Orionnebel mit G9 und PL 100-400

Hier gibt`s Infos und Diskussionen rund um die Micro-Four-Thirds-Modelle der Lumix G-, GH-, GF- und GX-Reihe.
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Ulrich M
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Orionnebel mit G9 und PL 100-400

Beitrag von Ulrich M » Mittwoch 8. Januar 2020, 05:12

Orionnebel versehentlich mit ISO 25600 aufgenommen.

Eigentlich wollte ich in der Neujahrsnacht mit ISO 25600 nur auf die Sterne scharf stellen.
Bei der Belichtungsreihe habe ich dann vergessen die ISO auf 1600 zurück zu stellen.
Hat aber erstaunlicherweise dem Endergebnis nicht all zu viel geschadet :)

Lumix G9 mit Pana Leica 100-400 @ 300 mm.
Mini Track LX3 Nachführung.
70 Lights, 30 Darks.
Jeweils ISO 25600 , F 7.1 , 6 s .

Verarbeitet mit Sequator, geflattet und entrauscht mit Fitswork.
Nachbearbeitet mit Zoner Photo Sudio X und Topaz AI.

Das 2. Bild zeigt eine unbearbeitete Original RAW Aufnahme aus den 70 Lights.
Dateianhänge
Orionnebel Downsize to 1024.jpg
Orionnebel Downsize to 1024.jpg (73.4 KiB) 4225 mal betrachtet
Orionnebel  RAW Downsize to 1024.jpg
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Jock-l
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Re: Orionnebel mit G9 und PL 100-400

Beitrag von Jock-l » Mittwoch 8. Januar 2020, 06:22

Überzeugendes Ergebnis ! ;)
Im bürgerlichen Leben ist Jürgen ein Allerweltsvorname, in Foren (oft vergeben) nutze ich Jockel in einer leicht veränderten Schreibweise -> Jock-l ;)
Mehr Lametta ist da nicht :lol: Doch: Blau-Gelb sind meine Farben !!!

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mbf
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Re: Orionnebel mit G9 und PL 100-400

Beitrag von mbf » Mittwoch 8. Januar 2020, 08:19

Stark. Das zeigt mal wieder, was mit einer guten Verrechnung von Einzelbildern alles geht.

"Daumen-hoch-Smiley" ;)
Grüße, Matthias

Panasonic G9, 7-14/4, 12-35/2.8, 35-100/2.8, 100-300/4-5.6, Olympus 17/1.8, 60/2.8, Walimex 7.5/3.5 und zuviel Kram drumrum.
Mein flickr dient im Wesentlichen nur der Bildablage.

idefixbt
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Re: Orionnebel mit G9 und PL 100-400

Beitrag von idefixbt » Mittwoch 8. Januar 2020, 08:29

Hallo Ulrich,
tolle Aufnahme, könntest Du hier einmal etwas mehr an Infos geben, wie Du so schöne Aufnahmen
herstellst? Man lernt ja schließlich nie aus.

Viele Grüße Gerhard
G6, G70, G9,Pana 12-35 + 12-60 +14-140 + 35-100 + 100-300 I, Metz Mecablitz 58 AF-2, Nissin MG10,
Azden SMX 30 Software: Photoshop CS6, Wings 4, Edius 8.5x, 9.5x und 10.x

sardinien

Re: Orionnebel mit G9 und PL 100-400

Beitrag von sardinien » Mittwoch 8. Januar 2020, 08:55

Vielen Dank Ulrich!
Die tolle Aufnahme zeigt, welche Reserven in der EBV und Hardware liegen, wenn diese in die richtigen Hände kommen.

