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von meltemi » Dienstag 18. Dezember 2012, 14:15
Heute war ich bei meinem Händler, um eine GH3 zu erwerben.
Da ich fest eingeplant hatte, eine komplette mFT Ausrüstung (GH3 inklusive der 2.8 Zooms, sowie mehrerer anderer hochwertiger Objektive und komplettem Zubehör, u.a. auch zum Filmen) zu kaufen, bin ich umso mehr enttäuscht vom Sucherproblem der GH3.
Ich bin Brillenträger, trage aber eine sogenannte Schubertbrille, die wirklich extrem nahe am Auge sitzt. Beim mehrmaligem Testen der GH2 hatte ich keinerlei Probleme und kam mit diesem Sucher gut klar. Auch mit Fotoapparaten anderer Hersteller kam ich immer bestens zurecht. Umso mehr ärgert es mich, dass bei der GH3 Randunschärfen sowie Schlieren einen ordentlichen Bildaufbau z.T. deutlich behindern. Sieht man ohne Brille genau mittig und gerade in den Sucher, ist dies m.E. gerade noch zu vernachlässigen. Der leichte Abstand mit Brille (auch bei meiner, die ja noch näher am Auge ist als Andere) reicht jedoch schon aus, dass ich ein wenig schräg auf die Ränder sehen muss. Dann habe ich die oben genannten Probleme. Richtig schlimm wird es beim 16:9 Format. Dies kann ich nicht auf einmal überblicken, sondern muss zum linken und rechten Rand schräg in den Sucher schauen. Auch die Dioptrien-Korrektur ändert nichts daran.
Panasonic hatte diese Kamera auch als Werkzeug für Profis angekündigt. Um mein Geld damit zu verdienen, muss ich aber erwarten, dass das wichtigste Bildgestaltungsmittel, nämlich der Sucher, absolut einwandfrei funktioniert. Und zwar bei jedem, der damit arbeitet.
In praktisch allen mir bekannten Fachforen (auch im Ausland) wird jedoch über das Sucherproblem (welches genau auch immer) kontrovers diskutiert. Dass ein Fehler, zumindest bei einem Teil der Apparate (oder für einen Teil der Fotografen, was aber am Ergebnis nichts ändert), vorhanden ist, lässt sich bei der Häufigkeit der dazu erstellten Posts nicht wegleugnen.
Sollte in den nächsten paar Wochen keine Erklärung von Panasonic erfolgen, wie dieses Problem gelöst wurde und welches genau es war, muss ich wohl annehmen, dass Panasonics Entwicklung in diesen Bereich noch nicht weit genug für den Profimarkt fortgeschritten ist. Oder ihnen der Profimarkt einfach nicht wichtig genug ist.
Mein Geld kann ich auch wieder bei einem der zwei bekannten Hersteller für den Profimarkt anlegen. Allerdings hoffe ich noch immer, dass mein Entschluss, mir eine mFT- Ausrüstung zuzulegen, nicht wegen so einer Unzulänglichkeit scheitert. Bis auf das Sucherproblem ist die GH3 mit Zubehör nämlich ziemlich genau das, was ich mir schon seit Längerem vorgestellt hatte.
Trotzdem ist es gut, dass ich nicht zu den Leuten gehöre, die als erstes jedes neue Modell besitzen müssen.
Denn bei der Häufigkeit der Beschwerden, welche auch über die Foren verbreitet werden, sollte man annehmen, dass ein Hersteller, der in diesem Segment in den Profimarkt einsteigen möchte, Kinderkrankheiten schnellstens beseitigt. Allerdings frage ich mich, ob dies bei der GH3 auch für Brillenträger noch möglich ist.
Ein paar Wochen werde ich mich noch gedulden und dann nach einem erneuten Test entscheiden, ob ich nicht doch wieder auf einen etablierten Profikamera- Hersteller setzen muss. Wenn Panasonic jedoch keine Problemlösung findet, kann ich mir den Test auch sparen.
Mich würde jedenfalls interessieren, ob Panasonic sich zu diesem Problem schon geäußert hat und was die Herrschaften deswegen zu unternehmen gedenken.
Grüße meltemi
„Erst wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fluss vergiftet und der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“ Cree-Indianer