Einsteigerausrüstungstipps nur Systemkameras (G-Serien)

Hier geht`s um die "Augen" für die Lumix G-, GH-, GF- und GX-Modelle. Alles rund um die Micro-Four-Thirds-Linsen von Panasonic, Olympus, Leica, Voigtländer und Co.
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Neograph
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Re: Einsteigerausrüstungstipps nur Systemkameras (G-Serien)

Beitrag von Neograph » Samstag 16. April 2022, 11:50

David hat geschrieben:
Samstag 16. April 2022, 09:01
Denn es ist doch so, gerade am Anfang möchte man doch alles fotografieren, verständlich, und wie gesagt, auch nicht verkehrt. Viele Wege führen nach Rom. Ich denke halt dass der richtig kreative Aspekt sich eher aus der Begrenzung heraus entwickelt, weil man quasi gezwungen wird den Standort zu wechseln um z.b. näher ranzugehen weil man kein Zoom hat.
Ich kann deine Haltung natürlich nachvollziehen und stimme ihr auch größtenteils zu. Sich in einem neuen Hobby allerdings gleich zu beschränken klingt für mich jedoch etwas nach Kastei.
Bis ein Knips-Anfänger auf dem Level ist, sich in "kreativere Bereiche" vorzuarbeiten und einen "eigenen Stil" anzueignen, ist es jedoch nicht selten weit hin. Daher tendiere ich am Anfang auch eher zu Zooms, bis eben feststeht wohin die Reise geht.
Für mich ergibt es am Ende keinen Unterschied (Physik/Optik mal beiseite), ob ich eine FB anflansche oder mich psychisch auf eine fixe Brennweite am Zoom beschränke.
Ursprünglich MFT G-Serie mit PanaLeica-Glas.. Nun mehrere LUMIX S Bodies mit S PRO Objektiven und Nikon Z Bodies mit Nikkor-Objektiven.

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Re: Einsteigerausrüstungstipps nur Systemkameras (G-Serien)

Beitrag von Der GImperator » Samstag 16. April 2022, 13:08

Neograph hat geschrieben:
Samstag 16. April 2022, 11:50
Bis ein Knips-Anfänger auf dem Level ist, sich in "kreativere Bereiche" vorzuarbeiten und einen "eigenen Stil" anzueignen, ist es jedoch nicht selten weit hin. Daher tendiere ich am Anfang auch eher zu Zooms, bis eben feststeht wohin die Reise geht.
Ich auch. Hauptsächliche Begründung:
Die größten Lerneffekte bekommt man durch Fehler-Produzieren/Analyse, durch etliche Wiederholungen (AUCH der Fehler), plus der Kirsche auf der Sahnetorte- dem Aha-Erlebnis.
Durch die Variabilität eines Zooms erhält man viel mehr Möglichkeiten, diese "Zustände" zu erleben und verarbeiten.

Das, was man mit der FBW erfährt, finde ich bereits eher Lerneffekte aus dem Sektor "Feingliedriges", Elemente der "hohen Schule".
"Mein" Ansatz ist also eher "vom Groben/von der Menge" ausgehend sich reinarbeiten.
Als Hobbyist biste ja auch mehrheitlich der Autodidakt; wer da nicht methodisch-didaktisch geschult ist, wendet halt das Vorgehen an, welches ihm am meisten Spaß macht; bzw. auf die Art, auf die man überhaupt nen Zugriff hat.
Zudem bietet die breitere Range eines Zoomers ja auch erst einmal die Option auf mehrere/diverse Fotothemen. Das fällt mit ner FBW schon schwerer. (Und an DER Stelle kommen dann eben auch DEmotivierende Faktoren hinzu; des Reinarbeiten-Wollens größter Feind).

Viele Wege führen bekanntlich nach LightRom ( ;) ). Und vermutlich isses vielleicht sogar gleichermaßen "richtig", egal welche Methodenwahl/Herangehensweise (!?!?!?!?!).
Hauptsache: Dranbleiben (dabei aber auch nicht übertakten). Und reflektiert sein; dazu gerne auch mal experimentierfreudig. Dann fuchst man sich sowohl mit FBW als auch Zoom in Thematiken rein, beginnt neue Denkprozesse zu formen und ihnen nachzugehen.

