(Zu Unrecht geschmäht?) Motivprogramme...

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jackyo
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(Zu Unrecht geschmäht?) Motivprogramme...

Beitrag von jackyo » Freitag 10. Februar 2012, 20:11

Hallo Leute

Mich würde eure Meinung zu folgendem Thema interessieren:

Die heutigen Fotoapparate bieten alle verschiedene Motivprogramme an: Landschaft, Sport, Portrait, Makro usw.

Nun ist es mir klar, dass viele Mitglieder im Forum die Motivprogramme nicht brauchen weil schon jahrelange Erfahrung beim fotografieren vorhanden ist.
Da genügt dann eben, Blende, Zeit, Belichtungskorrektur, Iso und Weissabgleich.

Wenn ich aber im Bekanntenkreis und manchmal auch hier im Forum höre und sehe wie viele Neueinsteiger sich schwer tun mit dem manuellen Eingeben dieser Werte, schliesslich aufgeben und nur noch mit der Vollautomatik fotografieren, finde ich es schade, dass die Motivprogramme nicht zum besseren fotografieren und vor allem zum lernen benutzt werden.

Wenn man ein Motivprogramm einsetzt sich die Bilder im PhotofunStudio ansieht, kann man sich unter den Kameradaten schon mal ansehen, welche Richtung das Programm betreffend Blende , Verschlusszeit usw. vorgegeben hat. Sehr schnell kann man feststellen, dass ein Portait andere Einstellungen als eine Landschaftsaufnahme, eine Action-Bild andere Einstellungen braucht als ein Makro…

Bei verschiedenen Landschaftsbildern werden sich die selben Werte plus-minus wiederholen und wenn man dann auch noch merkt, dass die Werte bei Sonnenschein anders sind als bei Nebel, anders am Morgen als am späteren Abend kann man von diesen Programmen sicher etwas über die grundsätzlichen Einstellungen für verschiedene Situation lernen.

Ich fotografiere heute nur noch selten mit den Motivprogrammen aber ich habe von diesen am Anfang eine Menge gelernt.

In der Hoffnung von der ambitionierten Fotografengemeinschaft nicht gesteinigt zu werden, wage ich dieses Thema hier einzustellen…

Grüsse ;)
Jackyo
Zuletzt geändert von jackyo am Freitag 10. Februar 2012, 20:28, insgesamt 1-mal geändert.
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grinsinnelins
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Re: (Zu Unrecht geschmähte ?) Motivprogramme...

Beitrag von grinsinnelins » Freitag 10. Februar 2012, 20:16

Hallo yackyo, finde ich richtig gut, ich habe auch viele Aufnahmen mit den Motivprogrammen gemacht, anfangs mit der FZ150 z.B.
Nachtlandschaft, usw. das war hilfreich und informativ
LG Bernhard
Ich bin nicht auf der Welt, um zu sein, wie andere mich gerne hätten !!
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bluemacaw
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Re: (Zu Unrecht geschmähte ?) Motivprogramme...

Beitrag von bluemacaw » Freitag 10. Februar 2012, 20:28

Hallo Jackyo,
ich fotografiere ganz selten mit den Motivprogrammen, da ich es von den alten analogen Kameras her gewohnt bin mit der Zeit-, Blendenautomatik oder im Manuellmodus zu fotografieren.
Ich habe allerdings festgestellt, dass in vielen Situationen mit den Motivprogrammen auch gute Ergebnisse erzielt werden (Makros, Sport)! Insofern spricht nichts dagegen, sie einzusetzen. Der Vorteil ist auch, wenn es einmal schnell gehen soll (muss), also bei Schnappschüssen, Streetfotografie usw., muss nicht erst etwas eingestellt werden!
Entsprechen die Bildrgebnisse nicht den Erwartungen kann man - wie du ja erwähnt hast - hinterher versuchen zu analysieren, warum das Bild nicht so geworden ist, wie man es gerne gehabt hätte. ...und versuchen, es beim nächsten Mal besser, dann vielleicht mit gezielten Einstellungen, hin zu bekommen.
VG
Gerhard
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lassy1
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Re: (Zu Unrecht geschmäht?) Motivprogramme...

