Fotogen/nicht fotogen, was verbirgt sich dahinter?

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zawiro
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Fotogen/nicht fotogen, was verbirgt sich dahinter?

Beitrag von zawiro » Montag 16. Oktober 2017, 14:11

Die Erfahrung ist so alt wie die Fotografie per se. Es gibt fotogene und weniger fotogene Personen, das stelle auch ich, objektiv betrachtet, bei Aufnahmen im Freundes- und Bekanntenkreis (nicht Portraits) immer wieder fest.

Und manches Mal führt das sogar zu Diskussionen oder man spürt zumindest, dass jemand mit seinem Konterfei nicht glücklich ist. Als Fotograf kommt man dann schon mal in Erklärungsnöte. Ich meine, das hat nicht so sehr mit Schönheit oder Attraktivität oder gar mit Eitelkeit zu tun, denn auch der Fotograf selbst kann das ja leicht feststellen. Woran liegt das? Für mich ist da die Physiognomie einer Person entscheidend, aber ist sie beeinflussbar oder veränderbar? Models lernen das ja mit erheblichem Aufwand, aber der "normale" Mensch, wie sieht es bei dem aus?

Meine Erfahrung geht z.B. dahin, dass es mir bei bestimmten Personen einfach nicht gelingt, ein "sympathisches" Foto zu erstellen, obwohl die Person in natura eine sehr angenehme Ausstrahlung hat, andere kommen einfach gut auf jedem Foto rüber, sind halt fotogen.

Ich bin gespannt, wie das hier im Forum gesehen wird.
Viele Grüße aus dem Chiemgau!
Wilfried
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Lumix GX8, 14-140/II Pana, 20mm/1.7/II Pana, 9-18mm Olympus, Olympus 12-50mm, Sigma 60mm, Lumix LF1, Lumix TZ101
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Guillaume
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Re: Fotogen/nicht fotogen, was verbirgt sich dahinter?

Beitrag von Guillaume » Montag 16. Oktober 2017, 15:25

Moin Wilfried,
wir müssen alle akzeptieren, dass der Eine oder Andere von uns nicht für Fotos geeignet ist. Das hat aber auch gar nichts mit der äußeren Erscheinung zu tun, sondern hängt von der inneren Einstellung des Einzelnen ab. Menschen, und seien sie noch so menschlich umgänglich und von schönem Antlitz, die eine tief sitzende Selbstunsicherheit haben, strahlen dies auch nach außen aus. Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die nicht den gängigen Schönheitsidealen entsprechen, oder sogar als "hässlich" eingeordnet werden, die aber aufgrund ihrer robusten Selbstsicherheit ein Foto im wahrsten Sinne des Wortes voll ausfüllen. Und alle würden sagen: "Was für ein Charakterkopf" oder Ähnliches. So habe ich noch nie in den letzten 40 Jahren es geschafft, ein vernünftiges Foto von meiner Frau zu bewerkstelligen - ich werde es auch nicht mehr schaffen. Sie ist durch und durch unsicher und überhaupt nicht von sich selbst überzeugt. Ein einziger Fotograf, der sich auf Passfotos spezialisiert hatte, hat es tatsächlich einmal geschafft sie richtig schön abzulichten. Diese Bilder werden sowas von gehütet bei uns. :) Eine Kollegin dagegen - doppelt so breit wie hoch - hat soviel Selbstbewusstsein, dass es praktisch kein Foto gibt auf dem sie nicht großartig rüberkommt. Und ich finde mich auf allen Fotos, die es von mir gibt, einfach nur doof :mrgreen:
liebe Grüße.
Peter


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Lenno
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Re: Fotogen/nicht fotogen, was verbirgt sich dahinter?

Beitrag von Lenno » Montag 16. Oktober 2017, 15:52

Ich fand bei dem Porträt Tutorial von Krolop den Satz gut, dass das Modell mit dem Fotografen abspricht was
man an sich nicht so toll findet, der Fotograf hat dann die Möglicheit entsprechende Aufnahmen zu machen.
Der Knackpunkt ist, nicht jeder gibt seine Defizite gerne preis.

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zawiro
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Re: Fotogen/nicht fotogen, was verbirgt sich dahinter?

Beitrag von zawiro » Montag 16. Oktober 2017, 16:28

@ Hi Peter, Du sprichst mir aus der Seele und hast es so treffend formuliert :) . Und was unsere Ehefrauen anbelangt, habe ich das gleiche Problem(chen). Psssst!

@ Hi David, ja die Eitelkeit spielt in diesem Thema eine große Rolle. Nicht jeder ist auch bereit, selbstkritisch zu sein und an sich zu arbeiten,aber da könnten wir jetzt sicher lange darüber philosophieren. Sowas mache ich gerne bei einem Gläschen guten Wein ;) .

Vielen Dank Euch beiden für Eure Beiträge.
Viele Grüße aus dem Chiemgau!
Wilfried
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Rossi2u
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Re: Fotogen/nicht fotogen, was verbirgt sich dahinter?

Beitrag von Rossi2u » Montag 16. Oktober 2017, 16:37

Ich habe mal eine Theorie zum Thema "warum man sich auf Fotos nicht gefällt" (bzw. sich selbst nicht für fotogen hält) gelesen:
Das Gesicht eines Menschen ist niemals symmetrisch. Man kennt selbst nur sein Gesicht, wie es im Spiegel aussieht. Auf Fotos ist das aber immer seitenverkehrt -> man sieht sich nie so, wie es laut Spiegel "sein soll". Also ist es subtil "falsch", gefällt es nicht.

Den Umkehrschluss hab ich noch nie getestet - wollte ich immer mal: Portrait von jemandem nehmen, vertikal spiegeln und einem/einer Fotophobiker/in zeigen ...
Pana GH3+BGGH3|12-35|45-150|14|20 II
Oly E-PL7|45|C-180 1,7x
Fujifilm X10

K. Rockwell: "Even Ansel said: The single most important component of a camera is the twelve inches behind it."
Ich hoffe, nicht auf verlorenem Posten zu stehen...

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Re: Fotogen/nicht fotogen, was verbirgt sich dahinter?

Beitrag von Prosecutor » Montag 16. Oktober 2017, 16:53

Es hängt sehr viel von der Lichtsituation, der Perspektive etc. ab. Auf manchen Bilder sieht man gut aus, auf anderen sch.... Habe sogar schon mal eine - objektiv - gut aussehende Kollegin so abgelichtet, dass sie nicht mehr so gut aussah, was eindeutig an der Aufnahmesituation lag. :oops:

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Biggi 61
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Re: Fotogen/nicht fotogen, was verbirgt sich dahinter?

Beitrag von Biggi 61 » Montag 16. Oktober 2017, 16:58

Ich weiß, warum ich HINTER DER KAMERA bin. :lol:
Aber eine Bekannte von mir: es ist egal wer oder wie sie aufgenommen wird, die Bilder sind immer top.

Viele Grüße
Brigitte
Lumix G6 Kit 14-140
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