Und da bin ich dann trotz Aufgeschlossenheit eben doch eher beim universell nutzbaren Zoomer. Denn er ermoglicht so viel mehr an Themen & zeigt dabei (gerade wenns motivisch um Licht(stärke) und (Anfangs- und End-) BW geht, wo die Limits liegen (da ein Zoomer hier am ehesten/schnellsten unterperformed), was wiederum Überlegungen und tiefere Erkenntnisse für den Beginner begünstigt.

ODER, vielleicht ist ja- mal wieder- ein gesunder Mittelweg DAS Nonplusultra:
man starte mit nem ~ 8-16x-Zoomer PLUS ner "gut gebräuchlichen" FBW und setzt beide auch gezielt zu Übungszwecken (-> Lernerkenntnisse gewinnen) ein.
Wenn einem schon klar ist, was es mit Bildwinkeln/Looks in etwa auf sich hat, kann man seine erste FBW ja auch schon differenzierter auswählen- entweder Bereich "Weit/Normal" 12-25 (25-50) mm oder "Leicht-Tele" 40-75 (80-150) mm.
G9_G70_FZ150_Samyang 7.5mm f3.5_Oly m.zuiko 7-14mm f2.8_Oly m.zuiko 12-40mm f2.8_Pana 14-140 f3.5-5.6_Pana 42.5 f1.7_Panaleica 50-200mm f2.8-4
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Re: Einsteigerausrüstungstipps nur Systemkameras (G-Serien)

Beitrag von David » Samstag 16. April 2022, 17:02

Ich frag mich halt, warum man sich eine Systemkamera anschafft, mit der Möglichkeit Objektive zu wechseln, um dann auf Zoom's zu setzen.
Wäre da eine Bridgekamera nicht besser?

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Re: Einsteigerausrüstungstipps nur Systemkameras (G-Serien)

Beitrag von Läufer » Samstag 16. April 2022, 18:12

Hallo,

möchte mich mal melden.

Ich habe für mich folgende Erfahrung gemacht. Als vorrangig Landschafts- und Tierhobbyfotograf bevorzuge ich Tele und zwar viel am langen Ende und einigermaßen wenig am kurzen Ende. Damit ich nicht wechseln muss, habe ich zwei Bodys. Da meine G81 auch durchaus mal ISO 800 und 1000 verträgt, fühle ich mich mit dem 14-140 und dem 100-400 gut aufgestellt, zumal bei beide Dual-Stabi möglich ist. Der Batteriegriff dazu und der Raynox für Makro, dann ist die Ausrüstung fertig. In 5 Wochen geht es für 4 Wochen nach Namibia (zum 6. Mal, die letzten 3 Mal mit der FZ200). Da gibt es Landschaft und Wildlife pur. Vielleicht noch das Laowa für den Sternenhimmel.
Eine Festbrennweite mit großer Blende sehe ich persönlich notwendig bei Porträts, Events und bei Makro, eventuell auch bei Architektur. Diejenigen, die Tiere fotografieren wollen, rate ich immer zu einem Zoom und wenn sie nicht wechseln wollen, zu einer Bridge. Auch bei Landschaft würde ich persönlich immer ein Tele vor einer Festbrennweite vorziehen. Mit dem Tele ist man flexibler, zumal man beim Benutzen von Festbrennweiten meiner Meinung nach schon eine gewisse Routine haben sollte, gerade in Hinblick auf Bildgestaltung.

@David: Man hat ja nicht nur Zooms und Bridge mit langer Brennweite haben nur den 1"Sensor. Für mich käme hier nur die FZ 2000 mit 480 Tele und die Sonys RX 10 mit 600er Tele in Frage.

Gruß Ronald
Zuletzt geändert von Läufer am Samstag 16. April 2022, 18:18, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Ronald

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Re: Einsteigerausrüstungstipps nur Systemkameras (G-Serien)

Beitrag von Horka » Samstag 16. April 2022, 18:14

Ich wechsele verschiedene Zooms. :) Und ich wechsele zwischen Brigde und G. ;)

Wer mit Fotografieren anfängt und sich ein mittleres Zoom kauft, macht keinen Fehler. Er kann nach seinen Bedürfnissen Festbrennweiten dazukaufen. Oder andere Zooms. Das Zoom braucht er immer wieder.

Wer mit Festbrennweiten anfängt, ohne genau zu wissen, was er fotografieren wird, hat später einige Objektive rumliegen und für die seltenen Motive fehlt ihm eines.