Beitrag von lassy1 » Freitag 10. Februar 2012, 20:41

Hallo Jackyo,

tja, für mich sind die Motivprogramme richtig gut und erfolgreich.

Ich mache morgen in Berlin, einen Grundlagen-Fotokurs und freu mich schon riesig drauf.

Dann steht mir die ganze "fotografische Welt" offen und ich sage: Vorsicht Motive :lol:
Schöne Grüße
lassy

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Overkillratz
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Re: (Zu Unrecht geschmäht?) Motivprogramme...

Beitrag von Overkillratz » Freitag 10. Februar 2012, 21:09

Ich nutze sie auch nicht.
Der Preis dieser ganzen "Vereinfacherungen" wird sein, das es in Zukunft immer weniger Leute geben wird die wirklich wissen was sie machen.
Ist wie mit den Navis - noch eine Generation und keiner wird mehr eine Karte lesen und sich mit ihr orientieren können.
OK - braucht man dann ja auch alles nicht mehr. Aber zumindest beim Fotografieren wird auch die Qualität des Entprodukts Foto darunter leiden.
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icetiger
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Re: (Zu Unrecht geschmäht?) Motivprogramme...

Beitrag von icetiger » Freitag 10. Februar 2012, 21:53

Hallo

Die Motivprogramme sind auf den ersten Blick sicherlich für Neueinsteiger und für Leute, die sich nicht mit der Technik auseinandersetzen wollen hilfreich. Aus dieser Sicht passen sie vor allem zu Kompaktkameras, weniger zu Systemkameras. Eine Systemkamera wird vermutlich wohl eher von Leuten gekauft, die sich auch ernsthafter damit beschäftigen wollen. Ältere Fotografen, die mit den Begriffen Zeit und Blende etwas anfangen können und die auch vestehen, wie sich die Änderungen dieser Werte auswirken, werden, werden die Motivprogramme wohl eher meiden.

Davon abgesehen bieten heutige Kameras eine derartige Vielfalt an Motivprogrammen, dass es schon nicht mehr ganz einfach ist, für die jeweilige Situation das passende auszuwählen. Wenn die Auswahl des richtigen Programms mehr Zeit in Anspruch nimmt, als die passenden Werte gleich von Hand einzustellen, stellt sich die Frage, ob weniger nicht mehr wäre. Bei der GH2 habe ich z.B. 4 Positionen am Drehrad (Portrait, Landschaft, Nahaufnahme und Scenen-Modus), hinter denen sich wiederum 4-9 verschiedene Unterprogramme verbergen (insgesamt 22 Programme!). Unter der Positionen "Landschaft" finden sich z.B. "Normal", "Naturaufnahme", "Architektur" und "Kreativ", nicht aber das Programm "Sonnenuntergang". Warum gehört Architektur zu Landschaft, nicht aber der Sonnenuntergang? Das Programm "Sonnenuntergang" verbirgt sich - na, wo wohl? - na klar, unter "SCN" (Scenenmodus). Wer diese Logik versteht und sich dazu merken kann, wann welches Programm optimal eingesetzt wird, dürfte auch kein Problam damit haben, die manuellen Einstellungen zu verstehen.

So gesehen sehe ich die für Einsteiger eigentlich gut gemeinten Helfer eher als Nachteil an. Viel hilft halt nicht nicht immer viel.

Icetiger

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jackyo
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Re: (Zu Unrecht geschmäht?) Motivprogramme...

Beitrag von jackyo » Freitag 10. Februar 2012, 22:01

Overkillratz hat geschrieben:Der Preis dieser ganzen "Vereinfacherungen" wird sein, das es in Zukunft immer weniger Leute geben wird die wirklich wissen was sie machen.
Hi Overkillratz

Eigentlich ist es ja das was ich meine...

Wenn ein Neueinsteiger mit den Motivprogrammen nicht nur fotografiert, sondern auch lernt lernt wie eine Kamera
grundsätzlich funktioniert wird es ihm nach einiger Zeit leichter fallen, die Einstellungen von Blende, Zeit, Weissabgleich
usw. manuell einzugeben!

Und dann werden in Zukunft wieder mehr Leute wissen was sie machen...

Grüsse :)
Jackyo
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Lithographin

Re: (Zu Unrecht geschmäht?) Motivprogramme...

