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Die G.. und ich trennen uns
Verfasst: Mittwoch 3. Mai 2017, 21:03
von 2209
Es ist zwar schön welche Möglichkeiten ich habe meine Fotos zu gestalten und allerlei einstellen zu können, doch nervt es mich ein wenig, wenn ich nicht Automatiken verwenden will, und selber meine Wunscheinstellungen durch das Menü gewuselt machen muss.
Ich bin das erst mal leid, wie ich es auch leid bin Bilder im Nachinein zu bearbeiten um mein Lieblingsergebnis zu erhalten. Noch fehlt mir irgendwie die Zeit dazu und ich muss die mir immer woanders abnehmen.
Fotografie war ich früher (zu Zeiten des analogen Filmes) anders gewohnt. Da hatte ich meine Bodys und die Objektive in einem Koffer und habe beim Auslösen schon gewusst ob es was wird oder nicht. Gefühlt habe ich heute mehr Aufwand um Einstellungen zu machen und später noch zu sitzen und nach zu arbeiten. Das will ich zum heutigen Zeitpunkt noch nicht. Wenn ich mal verrentet bin, so in etwa 4 Jahren, dann kann das anders werden.
Bis dahin trenne ich mich erst mal von der Systemkamera und werde meiner heiß geliebten, digitalen Olympus Kompaktkamera, die inzwischen schon gut über 10 Jahre Dienste tut, ein etwas modernes Geschwisterknipsding an die Seite stellen.
Die Systemkamera mit ein wenig Zubehör werde ich in den nächsten Tagen hier und in der Bucht zum Kauf anbieten .... bis ich mal in einigen Jahren reif für so einen vielfältigen Kram geworden bin und Zeit dafür finde mich eindringlicher damit zu beschäftigen ...
Re: Die G.. und ich trennen uns
Verfasst: Mittwoch 3. Mai 2017, 21:39
von Wolfgang B.
Hi Namensvetter, das ist schade. Liegst am optischen Sucher?
Weil ansonst kann man mit einer modernen G eigentlich fast alles machen, ohne ständig ins Menü zu müssen. - Nur die Kontrolle über den elektronischen Sucher ist nicht das selbe wie über den optischen, was aber nicht heißen soll, dass der el. Sucher schlechter ist. Er ist nur anders.
Beste Grüße, Wolfgang.
Vielleicht findet ihr ja mal zurück zu uns.
Re: Die G.. und ich trennen uns
Verfasst: Mittwoch 3. Mai 2017, 22:56
von klaas
2209 hat geschrieben:... Ich bin das erst mal leid, wie ich es auch leid bin Bilder im Nachinein zu bearbeiten um mein Lieblingsergebnis zu erhalten. Noch fehlt mir irgendwie die Zeit dazu und ich muss die mir immer woanders abnehmen. ...
Das ist zwar schade, aber ich kann es nachvollziehen. Ich habe vor früher nur Diafilme verwendet. Die einzige Arbeit, die am Ende blieb, war, die unbrauchbaren Bilder wegzuwerfen und die brauchbaren zu sortieren. Heute sitze ich wer weiß wie lange am Rechner, um aus den Raw-Dateien brauchbare Bilder zu machen. Und auch als Rentner hat man nicht beliebig viel Zeit. Ich verwende deshalb neben meiner GH2 auch immer noch so ein Vollautomatik-Knipsding. Entweder die Bilder werden etwas oder nicht. Und dann bleibt am Ende nur ... siehe oben bei Diafilm.
Klaas
Re: Die G.. und ich trennen uns
Verfasst: Donnerstag 4. Mai 2017, 05:00
von Matthes72
Wolfgang B. hat geschrieben:Weil ansonst kann man mit einer modernen G eigentlich fast alles machen, ohne ständig ins Menü zu müssen.
Das finde ich auch, Wolfgang.
Ich war richtig überrascht, als ich die G70 bekam, was ich da alles einstellen kann, wenn ich ein Knöpfchen drücke oder an einem Rädchen drehe.
OHNE in ein Menü zu müssen.
klaas hat geschrieben: Ich habe vor früher nur Diafilme verwendet. Die einzige Arbeit, die am Ende blieb, war, die unbrauchbaren Bilder wegzuwerfen und die brauchbaren zu sortieren. Heute sitze ich wer weiß wie lange am Rechner, um aus den Raw-Dateien brauchbare Bilder zu machen.
Das liegt doch aber nur an Dir.
Mach es doch wie früher und schmeiß die Bilder, die nichts geworden sind, einfach weg.