Horst
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Re: Einsteigerausrüstungstipps nur Systemkameras (G-Serien)

Beitrag von Der GImperator » Samstag 16. April 2022, 19:36

Flexibilität. Workflow (optional). Kostenersparnis (u.U.).
Mal als Bsp. mit langem Gerät:
- "Tele-Landschaften".
Bin ich auf desen Look aus (mach ich dann mit dem 50-200er) BRAUCHE ich für versch. Motive mal was Anfangs- (50mm), mal was "mittlerer Bereich" (ca. 70-100) u. mal was ziemlich Langes (~120-150mm; die 200 [oder mehr] kann ich mir auch vorstellen, hatte aber noch nie ein entspr. Motiv in entspr. weiter Landschaft).
- "Action-Fotografie/Portraitierung". Fragen wir mal die Rennsport-Spezis wie Holger. Die Male meiner "Strecken-Anwesenheit" waren immer gezeichnet von Standortfragen in Kombi mit dem Wunsch nach unterschiedlichen Frames (bzgl. ihrer Gesamtcharakteristik und dem Wunsch nach Abwechslung).
Gleiches gilt z.B. auch für Zoos. Unterschiedlich große/tiefe Gehege, unterschiedlich große Tiere, Wunsch nach abwechslungsreich gestalteten Frame-Looks.
Oder im UWW-Bereich:
- perfekt ausgerichtetes Motiv und Standpunkt/-ort. Aber der Frame mag noch kleine (kompositorische) Korrekturen. Ein kurzer Dreh um 1, 2, ggf. 3 mm und das Thema ist erledigt.
- Will UWW-Session machen; ein(ige der) Motiv(e) sind Sturzlinien-technisch aber eher was für den einen oder anderen mm länger gemacht.
Bei sowas etwa muß ich zoomen UND laufen für den gewünschten Ausschnitt(slook).

Oder weitere, ganz andere Praxis-nahe Faktoren wie z.B. örtliche Limitierungen (fürs Laufen). Zoom sei Dank, statt im Zweifel gar kein Abschuß gibts vielleicht sogar nen total tollen.
Die Alternativen dazu bedeuten den oben erwähnten finanziellen Mehraufwand plus das ganze Wechsel-Gerödel von einer FBW zur anderen [FBW] (was sich in die "Workflow"-relevante Schublade packen lässt).

Mit den modernen Zooms im Premium-Bereich macht man auch kaum noch qualitative Abstriche.
Höchstens noch für eine Mehrheit relevant: die Lichtstärke (FBW).
Aber HIER können wir ja auch zu deiner Eingangsfrage zurück- warum Systemcam kaufen ?!?
Weil es für viele Anwendungsbereiche viele Optionen von FBW- UND Zoom-Optiken gibt.
G9_G70_FZ150_Samyang 7.5mm f3.5_Oly m.zuiko 7-14mm f2.8_Oly m.zuiko 12-40mm f2.8_Pana 14-140 f3.5-5.6_Pana 42.5 f1.7_Panaleica 50-200mm f2.8-4
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Re: Einsteigerausrüstungstipps nur Systemkameras (G-Serien)