Beitrag von Lithographin » Freitag 10. Februar 2012, 22:04

Hallo Jackyo !

Zuerst mal finde ich es sehr gut das Du Dir über so ein Thema Gedanken machst und selbige auch noch hier im Forum zur Diskussion stellt.

Ob ich gut fotografiere sei dahingestellt, ambitioniert aber auf jeden Fall und einen Grund Dich zu steinigen sehe ich da mal überhaupt nicht, eher sollte man Dir zu Deinen Gedankengängen gratulieren.

Was ich jetzt sage geht sicher gegen den ganz großen Strom der digitalen Fotografie, ist NUR meine ganz persönliche Meinung und ich gebe auch unumwunden zu da manchmal sehr eigen zu sein.

Ich zäume das Thema jetzt mal von hinten auf und sage ganz provokant das ich Motivprogramme "eigentlich" ganz schlecht finde.
Aber Vorsicht - Wenn jemand Motivprogramme einsetzt, sich mit den EXIF-Daten entsprechend auseinandersetzt um zu lernen und zu begreifen warum das oder dies eingestellt wurde, dann kann ich es, wenn auch wiederstrebend, gelten lassen.

Aber:
In den meisten Fällen haben die Programme nur einen Effekt.
Sie gaukeln den Konsumenten vor einfach das entsprechende Motivprgramm wählen zu müssen und schon machen sie ganz tolle Fotos.
Keiner weiß was, warum, wie eingestellt wurde und Fragen kommen meist erst dann, wenn es gar nicht mehr hinhaut.
Dann kommen Fragen wie: Ich habe das, dann dies und auch das Programm benützt aber meine Bilder sind alle unscharf.............. :roll:

Wie viele Motivprogramme haben unsere Kameras ?
10, 15, 20 oder gar mehr ?

Und da gibt es auch noch das ominöse Handbuch. Das ergibt dann eine ganz tolle Mischung.
X Motivprogramme von denen keiner weiß was sie eigentlich machen und ein Handbuch in das keiner mehr reinsieht.

Und jetzt kehre ich das ganze ins Extreme um.
Meine erste Spiegelreflex hatte genau 4 Einstellungen.
- Belichtungszeit
- Belichtungskorrektur
- Blende
- Filmempfindlichkeit
Da lasse ich jetzt mal den Transporthebel oder Rückspulentriegelung außen vor.

Sage und Schreibe 4 Einstellungen. Und der Witz dabei ist. Ich brauche jetzt bei der digitalen Fotografie auch nicht mehr wenn ich unterwegs bin.
Wenn ich weiß, was diese 4 kleinen Sachen machen, beherrsche ich meine Kamera und weiß wann, warum, was passiert.
Und wie soll ich jetzt jemandem der Probleme bei den Motivprogrammen hat erklären was zu machen ist wenn die 4 nur spanische Dörfer sind ?

Ich sehe das Motivprogramm als Zeichen unserer Zeit.
Interessiert mich nicht wie es geht, Hauptsache schnell und wie bekomme ich das Bild in (Irgend ein Social Network).

Ich weiß, jetzt werden mich einige steinigen die damit was gelernt haben, aber die meine ich nicht.
Mir persönlich wäre es sogar am liebsten wenn es bei meiner G3 diesen ganzen Firlefanz nicht geben würde, oder ich ihn in irgend welche unendlichen Tiefen eines Submenüs verbannen könnte wo ich vergesse das es sie gibt.

Wie gesagt. Für Einsteiger, die lernen WOLLEN mag es sinnvoll sein, und die nehme ich auch gar nicht in diese Gleichung rein.
Aber wenn das mal 5 von 100 sind ist es schon hochgegriffen.

Meines Erachtens ist es auch ein Irrglaube anzunehmen das man schneller lernt. Ich sehe es sogar als riesen Umweg an.
Wenn man früher eine Kamera kaufte gab es ein Heftchen mit den einfachen Grundregeln der Fotografie und was man wo einstellen sollte.
Grundregeln die übrigens grundsätzlich auch heute noch gelten.
Das hat man schön durchgelesen, andächtig einen Film eingelegt und dann ging es los.