Wenn du früher bei Dias die Möglichkeit gehabt hättest, sie im Nachhinein zu verbessern oder zu Deinen Vorstellungen zu verändern, dann hättest Du das sicher auch gemacht.
klaas hat geschrieben: Ich verwende deshalb neben meiner GH2 auch immer noch so ein Vollautomatik-Knipsding. Entweder die Bilder werden etwas oder nicht. Und dann bleibt am Ende nur ... siehe oben bei Diafilm.
Wie oben schon geschrieben, kannst Du doch auch mit Deiner GH2 einfach fotografieren und die Bilder anschließend aussortieren.
Ich denke mal, dass Automatikbilder der GH2 nicht schlechter sind als Automatikbilder eine Hosentaschenknipse.
Aber es ist natürlich jedem seine eigene Entscheidung und das ist auch gut so.
Viel Spaß Euch beiden mit der weiteren Fotografie und vielleicht rüstet Ihr auch irgendwann wieder auf.

Re: Die G.. und ich trennen uns
Verfasst: Donnerstag 4. Mai 2017, 06:34
von bilderknipser
Ja, es ist eine Krankheit unserer Zeit, daß man alles machen muß, nur weil es geht.
Ich fotografiere überwiegend analog. Mit meinen Lumixen fotografiere ich keinen Deut anders und bei gleichem Anlaß sogar eher weniger, weil ich ja keinen Film vollbekommen muß. Und fertige Bilder mache ich mit den Lumixen auch fast immer. Aber ich stelle ja auch nicht ständig irgendwas ein. Wozu auch? Im Gegenteil! Natürlich habe ich alle 7 (glaube ich) Funktionstasten der GH3 mit sinnvollen Funktionen belegt. Allerdings habe ich inzwischen längst vergessen, mit welchen Funktionen ich die Tasten belegt habe, weil ich sie garnicht benutze.
Und die Bilder muß man auch garnicht durch einen RAW-Konverter jagen, sondern kann einfach JPG benutzen. Die Qualitätsunterschiede wird man für übliche Amateuranwendungen garnicht sehen. Hilfreich finde ich das mit Silkypix aber schon, um sehr einfach geringe Ausschnittkorrekturen vorzunehmen oder Bilder gerade zu richten. Weitere Einstellungen nehme ich allenfalls für (einige wenige) einzelne Bilder vor.
Warum man mit einer Kompaktdigi weniger Arbeit hinterher hat als mit einer Systemkamera, verstehe ich überhaupt nicht. Wo ist der Unterschied? Allenfalls siehe mein 1. Satz.
Re: Die G.. und ich trennen uns
Verfasst: Donnerstag 4. Mai 2017, 08:58
von basaltfreund
Eigentlich fotographiere ich mit meiner G genauso wie früher mit meiner analogen Nikon FE:
Programmautomatik, ISO und gib ihm
....ok irgendwann mal habe ich in der Kamera eine Grundeinstellung (Schärfe, Sättigung usw ) vorgenommen
aber da war ich schon lange nicht mehr dran.
....aber was solls, kann jeder machen wie er will, ist ja alles nur zum Spass!!

Re: Die G.. und ich trennen uns
Verfasst: Donnerstag 4. Mai 2017, 09:07
von Guillaume
Ja, ja...früher war alles besser und früher hatten wir auch einen Kaiser

Re: Die G.. und ich trennen uns
Verfasst: Donnerstag 4. Mai 2017, 09:10
von mikesch0815
Ja, früher war die Zukunft auch besser als heute. Karl Valentin.
so weit
Maico
Re: Die G.. und ich trennen uns
Verfasst: Donnerstag 4. Mai 2017, 09:19
von lomix
der Wolfgang wird ja hier bleiben, hat doch ne Oly!

Re: Die G.. und ich trennen uns
Verfasst: Donnerstag 4. Mai 2017, 10:05
von El_Capitan
Ich finde die Argumentation interessant. Bei mir gibt es eine lange Historie vom Rollfilm in der AGFA Clack über Kleinbild mit festem 50mm Objektiv und später eine ganze Herde von analogen MINOLTA's . Was gab es da (in unterschiedlichen Ausprägungen)? Die Auswahl des Filmmaterials: sw, Farbdiafilm, Farbnegativfilm, alles von verschiedenen Herstellern. Die Grundeinstellung der Empfindlichkeit, 18 DIN war so ein Mittelwert. Dann gab es da noch eine Blendeneinstellung, eine Verschlusszeiteinstellung, eine Entfernungseinstellung - aus die Maus! Die Rückmeldung der eigenen Kreativwerke Wochen bis Monate später. Ich denke mit Grausen an meine handschriftlichen "EXIF"-Dateien, mit denen ich meine Fähigkeiten verbessern wollte.