Beitrag von schwarzvogel » Sonntag 17. April 2022, 08:47

David hat geschrieben:
Samstag 16. April 2022, 17:02
Ich frag mich halt, warum man sich eine Systemkamera anschafft, mit der Möglichkeit Objektive zu wechseln, um dann auf Zoom's zu setzen.
Wäre da eine Bridgekamera nicht besser?
Ich fühle mich mal angesprochen ... ;) ;)
Warum nicht Zooms ??? :shock:
Man kann auch damit sehr wohl dem Motiv "auf die Pelle" rücken und ist obendrein sehr flexibel und muß den Sensor nicht zu oft "entblößen" ! :P
Für meine schwere Canon-Ausrüstung (APS-C) hatte ich mehrere Zooms mit aufeinander folgenden Brennweiten von 11-300 mm, welche meinen Bedarf voll abgedeckt haben.
Längere "Tüten" wollte ich nicht, denn diese wären aus der Hand immer schwieriger zu händeln.
Ich war es immer mehr leid zu allen möglichen Gelegenheiten den ganzen Kram mitzuschleppen und habe tatsächlich als leichtere Alternative die "eierlegende Wollmilchsau" FZ1000 parallel angeschafft.
Ergebnis u.a.: Canon kam immer seltener zum Einsatz. :mrgreen:
Eine Gelddruckerei besitzen wir nicht; zusammen mit Finanzvorstand des Hauses wurde die Erleichterung des Systems mit möglichst großer Flexibilität beschlossen: Verkauf der Canon-Sammlung und der FZ1000.
Anschaffung einer MFT-Kamera mit der zukunftsoffenen MÖGLICHKEIT eines Optikwechsels: G81 + 2 Zooms: Oly 7-14 und Panasonic 14-140.
Verglichen damit ist auch die FZ1000 schon eine schwere "Wuchtbrumme".
Mir tat es aber trotzdem wirklich leid diese auch mit zu "opfern". :cry:
Um für die "Schlechtwetterbeschäftigung" zu Hause - Makro- und Sachfotografie - das Setup nicht laufend umrüsten zu müssen.
kam dann später noch eine gebrauchte GX8 + Oly 2,8/60 zum "geretteten" noch vorhandenen Canon 2,8/100 dazu.
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Re: Einsteigerausrüstungstipps nur Systemkameras (G-Serien)

Beitrag von David » Sonntag 17. April 2022, 09:53

Ich habe doch per se nichts gegen den Einsatz von Zoom's.
Dadurch kann man eben fast jedes Motiv abschießen.

Wenn ich losziehe, habe ich meist nur eine vielleicht auch noch
eine zweite Festbrennweite dabei. Damit bin ich zwar begrenzt im
einfangen von Motiven, dadurch bin ich aber auch gezwungen mir Gedanken zu machen wie ich ein Motiv gut in Szene setzen kann.

Es kann schon passieren dass ich deshalb das ein oder andere
Motiv nicht machen kann.
Und es bewahrt mich vor inflationärer Bilderflut, die zwar alle irgendwie nett aber nicht wirklich gut sind. Wobei "gut" dann wieder im Auge des Betrachters liegt.

Wir stellen fest, so unterschiedlich sind persönliche Präferenzen beim fotografieren. Richtig und Falsch gibt's da nicht. Hauptsache man selbst ist mit dem Ergebnis zufrieden. Egal ob mit Zoom oder Festbrennweite gemacht.

Vielleicht erfindet ja irgendwann mal jemand eine Festbrennweite mit der man Zoomen kann und die man nicht wechseln muss. :lol:

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Re: Einsteigerausrüstungstipps nur Systemkameras (G-Serien)

Beitrag von schwarzvogel » Sonntag 17. April 2022, 10:12

Deine von mir zitierte Frage habe ich anders interpretiert ...
Alles gut !
Der FZ1000 weine ich auch heute noch manchmal hinterher.
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Re: Einsteigerausrüstungstipps nur Systemkameras (G-Serien)

Beitrag von mikesch0815 » Sonntag 17. April 2022, 10:17

Also, eine mFT und ein 14-140er für den Anfang ist doch prima. Man kann ja damit herausbekommen, welche Brennweite einem am meisten liegt - und dann sich ggf. eine Festbrennweite dazukaufen. In der optischen Qualität sind Zooms doch inzwischen den FWB kaum unterlegen. Und das Quentchen mehr - bis das ein Anfänger auf seinen Bildern überhaupt bemerkt, meine Güte... da gibts echt wichtigeres.

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Re: Einsteigerausrüstungstipps nur Systemkameras (G-Serien)

Beitrag von David » Sonntag 17. April 2022, 11:06

mikesch0815 hat geschrieben:
Sonntag 17. April 2022, 10:17
Also, eine mFT und ein 14-140er für den Anfang ist doch prima. Man kann ja damit herausbekommen, welche Brennweite einem am meisten liegt
Das versuche ich gerade schon die ganze Zeit zu vermitteln,
ich glaube nämlich nicht, das man dadurch seine Lieblingsbrennweite
ermitteln kann, denn man wird sich immer je nach Situation den passenden Ausschnitt hinzoomen. Man müsste sich schon regelrecht dazu zwingen ein Zoomobjektiv auf einen festen Wert einzustellen und
dann knallhart diese Brennweite für eine Weile beibehalten. Ich hab
noch niemand gesehen, der das macht. Aber so müsste man es machen, wenn man herausfinden wollte welche Brennweite einem liegt. Die Versuchung sich den passenden Ausschnitt hinzuzoomen wäre doch zu groß.

