Weitwinkel-Konverter Olympus WCON 08B an FZ 1000
Verfasst: Freitag 26. Juni 2015, 12:48
Hallo,
für alle, die es interessiert...Ich hab das Ding in der Großen Bucht günstig geschossen und dachte, ich probiere es mal aus.
Erster Eindruck beim auspacken: Shocking! Die Linse ist ein Trumm. Gewicht laut Haushaltswaage fast 400g, gefühlt nicht unwesentlich leichter als die FZ-1000 selbst. Die stark gewölbte Linse hat einen Durchmesser von knapp 80mm, das Ganze ist 5cm dick.
Dennoch meinte ich, eine solche Linse wäre in beengten Verhältnissen durchaus von Nutzen. Wer schon einmal in Florenz auf der Piazza della Signoria mit mehr als 24mm hantieren musste, wird mich verstehen.
Einige Male hatte ich den Konverter bereits im Einsatz und war vom Sucherbild durchaus beeindruckt. Nun hab ich aber einige Testbilder (so mal schnell im Vorbeigehen auf einem Dorffriedhof) geschossen und...nun ja. Jeder urteile selbst. Man beachte den Mann am Rasenmäher und die gleiche Stelle beim nächsten Bild.
https://www.flickr.com/photos/juergenma ... 764466213/
Im Album sollte man vor und zurückblättern können, jeweils das erste Foto eines Motivs wurde ohne Konverter gemacht, das folgende mit Konverter. Gezoomt habe ich nur zweimal, einmal die grüne Parkbank voll angezoomt, einmal beim Spiegel; man sieht deutlich, dass im Zoom der Konverter verheerend wirkt. Auch die Randunschärfen bei den Konverterfotos sind beträchtlich, ebenso die Flares. Die Spiegelfotos waren ein Witz, ich wollte mal zeigen, wie das Ding an der Kamera wirkt, dazu stelle ich gleich noch ein paar Bilder ins Album. Das dritte Foto in diesem halbrunden Verkehrsspiegel war nicht scharf zu kriegen, trotz manuellem Fokus.
Sehr große Mühe habe ich mir zugegebenermaßen nicht gemacht, rücksichtslos ins Gegenlicht fotografiert und der Intelligenzomatik die Herrschaft überlassen. Jeweils ein Foto wurde mit den 25mm der FZ-1000 gemacht, das folgende dann vom gleichen Standpunkt und mit gleichen Einstellungen mit dem Konverter.
Mein persönliches Fazit ist noch nicht ganz fertig. Wie die Bilder vom engen Weg oder dem einzelnen Grab zeigen, hat der Konverter schon seine Daseinsberechtigung; ich denke da an verwinkelte Gassen, enge Räume, Ruinen etc. Landschaftsfotografie dürfte sich wegen der doch extremen Randunschärfen eher verbieten, da ist man mit einem Panorama besser bedient, das man ja notfalls auch beschneiden kann.
Das Handling des Konverters ist auch nicht so ganz ohne. Das Gewinde ist fein und die Linse schwer, somit ist die Gefahr, beim aufschrauben zu verkanten doch recht groß; bei normaler Kamerahaltung ist es so gut wie unmöglich. Ich halte die Optik senkrecht nach oben und setze den Konverter vorsichtig auf, trotzdem ist einige Übung erforderlich, um den Punkt genau zu treffen; die erste halbe Drehung ist nämlich auch verkantet möglich. Wer dann den wachsenden Widerstand des Feingewindes nicht erkennt, zerstört es und ein Nachschneiden ist bei den zweieinhalb Gewindegängen nicht seriös machbar. Das Gewicht spielt sicherlich auch eine Rolle für die Objektivmechanik der Lumix, die ja für so ein Gewicht nicht ausgelegt sein dürfte. Aber der Konverter ist ohnehin nur im Weitwinkel nutzbar, denke ich.
Alles in allem ein noch durchwachsener Eindruck. Womöglich wird das doch enorme Gewicht den Ausschlag geben und an stürzenden Linien darf man sich nun überhaupt nicht mehr stören, die sind jetzt quasi ein zwingendes Gestaltungselement.
