Hallo zusammen,
das Experiment ist schon verblüffend!
Ich bin darauf gekommen, als ich mich über längere Zeit mit Farben in der Computertechnik beschäftigt habe. Dabei habe ich folgende, eigentlich triviale, Erkenntnis gewonnen, die man sich immer vor Augen führen sollte:
"Farbe ist keine physikalische Eigenschaft, sondern eine Sinneswahrnehmung, die durch das Vorhandensein oder Nicht-Vorhandensein von Licht zustande kommt."
(Velho, Frery, Gomes: Image Processing for Computer Graphics)
Kurz gesagt (gilt auch für Fotografen): "Ohne Licht keine Farbe".
Das beschriebene Farb-Phänomen ist also ein physiologischer Effekt und unter dem Stichwort "Simultaner Farbkontrast" bekannt. Maler kennen diesen Effekt: Die Wahrnehmung einer Farbe ist von deren Farbumgebung abhängig. Eine wissenschaftliche Arbeit dazu findet man unter:
http://archimed.uni-mainz.de/pub/2003/0045/diss.pdf
Damit ist Jens der Erklärung des Phänomens am nächsten gekommen. Man braucht nicht unbedingt die Katze des Herrn Schrödinger aus ihrem Kasten zu befreien. Tierschützer wären ohnehin gegen dieses Experiment gewesen.
Das Buch von Nussbaumer: Zur Farbenlehre, Entstehung der unordentlichen Spektren, habe ich auch studiert. Das ganze läßt sich sehr viel einfacher erklären. Aber das ist ein Thema für sich, wenn man sich mit den Goetheschen Kantenspektren beschäftigt und die physikalischen Prismen-Gesetze kennt.
Nach dieser Abschweifung zurück zu unserem Forum: Das ganze ist deshalb interessant, weil man es auch fotografieren kann und man der Meinung ist, eine Fotografie ist ein objektives Dokument. (Habe versucht es mit meiner TZ8 festzuhalten, auch wenn es kein "ästethisches, fotografisches Kunstwerk" ist.)
In diesem Sinne viele Grüße Dietmar