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Re: Einsteigerausrüstungstipps nur Systemkameras (G-Serien)

Beitrag von mikesch0815 » Sonntag 17. April 2022, 11:45

Ja, aber was wäre daran so schlimm, wenn man keine Lieblingsbrennweite hat? Irgendwann hat man vielleicht zu viel Geld und kauft sich die Triade der Festbrennweiten, also irgendwas (mFT) um die 14mm, etwas um die 25mm und irgendwas um die 50mm.
Aber letztlich deckt das ein hochwertiges Zoom auch ab, und fertig.

Warum ich dennoch keine Bridge nehmen würde? Ganz einfach: Das Objektiv ist oft länger im Betrieb als der Body. Mein kleines 14er Pancake (als ältestes Objektiv in meinem Parcours) war schon an einer GH2, einer GX7, einer GX8, einer EM10 II... und wird auch weiterhin gerade wegen seiner IR Fähigkeiten viel im Einsatz sein.
Zudem ist der Sensor in mFT Kameras leistungsmässig besser als in vielen Bridges.

Für einen Anfänger oder Einsteiger ist die Frage nach Bildgestaltung essentiell, aber nicht unbedingt ob man den per pedes Zoom oder den Drehringzoom benutzt. Wenn ich z.B. den per pedes Zoom bei meinen Hunden verwende, dann versaubeutel ich das Motiv, denn meine Hunde werden bei einer Annäherung dies als "Ey, der alte Sack spielt endlich mit uns" interpretieren und... nun ja.

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Re: Einsteigerausrüstungstipps nur Systemkameras (G-Serien)

Beitrag von David » Sonntag 17. April 2022, 12:14

Mal als Beispiel das Lensbaby Velvet 56mm, mit einem Zoom könnte man niemals herausfinden ob einem das Objektiv gefällt oder nicht. Es hat ganz spezielle Eigenschaften mit eingebauten Gloweffekt. Dieser Gloweffekt nimmt zu je weiter ich die Blende öffne. Man muss also zum scharfstellen die Blende schließen und passt dann den gewünschten Gloweffekt durch wieder öffnen der Blende an. Man kann
also nur herausfinden ob einem das Objektiv liegt indem man es sich kauft und ausprobiert.

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Re: Einsteigerausrüstungstipps nur Systemkameras (G-Serien)

Beitrag von mikesch0815 » Sonntag 17. April 2022, 12:22

Ich bin überzeugt, der Einsteiger kämpft erstmal mit Iso, Blende und Zeit im normalen Rahmen, und irgendwann stolpert er über die Modewelle Bokeh. Bis dahin faken das Smartphones aber effektiv genug... :mrgreen:

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Re: Einsteigerausrüstungstipps nur Systemkameras (G-Serien)

Beitrag von Der GImperator » Sonntag 17. April 2022, 12:26

David hat geschrieben:
Sonntag 17. April 2022, 11:06
ich glaube nämlich nicht, das man dadurch seine Lieblingsbrennweite
ermitteln kann, denn man wird sich immer je nach Situation den passenden Ausschnitt hinzoomen.
Diese Meinung vertrete ich wiederum auch. Wobei auch das sicher ein würdiger Gegenstand einer näheren Betrachtung für uns ("Die auf der Jagd nach dem individuell optimalen/optimierten Equipment") ist.