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lomix
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Re: Orionnebel mit G9 und PL 100-400

Beitrag von lomix » Mittwoch 8. Januar 2020, 09:52

super! :)
(Bild hätte eigentlich in den Nebel-Thread gehört! :lol: :lol: :lol: )
GX8 seit 1.9.2016 mit 14-42, Pana 35-100 2.8 Pro,PanLeica 100-400, Oly 60mm makro 2.8
FZ200- Raynox 150, Canon500D-Nahlinse,Funk-Fernauslöser,
https://www.flickr.com/photos/128753322@N08/sets/" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

mopswerk

Re: Orionnebel mit G9 und PL 100-400

Beitrag von mopswerk » Mittwoch 8. Januar 2020, 11:13

Tolles Ergebnis!

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ifi1
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Re: Orionnebel mit G9 und PL 100-400

Beitrag von ifi1 » Mittwoch 8. Januar 2020, 13:06

Bei der ISO Zahl so ein Ergebnis - sauber herausgearbeitet. :D
Meine Bilder sind grundsätzlich bearbeitet...

Liebe Grüße aus Middel-Frangn
Iris


Flickr https://www.flickr.com/photos/geoliese/

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Burris
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Re: Orionnebel mit G9 und PL 100-400

Beitrag von Burris » Mittwoch 8. Januar 2020, 15:02

Ein tolles Bild und sehr schön bearbeitet. ;)
Es wäre echt klasse, wenn Du ein paar Tipps ans Forum geben könntest, wie Du das tolle Ergebnis hinbekommen hast. Insbesondere die Rauschreduzierung würde mich sehr interessieren.

Vielen Dank!
Liebe Grüße,
Frank

Lumix G9 / G81
Diverse Objektive

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Ulrich M
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Re: Orionnebel mit G9 und PL 100-400

Beitrag von Ulrich M » Mittwoch 8. Januar 2020, 15:50

idefixbt hat geschrieben:
Mittwoch 8. Januar 2020, 08:29
Hallo Ulrich,
tolle Aufnahme, könntest Du hier einmal etwas mehr an Infos geben, wie Du so schöne Aufnahmen
herstellst? Man lernt ja schließlich nie aus.

Viele Grüße Gerhard
Hallo Gerhard,
ich bin alles andere als ein Astro Foto Fachmann und auch nur Einsteiger in dem Gebiet.
Gerne gebe ich aber einige Erklärungen dazu.

Anfangen sollte man mit Weitwinkel Objektiven, bei mir war es das Pana 15 F1.7, weil man bei kurzer Belichtungszeit
nicht unbedingt eine Nachführung benötigt.
Damit lässt sich an der Milchstrasse dann gut üben (im Winter liegen die schönen Teile unter dem Horizont).
Die Belichtung und Fokus immer manuell einstellen, Rauschunterdrückung aus, Kamera auf mechanischen Verschluss.
ISO 800 bis 1600 passt bei bei M43 Kameras recht gut.

Scharfstellen auf die Sterne mache ich so:
ISO hoch auf 25600 Belichtungszeit kürzer auf z.B. 1/5 s damit das Display schneller updated.
Scharfstellen grob auf die hellen Sterne, dann den Fokus langsam vorsichtig verstellen bis dass ganz schwache Sterne
sichtbar werden. Die sieht man beim Verstellen nur einen ganz kurzen Moment und ganau das ist dann die beste Fokuseinstellung.
Danach nicht vergessen die ISO und Belichtungszeit wieder auf die vorgesehenen Werte zu stellen, siehe oben.

Einstellen der Belichtungszeit so, dass der Himmel im Display nicht schwarz sondern grau/dunkelgrau ist.
Fernauslöser benutzen. Oder den Modus Zeitraffer/Animation wenn es einem draussen zu kalt ist :)

Zuerst die Lights, also die normalen Aufnahmen machen.
Direkt danach die Darks, mit Kappe auf dem Objektiv und den gleichen Einstellungen wie die Lights.
Darks sind nicht immer notwendig, verbessern aber das Endergebnis weil das Sensorrauschen subtrahiert wird.

