19:29

Viele Grüße
Karoline

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Re: Olympus 300mm mit TC 2 an der G9

Beitrag von kl007 » Montag 30. März 2020, 20:54

Hallo Karoline,
du brauchst dich für nichts zu entschuldigen und wenn Mondbilder nicht so dein Ding sind, ist es auch ok.
Wenn überhaupt müsste sich Panasonic entschuldigen, dass sie seit über 10 Jahren nicht mehr Teleobjektive entwickelt haben.
Der Mond ist aber eines der Himmelsobjekte, wo die Lichtverschmutzung keine Rolle spielt. Im Astrobereich sorgt der Mond selber für eine Lichtverschmutzung und beeinträchtigt die Deep Sky Fotografie.
Als Anhang mal ein Bild von einer Mondfinsternis, um dich für Mondaufnahmen zu begeistern (das Tele hast du ja schon) und mal ein Bild vom Orionnebel (Deep Sky, Astromontierung erforderlich).
Dateianhänge
P9500812.jpg
P9500812.jpg (36.82 KiB) 2230 mal betrachtet
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Liebe Grüße, Mathias

sardinien

Re: Olympus 300mm mit TC 2 an der G9

Beitrag von sardinien » Dienstag 31. März 2020, 06:56

Dieser Ausschnitt einer f/2.8 200 mm Aufnahme:

Bild

wurde aus einer 200 % Pixelerhöhung generiert. Hier sind die Originale downloadbar:

https://1drv.ms/u/s!AmzkKZ4QZvefgke96hj ... V?e=woFpdA

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Re: Olympus 300mm mit TC 2 an der G9

Beitrag von Karoline » Dienstag 31. März 2020, 19:06

kl007 hat geschrieben:
Montag 30. März 2020, 20:54
Hallo Karoline,
du brauchst dich für nichts zu entschuldigen und wenn Mondbilder nicht so dein Ding sind, ist es auch ok.
Wenn überhaupt müsste sich Panasonic entschuldigen, dass sie seit über 10 Jahren nicht mehr Teleobjektive entwickelt haben.
Der Mond ist aber eines der Himmelsobjekte, wo die Lichtverschmutzung keine Rolle spielt. Im Astrobereich sorgt der Mond selber für eine Lichtverschmutzung und beeinträchtigt die Deep Sky Fotografie.
Als Anhang mal ein Bild von einer Mondfinsternis, um dich für Mondaufnahmen zu begeistern (das Tele hast du ja schon) und mal ein Bild vom Orionnebel (Deep Sky, Astromontierung erforderlich).
kurz OT:
Ich genieße es, wenn sich andere kümmern oder wenn ich mal live etwas zu Gesicht bekomme. Das Wort "Astromontierung" schreckt mich ab, ich bin lieber spontan unterwegs. Und ahnungslos bin ich also auch in Bezug Luft-/Lichtverschmutzung. Immerhin etwas dazugelernt!
Viele Grüße
Karoline

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Re: Olympus 300mm mit TC 2 an der G9

Beitrag von hans_01 » Sonntag 5. April 2020, 17:40

Hallo Gerd (sardinien),

danke für deine umfangreiche Antwort, und danke auch für die "HiRes-Ente" in Top-Qualität.

Ich habe deine Beschreibung schon mehrmals durchgelesen und "analysiert".

Schon die vielen neuen Begriffe lassen mich erkennen, dass "Post-Processing" eine komplexe Welt für sich ist, in der mit entsprechender Profi-Ausrüstung erstaunliches aus den Fotos herausgeholt werden kann.

Wo ich wieder mitreden kann, ist bei deiner Aussage "dass der perfekt sitzende AF sehr wichtig ist".

Eine perfekte Fokussierung ist die Basis für ein gelingendes Foto.
Grundsätzlich tue ich alles mir mögliche schon bei der Aufnahme des Fotos, dass Belichtung, Bildstill-Einstellungen, der passende Weißabgleich, Bildkomposition, usw. passen.

Meistens mache ich auch Belichtungs-Bracketing 3 1/3 EV, damit ich am Bildschirm die Variante mit der besten Helligkeitsabstufung auswählen kann.

Die passende Helligkeit lässt die feinen Konturen z. B. an Gebäuden, von Kieselsteinen, bei grünen Blättern erst richtig zur Geltung kommen.

Mit einem gut eingestellten Kamerabildschirm kann auch sofort durch Löschen eine Vorauswahl getroffen werden, damit werden die 3er-Bracketing-Aufnahmen gleich wieder reduziert.

