Porträtfotografie

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Porträtfotografie

Beitrag von *** » Sonntag 30. Juli 2023, 12:35

Ein Bekannter, mit einer Canon Vollformat unterwegs, fragte mich neulich, ob man eine MFT mit einem 100-400mm Objektiv gut zur Porträtfotografie einsetzen könne? Wobei ihm die 400mm am Meisten interessieren würden.

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Sinuett
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Re: Porträtfotografie

Beitrag von Sinuett » Sonntag 30. Juli 2023, 17:08

Für Spezialeffekte vielleicht schon. Gesichter werden sehr breit ohne Tiefe dargestellt.
An MFT würde eher ein 45er nehmen.

Kade1301
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Re: Porträtfotografie

Beitrag von Kade1301 » Sonntag 30. Juli 2023, 19:38

Kommt darauf an, wie weit er vom Gesicht weg sein kann oder muss. Weil die Kamera gerade daliegt: Auf Armlänge von der Katzennase weg, füllt das Katzengesicht bei ca. 150 mm das Bild aus. Wenn es eine Wildkatze wäre, von der ich Abstand halten muss, wären 400 mm wahrscheinlich noch zu wenig (wenn wir über KB-Äquivalent reden).

Klassische Poträtbrennweite wäre fest irgendwo zwischen 75 bis 135 mm mit grosser Öffnung, aber man nimmt, was man hat. Ich finde 100 - 400 mm für den Zweck völlig okay. Wenn Platz da ist. Selfie im Badezimmer wird eher schwierig damit...

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Sinuett
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Re: Porträtfotografie

Beitrag von Sinuett » Sonntag 30. Juli 2023, 22:25

Du würfelst hier munter KB mm und MfT mm durcheinander.
Klar kann man mit allen Brennweiten Gesichter fotografieren.
Aber mit dem 400er MfT liegst du dann schon bei 800mm KB.
Das gibt schön flache Gesichter.
100mm MfT geht sicher noch gut.
Also nein. Ich würde das 100-400 nicht für Portraitaufnahmen nehmen.

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Prosecutor
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Re: Porträtfotografie

Beitrag von Prosecutor » Montag 31. Juli 2023, 06:37

Objektive von 42,5mm bis 100mm MFT würde ich für Portraits nehmen, vorzugsweise mit hoher Lichtstärke, damit vom Hintergrund freigestellt werden kann. Und das Bokeh sollte angenehm sein. Das 100-400 ist dafür völlig ungeeignet.
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Re: Porträtfotografie

Beitrag von Kade1301 » Montag 31. Juli 2023, 07:35

Wo stand denn, dass die erwähnten 100 - 400 mm reelle MFT-Millimeter sind und nicht Kleinbild-Äquivalent?

Und wieso verwendet ihr nicht KB-Äq. als Standard? Ich dachte, das sei allgemein üblich und steht auch so auf meinen TZs?

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Re: Porträtfotografie

Beitrag von Holger R. » Montag 31. Juli 2023, 07:57

ich habe mit dem 200er schon Portraits gemacht, die sehen halt schon toll aus durch die gute Freistellung. Das geht auch mit 400mm. Man muss sich eben mit Funkgeräten absprechen :lol:
Gruß Holger

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Sinuett
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Re: Porträtfotografie

Beitrag von Sinuett » Montag 31. Juli 2023, 08:00

Die Frage von Erwin bezog sich auf MfT und 100-400.
Da gibt es ja einschlägige Objektive von Oly und Pana. Also Mft.

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Re: Porträtfotografie

Beitrag von Kade1301 » Montag 31. Juli 2023, 08:49

Ein Bekannter mit Vollformat-Kamera hat wegen MFT-Kamera mit 100-400 mm Objektiv gefragt. Für mich trumpft da Vollformat über MFT...

200-800 mm KB-Äq. würde ich für Porträts tatsächlich für ungewöhnlich halten, wenn nicht besagte Wildkatze porträtiert werden soll. Oder ein Löwe im Wald...