Ich kann mich noch erinnern das ich, gerade am Anfang ganz genau überlegt habe was denn nun warum und wie einzustellen sei, weil ja jeder Klick Geld kostete.
Aber genau diese Überlegen VOR der Aufnahme ließ mich lernen.
Jetzt fragt man NACH der Aufnahme was falsch ist weil man vorher nicht überlegte, macht ja das Motivprogramm.

Klar, es gibt sie, aber ich sage daß das Gros der Konsumenten damit absolut nichts lernt.
Bis man lernt wo welches Szenen / Motivprogramm zu finden ist und wie man es wieder ausschaltet hätte man auch die 4 gelernt.

Gruß, Cristina

lassy1
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Re: (Zu Unrecht geschmäht?) Motivprogramme...

Beitrag von lassy1 » Freitag 10. Februar 2012, 22:05

Genau Jackyo,

so mach ich das.
Schöne Grüße
lassy

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Re: (Zu Unrecht geschmäht?) Motivprogramme...

Beitrag von available » Freitag 10. Februar 2012, 22:08

Hallo Zusammen,

mir geht es genauso. Ich finde es für mich viel einfacher einmal die Zusammenhänge Blende, Zeit, ISO, Brennweite und Schärfe zu lernen und darauf aufzubauen. So habe ich damals angefangen und so schwer ist das wirklich nicht. (Jede Hausfrau leistet da bei der Bedienung ihrer Waschmaschine schon mehr ;) ). Zumal man dadurch wirklich versteht was die Kamera macht und meines Erachtens auch nicht langsamer sondern eher schneller als mit den Motivprogrammen ist.
Ich finde es aber sehr gut Jackyo, wie Du Dir mithilfe der Motivprogramme die Zusammenhänge hergeleitet hast.

Viele Grüße

Andreas
Zuletzt geändert von available am Freitag 10. Februar 2012, 22:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: (Zu Unrecht geschmäht?) Motivprogramme...

Beitrag von Overkillratz » Freitag 10. Februar 2012, 22:21

Lithograph hat geschrieben:...Wie gesagt. Für Einsteiger, die lernen WOLLEN mag es sinnvoll sein, und die nehme ich auch gar nicht in diese Gleichung rein.
Aber wenn das mal 5 von 100 sind ist es schon hochgegriffen.
Gruß, Cristina
So sehe ich das auch. Das sieht man schon an den Fragen welche hier manchmal gestellt werden.
Da staune ich immer wieder wieviel Geld manche ausgeben ohne überhaupt wirklich zu wissen was sie da kaufen.
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Re: (Zu Unrecht geschmäht?) Motivprogramme...

Beitrag von icetiger » Freitag 10. Februar 2012, 22:40

Lithograph hat geschrieben:Und jetzt kehre ich das ganze ins Extreme um.
Meine erste Spiegelreflex hatte genau 4 Einstellungen.
- Belichtungszeit
- Belichtungskorrektur
- Blende
- Filmempfindlichkeit
Da lasse ich jetzt mal den Transporthebel oder Rückspulentriegelung außen vor.

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Wenn ich weiß, was diese 4 kleinen Sachen machen, beherrsche ich meine Kamera und weiß wann, warum, was passiert.
Und wie soll ich jetzt jemandem der Probleme bei den Motivprogrammen hat erklären was zu machen ist wenn die 4 nur spanische Dörfer sind ?
100% Zustimmung! Genau das meinte ich, als ich vorhin geschrieben habe, dass ältere Fotografen, die mit den Begriffen Zeit und Blende noch etwas anfangen können, keine Motivprogramme brauchen.
Lithograph hat geschrieben:Ich sehe das Motivprogramm als Zeichen unserer Zeit.
Interessiert mich nicht wie es geht, Hauptsache schnell....
Das hat aber schon lange vor der digitalen Fotografie angefangen - nur gab es damals noch nicht so viele Programme.
(Genau genommen hat das sogar schon vor über 100 Jahren begonnen: „Press the button, we do the rest“ war der Werbeslogan von Kodak schon in der Anfangszeit der Fotografie.) http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 94188.html

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Re: (Zu Unrecht geschmäht?) Motivprogramme...

Beitrag von wozim » Freitag 10. Februar 2012, 22:44

Hallo zusammen,

Die Frage "Zu Unrecht geschmäht?) Motivprogramme... " beantworte ich ganz klar mit JA.