Mein Ziel ist es, dass ich "natürlich aussehende" Fotos heim bringe.

Bei einigen Hundert Fotos ist eine Nachbearbeitung zeit-intensiv, und ich würde mich am Schreibtisch oft nicht mehr erinnern, wie das Objekt in Echt ausgesehen hat.

Mich interessiert mehr die Kamera-Technik im Detail, damit kann ich die Kamera direkt im Rahmen ihrer Möglichkeiten einsetzen.

Die letzte "Entdeckung" was ich an hilfreicher Fokussier-Möglichkeit gemacht habe, ist z. B. AF mit Lupe im MF-Modus, mit AF/AE Lock-Button und "halb-gedrückter" Auslösung.

Dabei ist wichtig, dass die bildschirm-große Lupe mit dem richtigen Vergrößerungsfaktor eingestellt ist.

Diese Art zu fokussieren wäre für Herbert (Oberbayer) hilfreich gewesen, bei dem Foto mit den "unscharfen" Erntehelfern (G9 plus 100-400mm Bild unscharf, vom 01.04.2020, 10:21).

Wenn beim Fokussieren nur die kleine Gruppe der 10 Personen bildschirm-füllend zu sehen ist, dann ist auch das Fokussier-Ergebnis sofort sichtbar.

Meine abschließende Meinung zu der unscharfen Personengruppe ist, dass auf der Kamera wahrscheinlich der Fokusrahmen nach links oben verrutscht ist, und deshalb Fotos in dieser Einstellung gemacht worden sind.

Sehr hilfreich ist auch das Wissen über die Funktion der kleinen Pixel in der Kamera.

Alles was über das Objektiv in die Kamera rein kommt landet auf einem Pixel auf dem Sensor.
Dann wird jede Pixel-Information digitalisiert in Bytes (0000 0000 bis 1111 1111)
Die Bytes (8 Bit) werden verschickt (Arbeitsspeicher, SD-Karte, E_Mail, PC-/TV-Bildschirm, ...).
Letzten Endes werden die Pixel-Bytes wieder ent-digitalisiert, und auf dem Bildschirm wieder als Farbe mit entsprechender Helligkeit angezeigt.
Einer dieser Bildschirme ist auch der LCD-Bildschirm an der Kamera.

Alles was der Fotografierende auf dem Monitor seiner Kamera sieht ist immer schon 2 x digital bearbeitet worden, und er sieht nur das digitale Ergebnis und nicht direkt die optische Qualität des Objektivs.

Das hat zur Folge, wenn beim Kamera-Bildschirm zu stark reingezoomt wird, das Foto-Objekt wieder unschärfer wird, aufgrund des digitalen Interpolierens der Pixel.

Ist dadurch die MF-Lupendarstellung zu stark zerpixelt, dann kann man beim Fokussieren leicht verzweifeln.
Dann ist es unmöglich eine scharfe Darstellung auf dem LCD-Bildschirm zu erreichen, obwohl die Optik schon einwandfrei fokussiert hat.

Wenn man sich mehr in die Technik der Kamera einarbeitet, dann lernt man auch das dazugehörige sehr detaillierte Handbuch ausführlich kennen.

Dann findet man Übersetzungsfehler, fehlende Anzeigen-Symbole in der Auflistung, auch fehlt eine Beschreibung wie der Buchsen-Deckel der TZ202 leicht zu schließen wäre, und und und.

Oder wie mit einer Akkuladung leicht bis zu 3000 Fotos gemacht werden können.

Ich höre jetzt auf, sonst könnte es heißen, dies wäre alles "off topic" oder so.

Nochmals danke.

SG
Hans

sardinien

Re: Olympus 300mm mit TC 2 an der G9

Beitrag von sardinien » Montag 6. April 2020, 07:28

Hallo Hans,

meine Anmerkungen gelten nur für die G9:

1. die Beurteilung der eigenen Aufnahmen fällt am Sucher leichter, als am Display
2. bei RAW Aufnahmen wird bei der Betrachtung an der G9 nur das im RAW integrierte FHD Bild verwendet
3. auf FN 18 (Steuerschalter unten) liegt bei mir die Punkt Vergrößerung mit Größe 6. Kann als stabilisiertes Fernglas verwendet werden und als Fokusierhilfe. Bei gleichzeitig gedrückter FN18 Taste und Auslöser wird nur eine Einzelaufnahme durchgeführt, sollte der Schalter auf AFF/AFC stehen und Serienaufnahme. Der Quick AF wäre jedoch beim Verschwenken weiter aktiv.

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