ruedi01 hat geschrieben: ↑Samstag 17. Oktober 2020, 00:54
Ich frage mich warum man solche Chinagläser kaufen sollte
Diese hier angebotene BW z.B. ist eine der wenigen, die mich als FBW stark interessieren (im Kontext von "selbst damit arbeiten wollen/realistisches Kaufinteresse").
Womit punktet dieses Glas im Vergleich mit dem "bisherigen Bestand" (aufm Markt) ?
Lichtstärke, Preis, Verarbeitung. Erst einmal natürlich bloß vordergründig.
Die Frage ist, wie die Optik sich diesbzgl. auch bewährt.
Ein "Problem" ist, daß der Markt so da steht, daß man solche Linsen nur schlecht bis gar nicht "allerorts beschnuppern" kann.
Das Bekanntmachen damit geschieht also hauptsächlich/ausschließlich übers www.
Die Lichtstärke ist ja (offensichtlich) der Hammer. Der Trend, den ich aus den ersten Kommentaren heraushöre- offenblendig/minimal abgeblendet "unter Umständen einigermaßen zu gebrauchen" (die Jungs sind nicht ganz pessimistisch, aber den erhobenen "Obacht!"-Zeigefinger kann man da schon deutlich heraushören. Abblenden zur Reduzierung div. optischer Störfaktoren scheint ein Muß. Deutliches Abblenden, um an wirklich gute Schärfeergebnisse zu gelangen, scheint eine Voraussetzung zu sein.
Zu den "Bokeh-Eigenschaften" klingt das in den Kommentaren von David Thorpe und co noch nicht wirklich verlässlich einschätzbar.
Die "Creamy Background Charakteristika" scheint vorhanden; scheint aber auch keine Bank zu sein. Und zu welchem Preis ? (wenn einem die Schärfe erst ab ner 4er Blende anfängt zu überzeugen, macht dann eine solche Offenblende überhaupt Sinn für einen ?)
Der Preis, so vermute ich, geht in D womöglich auch erst einmal gegen 500€. Das würde der Preisattraktivität schonmal nen deutlichen Dämpfer versetzen. Mal abwarten.
Zur Bauqualität scheint der Trend klar positiv zu sein. Andererseits gibts da ja noch den nicht ganz irrelevanten Aspekt der Vergütung und der Qualitätskontrolle in der Produktion.
Hier scheint jeweils, folgt man den Dokumentationen über die Industrie, sehr viel Produktionsaufwand (Kosten) einsparbar zu sein.
Also selbst wenn eine Optik per se erstmal ganz gut ist- 1. "besser" ist auch möglich/bereits vorhanden (andere Hersteller) und 2. man bekommt, Stichwort "Serienstreuung" am Ende auch nicht das optimal mögliche Ergebnis, muß sich vielleicht sogar mit den Folgen eines "echten Montagsmodells" herumärgern.
Mein persönl. (allerallererstes, bestimmt-nicht-endgültiges) Fazit wäre:
das Zhongyi 17mm noch im Augenwinkel behalten. Favorit in dieser Sparte für mich weiterhin das Sigma 16mm 1.4; Wunsch-Linse in dieser Sparte ist eine AF-fähige, etwas längere (20mm), schnelle, optisch rundherum zuverlässige Lösung mit hoher Lichtstärke, die aber keine Rekorde brechen muß (also f1.4 - 1.8). Und halt auf keinen Fall in der Preiskategorie, wie es die "Super-Pro"-FBW sind, die bereits mit Referenzwerten aufm Markt sind (-> das Oly 17mm f1.2 wäre ja ein No-Brainer. Blöd nur, daß meine Überzeugung zu dessen Qualität genau so hoch ist, wie meine Überzeugung, keine "hohen Hunderter oder gar Tausender"-Preise für FBW zahlen zu wollen.)
Vorläufiges (persönliches) Gesamtfazit wäre: für MICH stimmen hier die Parameter wahrscheinlich noch nicht so ganz, um diese "China-Optik" für meine Zwecke auszuwählen.
(Wer weiß, vielleicht haben wir in 10 Jahren alle miteinander massenhaft "China-Optiken" im Betrieb Das "China"-Label allein darf heutzutage nicht mehr synonym mit "Billig/Ramsch" genannt werden. Auch, wenn das Klischee tatsächlich von der Realität ganz oft bestätigt wird. Die entwickeln sich dort ja auch. Und haben die Kapazitäten zu steuern/entscheiden, wo/wie/wann sie "Qualität" walten lassen und wo sie "Chinabomber" raushauen)