bilderknipser hat geschrieben:Genau! Bei MFT ist mit 5,6 schon das Ende der Fahnenstange erreicht. Ist doch ein Scherz, oder? In den Tests wird das immer so geschrieben und hingenommen, als wäre das gottgegeben. Aber wenn die Objektive sich nur bis 5,6 einstellen ließen, dann wäre das Geschrei der Tester groß.available hat geschrieben:Wegen der der kleineren Pixel und der somit früher einsetzenden Beugung darf sie aber nicht so stark abgeblendet werden.
Hallo Jochen,
ich glaube, da ist Dir etwas unklar. Das Forum ist aber dazu da voneinander zu lernen, weswegen ich gerne nochmal etwas zur Beugung schreibe. Wahrscheinlich auch einen eigenen Thread, da das Thema immer wieder aufkommt und nicht verstanden wird.
Martin hat etwas zur Beugung geschrieben. Allerdings sehe ich, meine Versuche und die Literatur das Thema zum Teil etwas anders.
Der Beugungseinfluß ist nicht zu unterschätzen. Man muss den Effekt kennen und somit die Blende nur schließen wenn es für das Foto wirklich erforderlich ist. Also muss wie immer ein Kompomiss eingegangen werden.
Zunächst zu meinen Versuchen, welche ich seit ca. einem Jahr an der Stoibermühle (Thread im Thema Landschaft) durchführe. Ich fotografiere sehr oft Bäume, welche an der anderen Uferseite stehen und habe etliche Male Blendenreihen durchgeführt um das Thema mittels meiner eigenen Bilder zu verstehen. Dabei ist mir immer wieder ein gut zu sehender Auflösungsabfall ab ca. Blende 8 aufgefallen. Dieser Auflösungsverlust ist sogar bei den relativ schlechten Auflösungen meiner Flickr Bilder auf dem PC für jeden Anfänger ersichtlich.
Wie gesagt, das Thema ist nicht zu unterschätzen und man sollte das mFT System erst dann bemängeln wenn man es tatsächlich richtig bedient und das Optimum rausgeholt hat.
Zunächst was ist Beugung oder Diffraktion:
http://de.wikipedia.org/wiki/Beugung_%28Physik%29" onclick="window.open(this.href);return false;
Formel:
Radius der Beugungsscheibchen = 1,22 * Blendenzahl * Lichtwellenlänge
Dieser Radius darf nicht größer werden als der Radius eines Pixels des verwendeten Sensors. Ansonsten werden die Nachbarpixel betroffen und die Auflösung und der Kontrast sinkt.
Man sieht somit auf den ersten Blick, dass größere Pixel ohne Auflösungsverluste stärke abgeblendet werden können. Ein Nachteil, den man bei kleineren Sensoren neben dem Rauschen (wie ich oben geschrieben habe) zu gunsten von Auflösung eingehen muss.
Wenn man die Formel nach kleinsten Blende ohne Auflösungsverlust umstellt erhält man:
fmax Beugung = 2*Pixelpitch/1,22*Lichtwellenlänge
Es fehlen also noch der Pixelpitch und die Lichtwellenlänge
Wenn man z.B. die Pixelanzahl der Sensorbreite des MFT Sensors der G3 durch die Anzahl teilt erhält man einen Pixelpitch von 0,0037mm
Die Lichtwellenlänge ist vom Farbton abhängig. Also ändert sich die Beugung auch mit der Farbe. Der kritischte Farbton/Wert liegt bei ca. 650nm (rot) welcher wohl meistens bei meinen Aufnahmen Vorlag.
Man erhält nach Bereinigung der Einheiten für fmax Beugung ungefähr einen Wert von 9,5.
Zum Vergleich:
Nikon D800, Vollformatsensor, 36 MP = 12,4
Nikon D3s Vollformatsensor, 16 MP = 18,5
Nun sagst Du einerseits bei 5,6 ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Das stimmt nicht wie man sehen kann. Im Extrem beginnt die Beugung bei ca. 9 und man sollte darüberhinaus bewusst abblenden.
Allerdings ist durch den Cropfaktor bei gleicher Sensorauflösung aus Schärfentiefensicht ein so starkes Abblenden wie am Vollformat gar nicht nötig. mFT hat 2 Blenden mehr Schärfentiefe. Die fmax Beugung entspricht also am Vollformat ca. einer Blende 20!
Aus der Berechnung kann man ein paar Sachen für das mFT System lernen und das wissen die Entwickler.
1. Eine höhere Auflösung (Über 16 MP) wirkt sich neben dem zunehmenden Rauschen (Bekommt man allerings mit technischem Fortschritt in den Griff) auf das Thema Beugung und somit wieder sinkender Auflösung (Kontraproduktiv) oder weniger Schärfentiefe aus. Das Ende der Fahnenstange für mFT sollte bei 16 MP erreicht sein!
2. Die mFT Senosoren benötigen eher im Vergleich zu größeren Sensoren kürzere Belichtungszeiten um das fehlende Abblenden kompensieren zu können. => Der elektronische Verschluss mit Beldichtungszeiten kürzer als 1/4000 Sek. macht Sinn!
Viele Grüße
Andreas