Hallo zusammen. Ich hatte mich im Oktober nach langem Überlegen dazu durchgerungen, mein bewährtes, wirklich sehr gutes Olympus 50-200/2.8-3.5 SWD (noch aus DSLR-Zeiten) durch das Panasonic/Leica 50-200/2.8-4 zu ersetzen – neben der im Voraus ja bekannten Größen- und Gewichtsersparnis (die mich dann "in echt" trotzdem nochmal positiv überraschte) erhoffte ich mir, nach allem, was ich gelesen und gesehen hatte, die gleiche, gute Abbildungsleistung und einen am MFT-Body (in erster Linie die OM-D E-M1 Mark II) flotteren und präziseren AF (vor allem C-AF und Tracking).
Und was soll ich sagen, ich war gleich so begeistert, dass ich in den darauffolgenden Wochen auch noch TC14 und TC20 dazukaufte und das DSLR-Objektiv (ebenfalls mitsamt EC-14 und EC-20) abstieß.
Leider war der Erlös des Altgeräts nur ein Tropfen auf den heißen Stein als Finanzierungshilfe für die Neuanschaffung...
Was mich besonders freut, ist zum einen, dass der TC14, wie früher der EC-14 am DSLR-Objektiv, ohne signifikante Bildqualitätseinbußen bleibt – und zum anderen, und damit hatte ich nicht gerechnet, dass das neue Objektiv auch mit 2x-Konverter noch gut nutzbar bleibt, tatsächlich noch besser als früher das DSLR-Objektiv, und das, obwohl nur noch f/8 übrigbleibt gegenüber früher f/7. Auch wenn die Auflösung nachlässt, bleibt der Kontrast erstaunlich hoch, und es ergibt sich zumindest unter guten Bedingungen ein erkennbarer Reichweitenvorteil gegenüber der Kombination mit 1,4x-Konverter.
Einen Wermutstropfen habe ich – der AF mit der E-M1 Mark II ist nicht so zuverlässig, wie ich ihn mir wünschen würde. Meist passt es, aber es gibt immer wieder Situationen, in denen allein die S-AF-Fokussierung in Kombination mit mindestens 7x- oder 10x-EVF-Zoom-In richtig scharfstellt, obwohl das Motivdetail eigentlich groß, deutlich und kontrastreich genug ist, um einem aktuellen AF keine Probleme zu bereiten. Das Thema werde ich aber noch mit dem Olympus-Service besprechen. Ich bin mit meinen "Tests" noch nicht durch, aber weder an der E-M10 noch an der GX80 sind mir bisher ähnliche Aussetzer mit dem 50-200 aufgefallen, so dass für mich erstmal die Kamera den schwarzen Peter hat.
Abgesehen davon ist die Kombination 50-200 + TC14 + TC20 für mich die sehr weitgehende Wahrwerdung aller meiner Tele-Wünsche und die Essenz dessen, was Micro Four Thirds für mich ausmacht. Wo sonst gibt es in der Kompaktheit, in der Gewichtsklasse, uneingeschränkt freihandtauglich (und das war mir immer wichtig), in dieser Verarbeitungs- und Materialqualität, eine Lösung, die den Bereich von KB-äquivalenten 100 bis 800mm abdeckt, und das mindestens bis 560mm in hervorragender Qualität?
Der große Spaß, den ich die vergangenen Monate mit dem 50-200 hatte, hat mich übrigens erst gestern dazu veranlasst, ein Angebot meines Händlers wahrzunehmen und das Telezoom durch das Panasonic/Leica 12-60/2.8-4 zu ergänzen. Ich bin eigentlich kein Standardzoom-Typ, aber da es für MFT keinen vollständigen Ersatz für das alte DSLR-Panasonic/Leica 14-150/3.5-5.6 gibt, und das eigentlich von mir schon angedachte, angekündigte 10-25/1.7 leider mein Budget überschreiten wird, hatte ich mich dann doch zum Kauf eines der besseren Standardzooms entschlossen, und die Erfahrungen mit dem 50-200 waren zumindest mitentscheidend dafür, dass es nicht das (zweifellos ebenfalls hervorragende) Olympus 12-40 wurde.
Schöne Grüße,
Robert
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