Gut, wir können nach einer intensiven Saison, oder nach mehreren Jahren des Fotens mit einem "Allzweckzoom" die Datenanalyse bemühen, mit welchen BW am meisten gefotet wurde.
Am Bsp. der extremeren (UWW und Supertele) BW ginge das beispielsweise aber nicht. Diese BW(-Bereiche) decken Standardzooms gar nicht ab.
Zu meiner (suchenden) Zeit hat mich eben u.a. auch der Look von UWW-Bildern (anderer Fotografen im Besitz dieser Art Linsen) sehr gereizt.
Damals gabs noch weniger Angebot (gerade auch zum "Herantasten/Kennenlernen"). Das Pana 714- 800€/1000€ UVP bei Markteinführung.
Das Oly-Pendant (Die Königin der UWWs) kam auch erst einige Jahre später. Und lag/liegt bei um die 1200€.
Bleibt ja nur entweder das Oly 9-18mm. Oder man hats wie ich gemacht- ne 3rd Party Fisheye-Linse zum Preis 300-400€.
Jetzt.... Laowa, TTArtisans, Meike,..... ist die Auswahl viel größer. Ansonsten attestiere ich aber:
"Einsteiger-Ausrüstungstipp" (bei Weitwinkel-Spezialisten) kann doch fast nur das Oly 9-18mm sein. Mit einem möglicherweise entscheidenden Problem- die Lichtstärke ist mau.
Denn wer nicht ausschließlich auf die Art (Klischee-/Klassiker-) Motive "Verzerrte Kuh im strahlenden Alpen-Sommer-Ambiente" oder "Californian Plains mit Tiefblau-Himmel und dynamischem Wolkenbild" mit UWW fotet, der kommt eher früher als später an "munkelige" Motive (Gewölbe, Urwälder, Kathedralen, enge (alte) Gassen, ....), oder direkt "Nachtarbeit".
All das erschließt sich UNMÖGLICH aus der Benutzung eines Standard- oder Allzweckzooms :idea: :!:
(Bei den Teles ähnlich. Einsteigertipp #1: das 100-300er. Reichen die 300 ? MÜSSEN es überhaupt mehr sein ? Wie schauts aus mit Einsatzgebiet und Lichtstärke; oder auch der AF-Performance und anderer bildgebender Faktoren ? )

Eine "Lieblings(fest)brennweite" erarbeite ich mir aus theoretisch nachvollzogenen Gedanken zu einem Arbeitsfeld, einer bestimmten Idee, die ich am besten technisch perfekt unterstützt, foto-praktisch umsetzen kann.
Dann kommen andere Präferenzen noch zum Tragen. DIE kann ich mir sicher größtenteils auch übers Hineinfuchsen mit nem Zoomer wie dem 14-140er herausarbeiten (anhand seiner erlebten Limitierungen).
Welche Art/Gestalt Abbildungen von welchen Dingen find ich attraktiv zu betrachten als auch aufzusuchen und zu inszenieren (und: gibt mir mein Lebensumfeld/Fotoalltag auch die Möglichkeit dazu) ?
Welche Präferenzen bzgl. "Look" habe ich (wie viel Tiefenschärfe brauch/mag ich; will ich Freistellung; wie cremig sollen HG aussehen; wie viel 'Umgebung' sollte ggf. ausgegrenzt/abgeschnitten sein, etcpp) ?
Und die tatsächliche "Lieblings-BW" ist auch dann erst zu ermitteln, wenn man sich für was entschieden und seine Erfahrungen damit gemacht hat.

Meine (ganz persönliche) Lieblingsfestbrennweite ist jedenfalls aus vielen praktischen Gründen die "Variable FBW" ( :P ;) :mrgreen: - im Volksmund auch Zoomobjektiv genannt :o ) aus dem Premium-Bereich.
Betonung auf letzteres, da ich schon finde, daß die Pro-Zoomer einen Quali-Vorteil zu den Consumer-Optiken liefern, die "das System mFT" erkennbar in zwei separate Qualitätsstufen teilen.
Bei den FBW performen die günstigeren Linsen bereits erstaunlich stark für sich betrachtet. So zufriedenstellend, daß man nicht unbedingt- und schon gar nicht als Einsteiger- auf das Pro-Segment schielen muß.
Wobei man da auch wieder aufs Pana 14-140 zurückkommen kann. DIESE Zoom-Range für 500€ bei wirklich sehr ordentlicher und auch noch in "mittelmäßigen" Situationen recht stabil performender Abbildungsleistung..... da macht man nix falsch :!:
Ein (relativ) direktes Pro-Upgrade mit dem Oly 12-100mm bringt einem nicht wirklich den umfassend absoluten Mehrwert (siehe etwa: 80mm/KB weniger Reichweite/Bildwinkeleffekt) und kostet gleich mal mehr als das Doppelte.
G9_G70_FZ150_Samyang 7.5mm f3.5_Oly m.zuiko 7-14mm f2.8_Oly m.zuiko 12-40mm f2.8_Pana 14-140 f3.5-5.6_Pana 42.5 f1.7_Panaleica 50-200mm f2.8-4
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