So kann ich heute auch noch mit jeder digitalen Kamera arbeiten. Allerdings gibt es die Rückmeldung gleich und ich kann sogar gleich löschen, wenn es wieder mal daneben ging. Beispielsweise habe ich mir die LX100 geleistet, weil ich sie so betreiben kann (aber nicht muss!) wie eine voll manuell einstellbare Kamera mit Blendenring, Verschlusszeitrad etc. Natürlich gibt es dabei heute Dinge, die bei der analogen Fotografie nicht vorhanden waren wie z.B. der Weißabgleich. Dafür gab es dann die diversen Filter um mit Kunstlichtfilm bei Tageslicht arbeiten zu können und umgekehrt.
Dafür kann man sich heute viel besser selbst "in die Pfanne hauen". Wo sich viel einstellen lässt kann man auch viel verstellen (manchmal sogar den Rückweg). Wer bei 60 fps im 4K-Fotomodus den Finger drei Minuten auf dem Auslöser lässt, sollte sich nicht über die fröhliche Bilderschar wundern. Nur gut, dass es jpg's sind...
Meine Schwägerin meint, eine moderne Kamera sollte sich intuitiv bedienen lassen und immer perfekte Aufnahmen liefern. Da sollte die Kamera selbst wissen, was im Blickfeld wichtig ist und sich entsprechend einstellen. Früher hieß das scherzhaft "Motivklingel". Dass die jüngst erworbene SONY DSLR keine perfekten Bilder liefert läge an der Fehlberatung durch den Verkäufer und nicht an der Fehlbedienung.
Jetzt mache ich noch einen Sprung zu modernen Auto's, bei denen alle anderen Eigenschaften weniger wichtig zu sein scheinen als die "Connectiviy". Wenn's dauernd piept aus den unterschiedlichsten Gründen, könnte der Zeitpunkt kommen, wo man sich da auch trennen möchte. Alternativen gibt es dann bei Oldtimern und der Afrika-Version des Landcruisers - Radio raus, der Rest funktioniert ohne Elektronik und Apps...
Re: Die G.. und ich trennen uns
Verfasst: Donnerstag 4. Mai 2017, 13:25
von Photix
Das kann ich alles sehr gut verstehen, habe ich in meinem "Knipserleben" nicht auch alle Phasen zwischen Frust
und Euphorie hinter mir. Ich selber habe gerade wieder mit Systemkameras angefangen, nachdem ich jetzt
fast 10 Jahre mit Hosentaschen- Knipsgeräten ausgekommen bin.
Es ist einfach so: die Bedürfnisse ändern sich im Laufe des Lebens immer wieder, und bevor man nur so rumeiert,
macht man lieber einen klaren Schnitt !!!
Viele haben sich sogar den "Kameras" gänzlich abgewandt, weil sie mit den Ergebnissen von Handys zufrieden sind.
Das passt schon so, denn nicht jeder wil künstlerisches oder technisch perfektes Fotografieren betreiben.
Re: Die G.. und ich trennen uns
Verfasst: Donnerstag 4. Mai 2017, 14:19
von Fossil
Hier geht es um ein interessantes Phänomen, das Du in einem Satz auf den Punkt gebracht hast:
2209 hat geschrieben:Fotografie war ich früher (zu Zeiten des analogen Filmes) anders gewohnt. Da hatte ich meine Bodys und die Objektive in einem Koffer und habe beim Auslösen schon gewusst ob es was wird oder nicht. Gefühlt habe ich heute mehr Aufwand um Einstellungen zu machen und später noch zu sitzen und nach zu arbeiten.
Phänomen deshalb, weil solche Feststellungen von Vertretern der Generation "Analoger Ureinwohner" (zu der ich auch gehöre) regelmäßig und erstaunlich oft sowie mit viel Frust geäußert werden, obwohl kein realer Grund dafür existiert.
Eine Digitalkamera, so es keine reine Automatikknipse ist, kann ich komplett manuell betreiben, mit einigen Grundeinstellungen "Filmeigenschaften" einrichten und fertig ist die Analogkamera.
Warum man z.B. bei einer Analogkamera vorher sehen kann, ob ein Bild was wird oder nicht und somit im entsprechenden Umkehrschluß bei einer Digitalkamera nicht, erschließt sich mir nicht. Real daran ist das sichere Gefühl, daß es so ist, und wenn dieses Gefühl jemandem den Spaß am Fotografieren nimmt, dauert mich das und ich finde es schade.