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Re: Porträtfotografie

Beitrag von Lumix4Video » Montag 31. Juli 2023, 10:13

Prosecutor hat geschrieben:
Montag 31. Juli 2023, 06:37
Objektive von 42,5mm bis 100mm MFT würde ich für Portraits nehmen, vorzugsweise mit hoher Lichtstärke, damit vom Hintergrund freigestellt werden kann. Und das Bokeh sollte angenehm sein. Das 100-400 ist dafür völlig ungeeignet.
Dazu direkt eine Frage.
Hohe Lichtstärke heißt, dass ggf. abgeblendet wird. Geschlossene Blende = viel Tiefenschärfe, eher nicht das, was ich im Portrait suche.
Müsste nicht eher das lichtschwache Objektiv das bessere sein, da ich immer sehr offenblendig fotografieren kann?

P.S.: Mir ist natürlich klar, dass ich das über die Belichtungszeit zusätzlich steuern kann.

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Re: Porträtfotografie

Beitrag von mikesch0815 » Montag 31. Juli 2023, 10:24

Offenblende heißt erstmal: Maximal bei dem Objektiv offene Blende. Das ändert aber nichts daran, daß die Tiefenschärfe bei f/1.4 eine andere als bei f/5.6 oder f/22 ist. Wenn ein lichtschwaches Objektiv eben "nur" f/5.6 liefert, ist der Bildeindruck eben auch der von f/5.6, auch wenn das dessen Offenblende ist.

Hinzu kommt noch der Einfluß der Sensorgröße, die Unterschiede zwischen Kleinbild und mFT Sensor sowie auch die Brennweite.

Eine Brennweite von 400mm mFT für Portrait macht nur Sinn, wenn der zu porträtierende Mensch sehr starken Mundgeruch haben sollte. :mrgreen:

so weit
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Re: Porträtfotografie

Beitrag von Kade1301 » Montag 31. Juli 2023, 11:02

Wie Maico sagt.

Je länger die Brennweite, desto kleiner die Schärfentiefe. Je größer die Blendenöffnung, desto kleiner die Schärfentiefe. Je kleiner die Entfernung zum Objekt, desto kleiner die Schärfentiefe. Gilt jeweils, wenn die anderen beiden Faktoren gleich bleiben.

Wenn ich einen relativ nahen Hintergrund verschwimmen lassen will, muss ich dafür sorgen, dass die Blende offen bleibt, egal was die Automatik gerade möchte. Gilt übrigens auch für störende Vordergründe (z. B. Drahtzaun im Zoo).

Voraussetzung ist aber, dass das Objektiv die offene Blende überhaupt bietet. Und lange, lichtstarke Brennweiten sind erstens teuer und zweitens groß und schwer.

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Re: Porträtfotografie

Beitrag von Lumix4Video » Montag 31. Juli 2023, 12:38

Thx, verständlich und nachvollziehbar. D.h. je offener desto besser und ich muss dann über die Belichtungszeit dafür sorgen, dass es passt.

Ist soweit auch komplett logisch. Ich glaube ich filme zu viel, mit vorgegebener Belichtungszeit, und sich dann ergebender Blende. Muss mal wieder umdenken, wenn es um Fotos geht.

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Re: Porträtfotografie

Beitrag von mbf » Montag 31. Juli 2023, 12:43

Ja, und das kann im Extremfall dazu führen, dass man bei vollem Sonnenlicht noch einen ND-Filter braucht.

Ansonsten hängt viel vom Hintergrund als solchem ab, wie das Bokeh hinterher aussieht. Wenn dort viele harte Kanten sind, braucht man ein Objektiv, das gut weichzeichnen kann und ggf. mehr Abstand. Wenn der Hintergrund dagegen schon eher weich ist, dann kann man auch mit Objektiven arbeiten, die in der Unschärfe etwas härter zeichnen. Muss man aber wie immer im Einzelfall ausprobieren.
Grüße, Matthias

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Re: Porträtfotografie

Beitrag von oberbayer » Montag 31. Juli 2023, 17:55

lunasol hat geschrieben:
Sonntag 30. Juli 2023, 12:35
Ein Bekannter, mit einer Canon Vollformat unterwegs, fragte mich neulich, ob man eine MFT mit einem 100-400mm Objektiv gut zur Porträtfotografie einsetzen könne? Wobei ihm die 400mm am Meisten interessieren würden.
Um zur Ausgangsfrage zurückzukehren.
Da will ich auch meinen Senf dazu beitragen, 400mm -> Nein; 100mm mit Objektivschalter auf "Full" nur bedingt.
Gruß aus Bayern
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