Am PC würde ich dem Anfänger die Freeware Sequator empfehlen, man braucht kaum was einstellen.
Ausserdem gibt es den viel genutzten DeepSkyStacker und diverse Payware.
Nach dem Stacken der Bilder empfiehlt sich noch das Bild mit Fitswork (Freeware) zu Flatten.
Damit werden die Hintergrund-Helligkeitsunterschiede ausgegleichen.
In Fitswork sind noch viele andereBearbeitungen möglich, wie Rauschunterdrückung, Schärfe etc.

Für die Endbearbeitung eignet sich ein beliebiges Programm wie PS, Affinity, Zoner usw.
Hier spreizt man die Helligkeitswerte so, dass der Hintergrund schwärzer wird (Schwarzpunkt) und die
feinen Strukturen besser sichtbar werden (Helligkeit oder Lichter).
Ausserdem kann man hier die Farben noch mal einzeln bearbeiten und Restrauschen eliminieren.

Für Einzelobjekte am Himmel, wie z.B. den Orionnebel benötigt man ein Tele.
Dafür ist zwingend eine Nachführung notwendig, weil die Sterne sonst zu Strichen werden.
Für Einsteiger ist der Mini Track LX3 für ca. 200 Euro empfehlenswert.
Eine Nachführung muss eingenordet, also auf den Polarsten ausgerichtet werden.
Bei meiner Aufnahme oben war das nicht möglich, weil vom Balkon der Polarstern nicht sichtbar war.
Ich habe nach Kompass Norden bestimmt und die Drehebene nach meinem Breitengrad auf 52° eingestellt.
Für kurze Belichtungszeiten passt dass schon :)

Ich hoffe die Beschreibung hilft etwas.
Gruss Ulrich

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msjb22
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Re: Orionnebel mit G9 und PL 100-400

Beitrag von msjb22 » Mittwoch 8. Januar 2020, 18:08

Ulrich M hat geschrieben:
Mittwoch 8. Januar 2020, 15:50

Damit lässt sich an der Milchstrasse dann gut üben (im Winter liegen die schönen Teile unter dem Horizont).
Die Belichtung und Fokus immer manuell einstellen, Rauschunterdrückung aus, Kamera auf mechanischen Verschluss.
ISO 800 bis 1600 passt bei bei M43 Kameras recht gut.

...

Zuerst die Lights, also die normalen Aufnahmen machen.
Direkt danach die Darks, mit Kappe auf dem Objektiv und den gleichen Einstellungen wie die Lights.
Darks sind nicht immer notwendig, verbessern aber das Endergebnis weil das Sensorrauschen subtrahiert wird.
Sehr interessant, magst Du erklären, warum du die Rauschunterdrückung abschaltest und dann quasi manuell durchführst mit den "Lights" und "Darks"? Hängt das mit der Stacking-Software zusammen? Weil die Rauschunterdrückung ja eigentlich genau das Gleiche macht...
Lumix G81 & G9
10-25 PanaLeica - 12-100 Oly Pro - 45-200 II Pana - 100-400 PanaLeica
7,5/f2.0 Laowa - 22/f3.5 Lensbaby - 24mm Pentax 110 - 25/f1.7 Panasonic - 35/f1.6 Pergear - 45/f1.8 Oly - 135/f2.8 Leica Elmarit R

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Re: Orionnebel mit G9 und PL 100-400

Beitrag von Ulrich M » Mittwoch 8. Januar 2020, 18:21

msjb22 hat geschrieben:
Mittwoch 8. Januar 2020, 18:08
Ulrich M hat geschrieben:
Mittwoch 8. Januar 2020, 15:50

Damit lässt sich an der Milchstrasse dann gut üben (im Winter liegen die schönen Teile unter dem Horizont).
Die Belichtung und Fokus immer manuell einstellen, Rauschunterdrückung aus, Kamera auf mechanischen Verschluss.
ISO 800 bis 1600 passt bei bei M43 Kameras recht gut.