Re: Die G.. und ich trennen uns
Verfasst: Freitag 5. Mai 2017, 09:43
von cbweb
2209 hat geschrieben:Es ist zwar schön welche Möglichkeiten ich habe meine Fotos zu gestalten und allerlei einstellen zu können, doch nervt es mich ein wenig, wenn ich nicht Automatiken verwenden will, und selber meine Wunscheinstellungen durch das Menü gewuselt machen muss.
Vielleicht hast Du das falsche G Modell? Umstieg auf ein anderes Modell mit mehr Knöpfchen, um weniger am Bildschirm einzustellen?
2209 hat geschrieben:Ich bin das erst mal leid, wie ich es auch leid bin Bilder im Nachinein zu bearbeiten um mein Lieblingsergebnis zu erhalten. (...)
Fotografie war ich früher (zu Zeiten des analogen Filmes) anders gewohnt. Da hatte ich meine Bodys und die Objektive in einem Koffer und habe beim Auslösen schon gewusst ob es was wird oder nicht.
Ob da nicht die Erinnerung ein bisschen die Vergangenheit verklärt? Also ich wusste in Filmzeiten nicht, ob ich nun durch Kunstlicht im Bild einen Farbstich habe oder nicht. Ich wusste auch nicht, ob ich jetzt in den hellen oder dunklen Bildteilen noch Details hatte oder nicht. Ob ich den Aufhellblitz richtig dosiert habe, um die Bildstimmung nicht totzublitzen hatte ich im Gegensatz zu Dir nicht im Gefühl.
Das hat dann jeweils einige Zeit gedauert, bis der Film vom Labor zurück war.
Was die Nachbearbeitung angeht: Niemand ist gezwungen, die zu machen. Wenn Du Dich von der Nachbearbeitung gestresst fühlst, lass sie doch einfach, wie in analogen Filmzeiten?
Ich verstehe auch die "Ich bin ja voll der anspruchsvolle Amateur, also fotografiere ich nur RAW und bearbeite alles individuell nach"-Fraktion nicht. In vielen, vielen, vielen Fällen reicht mir das out-of-camera JPEG völlig. Auch da habe ich ja umfangreiche Möglichkeiten, einmal im Vorfeld meine Präferenzen festzulegen. Früher habe ich halt einen Fuji Film genommen, wenn ich poppigere Farben haben wollte, heute nehme ich vielleicht das "Lebhaft" Profil der Kamera und/oder schraube noch an der Sättigung etc. als Voreinstellung.
RAW und individuelle Nachbearbeitung mache ich, wo ich im Vorfeld weiss, das ich schwierige Lichtverhältnisse habe oder wo ich weiss, ich will nachher noch zB in Bildteilen die Belichtung nachregeln (Studio, dunklen Hintergrund ganz schwarz machen etc.). Die ganz alltägliche Urlaubs-/Ausflugs-/Reisedokumentation erfährt als Nachbearbeitung vielleicht gerade noch einen Zuschnitt des out-of-camera JPEGs, wenn das jährliche Fotobuch erstellt wird.
Aber was Du auch immer tust: Ich wünsche Dir, dass Du ein Vorgehen findest, das Dir wieder Spaß am Fotografieren bringt.
Re: Die G.. und ich trennen uns
Verfasst: Freitag 5. Mai 2017, 14:27
von Greenhorn
2209 hat geschrieben:...... doch nervt es mich ein wenig, wenn ich nicht Automatiken verwenden will, und selber meine Wunscheinstellungen durch das Menü gewuselt machen muss.
.... bis ich mal in einigen Jahren reif für so einen vielfältigen Kram geworden bin und Zeit dafür finde mich eindringlicher damit zu beschäftigen ...
Je größer die technische Lücke und je älter man dabei wird, desto mehr verliert man den Anschluß an die moderne Technik. - Es sei denn, man fotografiert mit einem Handy. Davon sehe ich so einige, die in einem botanischen Park in der Gegend herum stehen und mir die Fotos versauen.

Re: Die G.. und ich trennen uns
Verfasst: Freitag 5. Mai 2017, 21:55
von DocReason
Es gibt viele Fotografen, die an der Spiegelreflex- oder der Analogtechnik hängen. Die entscheidenden Gründe sind meist emotionaler Art. Ähnlich verhält es sich meiner Meinung nach auch mit Leica-Fotografen.
Da Fotografie immer eine Verbindung aus Kunst und Technik ist, gehören Emotionen sowohl beim Fotografen als auch bei dessen Bildern dazu.
Wenn sich der Fotograf durch die Vielfalt der Möglichkeiten sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Nachbearbeitung abgelenkt oder überfordert fühlt, ist es sinnvoll, sich den oben genannten Alternativen zuzuwenden.