Ich gebe Cristina in ihrer Meinung recht, aber nur für ambitionierte Fotografen.

Ich setze jetzt mal einfach eine Hausnummer:
Von 100.000 Lumix-Käufern sind höchstens 10%, die sich Gedanken über Fotografie, Zusammenhänge von Blende und Zeit, ISO, Schärfentiefe oder gar optische Gesetze, machen wollen.
Der Rest will, ohne sich weitere Gedanken zu machen, Kinder, Enkelkinder, Urlaub, Party auf den Chip bannen.
Qualitativ werden kaum Anforderungen gestellt, hauptsache bunt und einigermaßen scharf.
Und für dieses Klientel ist das schon eine große Hilfe. Wir dürfen nicht von unseren Anforderungen und unserer Sichtweise ausgehen.
Der größte Teil der Kamerakäufer will nur ein paar halbwegs schöne Bilder machen.

Und deshalb bin ich der Meinung, dass Motivprogramme schon ihre Bedeutung und Wichtigkeit haben.

Und ein weiterer Punkt wurde ja schon angeführt; ambitionierte Neueinsteiger haben dadurch die Möglichkeit zu lernen und mit der Zeit ihre eigenen Einstellungem zu finden.

Gruß Wolfgang
Gruß Wolfgang

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Re: (Zu Unrecht geschmäht?) Motivprogramme...

Beitrag von Overkillratz » Freitag 10. Februar 2012, 22:57

wozim hat geschrieben:...Der Rest will, ohne sich weitere Gedanken zu machen, Kinder, Enkelkinder, Urlaub, Party auf den Chip bannen.
Qualitativ werden kaum Anforderungen gestellt, hauptsache bunt und einigermaßen scharf.
Gruß Wolfgang
Das gibt's aber auch billiger und kleiner.
Und schon sind wir an einem anderen Punkt. Die Kamera als Prestigeobjekt........und dann sind da noch diejenigen welche denken aus so'ner Kamera kommen automatisch auch bessere Bilder.
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Re: (Zu Unrecht geschmäht?) Motivprogramme...

Beitrag von maja » Freitag 10. Februar 2012, 23:02

Jetzt habe ich ganz lange gelesen.

Jackyo ein wirklich interessantes Thema hast du angesprochen.

Ich überlege ob ich mich angesprochen fühlen sollte.
Ein wenig wohl schon.
Deine Überlegungen mit dem Motivprogramm zu üben um Daten abzugleichen sind nicht so verkehrt.
Auch wenn es wieder ein wenig Arbeit macht.
Du wirst lachen ab und an habe ich auch danach geschaut.

Ich kann auch die Meinungen der anderen verstehen die der Meinung sind das Motivprogramme nicht sein müssen.
Für mich als ich die Kamera gekauft habe waren sie hilfreich um nicht gleich zu verzweifeln.
Ich hatte noch nie eine Kompakte es war alles Neuland für mich.
Selbst mit den Motivprogramm musste ich mich auseinandersetzen.
Was war ich stolz wenn da wirklich was brauchbares dabei war.
Letztendlich auch mein wunderschöner Schmetterling im Makro.

Doch ich bemerkte schnell bei Innenaufnahmen ( auch wenn ich blitzen musste) meine Probleme und wollte die Kamera schon wieder weg geben.
Ich bezeichnete es immer als gelbe Flecke ... dabei war es ein Bildrauschen wie ich hier erst erfuhr.
Der ISO Bereich stimmte nicht. Doch deshalb wollte ich die Kamera.

Wenn ich nicht durch Zufall hier von dem Forum erfahren hätte wer weiß wie verzweifelt ich jetzt wäre.

Nun kann ich das P- Programm nutzen oder das A- Programm.
Rauschen gibt es da weniger bei meine Aufnahmen wenn doch dann habe ich was falsch gemacht.

Heute sehe ich es so das die vielen Programme mich nur belasten.

Wie Christina und andere hier auch sagten
[*- Belichtungszeit
- Belichtungskorrektur
- Blende
- Filmempfindlichkeit]

das reicht um darin zu üben.
Wenn ich das beherrsche denke ich brauche ich die anderen Programme nicht.

Lieben Dank Für diese Anmerkungen

Marianne
Mit dem Herzen sehen !
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