...

Zuerst die Lights, also die normalen Aufnahmen machen.
Direkt danach die Darks, mit Kappe auf dem Objektiv und den gleichen Einstellungen wie die Lights.
Darks sind nicht immer notwendig, verbessern aber das Endergebnis weil das Sensorrauschen subtrahiert wird.
Sehr interessant, magst Du erklären, warum du die Rauschunterdrückung abschaltest und dann quasi manuell durchführst mit den "Lights" und "Darks"? Hängt das mit der Stacking-Software zusammen? Weil die Rauschunterdrückung ja eigentlich genau das Gleiche macht...


Die Rauschunterdrückung der Kamera bügelt alle feinen Sterne und Strukturen weg, also nicht zu gebrauchen.
Zudem wird bei den Aufnahmen viel Zeit verschwendet, da diese Funktion mehrere Aufnahmen macht und mittelt.

Die diversen Rauschunterdrückungsfunktionen der Astro-Programme hingegen sind darauf getrimmt diese feinen Strukturen
möglichst nicht anzurühren.
Sehr hilfreich in der Endbearbeitung ist auch Topaz AI, welches ich im obigen Bild auch benutzt habe.

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cani#68
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Re: Orionnebel mit G9 und PL 100-400

Beitrag von cani#68 » Mittwoch 8. Januar 2020, 21:50

Ulrich M hat geschrieben:
Mittwoch 8. Januar 2020, 15:50
Damit lässt sich an der Milchstrasse dann gut üben (im Winter liegen die schönen Teile unter dem Horizont).
Die Belichtung und Fokus immer manuell einstellen, Rauschunterdrückung aus, Kamera auf mechanischen Verschluss.
ISO 800 bis 1600 passt bei bei M43 Kameras recht gut.
Dann würdest du diesen Ablauf sowohl bei Milchstraße wie auch Sternen inkl. DeepSky anwenden so anwenden?
______________
Schöne Jrooß
Uwe


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Ulrich M
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Re: Orionnebel mit G9 und PL 100-400

Beitrag von Ulrich M » Mittwoch 8. Januar 2020, 22:03

cani#68 hat geschrieben:
Mittwoch 8. Januar 2020, 21:50
Ulrich M hat geschrieben:
Mittwoch 8. Januar 2020, 15:50
Damit lässt sich an der Milchstrasse dann gut üben (im Winter liegen die schönen Teile unter dem Horizont).
Die Belichtung und Fokus immer manuell einstellen, Rauschunterdrückung aus, Kamera auf mechanischen Verschluss.
ISO 800 bis 1600 passt bei bei M43 Kameras recht gut.
Dann würdest du diesen Ablauf sowohl bei Milchstraße wie auch Sternen inkl. DeepSky anwenden so anwenden?
Im Prinzip ja, aber das Thema könnte man noch endlos vertiefen.

Z.B. wäre es sinnvoll noch weitere Reihen von Lights und Darks zu machen, mit kürzerer und längerer Belichtung.
Durch Kombination der Ergebnisse bekommt man dann die überstrahlten Bereiche und die ganz blassen dunklen Strukturen besser hin.

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Re: Orionnebel mit G9 und PL 100-400

Beitrag von Handwerker » Mittwoch 8. Januar 2020, 22:51

Hallo Ulrich,

tolle Aufnahme und Danke für die Beschreibung.
Wenn man sich diesem Thema widmet, macht man wohl eine weitere große Tür beim Fotografieren auf, die nicht schnell ohne gewisse Einarbeitung zu guten Ergebnissen führt .
Viele Grüße
Othmar

Fotografieren und Bildbearbeitung (PS CC und LR CC) - G91, G81, Pana 12-60, Pana 45-200, Pana Leica 100-400, Pana 42,5, Pana Leica 15, Sigma 60 mm, Mecablitz 64 AF-1, Raynox DCR 250,
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