J.M.
für alle, die es interessiert...Ich hab das Ding in der Großen Bucht günstig geschossen und dachte, ich probiere es mal aus.
Erster Eindruck beim auspacken: Shocking! Die Linse ist ein Trumm. Gewicht laut Haushaltswaage fast 400g, gefühlt nicht unwesentlich leichter als die FZ-1000 selbst. Die stark gewölbte Linse hat einen Durchmesser von knapp 80mm, das Ganze ist 5cm dick.
Dennoch meinte ich, eine solche Linse wäre in beengten Verhältnissen durchaus von Nutzen. Wer schon einmal in Florenz auf der Piazza della Signoria mit mehr als 24mm hantieren musste, wird mich verstehen.
Einige Male hatte ich den Konverter bereits im Einsatz und war vom Sucherbild durchaus beeindruckt. Nun hab ich aber einige Testbilder (so mal schnell im Vorbeigehen auf einem Dorffriedhof) geschossen und...nun ja. Jeder urteile selbst. Man beachte den Mann am Rasenmäher und die gleiche Stelle beim nächsten Bild.
https://www.flickr.com/photos/juergenma ... 764466213/
Im Album sollte man vor und zurückblättern können, jeweils das erste Foto eines Motivs wurde ohne Konverter gemacht, das folgende mit Konverter. Gezoomt habe ich nur zweimal, einmal die grüne Parkbank voll angezoomt, einmal beim Spiegel; man sieht deutlich, dass im Zoom der Konverter verheerend wirkt. Auch die Randunschärfen bei den Konverterfotos sind beträchtlich, ebenso die Flares. Die Spiegelfotos waren ein Witz, ich wollte mal zeigen, wie das Ding an der Kamera wirkt, dazu stelle ich gleich noch ein paar Bilder ins Album. Das dritte Foto in diesem halbrunden Verkehrsspiegel war nicht scharf zu kriegen, trotz manuellem Fokus.
Sehr große Mühe habe ich mir zugegebenermaßen nicht gemacht, rücksichtslos ins Gegenlicht fotografiert und der Intelligenzomatik die Herrschaft überlassen. Jeweils ein Foto wurde mit den 25mm der FZ-1000 gemacht, das folgende dann vom gleichen Standpunkt und mit gleichen Einstellungen mit dem Konverter.
Mein persönliches Fazit ist noch nicht ganz fertig. Wie die Bilder vom engen Weg oder dem einzelnen Grab zeigen, hat der Konverter schon seine Daseinsberechtigung; ich denke da an verwinkelte Gassen, enge Räume, Ruinen etc. Landschaftsfotografie dürfte sich wegen der doch extremen Randunschärfen eher verbieten, da ist man mit einem Panorama besser bedient, das man ja notfalls auch beschneiden kann.
Das Handling des Konverters ist auch nicht so ganz ohne. Das Gewinde ist fein und die Linse schwer, somit ist die Gefahr, beim aufschrauben zu verkanten doch recht groß; bei normaler Kamerahaltung ist es so gut wie unmöglich. Ich halte die Optik senkrecht nach oben und setze den Konverter vorsichtig auf, trotzdem ist einige Übung erforderlich, um den Punkt genau zu treffen; die erste halbe Drehung ist nämlich auch verkantet möglich. Wer dann den wachsenden Widerstand des Feingewindes nicht erkennt, zerstört es und ein Nachschneiden ist bei den zweieinhalb Gewindegängen nicht seriös machbar. Das Gewicht spielt sicherlich auch eine Rolle für die Objektivmechanik der Lumix, die ja für so ein Gewicht nicht ausgelegt sein dürfte. Aber der Konverter ist ohnehin nur im Weitwinkel nutzbar, denke ich.
Alles in allem ein noch durchwachsener Eindruck. Womöglich wird das doch enorme Gewicht den Ausschlag geben und an stürzenden Linien darf man sich nun überhaupt nicht mehr stören, die sind jetzt quasi ein zwingendes Gestaltungselement.
J.M.